Kultur
Aufgabe der Bezirkskultur sollte es sein, neben der Teilnahme am Kulturgeschehen der Stadt und am internationalen Kulturgeschehen auch ein sehr regionales, heimatbezogenes Kulturleben zu entwickeln und hierbei identitätsstiftend zu wirken.
Leider ist der 15. Bezirk in allen drei Aspekten nicht besonders entwickelt. Sieht man einmal von der Stadthalle ab, gibt es keine Kulturstätten von österreichweiter oder internationaler Bedeutung. Lediglich in unmittelbarer Nachbarschaft des Bezirkes (Technisches Museum und neuerdings die Hauptbibliothek) gibt es größere Kulturstätten, die aber auf Grund ihrer Randlage dem 15. Bezirk kaum spürbare Impulse geben. Es besteht derzeit kein nennenswerter Theaterbetrieb, kein Kino, sowie keine bedeutende Galerie oder bedeutendes Museum.
Die Bebauung des Westbahngeländes würde hier Möglichkeiten schaffen, Kulturstätten direkt mit Wohn-, Schul- und Geschäftsvierteln zu verknüpfen und daher einen niederschwelligen Zugang zu Kultureinrichtungen ermöglichen.
Auch das regionale Kulturgeschehen läßt Verbesserungen zu: In anderen Bezirken ist das Bezirksmuseum Impulsgeber, Wahrer und Vermittler von Gemeinschaftsgeist, Wir-Gefühl und Identität des Bezirkes. Im 15. Bezirk erfüllt das Bezirksmuseum diese Aufgabe, bis auf den Kinderkulturtreffpunkt, nicht zufriedenstellend. Der Ausbau des Bezirksmuseums in diese Richtung und als Künstlertreff und Ideenwerkstatt für die zukünftige Entwicklung des Bezirkes ist daher eine wichtige Forderung. Durch die Dezentralisierung des Kulturbudgets in den letzten Jahren hat sich die Situation zwar verbessert, aber immer noch gibt es zu wenig Unterstützung für Kulturvereine und Initiativen im Bezirk, statt dessen werden Prestigeveranstaltungen unverhältnismäßig hoch unterstützt.
Unsere Forderungen zur Unterstützung der Kulturschaffenden und Initiativen im Bezirk sind daher:
- Schaffung von öffentlichen und preisgünstigen Ausstellungsräumlichkeiten und Veranstaltungsräumen für Künstler und Kunsthandwerker
- Aufwertung der bestehenden Bezirksfestwochen durch eine professionellere Bewerbung, sowie die verstärkte Einbindung der Einkaufsstraßen und der ansässigen Schulen
- Darüber hinaus ist gerade im 15. Bezirk die Bewahrung bzw. Wiederherstellung des mitteleuropäischen, eben speziell wienerischen, Charakters des Stadtteiles eine wichtige Aufgabe, die in den letzten Jahrzehnten viel zu wenig Beachtung gefunden hat. So sind auch die letzten Brauchtumsveranstaltungen aus dem Bezirksleben verschwunden
- Hinsichtlich des vorhergehenden Punktes wäre zum Beispiel die Pflege der deutschen Sprache als eine besondere kulturpolitische Aufgabe zu nennen
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