Entwicklung des HexenwesensAltertum Schaffung der Grundlagen des späteren Hexenwesenes. Assyrer und Babylonier kennen die auf Besen reitenden Hexen. Geistesgeschichtliche Entwicklung der Griechen mit den damit verbundenen philosophischen Ansätzen. Hier wird der Glaube an Zwischenwesen gefestigt, die man als Mittler zwischen Mensch und Gott versteht. Verzerrung dieser imaginären Vorstellung innerhalb der römischen Götterlehre und ihrer Glaubensstrukturen. Jetzt festigt sich der Dämonenglaube im Bewusstsein des Volkes. 4. Jh. Beginn Als neue Komponente kommt die christliche Religion hinzu. Durch ihre Anerkennung als Staatsreligion wird sie im 4. Jh. hoffähig und zeigte früh despotische Ansätze. Sie übernimmt und modifiziert antike Dämologien. Nun beginnt das eigentliche Verhängnis: antike Ansätze werden aufgewärmt und als glaubenswahr hingestellt. 400-1250 Festigung des Aberglaubens durch Kirchenlehrer und Scholastiker. Teilweise gewaltsame Christianisierung weiter Landstriche Europas. Be- und Verdrängung bestehender Glaubensformen. Parallel: negatives Herausstellen des weiblichen Geschlechtes. Die Frauen werden zur Schlange der Lust degradiert. 1230-1430 Fundamentierung des Hexenbegriffes und gleichzeitiges Aktivieren des Glaubens an den Teufel innerhalb der Kurialen Lehrgebäude. Dem Volk wird dieses Denken aufgezwungen. Parallel: Ketzer - und Inquisitionsprozesse. 1470-1480 Jetzt steht der eigentliche Hexenbegriff. Er wird untrennbar an das Teufelsdogma gekoppelt. Kurz danach erscheinen verschiedene christliche Hexenbücher . Sie zielen auf eine Vernichtung der Hexerei ab, wobei der eigentliche Kampf dem Teufel gilt. nach 1500 Einzelne - später- groß angelegte Hexenverfolgung durch Kirche und Staat. Noch haben die Erscheinungen lokalen Charakter. um 1580 Höhepunkt der Hexenbrände im Verbund mit Reformation, Gegenreformation und Jesuitismus. Konzil von Trient; es tobt der Kampf um die Seelen. Nachlassen der Hexenverfolgung und -brände. Mitte 17. Jhs. Der 30-jährige Glaubenskrieg lenkt vom Hexenbrennen ab und führt eine Verschiebung des Geschehens herbei. Mit seinem Ende leben die Gräuel wieder Aufg. Es folgen weitere Höhepunkte menschlicher Grausamkeit. Jetzt buhlen Protestanten und Katholiken um die Gunst des Teufels. ab 1700 Beginn aufklärerischer Tendenzen. Verminderung der Prozesse durch die Zurücknahme der Folter. ab 1800 Nur wenige Fälle realer Hexenverfolgung bekannt. Verschiebung des Hexenbildes im Volksbewusstsein ins Märchenhafte, Naive, und Lächerliche. Integration der deutschen Hexe in die Märchenbücher. Jetzt spielt der Teufel eine untergeordnete Rolle. 1954 Letzter in England geführter Hexenprozess unter Berufung auf ein Hexengesetz aus dem Jahr 1754. 20. Jh. 2. Hälfte Deutliche Verschiebung. Künstliche Wiederbelebungsversuche durch Freidenker und religiöse Fanatiker. Wiederbelebung antiker Fruchtbarkeitszeremonien in Verbindung mit sexuellen Wunschbildern. Das Hexenwesen spielt sich als modernes Identifikationsproblem in Zirkeln und Privatkreisen ab. Parallel nimmt der Trend zu schwarzen Messen zu. Geisterwelt der Hebräer Hexen und Hexenwahn in der Vergangenheit
