Durch die Wüste

(Desert Crossing)

Staffel 1, Folge 24

Archer und Trip werden von einem dankbaren Hilfesuchenden mit dem Namen Zobral auf dessen Planeten (Tattoine? *lol*) eingeladen. Anfangs wird noch munter gespeist und drauflosgespielt, doch dann erfahren die Gäste die wahren Absichten hinter dieser Einladung: Zobral hat schon viel vom großen Krieger Archer gehört, und hofft, dessen Unterstützung in seinem "Freiheitskampf" zu erhalten. Natürlich spielt Archer da nicht mit, und so kommt ihm die kluge Idee, davonzulaufen... mitten in der Wüste, ohne eine Ahnung von der Geographie des Planeten zu haben, ohne zu wissen, wie weit sie gehen müssen, wo sie auf Wasser stoßen könnten etc....

Der Inhaltsangabe ist wohl schon zu entnehmen, dass ich von der Folge nicht sehr viel halte, einfach deshalb, weil das wohl Archers bisher dümmste Entscheidung war. Tatsächlich kann ich mich an keine derart dämliche Entscheidung von auch nur EINEM der bisherigen 4 Captains erinnern. Das war wahrlich keine Glanzleistung...

Auch sonst ist die Folge nicht sehr interessant. Leider zeigt sich das übliche Schema, dass sich fast wie ein roter Faden durch die Staffel zieht (und auf das bei meiner abschließenden Bemerkung über die 1. Staffel noch genauer eingegangen werden wird): Die Produzenten meinen offenbar, die Brückenbesatzung der Enterprise laufend in Lebensgefahr bringen zu müssen, um Spannung zu erzeugen, und vergessen dabei, dass wir, ganz egal, wie schlecht es um die Protagonisten steht, eh schon wissen, dass sie am Ende wieder alle versammelt auf der Brücke stehen werden. Deshalb funktioniert diese Methode, um Spannung aufzubauen, einfach nicht. 

Man erinnere sich an TNG zurück... wie hoch war da der Anteil an "oh-hilfe-unser-Captain-schwebt-in-höchster-Lebensgefahr"-Episoden? Eher marginal, während dies im Vergleich bei Enterprise fast jede Woche der Fall ist. Berman und Braga haben einfach verlernt, eine interessante Geschichte zu erzählen, die aufgrund ihrer Ausgangssituation (einem interessanten Rätsel, wie z.B. einem unerklärlichen Phänomen) bereits spannend ist. Deshalb muss auch im Wochenrhythmus der Captain oder ein anderes "hohes" Besatzungsmitglied in Lebensgefahr gebracht werden. Traurig...

Aber zurück zur Episode: Wie gesagt, ich kann einfach nicht verstehen, warum Archer hier abhaut, wo er doch keine Ahnung hat, wo er eigentlich hin soll. Leider war aber selbst diese Entscheidung alles andere als überraschend, denn so wie Archer und Trip zuvor über ihr Überlebenstraining in der australischen Wüste gesprochen haben, hätte das wohl selbst Geordi kommen sehen... ohne Visor!

Auch völlig unverständlich: Warum versucht Archer nicht, den Rebellenführer davon zu überzeugen, dass Gewalt nicht das richtige Mittel ist? Ja ok, es hätte mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nichts gebracht (da hätte er sich schon den Meister der "Bösewichte-durch-gute-Worte-von-ihren-bösen-Absichten-abbring"-Taktik auf der Enterprise, nämlich Ensign (was wurde eigentlich aus dem schönen Fähnrich?!?!??!) Mayweather, holen müssen), aber er könnte es doch um Himmels Willen bitte schön wenigstens versuchen, oder??

Fazit: Es sollte wohl ein moralischer Konflikt aufgebaut werden. Klappt nicht, einfach weil kein Konflikt da ist! Denn jeder wird sich wohl einig sein, dass einerseits die Art und Weise, wie diese Kerle behandelt werden (wenn es denn überhaupt stimmt, wir haben immerhin nur das Wort des Terroristen!), ungerecht ist, aber dies andererseits keine Entschuldigung dafür ist, Gewalt auszuüben, und die Zivilbevölkerung zu terrorisieren. Auch die Spannung bleibt auf der Strecke, was ja auch gar nicht anders sein kann, immerhin wissen wir nun mal, das Archer und Trip auch in der nächsten Folge wieder mitspielen. Und so haben wir wieder mal eine eher dürftige Episode...

Wertung:   (3/10)

 

Verfasser: cornholio

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