Piero* *Rismondo

15.02.1905 - 09.02.1989

aus: aeiou

Rismondo, Piero, * 15. 2. 1905 Triest (Italien), † 9. 2. 1989 Klagenfurt (Kärnten),

Schriftsteller und Journalist.

Wuchs in Wien auf und begann hier in den 20er Jahren seine journalistische Laufbahn.

Ab 1938 in Emigration;

1945-52 Direktor des Teatro Verdi in Rijeka (Kroatien);

ab 1952 wieder in Wien.

1954-70 bei der Zeitung "Die Presse": 1954-61 Kultur- und Literaturredakteur, 1961-70 Theaterkritiker und Feuilletonist.

Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 1979,

Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzer 1986.

Werke:

Dramen: Raimund, 1937; Der Herr Hofrat, 1947; Das unsichtbare Volk, 1947; Michaelerplatz, 1966. - Einfälle und Ausfälle, 1978 (Essays);

"... Der Zeit am Wort den Puls zu fühlen ...", 1999 (Feuilletons, Kritiken und Artikel, herausgegeben von W. A. Greinert).

- Übersetzungen von Stücken Goldonis und Pirandellos.

Bedachtsam und nobel

An Piero Rismondo, den früheren "Presse"-Kulturchef und Kritiker-Doyen, erinnert zum 10. Todestag eine Ausstellung im Theatermuseum. -

Wenn er sich nach dem letzten Vorhang erhob, eine hagere, leicht gebeugte Silhouette, war klar, daß das Urteil über die Aufführung gefällt war. Allerdings war Piero Rismondo mehr ein Mann der Therapie als des Skalpells. Er registrierte jeden falschen Ton. Aber er war ein analytischer Kopf. Niemals wurde der Künstler in seinen Rezensionen vernichtet. Bedachtsam, achtsam, nobel ging er mit der Kunst um, über die er mehr wußte als viele andere.

Schließlich war der gebürtige Triestiner selbst Autor, Schauspieldirektor, Regisseur.

Sechs Burgtheaterdirektoren begleitete der 1905 geborene Staatspreisträger für Kulturpublizistik in ihrem Amt.

Robert Musil schätzte ihn.

Er gilt als Entdecker von Italo Svevo.

Seine Texte übersetzte Rismondo ebenso wie jene von Pirandello, Moravia, Goldoni.

Viele Jahre war Rismondo Theaterkritiker und Kulturchef der "Presse".

"Im Eroica-Saal des Wiener Theatermuseums ist diesem universell gebildeten Publizisten am 7. Februar um 11 Uhr eine Matinee gewidmet: mit Dr. Otto Schulmeister, dem ehemaligen Chefredakteur und Herausgeber der "Presse" - und mit dem Theaterwissenschaftler Wolfgang Greisenegger, Rektor der Universität Wien. Josefstadt-Schauspielerin Marion Degler liest zur Eröffnung der kleinen Gedenkausstellung. Ausgewählte Feuilletons, Kritiken und Artikel Rismondos werden als Buch präsentiert - erschienen im Österreichischen Kunst- und Kulturverlag Wien."

03.02.1999 Quelle: Archiv PRESSE


Sanfte Macht des Wortes

08.02.1999 Quelle: Archiv die PRESSE:

-Sanfte Macht des Wortes **VO-Piero Rismondo zum zehnten Todestag zeigt das Theatermuseum eine kleine Ausstellung - und präsentierte ein Buch über den großen Feuilletonisten der "Presse".

-Otto Schulmeister, Chefredakteur der "Presse" in jenen Jahren, da Piero Rismondo Theaterkritiker des Blattes war, und Wolfgang Greisenegger, Universitätsprofessor für Theaterwissenschaft, luden als prominente Zeitzeugen zur Präsentation des Bildbandes

"Piero Rismondo - Der Zeit am Wort den Puls zu fühlen",

der im Österreichischen Kunst- und Kulturverlag erschienen ist. Wolff A. Greinert hat den umfangreichen Band herausgegeben, dessen ersten Teil, ein "Werkstattgespräch" mit Rismondo über dessen Kultur- und Lebenserfahrungen, er selbst gestaltet hat.