Die spirituellen Wurzeln des Hexenkultes lassen sich bis in die Altsteinzeit zurückverfolgen, als Naturgottheiten überall auf der Welt verehrt wurden. Durch den Einfluss des Christentums, die Anti-Hexen-Propaganda der Kirche und die Veränderung der Volksbräuche wurden jedoch aus den paganen Priestern und Priesterinnen der Frühzeit die bösen Zauberer und Hexen des Mittelalters. Und wie sich historisch belegen lässt, ist es nicht ungewöhnlich, wenn die Götter und Göttinnen einer Religion zu den Teufeln und Dämonen der nächsten degradiert werden. Dies zeigt sich deutlich am Beispiel der Alten Religion und des Christentums. (Dunwich, 1999) Für die Menschen im Mittelalter und noch in der frühen Neuzeit war die Welt ein abgrundtiefes Geheimnis und ein verwirrendes Rätsel, weil sie nicht durchschauten was um sie herum geschah, weil sie nicht begreifen konnten was das eigentlich war: Gewitter, Flut, Dürre, Pest, Sterben und Geisteskrankheiten. All diese Ereignisse schrieben sie unwillkürlich dunklen Mächten zu wie z.B. Göttern und Halbgöttern, Feen und Elfen, Teufeln und Dämonen, Gespenstern und umherirrenden Seelen zu. Zu einem solchen vor-wissenschaftlichen Weltbild gehörte auch der Glaube an Zauberei und Zauberer. Die Zaubermacht wurde als etwas unheimliches empfunden, deshalb begegnete man Zauberinnen und Zauberern mit ehrfürchtiger Scheu, zuweilen auch mit verhohlenem Mißtrauen. Trotzdem galten sie nicht von vornherein als böse, im Gegenteil, bei allen alten Kulturen und bei Naturvölkern genossen sie hohes Ansehen. (Tarnowski, 1994) Hexen und Hexerei
Die Menschen
glaubten schon immer an Zauberei und Hexerei. Unter dem Einfluss des
Christentums nimmt die Bekämpfung der Zauberei und Hexerei eine entgegengesetzte
Richtung. Die Kirche versucht den Zauberglauben zu unterdrücken. Hexen waren im
Volksaberglauben gewöhnlich hässliche alte Zauberinnen, die, mit dem Teufel im
Bunde, Mensch und Tieren Schaden zufügten. Nach Jean Bodin ist Hexerei die
Kunst, die wissentlich ihre Ziele mit teuflischen Mitteln zu erreichen sucht.
Sie ist so alt wie die Menschheit selbst und entstand aus der Vorstellung, dass
Dämonen möglicherweise die wichtigsten Ereignisse des Lebens verursachen. Im
frühen Mittelalter gab es in England weibliche Clan-Oberhäupter, die als
Gesetzgeberinnen matriarchales Recht ausübten und vollstreckten. Die Magna Carta
von Chester nannte sie "iudices de which" Hexenrichterinnen. In der früheren
Zeit hatten die ältesten Frauen eines Clans die politische Macht inne, aber die
patriarchale Religion und ihre Gesetzgebung verdrängte sie allmählich aus dieser
Position; man bezeichnete sie nun als Hexen (witches), um sie zu vernichten. In
der ersten Hälfte der christlichen Ära war die Hexerei zugelassen; erst seit dem
14. Jahrhundert wurde sie als Ketzerei bezeichnet. Im Jahre 500 erkannte das
Gesetz der salischen Franken das Recht der Hexen auf Ausübung der Heilkunst an.
Im Jahre 643 erklärte ein Erlass die Hexenverbrennung für ungesetzlich. Im Jahre
785 ließ die Synode von Paderborn verlauten, dass jeder, der eine Hexe
verbrennt, zum Tode verurteilt werden sollte. In Frankreich fand das erste
Gerichtsverfahren, in dem jemand des Verbrechens der Hexerei angeklagt wurde, im
Jahre 1390 statt.
