Apollo 4 5 6 7 8 9 10 12 14 15 16 17
Apollo 4 - Der erste Start der Saturn V |
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Die erste unbemannte Flugerprobung der neuentwickelten Saturn V Rakete: Mit an Bord war das Apollo-Kommandomodul mit Hitzeschild. Es wurde getestet, ob die Apollokapsel den Vibrationen und Schwingungen während des Starts standhielt. Nach zwei Erdumkreisungen wurde der Wiedereintritt eingeleitet. Mit 40 000 km/h erfolgte der Eintritt in die dichteren Schichten der Atmosphäre. Der Hitzeschild hielt den Belastungen stand. In 7000 m Höhe entfalteten sich die Leit- und Stabilisierungsfallschirme über dem Pazifik. Der Jungfernflug war trotz eines Computerausfalls und eines Treibstofflecks ein Erfolg. |
Apollo 5 - Der erste Start mit dem Mondlandemodul |
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Der erste unbemannte Flugtest des Mondlandemoduls in der Erdumlaufbahn. Als Trägerrakete wurde der kleinere Vorgänger der Saturn V benutzt: die Saturn IB - mit genau diesem Modell sollte schon Apollo 1 starten. Es wurden verschiedene, ferngesteuerte Tests der Aufstiegs- und Abstiegsstufe der Mondfähre erfolgreich durchgeführt.
Apollo 6 - Der zweite Saturn V Test |
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Zweiter unbemannter Flug der Saturn V. Wenige Sekunden vor Brennschluss
der zweiten Raketenstufe versagten zwei der fünf Triebwerke. Die Schubleistung
nahm ab, man wollte die dritte Stufe früher als geplant starten, doch diese zündete
nicht. Das Raumschiff flog somit eine stark elliptische Bahn um die Erde.
Die Bordsysteme und Strukturfestigkeit wurden gestestet, Navigations- und
Notsysteme erprobt, ebenso die Koordination der Bodenkontrollstationen.
Apollo 7 - bemannter Erstflug von Apollo |
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Apollo 7 war das erste bemannte US-Raumschiff der 3. Generation. Am Starttag herrschten starke Sturmböen, die die gesamte Rakete zum Wanken brachten. Kommandant Schirra entschied aber dann trotzdem zu starten, da die Winde langsam aufhörten. Planmäßig hob die Saturn IB um 8 Uhr ab. Die 1. Stufe brannte 2min 25sek, die 2. Stufe brannte 7,5min, aber sie hatte noch nicht ausgedient.
Beim zweiten Umlauf der Apollokapsel steuerte Donn Eisele die zurückgebliebene
zweite Raketenstufe mittels Radar an und näherte sich ihr dabei auf 1,5 m.
Danach schlug die Kapsel eine neue Bahn ein.
Am zweiten Tag fiel kurz die Stromversorgung aus. Eisele wiederholte
dann das Manöver - nur mit optischen Mitteln diesmal ohne Radar.
Aber die größten Komplikationen ergaben sich nicht wegen technischer
Probleme, sondern wegen Schnupfenviren, die Schirra von der Erde
mitbrachte. Diese stammten wahrscheinlich von seinen beiden Kopiloten, die ihren
Schnupfen kurz vor dem Start auskuriert hatten. Eisele und Cunningham klagten
aber wenig später auch über Schnupfensymptome, was eine sehr gereizte Stimmung
im Raumschiff hervorrief.
Trotz allem wurden noch Basistechniken für die Mondlandung erprobt.
Nach zehn Tagen kehrte Apollo 7 schließlich zur Erde zurück. Die Landung
verlief glimpflich, obwohl die Kapsel im Meer treibend von einer großen Welle
erfasst wurde und umkippte. Schirra gelang es aber, Ballons an der Spitze
aufzublasen und somit das Schiff zu stabilisieren.
