Geschichtliche Entwicklung von Rudolfsheim-Fünfhaus

Als älteste Siedlung im Bereich von Rudolfsheim-Fünfhaus wird Meinhartsdorf 1178 genannt.
Nach und nach bildeten sich die Dörfer Reindorf (1411), Sechshaus, Braunhirschen, Rustendorf und Fünfhaus (1708) aus, die im Laufe der Zeit zu Weinorten wurden. Die Siedlungsstruktur folgte den damaligen Flurgrenzen und kennzeichnete den unregelmäßigen Stadtgrundriß im Süden.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden eine Reihe von Gewerbebetrieben und Fabriken angesiedelt, die ihre Standorte vor allem im Bereich des Wientals fanden.
Die Einwohnerzahl lag im Jahre 1830 bei etwa 11.000 Personen. Mit Beginn des Baues der Westbahn 1856 erlebte das Gebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung, sowie eine rasante Zunahme der Bevölkerung.
Dieser starke Zuzug hatte die gründerzeitliche Rasterverbauung nördlich der Westbahn zur Folge. 1869 betrug die Bevölkerungszahl etwa 64.000, und schon 1910 lebten 146.000 Personen in den damaligen Vororten von Wien. 1890 fand die Eingemeindung statt, erst 1938 wurden die Bezirksgrenzen festgelegt und der Name Rudolfsheim-Fünfhaus entstand 1945.
Heutzutage leben etwa 65.000 Menschen im 15. Wiener Gemeindebezirk. Darunter befinden sich 18.600 Ausländer ohne österreichische Staatsbürgerschaft.
Nach den massiven Einbürgerungen in den vergangenen Jahren liegt der offizielle Ausländeranteil, nach einem Höchststand von über 33%, heute noch bei etwa 29%.

Märzpark
Auf dem Areal des ehemaligen Schmelzer Friedhofes (einem der fünf von Kaiser Joseph II. 1783 als Ersatz für die innerhalb des Linienwalls aufgelassenen Begräbnisstätten neu errichteten Kommunalfriedhöfe) wurde nach dem Ersten Weltkrieg ein Park angelegt (Märzpark).
Der Name leitet sich davon ab, daß auf dem Schmelzer Friedhof die 35 Gefallenen des 13. März 1848 (Märzrevolution) ihre erste Ruhestätte gefunden hatten; sie wurden am 06. September 1888 exhumiert und auf den (1874 angelegten) Zentralfriedhof überführt, wo auch das ursprünglich für den Schmelzer Friedhof geschaffene Denkmal aufgestellt wurde.
1928 wurde der Friedhof aufgelassen, die Toten mangels Geld aber nicht exhumiert.
Drei klassizistische Grabdenkmäler befinden sich noch in der Gartenanlage der Seipl-Dollfuß-Gedächtniskirche (Krimhildplatz), andere wurden auf den Zentralfriedhof gebracht (Nähe der Luegerkirche). Auf dem Geälnde des ehemaligen Friedhofs steht heute zum Teil die Stadthalle (Vogelweidplatz).

Auer Welsbach Park
1998 wurde der Auer-Welsbach-Park im 15. Bezirk von den Österreichischen Bundesgärten übernommen und wird seither von der Stadt Wien betreut.
Die Fläche von etwa 110.000m² zeichnet den großen Landschaftspark aus. Errichtet wurde der Park 1890 als Schönbrunner Vorpark, gestalterisch in bewusstem Gegensatz zur französischen Gartenanlage des Schlosses.

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