Römisch-Katholische Kirche und der Hexenglaube
Der Hexenglaube entstand nicht unter dem Einfluss der Kirche, die Entwicklung verlief genau entgegengesetzt. In den ersten Jahrhunderten duldete die katholische Kirche keine Personen, die mit dem Teufel in Verbindung standen oder sich in teuflischen Künsten übten. Sie verurteilte die Häretiker, griff die Manichäer hart an und befahl ihre Vernichtung. Den Hexenglauben leugnete sie. Ein Grund dafür, dass die Kirche ihre Haltung gegenüber dem Hexenglauben änderte und seine Existenz eingestand, war die große Verbreitung häretischer Sekten in europäischen Landen, vor allem die der Manichäer, zwischen 1000 und 1200. Überall entstanden Geheimgesellschaften. Derart in Bedrängnis geraten, nimmt die Kirche den Kampf gegen Ketzerei und Zauberei auf. Die Männer der Kirche nährten den Glauben des Volkes, die Hexen seien in ein großes geheimes Komplott unter der Führung des Teufels verwickelt, mit dem das Königreich Gottes auf Erden gestürzt werden sollte. Sie prägten die Vorstellungen der schwarzen Messe, schmückten sie aus und redeten den Laien ein, dass solche Messen oft stattfanden - obwohl es sich dabei größtenteils um einen Schwindel handelte, der sich lediglich aus "Pseudoaussagen" aus der Folterkammer stützen konnte. Für die Kirche ging es nicht mehr allein um ein theologisches Problem oder um eine Grundsatzdiskussion wie zur Zeit der ersten Häretiker, sondern um die Bekämpfung der Autorität feindlicher, gut organisierter Gruppen. Die Autoren jener Zeit bestätigten, dass sowohl die Ketzer wie die Hexen Satan anbeten und verderbliche Riten praktizierten. Thomas von Aquin bestätigte die Existenz von Hexen und folglich auch von Dämonen. Aufgrund seiner Autorität war die Haltung des Thomas von Aquin gegenüber dem Hexenglauben sicherlich von entscheidender Bedeutung. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die behaupteten, die Zauberei bestehe nur in der Einbildung und der Furcht der Menschen, unterstützte Thomas von Aquin somit entschieden den Hexenwahn der Gläubiger. Sein Urteil war die Grundlage für alles das, was gegen die Hexen unternommen wurde. Im 15. Jahrhundert suchten zwei der eifrigsten Vorkämpfer Heinrich Kramer und Jakob Sprenger in Rom um päpstliche Hilfe nach. Mit Erfolg! Am 5. Dezember 1484 erließ Papst Innozenz VIII. die sogenannte "Hexenbulle". Darin übernahm er kritiklos, was der fanatische Institoris, Inquisitor von Oberdeutschland, ihm versichert hatte: dass sich die Hexensekte nun auch in Deutschland ausbreite und dass dem christlichen Glauben und der Kirche von ihr tödliche Gefahr drohe. Weil die "Hexenbulle" mit Hilfe des damals noch jungen Buchdrucks vervielfältigt wurde, fand sie weiteste Verbreitung und Beachtung. Diesen Umstand machten sich Sprenger und Istitoris geschickt zunutze, indem sie das Machtwort des Papstes dem dickleibigen Hexentraktat beihefteten, den sie 1487 unter dem Titel Malleus maleficarum - deutsch: "Der Hexenhammer" - veröffentlichten.
