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Geschichte des SC Kr. Minihof von 1961-1970

Das Jahrzehnt der Meister

Der unglückliche Verlauf des Meisterschaftsfinish des Spieljahres 1959/60 entmutigte den SC Kr. Minihof allerdings keineswegs. Ganz im Gegenteil bildete er den motivierenden Startschuß in ein Jahrzehnt, daß schließlich zum erfolgreichsten in der bisherigen Vereinsgeschichte werden sollte. Aber alles der Reihe nach.

Souverän zum ersten Meistertitel

In der Saison 1960/61 ging man gegen die fünf Kontrahenten Lutzmannsburg, Sieggraben, Horitschon, Neckenmarkt und Neutal noch konzentrierter ans Werk als im Jahr davor. Die Folge waren fünf Siege im Herbst und damit mit dem Punktemaximum von 10 Punken der Herbstmeistertitel bereits drei Punkte vor dem schärfsten Verfolger Horitschon.

Im ersten Spiel gab es einen knappen 4:3-Auswärtssieg bei Lutzmannsburg, danach ein klares 6:3 daheim gegen Horitschon, dem wiederum ein knappes 4:3 auf dem heißen Neutaler Boden folgte. Nachdem Sieggraben in der 4. Runde nicht antrat (3:0 strafverifiziert), wurde in der letzten Runde des Herbstdurchganges Neckenmarkt mit 7:1 heimgeschickt. Im Frühjahr gelang dann der Start mit einem 6:2 zu Hause gegen Lutzmannsburg zwar wunschgemäß, in Horitschon setzte es dann allerdings mit 0:5 eine empfindliche Niederlage. Die einzige im Verlauf der gesamten Meisterschaft. Durch diesen Sieg rückte Horitschon bis auf einen Punkt an den Tabellenführer heran, und es schien im Kampf um den Titel noch einmal spannend zu werden. Doch die Minihofer Mannschaft steckte diesen Rückschlag schnell weg, schlug im darauffolgenden Spiel Neutal klar mit 5:1 und fertigte auswärts Sieggraben 3:1 ab, was praktisch bereits den Meistertitel bedeutete. Das 12:3 im abschließenden Spiel gegen Neckenmarkt war dann nur noch "Draufgabe" und gab der Meisterschaftsfeier den würdigen Rahmen. Insgesamt wurden bei neun Siegen und einer Niederlage sowie dem imposanten Torverhältnis von 50:22 18 Punkte geholt. Die Überlegenheit wird auch dadurch dokumentiert, daß der Zweite - nämlich Horitschon - bereits sechs Punkte Rückstand aufwies!

Mit Elan in die 1. Klasse

Beim Aufstieg in die 1. Klasse B Mitte wurde noch der allen Aufsteiger eigene Elan mitgenommen. Die ersten vier Spiele gingen sofort an den SC Kr. Minihof, darunter auch ein 4:2 -Sieg bei den krisengeschüttelten Nikitschern. Dann folgte allerdings ein schwerer Einbruch. der eine lange Niederlagenserie bewirkte. Ein 11:2 gegen Lutzmannsburg beendete diese allerdings eindrucksvoll. Insgesamt reichte es unter 12 Mannschaften noch zu Rang 7.

Auch im darauffolgenden Jahr hielt man sich im Herbst im Mittelfeld. Im Frühjahr bewirkte dann eine stolze Siegesserie, daß am Ende der Meisterschaft noch Rang 5 belegt werden konnte. Erwähnenswert die beiden klaren Derbysiege gegen Nikitsch.

Mit der gleichen Platzierung wurde auch die Meisterschaft 1963/64 beendet. Es hatte also duraus den Anschein, als habe sich der SC Kr. Minihof in der Spitzengruppe der 1. Klasse B Mitte etabliert.

Zwar war der Abstand zu den jeweiligen Meistern mit 10 bzw. 12 Punkten relativ groß, auch gab es gegen die Meister teilweise empfindliche Niederlagen, aber von einer Verwicklung in einen etwaigen Abstiegskampf konnte keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, die Formkurve zeigte eindeutig nach oben.