Apollo 8 - Der Mond bekommt Besuch |
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Als die NASA bekannt gab, sie wolle mit Apollo 8 einen bemannten Flug
zum Mond durchführen und ihn zehnmal umkreisen, meldeten sich in aller Welt
Kritiker zu Wort. Denn bis dahin war die Saturn V nur zweimal erprobt
worden, und das Vorhaben sei alles andere als sicher, da die Saturn V bei
ihrem zweiten Start teilweise versagte. Auch die Astronomen meldeten sich zu
Wort: Die drei Astronauten könnten nie soviel Material sammeln wie die
unbemannten Sonden Luna, Zond, Lunar Orbiter, Ranger und Surveyor. Allerdings
war die NASA unter einem riesigen Zeitdruck, da die Sowjets mit den Zond-Sonden
bewiesen, dass sie auch bald eine bemannte Mission zum Mond durchführen könnten.
Am 21. Dezember 1968 herrschte ideales Startwetter: Das Thermometer zeigte 12°
Celsius und ein wolkenloser, blauer Himmel sorgte für schönstes Wetter. Apollo
8 hob planmäßig um 13.51 MEZ von Startkomplex 39 ab. 500 Millionen
Menschen konnten vor den Bildschirmen das Aufsteigen der Saturn V miterleben.
Nach zwei planmäßigen Erdumläufen erfolgte der 'TLI' - die Zündung
des Triebwerks, um der Erdanziehungskraft zu entgehen und Richtung Mond zu
fliegen. Das Raumschiff erreichte während der Reise fast die zweite kosmische
Geschwindigkeit (39 360 km/h).
Am Abend des zweiten Tags teilten Borman und Anders dem Kontrollzentrum mit, dass
sie sich unwohl fühlten. Doch zwei Stunden später, nach Einnahme von
Medikamenten, konnten sie ihre erste Livesendung übertragen. Sie zeigten
beeindruckende Bilder aus dem Raumschiff und auch die Erde.
Der Flug erreichte seinen ersten Höhepunkt am 24.12.1968 um 10.59 Uhr. Zu
diesem Zeitpunkt war das Einschwenken in die Mondparkbahn vorgesehen. Die
Computer an Bord und in Houston überprüften nochmals die Flugbahn. Die Kapsel
konnte nur hinter dem Mond in diese Bahn einschwenken. Die Astronauten mussten
diese Aktion allein durchführen, da wegen des Mondes kein Funkkontakt zustande
kommen konnte. Apollo 8 trat in den Funkschatten des Mondes für 45 min
ein. Um 11.24 Uhr meldete sich Borman wieder: 'Wir haben eingeschwenkt, alles
ok.'
Die Mondkapsel war in eine elliptische Bahn um den Mond eingeschwenkt
(312km*112km). Die lauten Begeisterungsrufe verstummten erst, als Lovell und
Borman die ersten Eindrücke des Mondes durchgaben: 'Der Mond ist grau, keine
Farbe, sieht wie Gips aus. Das Meer der Fruchtbarkeit hebt sich nicht so ab wie
durch ein irdisches Teleskop. Die Krater sehen eher abgerundet aus, manche
scheinen durch den Einschlag von Meteoriten aufgeworfen zu sein.'
Während der zweiten Mondumkreisung schaltete Anders um 14 Uhr MEZ die Fernsehkamera ein. Wieder wurde die ganze Welt Zeuge des Mondflugs. Apollo 8 bewegte sich in Äquatornähe von Ost nach West, von der Erde aus gesehen herrschte Halbmond. Erst als sich die Apollokapsel dem Terminator (der Tag-Nacht-Grenze) näherte, wurden die Konturen schärfer - plastisch hoben sich die Mondgebirge ab und deutlich war der Mondhorizont auszunehmen.
Ergriffen von dem Anblick las William Anders (statt der geplanten Weihnachtsgeschichte) die biblische Genesis vor:
"For all the people on Earth the crew of Apollo 8 has a message we would like to send you".
"In the beginning God created the heaven and the earth.
And the earth was without form, and void; and darkness was upon the face of the
deep.
And the Spirit of God moved upon the face of the waters. And God said, Let there
be light: and there was light.
And God saw the light, that it was good: and God divided the light from the
darkness."
Jim Lovell:
"And God called the light Day, and the darkness he called Night. And
the evening and the morning were the first day.
