Temari
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Im Jahr 2010 habe ich Temari entdeckt und sofort gewusst: das ist das richtige Hobby für mich.

Temari sind bestickte Kugeln.  Es ist eine Handarbeitsform, die in China entstanden ist und vor fünf- bis sechshundert Jahren nach Japan kam. 

Temari bedeutet Handball auf Japanisch.  Ursprünglich wurden Temari nämlich von Müttern und Großmüttern für Kinder zum Spielen gemacht. Sie wurden in Fußball und Handball-Spielen verwendet, ähnlich den Hacky-Sack-Spielen, die heute auf der ganzen Welt gespielt werden.

Temari wurden damals aus den Resten von alten seidenen Kimonos gemacht.  Ein Stoffstück wurde zusammengeballt und mit Stoffstreifen umwickelt.  Seidenfäden aus dem Kimonostoff wurden eng um den Stoffball gewickelt und dann wurde der Ball damit ganz fest zusammengenäht.  Angeblich waren diese Bälle so fest, dass sie springen konnten.

Mit der Zeit wurden die funktionellen Stiche immer detaillierter und dekorativer, bis die Bälle schließlich mit komplexen Stickereien verziert wurden.  Mit der Einführung von Gummi in Japan wurden Temari als Kinderspielzeug obsolet und wurden zum Kunsthandwerksobjekt der Japanischen Oberschicht und Aristokratie.

Temari wurden zu hochgeschätzten Geschenken, die Freundschaft und Loyalität symbolisieren.  Traditionell schenken Mütter ihren Töchtern ein Temari als Neujahrsgeschenk.  Im Inneren des Balls wird dann oft ein kleiner Zettel mit Glückwünschen versteckt.