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Im
jüngsten und östlichsten Bundesland Österreichs wurde die
Höhlenforschung bisher nur sehr am Rande betrieben, da hier auf Grund
der geologischen Gegebenheiten kaum mit größeren oder gar
spektakulären Höhlen zu rechnen ist - weist doch die Fledermauskluft
als größtes Objekt lediglich 250 m Gesamtlänge auf.
Trotzdem brauchen diese zum Teil kleinräumigen Objekte in ihrer
Bedeutung als geologische, archäologische, zoologische und
paläontologische Fundstellen den Vergleich mit alpinen Höhlen vielfach
nicht zu scheuen.
Die meisten der burgenländischen Höhlen wurden im Zuge von Steinbrucharbeiten aufgeschlossen und eine große Anzahl davon ist bereits wieder zerstört worden. Als besonders dramatisches Beispiel wollen wir an die Atlantishöhle erinnern, die auf Grund des Reichtums und der Schönheit ihres Tropfsteinschmuckes so manche Schauhöhle übertraf und dennoch Opfer des Abbaues wurde. Ein wirksamer Höhlenschutz sollte derlei in Zukunft verhindern. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Höhlen und Karstobjekte in einem Gesamtprojekt zu erforschen und zu dokumentieren.
Im östlichsten Bundesland Österreichs wurde bis zu den Arbeiten zum Buch "Höhlen und Karst im Burgenland" (1998) die Höhlenforschung nur sehr marginal betrieben. Seit dem Erscheinen dieses Werkes, in dem 55 Höhlenobjekte beschrieben wurden, konnten nun einerseits etliche neue Höhlen dokumentiert werden, andererseits ergaben sich bei den bekannten Objekten Ergänzungen. Darüber hinaus wurden auch künstliche unterirdische Objekte in die Untersuchungen einbezogen, da sie neben ihrer ökologischen Bedeutung - z.B. als Fledermausquartiere - auch bereichsweise „Konsequenzhöhlen“ darstellen. Letztere stellen natürliche, sekundäre Hohlräume dar, die durch Verbruch künstlicher unterirdischer Objekte entstehen.
Etliche der neu erfassten Höhlen liegen in aktiven Steinbrüchen und fallen - zumeist nicht besonders geschützt - früher oder später dem Abbau zum Opfer, ihre Dokumentation ist daher besonders wichtig. Die Fledermauskluft, immer noch längste Höhle des Burgenlandes, liegt ebenfalls im Bereich eines großen Steinbruches und steht im Gegensatz dazu unter besonderem Schutz, der infolge ihrer nach wie vor überregionalen Bedeutung als Fledermausquartier von besonderer Wichtigkeit ist.
Im Ergänzungsband "Höhlen und Stollen im Burgenland" werden 15 neue Höhlenobjekte dokumentiert, sowie 44 Stollen und andere künstliche unterirdische Objekte beschrieben. Bei den Höhlen handelt es sich zwar zumeist um keine spektakulären Objekte, viele von ihnen spielten allerdings in landeskundlicher Hinsicht eine beachtliche Rolle als Rückzugsgebiete bzw. Verstecke in Zeiten feindlicher Bedrohung. Gleiches dürfte für die zahlreichen überlieferten, jedoch heute kaum mehr zugänglichen, Erdställe und Getreidegruben gelten, die im Volksmund häufig als „Kuruzzenlucken“ bezeichnet werden.
Da wir im Artenschutzkonzept des Burgenlandes involviert sind, hat es sich als notwendig erwiesen, auch künstliche unterirdische Objekte (Stollen) zu bearbeiten, da diese oft wichtige Quartiere für gefährdete Tierarten darstellen (Fledermäuse, Siebenschläfer, u. a.).
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