Skylab - die erste amerikanische Raumstation



Skylab 1:
unbemannt

Skylab 2:
Charles Conrad
Paul Weitz
Joseph Kerwin

Skylab 3:
Alan Bean
Owen Garriott
Jack Lousma

Skylab 4:
Edward Gibson
Gerard Carr
William Pogue

Start:
14. Mai 1973

Lebensdauer der Station:
6 Jahre 58 Tage

Forschung im Orbit

Pläne für die Raumstation Skylab entstanden schon im Jahr 1965, als Studien zur Nutzanwendung leergebrannter Raketenstufen im Orbit. Als  Trägerrakete kam nur eine umgebaute Saturn V in Frage, deren dritte Stufe komplett instrumentiert, ausgerüstet und als eigentliche Raumstation benutzt wurde.

Skylab besaß ein Gewicht von 85t und bot den Astronauten einen Innenraum von ca.300 m3, war 15m lang und hatte einen Durchmesser von 6,6m. Sie bot 60 mal mehr Raum als die Apollo Kapsel. Die Station war mit einem Kopplungsadapter, einer Luftschleuse, einem 10t schweren, schwenkbaren Sonnenobservatorium und einem Wohnmodul ausgerüstet.

Hauptaufgaben von Skylab war die Sonnenbeobachtung, Erderkundung, Fabrikationsversuche für die Industrie, sowie die Erforschung von Langzeitauswirkungen der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper.

Das Sonnenobservatorium bestand aus 8 einzelnen Teleskopen und konnte Sonnenstrahlung vom UV- bis zur Röntgenstrahlung auffangen und auswerten. Es war geplant, dass drei Besatzungen zu je 3 Astronauten die Station besuchen.



Skylab 1

Am 14. Mai 1973 startete zum letzten Mal eine Saturn V Rakete mit der Skylab Station an Bord und brachte diese in einen 400km hohen Erdorbit. Wegen Vibrationen während des Starts wurde ein Meteoritenschild abgerissen sowie ein Solarpanel verklemmt. Dadurch stieg die Temperatur in der Station auf 52°C und die Station produzierte nur die Hälfte des benötigten Stroms. 

Skylab 2

Mit 10tägiger Verspätung startete am 25. Mai 1973 mit der Saturn IB die bemannte Skylab 2 Mission. Die Besatzung Charles Conrad, Paul Weitz und Joseph Kerwin hatte zunächst die Aufgabe, die verklemmten Sonnenpaddel herauszuziehen sowie ein Sonnensegel zur Kühlung der Station zu installieren. Am 4.Juni war die Station schließlich voll einsatzfähig. Die Crew führte die ersten Sonnenexperimente, Erdbeobachtungen und medizinische Studien durch. Sie kehrte am 22.Juni zurück. 

Skylab 3

Alan Bean, Owen Garriott und Jack Lousma starteten am 28. Juli 1973 zur Station. Sie brachten 680kg Treibstoff mit und waren zunächst mit weiteren Wartungsarbeiten beschäftigt. Sie blieben 59 Tage im Orbit und führten zahlreiche wissenschaftliche und medizinische Experimente durch.

Skylab 4

Die letzte Skylab Mission startete am 16. November 1973 mit Edward Gibson, Gerard Carr und William Pogue.  Als wichtigste Beobachtungsaufgabe galt der neuentdeckte Kohoutek-Komet. Sie stellten einen vorläufigen Langzeitrekord für Aufenthalte im All von 84 Tagen auf. 
 

Blick ins Innere der Skylab-Station mit der Skylab 4 Besatzung


Skylab im Orbit

Es wurden insgesamt fast 300 wissenschaftliche, technische und medizinische Experimente durchgeführt. 
Die Skylab Station trat am 11.Juli 1979 in die Erdatmosphäre ein, verglühte aber nur teilweise. Die Wrackteile schlugen im indischen Ozean und in Westaustralien ein - verletzt wurde aber niemand.