Infos by Freeman
Datum: 2007-11-07
Am Freitag musste die erste US-Bank ihren Dienst aufgeben und wurde von den Behörden geschlossen!
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Who's next? Merrill Lynch, Citigroup oder UBS?
28.1.08 Bankenkrise in USA: AUS für die erste Bank: Douglas Bank
Nicht nur haben alle offiziellen Beteuerungen, dass es „keine Krise mehr
gibt“ nichts genützt, mit den
ersten Bankbilanzen wird ein Teil des Desasters sichtbar. Die
Milliarden-Abschreibungen der
Grossbanken rollen herein, ebenso rollen auch die Köpfe der Bank-CEOs, aber
immer stark versüsst
mit einem goldenen Fallschirm. Beispiele: UBS, Merrill Lynch, Citigroup (auch "Shitigroup genannt!).
Die Douglas Bank hat einen Überhang an faulen Krediten und nur noch 1.5 Millionen an gesicherten Kapital.
Die Büros der Bank wurden vom Office of the Conptroller of the Currency geschlossen und die Federal Deposit Insurance Corp. (Einlagensicherungsfond) wurde als Liquidator bestellt. Laut OCC (Aufsichtsbehörde) “Es gibt keine Aussicht, dass die Bank noch genug Kapital erhält ohne Bundeshilfe.”
Die FDIC (Anlagensicherungsfond) sagte die Liberty Bank and Trust Co. in New Orleans würde alle Einlagen der Douglass Bank übernehmen, die $53.8 Millionen ausmachen, und die drei Niederlassungen der Bank würden am Montag als Liberty Filialen eröffnen.
Die Liberty Bank hat sich bereit erklärt, die Werte der Douglas Bank zum Buchwert zu übernehmen, abzüglich einem Abschlag von $6.1 Millionen. Die FDIC sagt sie würden ca. $2.8 Millionen an Werten behalten.
Die FDIC meint, diese Bankenpleite würde der Einlagenversicherung ca. $5.6 Millionen kosten.
Dies ist jetzt die erste Bankenschliessung nach einer relativ ruhigen Zeit. Es gab drei im Jahre 2007.
Aber Experten sagen voraus, die Probleme wegen der Hypothekenkrise werden noch weitere Banken dieses Jahr treffen. Faule Kredite wurden als Grund für die Pleite zweier Banken letztes Jahr angegeben, eine in Höhe von $2.5 Milliarden der NetBank in Alpharetta Georgia im September, und die $86.7 Millionen Miami Valley Bank of Lakeview Ohio im Oktober.Diese Desaster sind primär auf die US-Subprime-Kreditderivate wie CDOs
zurückzuführen, die über
„Conduits“ in Asset Backed Commercial Paper verwandelt wurden, das jetzt
niemand mehr will. Siehe
auch meinen letzten Artikel dazu: „Gold – kein Risiko
mehr“.
Das ist natürlich nur ein winziger Teil der Zeitbomben (oder Skelette) die
in den Kellern der Banken
lagern. Dazu kommen noch:
- Kredite und Schuldpapiere jeglicher anderer erdenklichen Art
- Ca. $300 Mrd. an Krediten aus Firmenkäufen der 1. Jahreshälfte, die
niemand mehr will
- Derivate verschiedenster Arten, meist an Zinsen und Kredite/Bonds
gebunden
- Inzwischen wird schon von der „Trillion-Dollar-Bombe“ an faulen Schulden
bei Banken
geschrieben, das wäre $1000 Mrd.
Die CDS-Bombe:
Dies ist die gefährlichste Bombe von allen (zumindest laut Jim Sinclair).
Weltweit wurden Credit
Default Swaps (CDS) und ähnliche, sehr komplexe Derivate für einen Nominalwert
von etwa $280
Trill. (Billionen) ausgestellt, teilweise von Kreditversicherungen wie
MBIA, aber auch von Banken,
Hedge-Fonds und sogar Pensionsfonds. Firmen wie MBIA wanken derzeit bereits
(siehe auch die
System-Krise-Seite auf hartgeld.com). Wenn versicherte
Bonds untergehen oder ein ähnliches
Ereignis (etwa ein bestimmter Kursverlust) eintritt, dann müssen die
Emittenten dieser Derivate
zahlen. Mit solchen Derivaten hat man etwa miesen US-Subprime-Hypotheken
ein AAA-Rating
verpasst.
