Fritz Ritzberger, 2010-04-24
Höflichkeit bedeutet Respekt und Rücksichtnahme und ist eine Grundlage menschlicher Gemeinschaft.
Zu grüßen wenn man kommt oder geht bedeutet für Höflichkeit zu werben. Man macht den anderen damit auf seine Anwesenheit aufmerksam und zeigt ihm, dass man ihn wahrgenommen hat und respektiert. Finde dich damit ab, wenn man dich nicht zurückgrüßt und grüße weiterhin, aber nicht aufdringlich.
Sei pünktlich, vergeude nicht die Zeit anderer. Eine lange Anfahrtszeit darf nicht als Entschuldigung dienen. Je wichtiger deine Anwesenheit ist, desto unentschuldbarer ist die Verspätung.
Lass andere zu Ende sprechen, unterbrich sie nicht. Die Unterhaltung kann keine höhere Ebene erreichen, wenn es nicht möglich ist, größere Zusammenhänge in einer längeren Rede zu beschreiben. Menschen, die nicht länger als ein paar Sekunden zuhören können ohne selbst zu reden, verschließen sich vor anspruchsvollem Austausch mit anderen Menschen.
Zeige nicht die Schwächen anderer auf, um dich selbst zu erheben (Knigge). Dies wird von niemandem als sympathisch empfunden werden, eher als niedrig und gemein. Nur in einer niedrigen und gemeinen Gemeinschaft setzt man sich damit durch, und die ist es nicht wert.
Werte andere oder die Arbeit anderer nicht ab. Wenn du dich darüber ärgerst, solltest du deinen Ärger dadurch ableiten, dass du es besser machst. Ein gutes Vorbild kann die Situation verbessern, ärgerliche Abwertungen schaffen nur Mauern.
Erdrücke andere nicht durch deine Überlegenheit in gewissen Bereichen. Natürlich zeigt man gerne seine Stärken, aber es kann für andere erniedrigend sein, vor Augen geführt zu bekommen, wie leicht das ist, was sie soeben nicht bewältigt haben.
Dränge dich nicht vor mit deinen Fähigkeiten und deinem Wissen, denn so stellst du andere in den Schatten und erregst Eifersucht. Begnüge dich damit, die richtige Lösung zu kennen, wenn du gefragt wirst.
Halte andere nicht für dumm, denn das stimmt selten, und irgendwann würden sie das außerdem bemerken. Eine solche Haltung schließt von Anfang an aus, dass andere lernen und besser werden können. Menschen, die andere für unfähig und dumm halten, werden immer alles alleine und selbst machen, und dadurch nehmen sie anderen die Existenzgrundlage.
Hältst du andere nicht für dumm, wirst auch du selbst nicht für dumm gehalten werden.
Stelle Leistungen anderer nicht als Normalität dar, sondern sprich ausdrücklich Anerkennung aus. Man sollte mit Lob nicht so übertreiben, dass die Beteiligten sich für etwas besonderes halten, aber Anerkennung bewirkt, dass den Beteiligten die Beschäftigung Spass macht. Es motiviert sie.
Man kann Unwissenden das fehlende Wissen nicht zum Vorwurf machen. Auch wenn Gesetze oft anderes aussagen ("Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"), kann man im Umgang mit Menschen niemanden für Dinge verantwortlich machen, die er nicht weiß, nicht kennt oder nicht beherrscht. Klar wird dies vor allem im Umgang mit Behinderten.
Sprich nicht über andere Personen, wenn diese nicht anwesend sind, denn die können keine Stellung dazu nehmen, und es könnte den Eindruck machen, dass du andere beurteilen oder anschwärzen möchtest. Außerdem vermeidet man so, dass der Gesprächspartner dasselbe bei der Gelegenheit tut, und einen dadurch ungewollt zum Mittäter macht.
Mach keine Witze über Personen, Gruppen oder die Arbeit anderer, auch nicht über dich selbst. Witze schaffen ein Klima der Ausgrenzung. Humor ist gut, aber er muss sich in Grenzen halten. Niemand wird gern zur Witzfigur, und wo gerne Witze gemacht werden, ist man in ständig in Gefahr. Die Fähigkeit Spott an sich abgleiten zu lassen haben nicht viele Leute.