Hexenverfahren, Folter und Inquisition1179 rief das Lateran-Konzil die weltlichen Mächte zur Bekämpfung der Ketzerei auf und sofort begann eine entsprechende Kampagne. Die bischöflichen Gerichte, die die Inquisition einführten, wurden 1235 endgültig durch ein Breve von Gregor IX. eingesetzt. Das lateinische Wort inquisitio heißt übersetzt: "gezielte Untersuchung". Damit gemeint war, dass die vom Papst eingesetzten Glaubensrichter dazu verpflichtet waren, von sich aus nach möglichen Ketzern zu fahnden - und zwar mit allergrößstem Eifer. Dazu erließ der Papst Richtlinien von unmenschlicher Grausamkeit. In dem Verfahren selbst, waren Verteidiger nicht zugelassen. Der Prozess war streng geheim. Gegen das Urteil des Inquisitors gab es keine Berufung. Zunächst kommt es zu wenigen Verbrennungen, denn die als Hexen beschuldigten Menschen werden nicht gefoltert und können sich durch das Gottesurteil oder durch einen Reinigungseid befreien. Die Suche der Inquisition nach neuen Opfern, mit denen sie ihre Organisationen rechtfertigen konnten, bereitete der Verfolgung der Hexerei einen Aufschwung. 1375 beklagte sich ein französischer Inquisitor, dass alle reichen Häretiker ausgerottet seien und niemand mehr übrig wäre, von dessen Reichtum die Inquisition zehren könne:" Es ist ein Jammer, dass eine so heilsame Organisation wie die unsere eine so unsichere Zukunft haben soll." Daraufhin ermächtigte Papst Johannes XXII. die Inquisition, all diejenigen, die Magie betrieben, zu verfolgen und die Inquisition entwickelte "langsam aber sicher ihre Konzepte gegen Hexerei". Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde das alte Anklageverfahren der reinen Denunziation durch das Inquisitionsverfahren verdrängt. Die weltlichen Gerichte begannen zwar nach dem Vorbild der geistlichen Gerichte einzuschreiten, aber das alte Beweissystem, indem Zeugenaussagen zur Urteilsfindung genügt hatten, wurde aufgegeben. Nun musste das Geständnis der Angeklagten zur Schuldigsprechung hinzukommen, ohne Geständnis konnte eine Hexe nicht mehr hingerichtet werden. Die Folter blieb daher das unentbehrliche Mittel zur Erzielung eines Geständnisses. Der übliche Vorgang war: Denunziert, verhaftet, gefoltert, verbrannt. Andererseits galt Schweigen ebenfalls als Geständnis. Verweigerten Hexen die Aussage, so wurden sie verurteilt: "Der Hexerei überführt durch Schweigen der Angeklagten." Die Ungerechtigkeit der Prozessordung führte auch in anderen Fällen dazu, dass Frauen als Hexen gebrandmarkt wurden: So gab es beispielsweise ein Gesetz, nach dem das Zeugnis eines Mannes vor Gericht auch dann für wahr galt, wenn mehrere Frauen das Gegenteil ausgesagt hatten. Die Berichte der wenigen Überlebenden malten ein grausiges Bild der Aktivitäten der Inquisitoren; sie waren derart unvorstellbar, dass ihnen mitunter nicht einmal die Zeitgenossen Glauben schenkten. Der Grundsatz der Inquisitoren war, so lange mit der Folter fortzufahren, bis das Opfer viele "Komplizen" genannt hatte; diese wurden dann auch verhaftet und gefoltert, bis weitere Namen genannt wurden. Die Inquisitoren wurden in ihren Handbüchern angewiesen, falsche Gnadenversprechungen zu geben, um Willfähigkeit und ein Geständnis zu erzielen. Allerdings war es nicht nötig, einer angeklagten Hexe gegenüber ein solches Versprechen zu halten. Um den offiziellen Eindruck zu vermitteln, dass die Inquisitoren keine grausamen Ungeheuer waren, bedurfte es kunstvoller "Wortklaubereien". Die Protokolle betonten oft, die Geständnisse seien freiwillig - sinc tortura extra locum torturae (ohne Folter und außerhalb der Folterkammer) - abgelegt worden. Dies bedeutete nichts weiter, als dass die Opfer nach der Folter in einen anderen Raum gebracht wurden