Aufbau Entstehung Landeorte Mondkarte
Der Mond faszinierte die Menschen seit jeher. Besonders in der Antike, dem Mittelalter und in den verschiedensten Kulturen wurden ihm mystische oder gar göttliche Kräfte beigemessen. Erst die wissenschaftliche Erforschung sowie die bemannten und unbemannten Missionen zu unserem Erdtrabanten brachte die Wahrheit und viele Geheimnisse hervor.
Tatsächlich aber beeinflusst der Mond unser Leben auf gewisse Weise, er diktiert die Gezeiten, Meerestiere richten ihren Lebensrhythmus nach ihm und schließlich ermöglicht er höheres Leben auf der Erde. Durch sein Vorhandensein stabilisiert er die Erdachse. Die Erde würde sonst taumeln und damit würden klimatische Extrembedingungen herrschen (Hitze, Dunkelheit) keine Vorraussetzungen für höheres Leben.
Korrektes Größen- und Abstandsverhältnis zwischen Erde und Mond (oben)
Vergleich | Erde | Mond |
Äquatorradius |
6378 km |
1738 km |
Mittlere Dichte |
5,52 g/cm³ |
3,35 g/cm³ |
Anziehungskraft |
9,81 m/s² |
1,63 m/s² |
Sterntag |
23h 56min 09sec |
27 Tage 7h 43min 12 sec |
Sonnentag |
24h |
29 Tage 12h 44min 3 sec |
Atmosphärendruck |
1 bar |
0,00000000001 bar |
Temperaturen |
max. +60°C / min. -80°C |
max. +130°C / min. -160°C |
Volumen |
510.100.933,5 km³ |
37.796.000 km³ |
Oberfläche |
1.083.319.780.000 km² |
21.990.000.000 km² |
Masse |
5.974.200.000.000.000.000.000 t |
73.483.000.000.000.000.000 t |
Neigung zur Ekliptik |
23,44° |
1,5424° |
mittlere Entfernung Erde-Mond |
384 401 km |
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Geschwindigkeit relativ zur Erde |
1023 m/sec |
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kleinste Entfernung Erde-Mond |
356 410 km |
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größte Entfernung Erde-Mond |
406 740 km |
Der
Mond besitzt, im Gegensatz zur Erde, keine nennenswerte Atmosphäre. Der Himmel ist,
vom Mond aus gesehen, bei Tag wie bei Nacht immer schwarz, da keine Lichtbrechung
durch eine Atmosphäre stattfindet. Schallwellen können sich auch nicht ausbreiten,
da keine Luftteilchen vorhanden sind, die diese übertragen könnten (Diffusion).
Die Schwerkraft auf dem Mond beträgt nur 1/6 im Vergleich zur Erde. Ein
Mann auf dem Mond, der auf der Erde 80kg wiegt, wiegt auf dem Mond nur 13 kg. Dies
ist bedingt durch die kleinere Masse des Mondes, und die damit verbundene geringere
Anziehungskraft (Schwerkraft).
Der Mond ist im Durchschnitt 384 401 km von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser
von 3 476 km. Die Eigenrotation des Mondes und der Mondumlauf um die Erde beträgt
27 Tage, 7 Stunden und 43 Minuten. Die Synchron-Rotation dieser beider Bewegungen
beruht auf den Anziehungskräften zwischen Erde und Mond sowie der ungleichmäßigen
Masseverteilung auf dem Mond. Die Erde zieht die schwerere Halbkugel des Mondes
mehr an, wodurch immer diese Seite zu uns gewandt ist.
Mondzusammensetzung
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Rohstoffvorkommen
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Vier Seismometer (Messstationen zur Registrierung von Beben und Erschütterungen)
wurden von den Apollomissionen auf dem Mond zurückgelassen. Seit ihrer Installation
vor 30 Jahren konnte man inzwischen einige Mondbeben aufgrund Meteoreinschläge registrieren.
Die Messergebnisse lassen auf eine 60km dicke Kruste schließen, ebenso auf
einen eisenhaltigen Kern, dessen Temperatur auf 1600° C geschätzt wird.
Während seines „Lebens“ wurde der Mond von vielen Meteoriten bombardiert. Dadurch
wurde seine alte Kruste verschmolzen, verbrannt und mit dem Meteoritengestein vermischt.
Durch die Meteoriteneinschläge wurde die Kruste aufgesprengt und geschmolzener Basalt
konnte die Oberfläche erreichen. Durch diese Aktivitäten verlagerte sich der Schwerpunkt
des Mondes. Weil er keine Atmosphäre besitzt, verwittern diese Einschläge nicht,
wie auf der Erde. Die Einschläge, die man heute noch sieht, sind Ergebnisse einer
4 Milliarden alten Geschichte. Außer den Einschlägen gibt es keine anderen geologischen
Aktivitäten.