Zu einem höflichen Ton gehört auch, keine "Stammtisch"-Redensarten zu verwenden, also Sätze, die etwa "sowieso" oder "Leute wie die" beinhalten.
Bedanke dich, wenn dir jemand weiter geholfen hat, betrachte das nicht als Selbstverständlichkeit. Hilfe zu leisten wird von den wenigsten Leuten als Pflicht verstanden, und ihnen eine gutes Gefühl für diese Freiwilligkeit zu geben ist das mindeste.
Mit Bitten und Vorschlägen erreicht man mehr als mit Befehlen. Befehle schaffen ein Klima der Angst und verhindern jede Kritik oder Diskussion über Themen, die man vielleicht selbst noch nicht ganz verstanden und durchdacht hat. Auch sollten die Beteiligten nicht das Gefühl haben, beherrscht zu werden, sondern eigenverantwortlich mitzuarbeiten.
Bekämpfe nicht das Böse und Dumme, dulde es als Teil des Guten und Klugen. Böse sind möglicherweise nicht absichtlich böse, ebenso wie Kluge nicht immer auch klug handeln. Mit der Wirklichkeit geschickt umgehen zu können ist besser als durch Frontenbildungen die Situation zu verschlechtern.
Kommunikation ist der Austausch von Erfahrungen, Wissen und Informationen mit anderen, und sie erfordert geben und nehmen.
Halte dich kurz, setze deine Meinung nicht durch lange Redezeiten durch, sondern durch überzeugende Argumente. Deine Redezeit sollte kürzer sein als die deines Gesprächspartners. Geschichten zu erzählen mag manchmal gute Hintergrundinformation sein, aber oft nehmen solche Ausführungen dem anderen die Initiative. Geht es um eine Frage und ist deine Antwort zu lange, vergisst der Frager möglicherweise den Punkt, auf den er hinaus wollte, und den du auch noch nicht bedacht hast.
Argumentiere nicht so, als ob du alles genau und schon lange wüsstest, sondern so, als ob du es gerade erst durchdenken würdest. Dies gibt dem anderen das Gefühl, nicht als Dummkopf belehrt zu werden, sondern als kritikfähiger Gleichgestellter an einer Erfahrung mitzuwirken. Man sollte sich auch selbst nie sicher sein, bereits den besten Weg gefunden zu haben und keine Irrtümer zu begehen.
Belehre andere nicht, sondern sag nur deine Meinung zur Sache. Dies ermöglicht Diskussion und Kritik, wodurch du wiederum dazulernen könntest.
Erkläre Leuten nicht etwas, das sie schon kennen, frage zuerst nach, ob sie es schon kennen. Müssen sie solchen Ausführungen zuhören, haben sie das Gefühl, unter ihrem Wert behandelt zu werden.
Wende deine Aufmerksamkeit sofort jeder Person zu, die dich anspricht, bleib nicht mit den Augen bei der Arbeit. Der andere würde sich dadurch als lästig empfinden.
Gib anderen Zeit zu verstehen, indem du zwischendurch Fragen stellst oder Pausen machst. Auch wenn es für dich langweilig scheint, können andere dein Wissen nicht so schnell aufnehmen wie du es dir vorstellst. Sie müssen es mit ihren eigenen Erfahrungen vergleichen und kritisch bewerten, und das braucht Zeit.
Belaste niemanden mit Problemen außer jene, die dabei weiterhelfen können (Knigge). Es macht wenig Sinn, alle Leute um dich herum einzubeziehen und zu verunsichern, wenn sie dir ohnehin nicht helfen können.
Denke dich in andere hinein und versuche, sie aus ihrem Zusammenhang heraus zu verstehen (Empathie = Einfühlungsvermögen). Der andere drückt sich möglicherweise seinen speziellen Umständen entsprechend aus und fühlt sich nicht verstanden, wenn er eine sehr allgemeine oder vorgefertigte Antwort darauf erhält.
Wenn dir eine Frage lächerlich oder absurd erscheint, dann frage so lange nach, wie sie gemeint ist, bis du den Zusammenhang verstehst. Antworte keinesfalls ebenso lächerlich oder absurd, denn die Frage könnte auch eine Falle einer böswilligen Person sein.
