Dieses Kapitel beschreibt alle unbemannten Mondsonden, die vor und während den bemannten Mondflügen zu unserem Erdtrabanten geschickt wurden.
Sonde | Nationalität |
Luna |
UdSSR |
Zond |
UdSSR |
Ranger |
USA |
Surveyor |
USA |
Lunar Orbiter |
USA |
Schon 15 Monate nach dem spektakulären Sputnik 1-Start versuchte die UdSSR den
Mond unbemannt zu erreichen. Luna 1 startete am 02. Januar 1959, flog
aber in einer Entfernung von 6500 km am Mond vorbei.
Luna 2 war das erste irdische Geschoss das den Mond traf. Es zerschellte am 13. September 1959 im Mare Imbrium (Regenmeer).
Bereits am 4. Oktober 1959 fotografierte die 279 kg schwere Luna 3 erstmals die Mondrückseite. Ausgestattet mit Teleobjektiven von 200 und 500 mm Brennweite wurden Bilder von 70% der Mondrückseite auf einen 35mm-Spezialfilm aufgenommen, automatisch entwickelt, elektronisch abgetastet und zur Erde gesandt.
Die nächsten beiden Sonden waren Fehlstarts.
Luna 4 verfehlte den Mond in 8600 km Entfernung.
Luna 5 und 6 waren ebenso Fehlschläge und erreichten den Mond nicht.
Luna 7 (gestartet am 04.10.1965) sollte weich auf dem Mond landen, zerschellte aber im Oceanus Procelarum.
Luna 8 ereilte dasselbe Schicksal.
Erst Luna 9 (gestartet am 31.01.1966) konnte weich auf dem Mond landen und übermittelte drei Bilderserien der näheren Umgebung zur Erde.
Luna 10 startete am 31.03.1966 und landete vier Tage später weich auf dem Mond. Sie sendete von Band die „Internationale“ zur Erde.
Luna 11 (24.08.1966) maß Gamma- und Röntgenstrahlung, Gravitationsanomalien und Kleinstmeteoritenströme des Mondes vom Orbit aus.
Luna 12 (22.10.1966) sandte, ebenso aus dem Orbit, Bilder mit einer Auflösung von 15 m zur Erde.
Luna 13 landete Weihnachten 1966 weich im Oceanus Procellarum und übermittelte Bilder und wissenschaftliche Daten.
Luna 14 (04.07.1968) hatte die Aufgabe das Gravitationsfeld, Sonnenwinde, kosmische Strahlung und die Qualität der Funkübertragung zur Erde zu untersuchen. (Das zeigt, dass die UdSSR sehr wohl an einer bemannten Mondlandung interessiert war)
Luna 15 (13.07.1969) erforschte vom Orbit aus das Schwerefeld, chemische Zusammensetzung und machte Bilder. Die Sonde stürzte am 21. Juli 1969 auf den Mond, auf welchem sich schon Neil Armstrong und Buzz Aldrin aufhielten!
Luna 16 war die erste Robotersonde, die Gestein zur Erde zurücktransportieren sollte. Gestartet am 12.09.1970 besaß die Sonde Auf- und Abstiegsstufe, diverse Kameras und einen ausfahrbaren Arm. Die Mission gelang und die Sonde landete am 24.09.1970 in Kasachstan.
Luna 17 ( 10.11.1970) brachte Lunochod 1, ein ferngesteuertes Fahrzeug, auf den Mond. Ausgerüstet mit 4 TV-Kameras, Sonnenwindkollektoren, diversen Antennen und weiteren wissenschaftlichen Instrumenten sollte Lunokhod 1 drei Tage auf dem Mond operieren, war aber 11 Tage funktionsfähig.
Luna 18 und 19 übermittelten über den Mond vom Orbit aus.
Luna 20 wiederholte die Mission von Luna 16.
Am 15. Januar 1973 brachte Luna 21 Lunochod 2 auf den Mond. Dieser führte verschiedene Experimente aus und übermittelte über 80 000 Bilder. Er operierte über 4 Monate.
Luna 22 war eine Orbiter-Mission. Experimente und Datenübertragung standen auf dem 18monatigen Programm.
Luna 23 war ein Fehlschlag. Sie sollte Gesteinsproben zur Erde bringen.
Die letzte Luna-Sonde, Nummer 24, (gestartet am 09.08.1976) war die dritte sowjetische Mission, die Gesteinsproben zur Erde brachte. Sie landete am 22.08.1976 wieder auf der Erde.
Die Sonden hatten zur Aufgabe, den Mond vom Orbit aus zu kartographieren.
Zond 3 (08.07.1965) machte 25 Bilder von sehr guter Qualität und flog am Mond vorbei.