Der Mond ist praktisch ein Fossil.
Die Apollo und Luna Missionen brachten 382kg Gestein und Staub vom Mond zur Erde.
Diese Proben gaben viele Rückschlüsse zur Entstehung und zur Zusammensetzung des
Mondes.
Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Oberflächencharakteristika:
Regolith, Meere (Mare) und Hochland (Terrae).
Regolith oder Mondstaub ist gelöstes Mineralgestein oder auch Felsbrocken. Er bedeckt fast den ganzen Mond und ist 2 bis 8 m dick, in den Terrae bis zu 15 m.
Das dunkle, mit wenigen Kratern bedeckte Gebiet des Mondes nennt man Mare
oder Meere. Es bedeckt 16% des Mondes und ist auf der erdzugewandten Seite
sehr viel häufiger anzutreffen. Das ist damit zu erklären, dass der Mond durch die
Mare seinen Schwerpunkt in Richtung Erde verlagert hat. Das durch Meteoriteneinschläge
ausgeschmolzene Basaltgestein brach mehr auf der erdzugewandten Seite aus. Das Alter
der Meere wird auf 3,8 bis 3,1 Milliarden Jahre geschätzt. Die Meere sind einige
hundert Meter dick und verformen unter sich die Kruste, wodurch Spalte und Risse
auf der Mondoberfläche zum Vorschein kommen.
Die Meere sind auf der erdabgewandten Seite überhaupt nicht vorhanden.
Das sehr helle, verkraterte Hochland des Mondes nennt man Terrae.
Die Krater und Becken der Berge wurden durch Meteoriteneinschläge geformt. Die Terrae
sind etwa 4 Milliarden Jahre alt und somit das älteste Gestein auf dem Mond.
VIDEO: Wie entstand der Mond? (Alpha Centauri)
Man ist sich bis heute nicht über eine Mondentstehungs-Theorie einig. Keine von ihnen ist vollständig schlüssig. Es haben sich aber vier Theorien als am wahrscheinlichsten herausgestellt, davon wird die Crash-Theorie von den meisten Wissenschaftlern befürwortet.
Die Erde könnte eine große Anzahl einzelner Brocken im All angezogen haben, diese
bildeten dann einen Ring um die Rotationsachse, und bildeten schließlich einen Himmelskörper.
Dagegen spricht, dass es kaum Gesteinsmaterial nahe der Erde gegeben hätte, um einen
so großen Mond zu formen.
Diese besagt, der Mond unabhängig entstanden ist, und dass unsere Erde mittels
ihrer Schwerkraft diesen eingefangen hat.
Dagegen spricht, dass der Mond eine sehr langsame Geschwindigkeit haben musste,
um überhaupt eingefangen zu werden. Bei der Größe des Mondes ist dies aber sehr
unwahrscheinlich. Außerdem würde das von den Apollo-Missionen mitgebrachte Mondgestein
komplett anders aufgebaut sein, dies ist aber nicht der Fall.
Im Frühstadium unseres Sonnensystems, als sich die ersten Planeten formten, waren
Mond und Erde ein noch flüssiger Körper. Durch die schnelle Rotation dieses Körpers
spaltete sich ein weiterer ab.
Dagegen spricht, dass das Mondgestein dem Erdgestein gleichen müsste. Das Gestein
ist ähnlich aber nicht gleich.
Vor rund vier Milliarden Jahren schlug ein Asteroid namens 'Theia' von der Größe des Mars (Durchmesser 6800 km; 1/10 der Erdmasse) auf der Erde ein. Allerdings prallte dieser nicht frontal auf die Erde, sondern seitlich, so dass dieser große Gesteinsbrocken herausriss.
Die große Hitze, die durch den Einschlag entstand, schmolz das Gestein des Asteroiden
und der Erde und vermischte es.
Die herausgerissenen Trümmer bildeten kurzzeitig einen Ring um die Erde (ähnlich
dem Saturn).
Diese sammelten sich in einer Umlaufbahn um die Erde und bildeten dann den Mond.
Dagegen spricht, dass es als unwahrscheinlich gilt, dass ein Himmelskörper einen
so massiven Einschlag ohne zu zerbrechen oder seine Umlaufbahn um die Sonne zu ändern.
Diese Theorie wird trotzdem als die plausibelste von den obigen Theorien angesehen,
da Gesteinsproben auf dem Mond und der Erde sehr ähnlich sind, und deshalb der Mond
aus der Erde entstanden sein müsste.
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Bedeutung der Namen
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Legende
Größte Mondkrater
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