Raumpiraten

(Acquisition)

Staffel 1, Folge 19

Die Enterprise treibt antriebslos im All, von ein paar großen, gierigen Augen  beobachtet, und noch viel größeren Ohren belauscht... Richtig, die Ferengi, die ultimativen Kapitalisten des Star Trek-Universums, sind zurück! Diesmal haben sie es jedoch nicht auf einen einfachen, mehr oder weniger fairen Handel abgesehen, ihre Motive sind diesmal (noch) deutlich fragwürdiger. Die Crew wurde mittels Gas in Tiefschlaf versetzt, und nun wird die Enterprise von den "kleinen braunen Männchen" geentert. Schnell sind viele nützliche (uva. gewinnbringende) Dinge gefunden, und auch die Auswahl an potentiellen Sklavinnen scheint groß zu sein. Doch das reicht dem Ferengi-Captain noch nicht. Er weckt Archer aus dem Tiefschlaf und verlangt zu wissen, wo die WIRKLICH wertvollen Güter (möglichst Platinum) verstaut sind. Während Archer verzweifelt nach einem Ausweg aus der Misere sucht, verlässt Trip die Kontaminationskammer, die ihn vor den Auswirkungen des Gases geschützt haben. Gemeinsam säen sie Zwietracht unter den Eindringlingen und fassen einen Plan, um ihr Schiff wieder in ihre Gewalt zu bringen, die gestohlenen Güter zurückzuholen, und die Piraten zu vertreiben... 

Nun ja, diese Geschichte wirklich analytisch und ernst zu betrachten, wäre wohl ein Fehler. Diese Folge ist eindeutig auf Humor getrimmt, wobei die Logik leider das eine oder andere mal ordentlich auf der Strecke geblieben ist. Ich meine, ein bisschen mehr Gegenwehr sollte man sich von Archer und Co. schon erwarten dürfen. Erst, als die Ferengi das Schiff eigentlich schon verlassen wollen, werden sie in eine Falle gelockt. Warum holen sie sich denn die Phaser nicht schon früher? Offensichtlich stand die Tür zum Ferengi-Shuttle ja die ganze Zeit offen... oder warum schnappt man sich nicht ein Betäubungsmittel aus der Krankenstation? Warum setzt T'Pol den weltberühmten vulkanischen Nervengriff  nicht schon viel früher und bei mehreren Piraten ein?

Die Antwort auf diese Fragen lautet: Weil die Folge ansonsten nach 10 Minuten vorbei gewesen wäre. Dennoch stört mich so etwas... bloß weil man eine Folge produziert, die sich selbst nicht zu ernst nimmt, und dies auch vom Zuschauer erwartet, sollte man eine gewisse Grenze in meinen Augen nicht überschreiten. 

Ansonsten aber wirklich eine nette, gelungene Episode. Endlich bekommen wir wieder mal eine der Ferengi-Energiepeitschen zu sehen, die trotz der recht zahlreichen Auftritte der Ferengi erst ein einziges Mal präsentiert wurde (korrigiert mich, falls ich mich irre *g*). Die Witze zünden zwar nicht immer, aber die paar wirklich gelungenen Gags (z.B. als die Ferengi versuchen, den Hund zu verhören; oder auch T'Pol, als sie Archer zur Rede stellt, weil dieser sie zuvor als humorlos, schwierig etc. bezeichnet hat) entschädigen dafür.

Fazit: Alles in allem eine der besseren Folgen, und größtenteils unterhaltsam. Nur die teilweise arg konstruiert wirkende Handlung, die einige logische Defizite aufweist, vermag den Gesamteindruck dann leider doch ein wenig zu trüben.


Wertung:   (7/10)

 

Verfasser: cornholio

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