Vertritt keine Meinung, von der du nicht genau weißt, wie du dazu gekommen bist. Möglicherweise hast du sie unkritisch von irgendwo übernommen. In Gesprächen solltest du nachlesbare Quellen für dein Wissen nennen können, in Planungen überzeugende Gründe für dein Vorhaben.
Sprich nicht immer nur von dir selbst (Knigge). Dies macht den Eindruck, als ob du eine hohe Wertschätzung von dir selbst hättest, was so interpretiert werden könnte als ob du andere weniger schätzt.
Überlaß dem anderen "das letzte Wort", damit zeigst du deine Wertschätzung für sein Urteil. War dein Vorschlag vernünftiger, wird er sich ohnehin durchsetzen. Gleichzeitig kann sich der andere dadurch würdevoll zurückziehen, wenn er unrecht hatte.
Bereite vor, was du sagen wirst, wenn du zu vielen sprichst, denn nicht jeden wird das interessieren, was du sagst. Fasse dich jedenfalls kurz, denn du beanspruchst die Zeit vieler. Benimm dich nicht wie ein General, der erwartet, dass ihn die Truppe kollektiv zurückgrüßt, wenn er sie begrüßt. Stelle keine Fragen, die jeder in der Gruppe anders beantworten würde. Stelle keine kollektiven Forderungen an die Gruppe, denn niemand wird sich dann verantwortlich fühlen für deren Erfüllung.
Eine Gemeinschaft kann mehr leisten als die Summe ihrer einzelnen Mitglieder, aber sie erfordert die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere von neu aufgenommenen Personen.
Gelassenheit, Gleichmut, Freundlichkeit und Offenheit sind Haltungen, die für jede Gemeinschaft tauglich sein sollten. Ehrgeiz, elitäres Bewusstsein und übermäßiger Arbeitseifer werden nicht überall akzeptiert werden, wenngleich Verantwortliche sich das oft wünschen würden. Bedenke, dass diese dich zwar bezahlen, aber in die Arbeit eingebunden wirst du von deinen Kollegen. Biete an, aber dränge dich nicht auf, finde dich damit ab, dass du nicht sofort und von allen akzeptiert sein wirst. Finde sich damit ab, dass viele dich als Bedrohung ihrer eigenen Arbeit sehen werden.
Wenn du in eine Gemeinschaft aufgenommen wurdest, stell dich nicht sofort an die Spitze, auch wenn deine Fähigkeiten besser zu sein scheinen als die der anderen. Ordne dich am Ende ein, denn das ist der normale Platz für neue Mitglieder. Gib den anderen und auch dir selbst Zeit herauszufinden, wo dein Platz in der Gemeinschaft ist.
Misch dich nicht in Bereiche ein, die dich nichts angehen, auch wenn du es besser zu wissen glaubst. Du entziehst anderen dadurch ihre Verantwortlichkeit und lässt sie unwissend aussehen. Nur wenn du ausdrücklich gefragt wirst, sag deine persönliche Meinung dazu, und vermeide dabei jede Art von Belehrung über allgemeine Wahrheiten, die "man doch wissen sollte".
Fühle dich nicht für alles verantwortlich, du entziehst anderen damit ihre Verantwortung. Dein Verantwortungsbereich wird sich schon finden, wenn du neu bist, sonst wärst du nicht in die Gemeinschaft aufgenommen worden.
Zwinge niemandem deine Regeln auf, wenn du neu in eine Gemeinschaft aufgenommen wurdest, denn die Gemeinschaft hat bereits ihre Regeln. Du würdest dich damit über die stellen, die diese Regeln befolgen, also die ganze Gemeinschaft. Zwinge anderen auch nicht deine Art zu denken auf (z.B. durch allzu lange Redezeiten), du verdrängst damit ihre Kreativität. Versuche auch niemanden zu bekehren, denn der Glaube des anderen ist vielleicht nicht schlechter als deiner.
Versuch nicht, Neuerungen einzuführen, wenn du neu in eine Gemeinschaft aufgenommen wurdest, denn du kennst die Zusammenhänge noch nicht. Du riskierst mit solchem Verhalten den sofortigen Ausschluss aus der Gemeinschaft, denn du signalisierst damit, dass du dich für klüger als sie hältst.