und die Wahl hatten, entweder "ein freies Geständnis" abzulegen oder in die Folterkammer zurückzukehren. Um noch auf das Gottesurteil näher näher einzugehen, sollte erwähnt werden, dass ein Volksglaube, der Glaube an das Zeichen Gottes zugunsten des Unschuldigen war. Aus dieser Überzeugung heraus entstanden Eisen-, Feuer-, und Wasserproben und andere, die unter dem Namen Gottesurteil bekannt sind. Der Gedanke, dass der Unschuldige unterliegen und der Schuldige mit Hilfe teuflischen Machwerks siegen könnte, steht mit dem Glauben an das Gottesurteil in engem Zusammenhang. Bei der Wasserprobe wurde das Opfer zunächst mit den Daumen an die gegenüberliegenden Zehen gebunden und in einen Fluss oder Teich getaucht. Schwamm der Körper, so war die Hexerei erwiesen, sank er, so galt die Angeklagte als unschuldig (in der Regel ertrank sie dann aber). Da Hexen ja leichter sein mussten, um fliegen zu können, galt dies als Indiz. Ähnlich der Wiegeprobe, bei der die Frau gewogen wurde und ihr gemessenes Körpergewicht darüber Auskunft gab, ob es sich um eine Hexe handelte oder nicht. Die Männer zeigten ein lebhaftes Interesse an der körperlichen Erscheinung der Hexen und versuchten herauszufinden, woran sie zu erkennen wären. Die Männer waren sich allgemein darüber einig, dass jede Frau mit einer abweichenden Augenfarbe eine Hexe war. Viele behaupteten auch, rothaarige Frauen seien Hexen. Dies mag auch daher kommen, da rothaarige Menschen meistens auch Sommersprossen haben, die - wie auch Warzen Muttermale, Pickel, Pockennarben, Zysten oder Leberflecken - oft als "Hexenzeichen" angesehen wurden. (Tarnowski 1994 + Kassandra 1997) KinderhexenprozesseEs fällt auf, dass sich die Kinderhexe auf, relativ spät in das Gesamtbild fügt. Zunächst noch erscheinen Kinder als passive Zeugen des Geschehens. Das 16. Jahrhundert bringt dann den Durchbruch ins Negative. Das Kinderverbrennen ist verstärkt zum Ausklang des Wütens gegen die angeblichen Hexen festzustellen und eine Erscheinung, die keinesfalls nur den deutschsprachigen Raum betrifft! Im Hochstift Bamberg in Würzburg wird in einer dortigen Flugschrift gesagt, dass den Geständnissen der Angeklagten zufolge über 3000 Zauberer in der Walpurgisnacht zumTanz gefahren seien, darunter "etlich Mägdlein" von sieben, neun und zehn Jahren. Zweiundzwanzig von ihnen seien hingerichtet und verbrannt worden. Der Würzburger Fürstbischof Phillip Adolf von Ehrenberg hat sich in die Geschichte der christlichen Verbrecher eingeschrieben. Unter seiner Verantwortung fällt ein hoher Kinderanteil auf. Tatsache ist, dass man Kleinkinder und Säuglinge angeklagt und hingerichtet hat. 1651 hat Hodlitz ein Urteil über die Hinrichtung von acht Personen unterschrieben. Es handelt sich vor allem um Kinder, ein Einjähriges, drei zweijährige, ein neuenjähriges und ein zwölfjähriges. (Wolf 1995)
Die Hexen der GegenwartWicca (eine andere Bezeichnung für moderne Hexenkunst) ist eine positive, schamanistische Naturreligion, in der zwei Hauptgottheiten in Hexenritualen verehrt werden: die Göttin (der weibliche Aspekt und zugleich Gottheit, deren Ursprung auf die alte Muttergöttin zurückgeht in Ihrer dreifachen Erscheinungsform als Jungfrau, Mutter und weisen alten Frau) und ihr Gefährte, der Gehörnte Gott (der männliche Aspekt). Die Namen der Gottheiten unterscheiden sich je nach Hexentradition. Wicca beinhaltet oft das Praktizieren verschiedener Formen von weißer Magie (in der Regel zum Zwecke der Heilung oder als Gegenmittel gegen Negativität) und ebenso Rituale, die ausgeführt werden, um sich selbst den natürlichen Rhythmus der Lebenskräfte einzustimmen, der durch die Mondphasen und die vier Jahreszeiten gekennzeichnet ist. Die Hexenreligion besteht aus