And God said, Let there be a firmament in the midst of the waters, and let it
divide the waters from the waters.
And God made the firmament, and divided the waters which were under the
firmament from the waters which were above the firmament: and it was so.
And God called the firmament Heaven. And the evening and the morning were the
second day."
Frank Borman:
"And God said, Let the waters under the heavens be gathered together
unto one place, and let the dry land appear: and it was so.
And God called the dry land Earth; and the gathering together of the waters
called he Seas: and God saw that it was good."
Als Borman geendet hatte, war es in der Kapsel, aber auch im Flugzentrum still geworden, bis sich Anders meldete:
"And from the crew of Apollo 8, we close with good night, good luck, a Merry Christmas, and God bless all of you - all of you on the good Earth."
Download des
Videos der Ansprache (Quicktime-Video, 2.4 MB)
Download der Ansprache
(WAV-Audio, 1.2 MB)
Am Weihnachtstag um 3.35 Uhr wurde die vierte Fernsehübertragung zur Erde
gefunkt, bevor Apollo 8 hinter dem Mond verschwand und die zehnte
Umkreisung mit einer Geschwindigkeit von 5858 km/h beendete. Die Spannung
erreichte abermals ihren Höhepunkt: Wird das Raumschiff einwandfrei in eine Rückkehrbahn
zur Erde eintreten? Das Manöver musste wieder hinter dem Mond ohne Funkkontakt
stattfinden. Die Astronauten waren deshalb bei der Zündung auf sich gestellt.
Als die Funkverbindung wieder einsetzte meldete Lovell die Brenndauer betrug '..
zwei Minuten und 23,7 Sekunden'. Den Leuten in der Bodenstation gefror das
Blut in den Adern: Es fehlten sechzig Sekunden! Bahnte sich eine Katastrophe an?
Lovell korrigierte aber: 'Halt, das muss drei Minuten und 23,7 Minuten heißen!'.
Die Flugleitung atmete auf.
Nachdem alle Manöver geglückt und überprüft wurden, konnte es sich die
Mannschaft beim Weihnachtsmenü (Truthahn) bequem machen. Die Männer waren übermüdet.
Schließlich erfolgte planmäßig der "Splashdown", die Wasserlandung
der Kapsel, am Freitag, den 27.12.1968. Wohlbehalten wurden Borman, Lovell und
Anders zum Flugzeugträger Yorktown gebracht.
Apollo 9 - Erprobung im Erdorbit |
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Zum ersten Mal wurde ein Apollo-Raumschiff inklusive Landefähre mit kompletter Raumausrüstung auf eine Erdumlaufbahn geschickt. Eingesetzt wurde die Saturn V, denn die Saturn IB konnte nicht Kommandomodul UND Landefähre in den Orbit bringen.
Die Startverspätung von drei Tagen hatte eine nur allzu menschliche Ursache:
Alle drei Astronauten waren erkältet. Die Apollo 9 Mission sollte vor
allen Dingen die Mondlandefähre erproben. Der Hersteller Grumman konnte die Fähre
gerade noch rechtzeitig zu dieser Mission fertigstellen. Durch Konstruktionsänderungen
und Gewichtsreduktion verzögerte sich die Fertigung.
Das Landing Module (Landefähre oder kurz LM) besteht im wesentlichen aus zwei Teilen: dem Abstiegsteil und dem Aufstiegsteil. Nur das Aufstiegsteil startet wieder vom Mond, das Abstiegsteil wird als Startrampe genutzt und bleibt zurück auf dem Mond.
Zwei Stunden nach dem Start von Apollo 9 begann das erste komplizierte Manöver:
Die Besatzung musste das Kommandomodul (kurz CM) vom LM, das sich
noch hinter der Verkleidung befand, abdocken, um 180° drehen, an dieses
ankoppeln und herausziehen.