Wirf nicht die Ordnung um, die andere errichtet haben, sondern versuche sie zu verstehen.
Nimm niemandem seine Arbeit weg, indem du dich als Spezialist dafür erklärst. Informiere dich über die Zuständigkeitsbereiche der Beteiligten und respektiere diese. Konzentriere dich auf die dir zugewiesene Arbeit, man wird dich schon fragen, wenn man glaubt, dein Spezialwissen in anderen Bereichen zu benötigen.
Wenn du einen Vorgesetzten hast, setze dich nicht über ihn hinweg, indem du andere fragst oder eigenständig Entscheidungen triffst und Änderungen vornimmst. Dies gilt auch für Personen, die nur in bestimmter Art für dich verantwortlich sind, wie Administratoren oder Personalchefs. Du würdest dich damit über sie stellen und ihnen ihre Verantwortung nehmen.
Akzeptiere das Chaos, sonst wird das Chaos dich nicht akzeptieren. Ordnung wird nur durch dein zwanglos gegebenes gutes Beispiel entstehen. Verurteilst du schlechte und fehlerhafte Arbeit von vornherein, werden dich ihre Urheber auch verurteilen.
Schließe dich mit allen zusammen, nicht nur mit der herrschenden Elite. Ist letztere sehr dominant, versuche vorsichtig, Ausgleich und Vermittlung zu schaffen. Gib jenen, die nicht der Elite angehören, nicht das Gefühl, allein gelassen zu werden. Gib der Elite nicht das Gefühl, dass du sie anzweifelst oder ablehnst.
Gib anderen nicht das Gefühl, völlig anders zu sein als du, versuche besser Gemeinsamkeiten zu entdecken. Jeder Mensch hat Feindbilder. Es geht dabei um Herkunft, Religion, Dialekt, Ausbildung, aber auch die Einstellung zu Politik, Wirtschaft, Autos und sogar Hunden. Halte dich mit Äußerungen zu diesen Themen zurück. Auch sehr sachlich wirkende Menschen können oft unangenehm werden, wenn sie meinen, ein Feindbild in dir zu erkennen.
Tritt den Menschen persönlich nicht so nahe, dass sie dazu veranlasst werden, dir persönliche Dinge anzuvertrauen. Das betrifft ihr Privatleben, Herkunft, Verhalten, Aussehen und insbesondere eventuelle Behinderungen. Zu viel Nähe führt oft zu unerwarteten Abwehrreaktionen oder unerfüllbaren Erwartungshaltungen. Insbesondere Kritik sollte nie persönlich sondern immer nur sachbezogen sein.
Gib dem anderen eine Möglichkeit, sich würdevoll aus einer Diskussion zurückzuziehen, in der er unrecht hatte. Zu diesem Zwecke sollte keine Diskussion zu einem Streit ausarten. Auch sollte nur argumentierend, nicht belehrend diskutiert werden. Ist der Sachverhalt geklärt, sollte dem anderen keine Pflicht auferlegt werden, einen möglicherweise dadurch verursachten Missstand selbst und alleine zu beheben.
Wirst du gelobt, so gib das Lob an die weiter, die mit dir zusammengearbeitet haben (Knigge). Alle Beteiligten sollten von einem Erfolg erfahren und daran teilhaben können. Tut man das nicht, wird man als Egozentriker betrachtet werden ("heimst das Lob alleine ein").
Selbstbewusstsein ist die Fähigkeit, sich selbst mit den Augen eines anderen sehen zu können, also die eigene Rolle in der Gemeinschaft erkennen und akzeptieren zu können. Es hängt also eher mit Selbsterkenntnis als mit Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammen. Will man mit einer Gemeinschaft erfolgreich zusammenarbeiten, ermöglicht Selbstbewusstein die bessere Kontrolle der dabei auftretenden Situationen. Es geht um Erkennen von Erwartungshaltungen und Respektieren von Zuständigkeiten. Ein Fußball-Tormann mit Selbstbewusstsein wird sich nicht allzu weit vom Tor entfernen, denn dieses zu hüten ist seine Rolle im Spiel.