verschiedenen Sekten, wie z.B. den Gardeners, Dianisten, Tanisten, Georgiern etc. Viele der Traditionen wurden in den 60er Jahren gebildet und eingeführt. Auch wenn sie unterschiedliche Rituale, Bräuche, Mythenzirkel und Symbole haben mögen, vertreten sie alle gemeinsame Grundsätze des Hexengesetzes. Wiccas praktizieren keine schwarze Magie oder eine andere Form von "Bösem", sie beten weder den Teufel noch andere Dämonen noch finstere Wesen an; sie versuchen auch nicht, Anhänger anderer Glaubensrichtungen zum Paganismus zu bekehren. Wiccas respektieren alle anderen positiven Religionen und fühlen, dass ein Mensch den "Ruf der Göttin" hören und sich wirklich im Innersten seines Herzens wünschen muss, ohne Einflüsse von außen oder Bekehrungseifer, dem Wicca-Pfad zu folgen. Viele Hexen nehmen einen oder mehrere Geheimnamen an (auch bekannt als "Eke-Namen"), um ihre spirituelle Wiedergeburt und ihr neues Leben innerhalb des Wicca-Kults deutlich zu machen. Viele Hexen arbeiten in kleinen Gruppen zusammen, die man als Konvente bezeichnet. Der Konvent (der aus bis zu 13 Personen bestehen kann) wird von einer Hohenpriesterin und/oder einem Hohenpriester geleitet. Er versammelt sich, um die Göttin anzubeten, mit Magie zu arbeiten sowie um Sabbat- und Esbat-Zeremonien durchzuführen. Hexen feiern jedes Jahr acht Feste, Sabbate genannt, die die Wechsel der Jahreszeiten markieren. Es gibt vier große Sabbate und vier kleine. Die großen Sabbate sind: Lichtmess(21 Februar), Beltane (Maifest), Lammas (Petri Kettenfeier, 1.August) und Samhein (1.November). Die kleine Sabbate sind: Frühjahrs-Tagundnachtgleiche und Sommersonnenwende, Herbst-Tagundnachtgleiche und Wintersonnenwende. Der Esbat ist eine monatliche Versammlung des Konvents, die mindestens 13 mal jährlich während der Vollmondphasen abgehalten wird. Beim Esbat werden zwischen den Hexen Ideen ausgetauscht, Probleme diskutiert, spezielle Riten vollzogen, Magie und Heilung geübt sowie der Göttin und dem Gehörnten Gott gedankt. Beim Esbat findet auch eine traditionelle "Kuchen und Wein" Zeremonie statt. Während dieser Zeremonie werden gesegnetes Essen und Getränke serviert, und die Konventmitglieder nehmen sich Zeit zum Entspannen und für Gespräche über wichtige Themen aus der Magie.
Die Kunst der MagieDer HauGrundsatz der Hexenkunst ist der "Wiccan Rede", ein einfacher und wohlwollender Moralkodex, der wie folgt lautet: Und schadet es niemanden, tu was du willst. Oder in anderen Worten: Fühle dich frei, deine eigenen Sachen zu machen, vorausgesetzt, dass du auf keine Weise irgendeinen Schaden einem anderen zufügst - einschließlich dir selbst. Es ist äußerst wichtig, den "Wiccan Rede" im Gedächtnis zu haben, bevor man irgendeinen magischen Zauber oder Rituale ausführt, besonders solche, die unmoralischer oder manipulativer Natur sind. Das Dreifache Gesetz (oder das Gesetz der Drei) ist eine karmische Gesetzmäßigkeit der dreifachen Vergeltung, die eintrifft, wann immer man etwas Gutes oder etwas Schlechtes tut. Wenn Sie z.B. weiße Magie (oder positive Energie) einsetzen, um jemandem etwas Gutes zu tun, wird das Gute dreifach in ihrem Leben auf Sie zurückfallen. Sollten Sie jedoch schwarze Magie verwenden (oder negative Energie), um anderen zu schaden, wird Sie das Schlechte oder "Böse" im Laufe Ihres Lebens ebenfalls dreifach treffen. Das Praktizieren magischer Rituale ist eine uralte Kunst die es überall auf der Welt gibt. Magie ist eine Kraft, die die psychische Energie mit Willenskraft verbindet, um "Übernatürliches" zu bewirken, um Veränderungen mit dem Ziel der Übereinstimmung herbeizuführen und um Naturereignisse zu kontrollieren. Sie steigert den Fluss des Göttlichen und kann für konstruktive oder auch destruktive Zwecke eingesetzt werden. Magie ist eine neutrale Kraft, die weder schlecht noch gut ist. Die Richtung (gut oder böse), in die die Kraft wirkt, wird vom Ausübenden bestimmt. Durch das Gesetz des dreifachen Karmas, wäre es für jede Hexe oder jeden Magier ein Akt der Selbstzerstörung, schwarze Magie einzusetzen, um anderen zu schaden. Magie ist ein mächtiges Instrument. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Wicca-Kults, obwohl ihr bei der Verehrung der Göttin und ihres Gefährten, des Gehörnten Gottes, nur eine zweitrangige Bedeutung zukommt. Eines der entscheidenden Elemente bei der Ausübung von Magie ist das Gefühl. Es ist unbedingt erforderlich, dass Sie sehr starke Empfindungen bezüglich dessen haben, was Sie erreichen möchten. Nur dann kann die Kraft erzeugt werden, die notwendig ist, um Magie durchzuführen. Ebenfalls ist wichtig, mit kreativer Visualisierung zu arbeiten, auch bezeichnet als "vom Willen geführte Imagination". Dies ist die magische Kunst oder Fähigkeit, sich die Ergebnisse ihrer Magie vorzustellen, um Wünsche materialisieren zu können. Magie ist mächtig und sie wirkt. Manche Zauber müssen vielleicht mehrmals wiederholt werden, um richtig beherrscht zu werden, vor allem wenn man noch ein "Neuling" auf diesem Gebiet ist. Ebenso wie es viele verschiedene Wicca-Traditionen gibt, existieren auch die verschiedensten Formen von Magie. Es gibt die zeremonielle Magie, kabbalistische Magie, Schamanismus, Voodoo Magie und vieles mehr. Die Auswahl der geeigneten Form hängt ausschließlich von den persönlichen Vorlieben einer Hexe und/oder der Wicca-Tradition ab; viele praktizieren jedoch die von Europa beeinflusste Volksmagie. Magie ist die Lehre der Naturgeheimnisse, und um Magie richtig einsetzten zu können, muss eine Hexe immer in vollkommener Harmonie mit den Naturgesetzen und ihrer Psyche arbeiten. Ein Bad in Salzwasser und die innerliche Reinigung durch das Einlegen eines Fasttags sind oft notwendig, bevor ein magisches Ritual durchgeführt wird, vor allem bei der zeremoniellen Magie. Um Kraft erzeugen zu können, muss der physische Leib in einer guten Verfassung gehalten werden. Den größten Einfluss auf die Magie hat der Mond. Für das Ergebnis der Magie ist es entscheidend, dass der Zauber und die Rituale in der richtigen Mondphase durchgeführt werden. Für positive Magie und Zauber, die Liebe, Glück, sexuelles Verlangen und Wohlstand steigern, ist die Zeit des zunehmenden Mondes richtig. Ein voller Mond erhöht die übersinnliche Wahrnehmung und ist die richtige Zeit für Anrufungen der Mondgöttin, Fruchtbarkeits-Rituale und Zauber, die übersinnliche Fähigkeiten und prophetische Träume fördern. Der abnehmende Mond ist optimal für destruktive Magie, negative Beschwörungen sowie Zauber, um Flüche, Verhexungen und Unglück zu beseitigen, um schlechte Beziehungen zu beenden, Liebeszauber und Aphrodisiaka aufzuheben, schlechte Gewohnheiten zu durchbrechen und um Fieber, Schmerzen und Krankheiten zu lindern. Die richtige Mondphase, Überzeugung, Konzentration und Visualisierung des Endergebnisses sind die Geheimnisse der erfolgreichen Magie! Instrumente und Symbole des Hexenkultesa) Das Buch der
Schatten: Das Buch er Schatten ist ein geheimes Tagebuch, in dem eine Hexe ihre
persönlichen Zauber, Anrufungen, Rituale, Träume, Rezepturen für Tränke und
anderes notiert. Ein Buch der Schatten kann von einer allein praktizierenden
Hexe oder von einem ganzen Konvent geführt werden. Wenn eine Hexe stirbt, kann
das Buch der Schatten an ihre Kinder oder Enkel weitergegeben, von der
Hohenpriesterin eines Konvents aufbewahrt oder verbrannt werden, um die
Geheimnisse der Kunst zu schützen.
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