Verlieren diese Firmen ihr eigenes AAA-Rating (wurde bereits
angekündigt), dann verlieren auch alle von ihnen „versicherten“
Bonds dieses Rating und stürzen im Preis noch schlimmer ab,
als bisher schon. Hier lauert wegen der unglaublichen Summen
eine gewaltige Detonationskraft. Wie gesagt, bisher ist diese
Bombe noch nicht hochgegangen, aber das ist nur mehr eine
Frage von Tagen oder Wochen.
Die bisherigen CDO-Probleme werden dagegen harmlos sein. Und wie bei den
CDOs weiss niemand
so genau wer diese CDS-Derivate hält bzw. was zahlen muss.
Die Rettungsboote werden bereits bestiegen:
Was sind diese Rettungsboote: Asset-Klassen, die nicht mit Zinsen und
Kreditbedingungen korrelieren
bzw. negativ korrelieren. In Frage kommen:
- Lebensmittel, Agrarflächen und Nahrungsmittel-Produktion
- Energie, primär Öl, aber keine Kredit/Subventions-Energie (Windkraft,
Solar, etc.)
- Gold und Silber – die primäre Klasse in
diesem Fall
Gold $800/oz:
Am Freitag, den 2. November hat der Goldpreis erstmals seit Januar 1980
wieder über $800/oz
geschlossen. Das ist ein wesentliches Ereignis. Trotz aller
Drückungsversuche durch Zentralbanken
und Goldkartell ist es zuerst nicht
gelungen, den Goldpreis unter $700 zu
halten. Die letzte Fed-Zinssenkung trotz
horrender, realer Inflation überall hat
dann den Durchbruch durch die 800er
Grenze ausgelöst. Prompt haben alle
Medien darüber berichtet, wodurch noch
mehr Anleger darauf aufmerksam
werden.
Wie man an dem Chart gut sieht, ist fast
der gesamte Anstieg seit Mitte August
2007 geschehen, also seit dem Beginn
der Bankenkrise, um ca. $170/oz
innerhalb von 3 Monaten. Derzeit steht
der Goldpreis bei $835, nicht mehr weit
von den berühmten $850 im Januar 1980 entfernt. Auch Silber und Öl haben
stark angezogen, der
US-Dollar verfällt rapide. Die Flucht aus dem System
hat voll begonnen. Bald müssen die Zinsen
hoch, um noch etwas von den Währungen zu retten.
Hier sieht man sehr gut, dass der Goldpreis negativ zur
Gesundheit der Banken korreliert. Je kränker
die Banken, umso höher der Goldpreis. Jetzt kann
jedermann sich vorstellen, was mit dem Goldpreis
passiert, wenn die Banken reihenweise kollabieren: er
schiesst in die Höhe und geht nicht etwa auf
$250, wie es die orthodoxen Deflationisten behaupten.
Die Form der Rettungsboote:
Die primäre Assetklasse im Fall fataler finanzieller Kalamitäten, wie wir
sie jetzt erleben, sind natürlich
die Edelmetalle in dieser Reihenfolge:
a) Gold – das primäre Metall-Geld (der Reichen), hat daher den stärksten
Anstieg gesehen
b) Silber – das sekundäre Metall-Geld (der Armen), ist nachgehinkt.
c) Platin, Palladium – das sind primäre Industriemetalle, tw. kaum ein
Anstieg (Palladium)
Es ist kein Wunder, dass der Goldpreis mit Beginn der
Bankenkrise stärker angezogen hat, als der der anderen
Edelmetalle, ist doch Gold das primäre Geld-Metall mit dem
höchsten Bekanntheitsgrad unter den Investoren mit einer sehr
hohen Wertdichte. Nachdem die meisten derzeitigen Edelmetall-
Investoren (vom Volumen gesehen) sicher zu den oberen 5%
jeder Gesellschaft gehören, haben sie alle das Problem mit der
Wertdichte. Wie bringt man möglichst viel Geld in möglichst
wenig Metall-Gewicht und Volumen unter. Hier ist Gold eindeutig
besser als Silber. 100 kg Gold sind einfach leichter zu
transportieren und zu lagern als 5.5 Tonnen Silber. Das wird sich aber
ändern, sobald auch die
Massen einsteigen. Für die wird dann Gold einfach zu teuer sein (etwa 1oz =
31g für € 8000), sie
müssen auf das billigere Silber ausweichen. Das Gold/Silber Verhältnis wird
dann vermutlich von 55:1
auf etwa 10:1 gehen (langfristig war es bei 16:1). Wer sich heute die Mühen
des Silber-Investments
antut, wird vermutlich damit 5 mal mehr verdienen, als mit Gold – aber der
starke Anstieg wird später
sein.