1964/65 - 1968/69: In der 1. Klasse etabliert

Dies bewies auch die Herbstsaison 1964/65 recht eindrucksvoll. Punktegleich mit Herbstmeister Kaisersdorf wurde der 4. Platz belegt. Erstmals wurde damit erste Titelhoffnungen, die mit einem Aufstieg in die 2. Liga verbunden gewesen wären, laut. Ein denkwürdiges 6:3 in Neutal brachte dann am Beginn der Frühjahrsmeisterschaft ein Vorrücken auf Platz 2 mit sich. Doch ein 1:4 beim Letzten im Oberpetersdorf zerstörte die Titelhoffnungen. Ein Rückfall auf den doch enttäuschenden 6. Platz war die Folge. Auch im darauffolgenden Jahr konnte man sich an der Spitze der 1. Klasse Mitte etablieren. Vorallem durch eine hervorragende Frühjahrsserie konnte der 3. Platz errungen werden.

Aufstieg in die II. Liga zum Greifen nahe

Die tolle Form aus den Frühjahr rettete unsere Mannschaft auch in die Herbstsaison des Spieljahres 1966/67. Mit 15 Punkten aus neun Spielen (7 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage) wurde, übrigens zum einzigen Mal in der Vereinsgeschichte, der Herbstmeistertitel in der 1. Klasse errungen. Doch im Frühjahr lief es nicht mehr ganz nach Wunsch. Ein 2:8 in Lockenhaus drei Runden vor Schluß kostete schließlich den Meistertitel.

Oberloisdorf bot im Frühjahr die konstanteren Leistungen und schaffte somit den Aufstieg in die 2. Liga. Mit dem 2. Platz in der Endabrechnung konnte trotzdem das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erzielt werden!

Möglicherweise war allerdings ein Aufstieg in die nächsthöhere Klasse gar nicht angestrebt worden. Vor allem der weitaus höhere finanzielle Aufwand in der 2. Liga (höhere Fahrtkosten, etc.) könnte abschreckend gewirkt haben...

Die Saison 1967/68 brachte nachder so erfolgreichen vorangegangenen Saison eine in diesem Ausmaß nicht erwartete kalte Dusche. Abgeschlagen landete man auf dem letzten Platz und mußte den Gang in die 2. Klasse antreten. Sie leitete eine "Paternosterära" ein. Runter, rauf, runter, rauf,...

Wieder Meister!!!

Die wohl spannendste Meisterschaft aus Minihofer Sicht bescherte die Saison 1968/69. Im Herbst lief es noch nicht nach Wunsch und mit drei Niederlagen riß man auf Herbstmeister Neckenmarkt bereits einen Rückstand von drei Punkten auf. Doch die Frühjahrsmeisterschaft hatte es dann in sich. Beinahe unbemerkt und im Windschatten der führenden Mannschaften aus Neckenmarkt und Unterpullendorf pirschte man sich immer näher an die Spitzen heran. Zwar gab es zum Frühjahrsauftakt nach einem 0:2 Pausenrückstand in Rattersdorf mit einem 2:2 einen Punkteverlust, Leader Neckenmarkt gab allerdings in den beiden ersten Runden drei Punkte ab. Unsere Mannschaft gewann ihr zweites Spiel daheim gegen Piringsdorf mit 3:0 und stieß auf Platz 3 vor. Im dritten Spiel gab es in einem dramatischen Derby in Nikitsch eine 3:3-Punkteteilung. Die Nikitscher zeigten sich mit dem Laienschiedsrichter aus Minihof nicht zufrieden. Auch in diesem Spiel konnte der SC Kr. Minihof einen 0:2-Pausenrückstand noch ausgleichen.

Im darauffolgendem Heimspiel folgte ein glanzvoller 3:0-Sieg gegen den Tabellenführer aus Neckenmarkt, der die Führung aufgrund dieser Niederlage an Unterpullendorf abtreten mußte. Unsere Mannschaft stieß mit diesem Sieg auf Platz 2 vor. Obwohl im Auswärtsspiel gegen Mannersdorf nur ein 2:2 herausschaute, schien sich immer mehr ein Dreikampf zwischen Kr. Minihof, Unterpullendorf und Neckenmarkt herauszukristallisieren.

