AUTISMUS


aus der Sicht einer Mutter

Unser Sohn Andreas ist Autist.
Oder hat er "nur"autistische Züge?
Und wenn was ist das? Fragen über Fragen und lange hatte ich keine Antworten darauf.

Viele tränennasse Tage und Nächte, und fast vier Jahre später, glaube ich den Ansatz einer Antwort zu haben.
Andreas ist unser Sohn, der kleine Bruder seiner Schwester Miriam,der große Bruder von Kevin und Enkel seiner Großeltern.
Alles andere ist nicht (mehr) so wichtig.

Andreas ist im Sommer 1995 geboren.Mit etwa zwei Jahren begann alles. Damals hat Andreas aufgehört zu sprechen(naja,viel hat er nie gesprochen).
Oft hat er seine Mamma gekratzt und gebissen.
Das war schlimm für uns als Eltern,und die anderen Leute
gaben dann auch noch uns die Schuld.
Dabei kann da keiner was dafür.

Er ha tsich oft selbst verletzt(und tu es auch heute noch manchmal)
wenn er seinen Kopf überall dagegenschlug,oder gegen Wände und Türen rannte.

Im Juni 99 haben wir dann bei FrauDDr.Banffy
die TOMATIS Therapie gemacht.
Seither ging es uns schon viel besser.
Bis August 2000 war Andreas jeden Montag in die Therapiestätte,was ihm sehr gut getan hat.


Ja und zwei Jahre Logopädieerfahrung haben wir auch hinter uns.
Doch zur Zeit machen wir davon Pause,
man muß sich schließlich manchmal verändern (-:

Ergotherapie fahren wir einmal in der Woche.
Und mein Ergotherapeut Günther, wird immer mehr zu Andreas´ Freund ;-)
Ja, und seit 5.September 2002 besucht er die erste Klasse SIP im SPZ Schwaz.
Dafür haben wir Eltern lange und hart gekämpft, und es hat sich gelohnt.

Seit März 2000 geht Andreas einmal die Woche zum Heilpädagogischen Reiten.
Und wie man schwer übersehen kann,
findet er das ganz toll!!!

Mit nun 71/2 Jahren kann er sich noch immer nicht altersentsprechend mitteilen.
Seine Sprache ist arg verzögert. Nur für ihn wichtige Bedürfnisse kann er teilweise verbal nennen.
Und was wichtig für ihn ist, bestimmt er selber. Und das ändert sich oft von Minute zu Minute.
Ob er je sprechen wird, wie die Masse der Menschen? Ich weiß es nicht, aber ich glaube an ihn.

Es war oft schwer mit ihm und es wird auch noch oft schwer sein, aber man muß an sein Kind glauben.
Ich rede nicht gerne von einer Wahrnehmungsstörung, denn wer bestimmt denn welche die richtig ist ?
Wir wollen so normal, wie möglich leben, und uns nicht immer rechtfertigen müssen, dass wir einige Dinge anders machen.
Ich will nicht immer in meinen Entscheidungen als Mutter in Frage gestellt werden, denn das würde auch niemand tun wenn es um eines unserer gesunden Kinder ginge.
Wir haben auch noch zwei andere Kinder die Bedürfnisse haben. Also nicht immer nur nach Andreas fragen. ;-)
Wir sind viel zuhause oder in unserem Garten, aber wir haben trotzdem genug Gesellschaftsleben. Dieses findet halt nicht immer im Theater,Restaurant oder Kino statt. Es gibt auch noch was anderes;-)
Was soll ich also groß über Autismus schreiben?
Er ist ein teil unseres Lebens, aber er bestimmt unser Leben nicht.
Wir haben uns mit dem Autismus arrangiert, und das wie ich finde nicht schlecht.

Und nun noch ein paar Fachlich gute Links zum Thema.