Die schlimmste Kombination ist wenn folgende Zutaten aufeinandertreffen:

1.) Ein schöner Sommer
2.) Viel Zeit
3.) Ein Metallsuchgerät
4.) 4 junge, dumme Jungs

Es muss so ca. 1983 gewesen sein als wir 4 ganz zufällig über eine Metallsuchgerät stolperten.
Logische Schlussfolgerung : Schatzsuche ist angesagt. (Wohl damals zuviele Piratenfilme gesehen)
Bis auf den kleinen Unterschied, dass die Karibik nicht nur sehr weit von hier entfernt ist -
nicht einmal dort findet man, was wir Idioten HIER gesucht haben.
Das einzige was wir wirklich zuhauf gefunden haben, waren verrostete Sprengkörper aus dem zweiten Weltkrieg,
hauptsächlich 2 cm FlaMG Patronen.
Was also machen damit ?
Die Dinger wurden zuerst einige Tage in Spiritus gelegt, dann gereinigt und zerlegt und mit Schiesspulver wieder aufgefüllt.
Eine 10 cm lange, wasserdichte Zündschnur sollte Selbstmordkommandos von vorne herein ausschliessen.
Nach einige Tagen warteten ca. 20 Stück von diesen Dinger auf den praktischen Einsatz in der freien Natur.
Zu Testzwecken wurden 10 Stück wasserdicht versiegelt, die anderen blieben natur.
Also wohin mit den Dingern ?
Ein Einsatzplatz war schnell erstellt - wir nehmen den ausgedienten Steinbruch zwischen Ternitz und Neunkirchen.
3 Motorräder mit 4 Irren drauf machten sich auf den Weg zu Ihrem erstem Selbstmordkommando - aber das konnte damals keiner wissen ...
Die ersten Versuche mit den selbstgebastelten Bomben verlief zufriedenstellend - anzünden, wegwerfen, 10 sekunden später - BUUUMMMMM !!!
Irgendjemand hat dann beim Eingang zum Steinbruch eine riesengrosse, schön tiefe Schlammlacke entdeckt.
Eine wasserdichte angezündet (noch 10 sek. Zeit), in das Schlammloch gesteckt und ums Eck geflitzt, raus aus dem Steinbruch.

So, jetzt wird kompliziert, ich zähle mal den Countdown in Gedanken mit ...

-10 ... ab ums Eck
-9 ... wir flitzen ums Eck, da stehen 2 Typen mit den Waffen (ein Kleinkalibergewehr und einer Pistole Kal .357mag) im Anschlag
-8 ... "Waffen her"
-7 ... Panik macht sich langsam breit - wir haben keine Waffen und schon gar keine Zeit
-6 ... Wir werden von oben bis unten gefilzt, er findet nur unsere selbstgebastelten Bomben
-3 ... "Da muss doch noch wer sein, draussen stehen 3 Motorräder"
-2 ... einer der beiden selbsternannten Sheriff´s verschwindet langsam und vorsichtig hinter´m Eck - die Panik nimmt langsam bedrohliche Ausmasse an.
NULL ... Er kommt wieder hervor, in der Hand eine Zündschnur an der noch unsere selbstgebastelte Bombe hängt.
Mit meinem Leben habe ich schon bei -2 abgeschlossen, ich rechne nur mehr damit dass es die Bombe in seinen Händen zerreisst
und wir alle von seinem Hilfsscheriff kommentarlos erschossen werden.


Doch oh Wunder - es passiert ... NICHTS
Diese Bombe war glücklicherweise doch nicht so wasserdicht wie wir geplant haben ...

Nach ca. einer halben Stunde Diskussion stellt sich folgendes heraus:
Der Bahnschrankenwärter (damals gabs noch einen) hatte im Steinbruch die Explosionen gehört,
sie als Schüsse interpretiert und sofort ein paar seiner Freunde angerufen.
Ende gut, alles gut ? - oder vielleicht doch nur göttliche Fügung ?
Kleines Detail am Rande: ALLE anderen Bomben (ob nun wasserdicht oder nicht) haben absolut problemlos unter Wasser gezündet ...

Jetzt, nach fast 20 Jahren kann ich über diese kleine Geschichte wieder lachen.
Nur damals, ........
Ich frage mich heute noch: war das Zufall das wir die einzige NICHT wasserdichte erwischt haben oder eine Warnung höherer Mächte ?
Das werden wir wohl niemals erfahren ...