![]() Die "eingepackte" Landefähre an der Spitze der dritten Raketenstufe - das Kommandomodul wird an die runde Öffnung auf der Oberseite andocken und die Fähre herausziehen |
![]() Die bemannte Landefähre beim Test nach dem Abdocken vom Kommandomodul |
McDivitt und Schweickart öffneten die Luke zum LM und schwebten ins angekoppelte LM. Danach aktivierten sie die Systeme, verschlossen wieder die Luke und trennten sich vom Kommandomodul, in dem sich jetzt nur noch David Scott befand. Sie testeten das LM auf Flugfähigkeit und entfernten sich dabei 170 km von der Kommandokapsel. Dann wurde die Trennung vom unteren Abstiegsteil vollzogen. Ohne Probleme kehrte das Aufstiegsteil des LM zum Kommandomodul zurück und dockte wieder an. Die 6stündigen Aufstiegs- und Abstiegsmanöver verliefen ohne Komplikationen.
Der nun geplante EVA-Ausstieg in den Weltraum von Schweickart zum Test des neuen Raumanzugs wurde zunächst verschoben, da er an der Raumkrankheit litt, die Übelkeit und Schwindel hervorrief.
Die planmäßige Landung wurde um 500 km verlegt, da im Landegebiet kurz zuvor ein Sturm wütete und die See immer noch aufpeitschte. Apollo 9 landete aber ohne Probleme.
Apollo 10 - Die Generalprobe |
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Nun war es Zeit für die Generalprobe. Apollo 10 sollte das LM direkt beim
Mond erproben. Die TLI (Trans-Lunar-Injection: Einschuss zum Mond) und das
Andocken des Kommandomoduls an die Mondlandefähre klappten fast problemlos, die
Kopplungsstutzen des CMs und des LMs waren aber um 3,5° gegeneinander
verschoben. Der Wert lag aber noch in der Tpoleranz.
Abgesehen von kleineren Problemen mit der Klimaanlage und der
Trinkwasserversorgung, verlief der Flug ohne Probleme.
Drei Tage nach dem Start erreichte Apollo 10 den Mond. Um 21.44 Uhr zündeten
dann - im Funkschatten des Mondes - die Triebwerke für einen Mondorbit. Das
Raumschiff schwenkte auf eine elliptische Bahn ein. Nach Kurskorrektur lag dann
Apollo 10 exakt auf einer Kreisbahn mit einer Höhe von 111 km.
Knapp 24 Stunden später begann die schwierigste Phase der Mission: Snoopy löste
sich von Charlie Brown. Cernan und Stafford im LM flogen dem CM voraus, bevor
sie den ersten Bremsschub gaben. Das LM näherte sich der Mondoberfläche bis
auf 15 km. Dann sollte die Abstiegsstufe abgetrennt werden. Cernan gab das
Signal, aber nichts geschah. Er drückte ein zweites Mal, dann erst löste sich
die Abstiegsstufe. Das Aufstiegsmodul aber neigte sich und schwankte schließlich
unkontrolliert. In Houston kamen nur Wortfetzen an: 'Snoopy .. wilde
Drehbewegungen ... Handsteuerung ...'. Geistesgegenwärtig schaltete Cernan die
Automatik ab und übernahm die Handsteuerung. Die Drehbewegung wurde schwächer.
Cernan wollte die Zündung für den Aufstieg zünden, aber nichts geschah.
Fluchend forderte er die Zündung des Hilfssystems von Houston an. Der Computer
übernahm, startete das Triebwerk und steuerte den nächsten Aufstiegspunkt an.
Der ganze Vorfall dauerte nur acht Minuten, strapazierte aber die Nerven
aller Beteiligten.
![]() Das Kommandomodul aus Sicht der abgedockten Landefähre |
![]() Der Aufstiegsteil der Landefähre bei der Rückkehr zum Kommandomodul |
Houston und Cernan gingen nochmals die Checkliste für den Abstieg durch und
stellten überraschend fest, dass eine Position fehlte. Diese sollte ein
Programm abstellen, welches für eine bestimmte Lageregelung zuständig war. Da
dieses Programm aber noch lief, kollidierte es mit einem anderen Programm, das für
die automatische Lageregelung zuständig war, aber andere Werte vorgab. Deshalb
gaben beide Programme verschiedene Werte an die Lageregelungsdüsen weiter.