Doch drei Runden vor Schluß verabschiedete sich Neckenmarkt aus dem Kreis der Titelanwärter durch eine Niederlage gegen Unterpullendorf. Aus dem Dreikampf war nur noch ein Zweikampf geworden. Trotz eines sicheren 5:2 gegen Unterrabnitz betrug der Vorsprung von Unterpullendorf auf den SC Kr. Minihof drei Runden vor Schluß zwei Punkte. Während unsere Mannen in Dörfl mit 2:1 siegreich blieben, leistete sich Unterpullendorf in Mannersdorf einen Umfaller. Damit trat die Situation ein, daß zwei Runden vor Schluß beide Mannschaften nicht nur punktegleich an der Spitze lagen, sondern auch die haargenau gleiche Tordifferenz aufwiesen!

Der SC Kr. Minihof hätte die Tabellenführung bereits um bloß ein Tor übernommen, wäre ein weiterer Treffer in Dörfl nicht aberkannt worden! So blieb Unterpullendorf dank mehr geschossener Treffer voran. Und in der letzten Runde sollten diese beiden Mannschaften in einem direkten Duell den Meistertitel unter sich ausmachen. Doch war es nicht so weit!

In der vorletzten Runde wartete auf Kr. Minihof das Tabellenschlußlicht Frankenau, Unterpullendorf empfing daheim den Vorletzten Unterrabnitz. Unser Spiel fand um eine Woche früher statt und konnte sicher mit 6:2 gewonnen werden. Die Unterpullendorfer hielten den nervlichen Druck des "Hochgewinnenmüssens" nicht stand und siegten nur 1:0. Damit eine Runde vor Schluß erstmals die Tabellenführung für den SC Kr. Minihof dank der nun klar besseren Tordifferenz! Und nun kam Unterpullendorf nach Minihof. Ein echtes Endspiel um die Meisterschaft! Der Zufall wollte es, daß alle anderen Spiele der Klasse abgesagt werden mußten. Über 300 Zuschauer drängten sich am alten Minihofer Sportplatz und wollten den Meister feiern. Die Trümpfe lagen nun eindeutig bei unserer Mannschaft. Heimspiel und Unentschieden genügte. Doch die Nerven flatterten. Zwar war unsere Mannschaft vom Beginn an überlegen, doch bereits ein Gegentorkonnte den Traum von Meistertitel zerstören! 0:0 zur Pause. Und dann nahm sich der nunmehrige Obmann des SC, Peter Buzanich (damals unter den Namen Buzanich III) ein Herz und markierte unter dem Jubel der Zuseher mit einem sehenswerten Weitschuß das 1:0. Peter Jordanich sorgte dann mit dem 2. Treffer für die endgültige Entscheidung. Minihof war wieder Meister!!!

Nach Aufstieg Ernüchterung

Die nächste Saison in der 1. Klasse Mitte wurde vielversprechend mit einem 8:0 gegen Lockenhaus eingeleitet. Doch dann kam für den Aufsteiger der totale Einbruch. Neun sieglose Spiele hintereinander bedeuteten den letzten Platz. Besonders bitter eine 4:7 Heimniederlage gegen Tabellenführer Wiesen. Bitter deshalb, weil man noch 15 Minuten vor Schluß 3:2 geführt hatte. Die Zeitungen berichteten von Konditionsmängel der "Mannschaft ohne Training". Erst ein 3:1 über Lutzmannsburg lie die rote Laterne zur Nachbargemeinde überwandern. Im Frühjahr sah es nicht viel besser aus. Einem 0:10 in Sigleß folgten zwar ein 5:0 gegen Unterfrauenhaid und ein 2:1 in Kaisersdorf. Dies sollten aber bis zur letzten Runde die letzten Erfolgserlebnisse gewesen sein. Das Schicksal wollte es ,daß es ein Jahr nach dem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft auch diesmal zu einem echten Endspiel kommen sollte. Diesmal allerdings gegen den Abstieg. Gegner war Lutzmannsburg, das ebenfalls 10 Punkte auf sein Konto verbuchen konnte. Der Verlierer des direkten Aufeinandertreffens mußte wieder den bitteren Weg in den Fußballkeller antreten. Und es war Lutzmannsburg, das mit 2:5 vor immerhin 200 Zusehern in Kr. Minihof den Kürzeren zog Kuriosum in den Zeitungsberichten. Angeblich hatte Minihof vergessen, den Rasen zu mähen...