In sicherem Gewahrsam

(Detained)

Staffel 1, Folge 21

Mayweather und Archer wachen in einer Zelle auf, und wissen weder, wo sie sind, noch wie sie dort hinkamen. Als sie ihre Unterkunft verlassen, sind sie von Suliban umgeben. Doch, wie sich zeigt, sind diese keine Feinde... es sind Gefangene. Kurz darauf werden sie zum Gefängnisleiter gebracht. Von ihm erfahren sie, dass sie in das Hoheitsgebiet des dort ansässigen Volkes eingedrungen und deshalb gefangengenommen worden sind. Doch schon bald, so wird ihnen versichert, werden die bürokratischen Hürden überwunden sein, und sie können das Gefängnis wieder verlassen. Während sie auf ihre Freilassung warten, lernen sie einige Suliban näher kennen, und müssen bemerken, dass nicht diese, sondern die menschenähnlichen Bewohner des Planeten die wahren Verbrecher sind... 

"In sicherem Gewahrsam" ist mal wieder eine bessere Folge, auch wenn ich nicht ganz von ihr überzeugt war. Ja, eine interessante Thematik, gut umgesetzt... aber der leider immer noch sehr farblose Mayweather (und ja, mir entgeht die Ironie hinter dieser Bemerkung nicht...) setzt der Story schon ordentlich zu. Wenn Trip anstatt diesem Kerl zusammen mit dem Captain gefangen wäre, wäre daraus sicher eine noch bessere Folge geworden. 

Und noch etwas stört mich: Offensichtlich hat man nun keine allzu großen Bedenken mehr, Leute mit dem Transporter zu beamen. Warum den Leiter des Gefängnisses nicht kurz vor dem Angriff der Patroulienschiffe auf die Enterprise beamen? Sicher würde er schnell darauf den Befehl geben, ja nicht zu feuern (bevor es ihn selbst erwischt). Danach könnte man ohne jegliche Hektik die Gefangenen befreien. Ja schon klar, wäre nicht so spannend gewesen. Aber ich hasse es einfach, wenn mir eine Lösung zu einem Problem einfällt, und keinem von den Charakteren scheint ein ähnlicher Gedanke zu kommen.

Positiv anzumerken ist aber natürlich die Thematik, die hinter dieser Folge steht. Ist diese doch durchaus auch als Kritik an der US-Regierung gedacht, die des Terrorismus verdächtige Personen ohne Verhandlung im Gefängnis von Guatanamo Bay (oder, ganz aktuell: in einem notdürftig und provisorisch eingerichteten Gefängnis nahe dem Flugplatz von Bagdad) einsperren. Insofern wirklich sehr mutig, hier verdienen Berman und Braga eindeutig Respekt und Lob...

Ebenfalls erwähnen muss man natürlich den Gastauftritt von Dean Stockwell, Scott Bakula's altem Partner aus der Sci-Fi-Serie "Zurück in die Vergangenheit".  Vor allem die Szene am Ende der Folge, als der Gefängnisleiter Archers Absichten erkennt und versucht, ihn umzustimmen, sind großartig. Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt allerdings auch hier, zumindest für die deutschen Zuschauer: Während Paramount bei Gastauftritten von aus anderen ST-Serien bekannten Akteuren peinlichst genau darauf achtet, auch wieder die bekannten Synchronsprecher zu engagieren, wird Dean Stockwell hier leider nicht von seiner aus "Zurück in die Vergangenheit" bekannten Stimme gesprochen. Hoffen wir angesichts einiger zukünftiger Gastauftritte von Stars aus anderen SF-Serien (z.B. Andreas Katsulas, Fans besser bekannt als G'Kar aus Babylon 5), dass Paramount hier in Zukunft noch etwas mehr Vorsicht walten lassen wird...

Fazit: Von der Thematik her sicher eine sehr gute Folge, und auch die Ausführung ist beinahe tadellos gelungen. Schade nur, dass einige Charaktere immer noch so uninteressant sind, dass sie den Gesamteindruck einer ansonsten (fast) tadellosen Folge zu trüben vermögen...

Wertung:   (8/10)

 

Verfasser: cornholio

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