Cernan handelte richtig, indem er auf Handsteuerung überging, und somit eine
Katastrophe verhinderte.
Schließlich dockte Snoopy um 4.11 Uhr an Charlie Brown wieder an, die
Astronauten Cernan und Stafford stiegen ins CM um und das Landemodul wurde
abgekoppelt. Als Snoopy 500 m vom Kommandomodul entfernt war, wurde sein
Triebwerk erneut gestartet, um eine Umlaufbahn um die Sonne einzuschlagen.
Snoopy sollte kein Hindernis für künftige Missionen sein.
Nach 31 Mondumrundungen erfolgte der Rückschuß zur Erde.
Apollo 10 landete zum genau festgesetzten Zeitpunkt um 17.52 Uhr in der Nähe
der Pago-Pago-Inseln. Zum erstenmal sah man die Raumkapsel wie eine
Sternschnuppe in die dichtere Atmosphäre einfliegen.
Apollo 12 - Die Zweiten auf dem Mond |
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Der Flug von Apollo 12 endete beinahe schon Sekunden nach dem Abheben. Ein
Blitz schlug in die Saturn V Trägerrakete ein und setzte die gesamte
Bordelektronik außer Betrieb. Sekunden später war die Stromversorgung aber
wieder intakt - Houston entschied, die Mission weiterzuführen.
Das Ankoppeln des Landemoduls an die Kommandokapsel und der Flug zum Mond
verliefen aber ohne Probleme.
Apollo 12 landete genau am Zielpunkt - 183 m von der Mondsonde Surveyor 3
entfernt. Konrad und Bean unternahmen zwei EVAs zu je 4 h. Dummerweise wurde die
Fernsehkamera zu Beginn des ersten EVAs in die Sonne gerichtet und fiel aus.
Durch das Missgeschick von Alan Bean gab es keine Fernsehbilder vom Mond.
Mondgestein und Bohrproben wurden eingesammelt und außerdem eine
wissenschaftliche Station namens ALSEP aufgestellt. Die Station
beinhaltet ein Magnetometer, Spektrometer, Ionenmessgeräte, Seismometer,
Staubmessgeräte und Wärmemessgeräte. Ebenso wie bei Apollo 11 wurde ein
Laserreflektor aufgestellt. Das zurückgelassene ALSEP lieferte bis 1977
noch wissenschaftliche Daten über den Mond an die Erde.
Bei der zweiten Exkursion marschierten Konrad und Bean zur unbemannten
Mondsonde Surveyor 3, die bereits vor zwei Jahren hier landete. Die Sonde war
noch in gutem Zustand. Die Astronauten montierten die TV-Kamera und die Schaufel
ab und nahmen sie mit in die Landefähre.
Nach 31h und 31min Mondaufenthalt startete Intrepid wieder vom Mond und
dockte dann am Mutterschiff Yankee Clipper an. Die Landefähre wurde
wieder abgedockt und kontrolliert zum Absturz gebracht. Der Aufschlag auf dem
Mond wurde durch die installierten Seismometer gemessen. Zur allgemeinen Überraschung
vibrierte der Mond 15 min lang nach dem Aufschlag. Daraus konnte man schließen,
dass der Mond bis in größere Tiefen aus Geröll statt aus gewachsenem Gestein
besteht.
Die Astronauten brachten insgesamt 35 kg Mondproben und 7 kg Material der Surveyor-Sonde zur Erde zurück.
Apollo 14 - Geologie auf dem Mond |
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Apollo 14 startete erst 9 Monate nach Apollo 13. Es wurden zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen beim Apollo-Raumschiff eingebracht, um die damalige Beinahe-Katastrophe nicht zu wiederholen.
Das Ziel von Apollo 14 war das Fra Mauro Hochland, das von Apollo 13 eigentlich besucht werden sollte. Der Kommandant Alan Shepard war der erste amerikanische Astronaut, der mit Mercury einen ballistischen Flug absolvierte.
Die Mission verlief ohne Probleme bis zum Docking des Kommandomoduls an die Landefähre. Erst beim sechsten Versuch gelang das Ankoppeln.
