Die FSME-Impfung Seit Anfang dieses Jahres gibt es in Österreich einen neuen Impfstoff für die FSME-Impfung, TicoVac®, nach dessen Verwendung häufig über unerwünschte Reaktionen - vor allem hohes Fieber und auch Fieberkrämpfe - bei Kindern berichtet wurde. Ursache dafür ist die höhere Konzentration des Wirkstoffgehalts in dem neuen Impfstoff. Die folgenden Punkte stellen einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation bei der FSME bzw. der FSME-Impfung dar.
FSME ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken übertragen wird - eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Ansteckung kann in der ganzen warmen Jahreszeit stattfinden. FSME-Viren kommen nur bis zu jenen Höhenlagen vor, in denen die mittlere Jahrestemperatur über acht Grad liegt, d. h., im Bergland über etwa 1.400 Meter Seehöhe gibt es keine FSME. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Biss einer infizierten Zecke zu erkranken, ist hoch. Allerdings ist selbst in Gebieten mit hoher Durchseuchung selten mehr als eine von 200 Zecken infiziert. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und 28 Tagen.
Bei 30 bis 40 Prozent der Infizierten kommt
es tatsächlich zur Erkrankung, die typischer
Weise in zwei Phasen verläuft: zunächst
eine grippeähnliche Phase mit hohem Fieber;
nach dem Abklingen kommt es bei fast einem
Drittel der Infizierten zur zweiten Phase, bei
der die wichtigste Verlaufsart die
"Zeckenmeningitis" ist, also eine Entzündung
des Gehirns und der Gehirnhäute. Es kann
aber auch der Herzmuskel oder die Leber mit
betroffen sein.
Wie bei den meisten anderen Viruskrankheiten existiert auch hier keine spezifische Behandlung. Man kann nur die Symptome lindern, ohne die Ursache (das FSME-Virus) zu bekämpfen.
Reguläres Impfschema: Folgende Maximalintervalle sind möglich:
Wenn diese maximalen Intervalle überschritten werden, so kann man entweder von Neuem beginnen, oder - was noch sinnvoller ist - im Einzelfall eine eventuell noch bestehende Immunität mittels Blutabnahme abklären. Dies ist vor allem bei Personen sinnvoll, die sich zwar an mehrere Impfungen erinnern können, aber ihre Impfkarte verloren haben.
Nach vollständiger Grundimmunisierung ist bei 99 Prozent der Geimpften mit einem vollständigen Schutz zu rechnen. Auch nur zwei Impfungen im regulären Abstand schützen schon zu 90 Prozent, allerdings nur für ein Jahr. Die Abstände zu den Auffrischungen werden mit drei Jahren angegeben, sie dürften aber länger sein.
Echte Impfkomplikationen sind bei der FSME-Impfung extrem selten. Folgende Erkrankungen wurden mit der Impfung in Zusammenhang gebracht:
Eine FSME-Impfung kann keine FSME-Erkrankung auslösen.
Nicht geimpft werden soll bei akuten, fieberhaften Erkrankungen. Allergien gegen Komponenten des Impfstoffes und gegen Hühnereiweiß stellen eine relative Gegenanzeige dar. Am besten fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie geimpft werden können.
Der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates hat in seiner Sitzung vom 3. April 2000 eine neue Empfehlung zur FSME-Impfung ausgearbeitet:
Borelliose, die zweite Zeckenkrankheit, wird durch Bakterien ausgelöst. In Europa gibt es gegen diese Erkrankung noch keine Impfung, allerdings kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Copyright by Dr. Peter Voitl at Netdoctor.at
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