Zond 4 (02.03.1968) war ein Misserfolg. Die vorgesehene Rückkehr zur Erde schlug fehl.
Zond 5 (04.09.1968) umkreiste den Mond mit einem Minimalabstand von 1950 km und kehrte 7 Tage später auf die Erde zurück.
Zond 6 (10.11.1968) flog mit einem Abstand von 2420 km um den Mond und fotografierte ihn, sowie die Erde. Sie kehrte am 17.11.1968 zur Erde zurück.
Zond 7 (07.08.1969) und Zond 8 (20.10.1970) wiederholten dies und landeten am 14.08.1969 bzw. am 27.10.1970.
Die Ranger-Mondsonden hatten zum Ziel, so banal es klingt, den Mond zu treffen. Sie sollten Bilder aus 2000-3000 km vom Mond zur Erde funken, bevor sie an ihm zerschellten.
Am 23. August 1961 startete Ranger 1 von Cape Canaveral. Aber die Trägerrakete
Agena B versagte bei der zweiten Zündung, die den Schuss zum Mond ermöglichen
sollte.
Am 18. November 1961 ging Ranger 2 auf die Reise. Es wiederholte sich dasselbe, wie bei Ranger 1.
Ranger 3 startete am 26. Januar 1962 auf einer Atlas-Trägerrakete. Die Sonde flog aber in 36 580 km Entfernung am Mond vorbei.
Ranger 4 folgte am 23. April 1962. Zwei Stunden nach dem Start fiel die Borduhr (Masterclock) aus. Keines der automatischen Manöver konnte somit ausgeführt werden. Stumm schlug Ranger 4 64 Stunden nach dem Start auf der Rückseite des Mondes auf.
Ranger 5 machte sich am 18. Oktober 1962 auf den Weg. 735 km vor dem
Mond legte ein Kurzschluss die Energieversorgung an Bord lahm. Er zog schweigend
am Mond vorbei.
Die erste Rangerserie war ein Flop. Doch es folgte nach politischem Tauziehen
noch eine zweite Serie.
Ranger 6 startete am 30. Januar 1964. Die Sonde war auf richtigem Kurs und konnte ihre Kameras aktivieren, aber der Kontakt riss kurz zuvor ab.
Ranger 7 konnte als erste einen Erfolg verbuchen. Es wurden 4316 Aufnahmen des Mondes zur Erde übertragen.
Auch Ranger 8 konnte als Erfolg gewertet werden.
Die Bilder der ebenfalls erfolgreichen Ranger 9 wurden live im Fernsehen übertragen.
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Diese Serie hatte zum Ziel, weich auf dem Mond zu landen und Bilder von der Oberfläche des Mondes zu übertragen. Sie besaß zwei Kameras.
Surveyor 1 startete am 30. Mai 1966 und landete knapp 64 Stunden später nördlich des Kraters Flamsteed. Sie lieferte 10 338 Bilder am ersten Tag und übermittelte Daten und Strukturen der Oberfläche.
Surveyor 2 und 4 waren Fehlschläge.
Surveyor 3 (17.04.1967) hatte die Aufgabe für die zukünftigen
Apollo-Missionen die Charakteristik der Mondoberfläche zu untersuchen. Sie
landete weich am 17.04.1967 auf dem Mond.
Im November 1969 bekam sie Besuch von zwei Astronauten: Konrad und Bean landeten
mit Apollo 12 nur
183 m entfernt. Sie brachten einige Teile der Sonde zurück zur Erde.
Surveyor 5 (08.09.1967) landete weich am 11.09.1967 im Mare Tranquillitatis und übertrug 4 Tage lang Daten und Bilder.
Surveyor 6 (11.07.1967) wiederholte die Mission von Surveyor 5 im Sinus Medii.
Surveyor 7 (01.07.1968) war mit zusätzlichen wissenschaftlichen Geräten ausgestattet, um chemische Verbindungen zu bestimmen, diese zu verändern, Landedaten zu übermitteln und Radar- und Fernsehbilder zu übertragen.
Die
5 Sonden hatten zur Aufgabe, den Mond vom Orbit aus zu kartographieren.
Vom 10. August 1966 bis zum 1.August 1967 wurden 99% der Mondoberfläche
aufgenommen, darunter acht mögliche Apollo-Landeplätze. Trotz leichter Ausfälle
war das Bildmaterial von hoher Qualität und ist bis heute noch Grundlage der
modernen Mondkartographie.
Mit der Fülle an Daten und Bildern aus den drei US-Programmen war eine der elementaren Vorraussetzungen für die bemannte Mondlandung gegeben.