Das Landegebiet war unebener als man durch Fotos vermutete, so mussten
Shepard und Mitchell einen geeigneten Landeplatz in der Nähe suchen, um sicher
zu landen.
![]() Die Landefähre Antares nach der Mondlandung, links die Flagge der USA |
Die ALSEP-Wissenschaftsstation wurde in erweiterter Version
aufgestellt. Ein anderes Experiment schoss Sprengladungen in die
Mondoberfläche und maß die Reaktion. Ebenso wurde ein Mörser
aufgestellt, der nach dem Abflug 4 Granaten detonieren ließ. Die
Astronauten hatten erstmals einen Handkarren zum Transport von Geräten
und Mondproben zur Verfügung. Während einer Arbeitspause wurde Shepard zum ersten Golfspieler auf
dem Mond. Er zog einen Golfball aus seiner Tasche und schlug ihn mittels
einer Stange über 350 m weit. |
Der Aufstieg und die Rückkehr zur Erde verliefen problemlos. Apollo 14
brachte 43 kg Mondgestein zur Erde.
Apollo 15 - Ein Auto auf dem Mond |
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![]() Der Start von Apollo 15. Eine Schubkraft von 150 Mio. PS bringt die 2900 t schwere Saturn V Rakete in den Orbit. |
Kurz vor dem Start wurden wegen Etat-Kürzungen der NASA die Missionen Apollo 18-20 gestrichen. Deshalb wurden die eigentlichen wissenschaftlichen Apollo-Missionen (die sogenannten J-Missionen) nun vorgezogen. Apollo 15 erwartete ein sattes Forschungs-Programm auf dem Mond, das kaum Zeit zum Verschnaufen gab. Die Landefähre führte doppelt so viel wissenschaftliche Geräte wie bei den vorigen Missionen mit.
Den Astronauten von Apollo 15 standen neue und verbesserte Raumanzüge sowie zum ersten Mal ein Mondauto (Lunar Rover) zur Verfügung. Dadurch konnten sie große Strecken zu interessanten Gebieten auf dem Mond zurücklegen.
Das Fahrzeug fand zusammengeklappt im unteren Teil der Landefähre Platz.
Das 47,7t schwere Apollo Raumschiff landete planmäßig 4km entfernt von der Hadley Rille am Rande des Mare Imbrium. Bei der ersten EVA fuhren Scott und Irwin mit dem Lunar Rover zur Hadley Rille. Diese ist eine 1km breite und 300m tiefe Schlucht, die durch einen Lavastrom entstanden ist.
Bei der Rückkehr zur Landefähre errichteten die beiden Astronauten noch die dritte ALSEP-Station, die unter anderem Mondbeben registriert. Am Ende der ersten EVA entnahmen sie noch Bohrproben.
Am nächsten Tag unternahmen die beiden Astronauten eine Fahrt zum 12km entfernten Mount Hadley, wo sie Bodenproben sammelten.
![]() Die Landefähre Falcon mit dem Mondauto und dem Astronauten Irwin |
Der dritte Ausflug führte wieder zur Hadley Rille. Houston kürzte
diesen EVA aus Sicherheitsgründen auf fünf Stunden. Scott und Irwin kehrten planmäßig zum Kommandomodul Endeavor zurück. Bei der Landung auf der Erde öffnete sich einer der drei Fallschirme
nicht. Apollo 15 landete am 7.August 1971 trotzdem sicher auf der Erde. |
Apollo 16 - Monderkundung |
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Der Flug zum Mond verlief für Apollo 16 planmäßig, obwohl es
Probleme mit dem Lagekontrollsystem gab.
Nach der 13. Mondumkreisung dockte die Landefähre Orion von Mutterschiff
Casper ab. Kurz darauf fiel dessen Haupttriebwerk aus. Die Bodenkontrolle
in Houston suchte fieberhaft nach dem Fehler, entdeckte einen technischen Defekt
und behob ihn. Die Mission konnte weitergeführt werden. John Young und Charles
Duke landeten mit sechsstündiger Verspätung auf dem Cayley Plateau in der Nähe
des Kraters Descartes, 240 km südwestlich von der Landestelle von Apollo 11.