Selbstbewusstsein beginnt mit Einfühlungsvermögen, also mit der Fähigkeit, die Welt mit den Augen eines anderen betrachten zu können. Wendet man dann den Blick auf sich selbst, ist das oft eine unangenehme Erfahrung, ähnlich wie wenn man sich selbst auf einer Videoaufnahme sieht. Selbstvertrauen muss möglicherweise danach neu aufgebaut werden.
Kritik ist ein notwendiger Faktor zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Dinge, wird allerdings von vielen Menschen persönlich genommen und daher abgelehnt.
Anerkenne die Ablehnung von Kritikern, sie ist eine unabänderliche Realität. Da sich die meisten Menschen mit ihren Aufgaben persönlich identifizieren, fassen sie Kritik an deren Durchführung als Ablehnung ihrer Persönlichkeit auf. Damit muss man also umgehen lernen.
Bevor du kritisierst, stelle Fragen, bis du den Zusammenhang der zu kritisierenden Dinge wirklich gut kennst. Danach wird sich die Kritik vielleicht erübrigen, oder gar nicht mehr ausgesprochen werden müssen, weil durch die Fragen das Problem offen gelegt wurde.
Wäge den Wert einer Kritik gut ab, bevor du sie anbringst. Möglicherweise wird sie keine wirkliche Verbesserung bewirken, möglicherweise ist der Anlass geringfügig, möglicherweise ist der kritisierte Missstand überall Normalität, möglicherweise ist die Behebung des Missstandes viel aufwändiger als ihn einfach hinzunehmen.
Entscheidungen leiten den Lauf der Dinge und bewirken so den nachfolgenden Erfolg oder Misserfolg.
Entscheide nichts, ohne die Meinung der Betroffenen gehört zu haben. Sie würden sich dadurch übergangen fühlen und beginnen, dagegen zu argumentieren, oder die Entscheidung unwillig auszuführen.
Teile anderen nicht Entscheidungen mit ohne zu erklären, warum so entschieden wurde. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch gleich die Entscheidung reflektieren und aus den Augen der anderen heraus betrachten.
Bevor du eine Entscheidung triffst, überlege, ob sie nicht in naher Zukunft durch dann eintretende Umstände oder eine andere Entscheidung überflüssig werden könnte. Widme allen möglichen Lösungen gleiche Aufmerksamkeit und wäge sie unter Berücksichtigung verschiedenster Begleitumstände gegeneinander ab. Sprich mit anderen über die Lösungen, bevor du entscheidest.
Selbstbeobachtung, Selbstdisziplin und Selbstkontrolle von Mitgliedern einer Gemeinschaft tragen zum Funktionieren dieser wesentlich bei.
Prüfe deine geschriebenen Mitteilungen immer, bevor du sie abschickst. Sie können nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Die Wortwahl darf niemanden verletzen, der Ton muss den Regeln der Höflichkeit entsprechen, die Rechtschreibung und Form sollte zumindest gute Lesbarkeit gewähren. Die Aussagen sollten sachlich sein und gut überlegt, insbesondere wenn sie negativ sind. In schwierigen Fällen sollte man einen Tag verstreichen lassen, bevor man die Mitteilung geläutert und ruhig noch einmal vor dem Absenden prüft.
Beschädigt jemand deine Arbeit, versichere dich zweimal, dass dies wirklich ein Schaden ist, bevor du ihn beschuldigst. Oft ist man durch fremden Eingriff in die eigene Arbeit überrascht und versucht in Wirklichkeit, diesen abzuwehren.
Versuche den Punkt zu erkennen, an dem dich die Redeleidenschaft oder die Streitsucht mitreißt, und stoppe sie dann. Zu lange Redezeiten und zu viele Geschichten würden dich als selbstgefälligen Plauderer darstellen ("hört sich selbst gerne reden"). Streit verlässt die Ebene der Zusammenarbeit und sollte immer vermieden werden.
Achte darauf, dass du ebenso viel gibst wie du erhältst. Ansonst entsteht ein unausgewogenes Machtverhältnis und Abhängigkeiten, die zu Konflikten führen könnten. Wenn du die ganze Arbeit allein machst, werden sich andere bald überflüssig fühlen. Auch die Redezeit sollte immer ausgewogen verteilt sein.