Man kann es sich nicht vorstellen, dass man Rettungsboote braucht:
Bei vielen Gesprächen auf der Edelmetallmesse 07 in München vor einigen
Tagen konnte ich wieder
feststellen, dass fast niemand in der Branche (Hersteller, Händler,
Minenbetreiber) wirklich weiss, was
er/sie verkauft.
Alle glauben sie, dass sie Edelmetalle herstellen oder vertreiben und dass
diese im Preis etwas
steigen werden. Niemand versteht aber, dass sie
in Wirklichkeit Rettungsboote für den Fall
eines Untergangs unseres Finanzsystems bereitstellen. Daher sehen sie alle nicht, was passieren
wird, wenn die Grossbanken in Zukunft reihenweise umfallen. Einen Goldpreis von $50’000/oz der
dann mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen wird, halten sie nicht für
möglich.
Genaugesagt, war es nur ein Einziger, der es verstanden hat.
Sehen Sie auch meine beiden Artikel über die Branche von 2006:
Die deutschsprachige Goldszene, Goldszene
II – Langversion (a.k.a. „denn sie wissen nicht, was sie
verkaufen“).
Es hat sich nichts geändert. Viele Investoren, besonders jene, die
Hartgeld.com lesen, sind
inzwischen weiter, diese müssen den Händlern eigentlich erklären, was sie
verkaufen.
Es ist auch bezeichnend, dass kein Händler oder Hersteller bisher eine
Seminarreihe mit mir
veranstaltet hat oder sonstwie Marketing-Beratung angefordert hat. Die
meisten kennen die primäre
Gold-Website im deutschsprachigen Raum, www.hartgeld.com
gar nicht (und vermutlich auch keine
andere dieser Art). Soviel zu deren Marktforschung. Es werden Andere in
diese Branche eindringen –
und die Sache richtig machen.
PS: Das Beratungs- & Seminar-Geschäft geht inzwischen
recht gut, kommt aber von Investoren. Die
Branche glaubt es nicht zu brauchen.
Wie geht es weiter:
Wie oben bereits gesagt, sickert es inzwischen allgemein durch, dass die
Banken- und Kreditkrise
nicht vorbei ist und sich im Gegensatz noch verschärft, sie wird jetzt
durch schlechte Bilanzzahlen
sichtbarer. Und es kommen auch noch andere Krisen dazu, etwa mit den CDS.
In Wirklichkeit haben wir noch nicht einmal 10% der gesamten Krise gesehen.
Irgendwann wird die
Masse aufwachen und sehen, dass das System kaputt ist. Das wird erst
geschehen, wenn
a) die Aktienkurse weltweit massiv einbrechen (ein solcher Crash ist
überfällig)
b) einige Grossbanken untergehen und schliessen
Nur dann ist es zu spät. „Rettungsboote“ wie Gold und Silber wird es dann
kaum mehr zu kaufen
geben, diese werden dann vom flüchtenden „Big Money“ direkt an der Quelle
aufgekauft und kommen
nicht mehr in den Handel. Noch erhältlich sein werden nur die paar Krümel
von Metall, das von
Kleinanlegern immer abverkauft wird. Und die Aktien von Gold- und
Silberminen.
Daher mein Rat:
Warten Sie nicht, bis die ersten Grossbanken kollabieren, sondern:
An die Investoren: raffen Sie alles Metall zusammen, das Sie noch bekommen
können
An die Branche: suchen Sie sich kompetente Beratung, die die Sache
versteht.
Sonst sind Sie am Ende „gekocht“, wie der berühmte Frosch im Kochtopf