Damit landete man zum ersten Mal in einem Hochland des Mondes.
Den Astronauten stand wieder der praktische Lunar Rover zur Verfügung, mit dem sie 27 km zurücklegten und insgesamt 95,8 kg Mondgestein einsammelten. Die Expeditionen mit dem Mondauto brachten sie dabei zum Stone Mountain und zum North-Ray-Krater.
Zum ersten Mal kamen auch UV-Kameras und Spektrographen für Experimente zum Einsatz.
Young und Duke verbrachten insgesamt 20 Stunden und 15 Minuten außerhalb des
Landemoduls.
![]() Astronaut Young mit dem Lunar Rover |
Der Start der Landefähre vom Mond verlief problemlos und die Orion kehrte planmäßig zum Mutterschiff zurück. Auf dem Rückflug führte Mattingly noch einen einstüdigen EVA (Ausstieg aus der Kapsel) durch.
Am 27. April 1972 landete Apollo 16 schließlich wohlbehalten im Pazifischen Ozean.
Apollo 17 - Die letzten Menschen auf dem Mond |
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Zum ersten Mal war ein Geologe unter den Astronauten: Dr. Harrison Schmitt war der Pilot der Landefähre.
30 Sekunden vor dem ersten Nachtstart des Apollounternehmens stoppte der Computer den Countdown. Er erhielt kein Signal für den planmäßigen Druckanstieg in der ersten Raketenstufe. Das Signal wurde aber zuvor schon manuell gegeben.
Mit 2 h und 40 min Verspätung startete dann Apollo 17 von Cape Kennedy Richtung Mond.
Drei Tage später sollte Apollo 17 in den Mondorbit einschwenken. Cernan, Evans und Schmitt schliefen jedoch so tief, dass sie Houston erst nach einer Stunde und 10 min wecken konnte. Kommentar von Cernan: 'Pardon, wir haben etwas verschlafen.' Darauf Houston: 'Das ist die größte Untertreibung des Jahrhunderts!'
Das Einschwenken und die Landung auf dem Mond verliefen aber planmäßig. Die Landestelle lag in einem Tal in der Nähe des Littrow-Kraters im Mare Serenitatis.
Bei den Exkursionen fanden die Astronauten orangefarbige Asche, die zuerst
auf vulkanische Aktivitäten des Mondes hindeuteten. Dieser Verdacht bestätigte
sich jedoch nicht. Es wurde eine Vielzahl von Messgeräten (u.a. die
wissenschaftliche ALSEP-Station, die schon von den vorigen Missionen aufgestellt
wurden) installiert, Bohrproben und Messungen vorgenommen, sowie Sprengladungen
gezündet, deren Auswirkungen gemessen wurden. Dadurch konnte man Rückschlüsse
zum Aufbau des Mondes ziehen.
Cernan und Schmitt verbrachten bei drei EVA-Ausflügen insgesamt 22 Stunden
außerhalb der Landefähre und legten mittels Lunar Rovers 34 km zurück. Cernan
beschädigte den Kotflügel des Mondautos, welchen er aber mit einer seiner
Mondkarten und Klebeband wieder reparierte. 110,4 kg Mondmaterial wurden
insgesamt eingesammelt.
Inzwischen wurde der Mond vom Kommandomodul America aus vermessen und
per Infrarot ein Wärmebild aufgezeichnet.
![]() Das Aufstiegsteil der Landefähre kurz vor dem Andocken an das Mutterschiff |
Nachdem die Mondastronauten zum Mutterschiff zurückgekehrt sind,
wurde das Landemodul abgedockt und wie bei Apollo 12 zum Absturz
gebracht. Auf dem Rückflug zur Erde stieg Evans zu einem einstündigen EVA aus der Kapsel aus. Apollo 17 landete am 19. Dezember 1972 schließlich wieder sicher auf der Erde. Cernan und Schmitt waren die letzten Menschen auf dem Mond, da die Mission die letzte bemannte Mondexpedition war. Apollo 18, 19 und 20 wurden von US-Präsident Nixon aus Kostengründen gestrichen. |