DER OKTOBER 1956

1. Jahrgang, Heft 3

 

Der zweite Monat der Saison brachte einige erfreulich gute Repertoirevorstellungen. Dafür gab es an einem Tag gleich einen mehrfachen Skandal.

 

DER OPERNSKANDAL

Der Opernskandal vom 17. Oktober verursachte in unserer Redaktion einen Ansturm von Vorsprachen, Zuschriften und mehr oder weniger heftige Diskussionen. Immer wieder fragte man uns: „Wie steht ihr dazu? Wißt ihr, wie es wirklich war, oder habt ihr nicht den Mut, es zu sagen?“

Oh doch, auch wir wagen es, einer eigenen Meinung Ausdruck zu verleihen. Augenblicklich sieht es, wenn man die diversen Tages- und Wochenpressen liest, allerdings so aus, als dürfte man nur die Meinung der hochgeschätzten Presseleute gleichgeschaltet zum Ausdruck bringen. Wir gehen zunächst von zwei grundsätzlichen Feststellungen aus.

Erstens: Es wurden vom Publikum eindeutig Fehler gemacht. Die Demonstration im Haus bestand zwar voll und ganz zu Recht, die oft genannten Auswüchse außerhalb das Hauses gingen aber zu weit. Daher eine ernste Bitte an den Stehplatz: Gebt in Zukunft keinen Anlaß mehr zur Diffamierung, laßt euch zu keinem unüberlegten Handeln hinreißen, setzt euch nicht selbst von vornherein ins Unrecht!

Zweitens: Wir fühlen uns aber in gleicher Weise verpflichtet, der Wiener Tagespresse zuzurufen: Ihr seid auch zu weit gegangen! Das Sich-Distanzieren von allen Ausschreitungen außerhalb des Theaters ist richtig - auch wir haben mit dem Skandal auf offener Straße nichts zu tun - aber für ehrlicher und der Sache wesentlich dienlicher hätten wir es erachtet, junge Menschen, die in ihrer berechtigten Erbitterung das Maß verloren haben, zur Ordnung zu rufen, aber nicht sie mit „Terroristen der Oper“, „Halbstarke“ „Pülcher“, „Rowdies“, „Heumarkt-Enthusiasten“ und dergleichen mehr zu beschimpfen. Erst durch die Darstellung eines Großteiles der Presse, die zu Gunsten sensationeller Aufmachung und reißerischer Schlagzeilen aus einem bestimmt nicht erfreulichen, aber eher einem Studentenkrawall gleichenden Exzeß eine halb ins Kriminelle gehende Angelegenheit machte, ergriff eine anscheinend berechtigte Empörung die Öffentlichkeit. Man berichtete nämlich von einer Jagd durch die Straßen Wiens, sodaß uneingeweihte Leser den Eindruck gewinnen mußten, man habe einen Sänger buchstäblich halb zu Tode gehetzt. Diese aufgebauschte und an Unwahrheit grenzende Darstellung scheint nicht ganz unbeabsichtigt gewesen zu sein. Denn glaubwürdige Augenzeugen berichten uns folgendes:

Ein älterer Herr aus der Begleitung Lustigs forderte die vor dem Bühnentürl wartende Menge durch aufreizende Randbemerkungen heraus! Als Reaktion darauf fielen die Rufe: „Pfui!“, „Zurück nach Aachen!“, „Fort aus Wien!“

Hinter Herrn Lustig folgte dann in einem Abstand von einigen Metern (von Laufen war keine Rede - weder was Herrn Lustig, noch was die nachfolgenden „Menschenjäger“ betrifft) eine mehr als hundertköpfige Menge. Er wurde eben genauso begleitet wie gefeierte Sänger das Haus zu verlassen pflegen, nur diesmal mit der dem Abend entsprechenden bitteren Enttäuschung. Die Augenzeugen berichteten weiter, daß sich dieser „Trauerzug“ unter den Augen der Polizei fortbewegte, sich sehr bald auflöste und Herrn Lustig mit seinen Freunden des Weges ziehen ließ.

Es geht daher auch nicht an, daß Idealisten, mögen sie auch einmal über die Stränge geschlagen haben, als „Korruptionisten“ hingestellt werden. Noch weniger ist es richtig, sie einfach mit erwiesenermaßen falschen Behauptungen wie „bezahlt“, „gekauft“, „bestellt“, „gelenkt“ oder „ferngesteuert“ anzupöbeln. Es ist natürlich sehr bequem, die Angriffe auf eine ungenannte „Gruppe“, deren zahlenmäßig geringe Stärke man sogar zu kennen glaubt, zu richten. Sollte dann einer kommen und bescheiden seine Meinung äußern, dann hat man auch sofort die Antwort bereit: „Aha, warum fühlen gerade Sie sich betroffen?“

Der zitierten Presse aber schreiben wir ins Stammbuch: Verlaßt Euch nicht zu sehr auf eure Lokalberichterstatter, die allzu gerne das Blaue vom Himmel reißen und großzügig extemporieren! Wer von den Berichterstattern war physisch anwesend  außer dem - wie uns berichtet wurde - aus Graz importierten Herrn eines Mittagsblattes, von dem alle offenbar übereifrig abschrieben - wie Schüler ihre Hausaufgaben. Die legendären Exzesse, wie sie von der Presse so dramatisch geschildert wurden, lehnen auch wir auf das Entschiedenste ab! Die berechtigte Empörung des Publikums im Hause selbst aber, die nicht nur auf dem Stehplatz um sich griff, hat unsere vollste Zustimmung gefunden. Die Beamten der österreichischen Polizei hatten auf Befragung während der Demonstrationen gegen Herrn Dr. Böhm geantwortet: „Beifalls- und Mißfallenskundgebungen sind erlaubt, solange sie nicht den Verlauf der Vorstellung stören.“ Was damals recht war, müßte auch jetzt billig sein. Die Tannhäuser-Premiere war eine Schande für das Niveau der Wiener Staatsoper!

Die Kritik hat dies auch allgemein bestätigt, die Unmutskundgebungen im Theater waren daher berechtigt. Überdies war Herr Lustig keinesfalls indisponiert, sondern er hatte seine seit Monaten gewohnte stimmliche Verfassung. Von der Auffassung und Darstellung der Partie sei gar nicht erst gesprochen. Die Galerie hat sich niemals gegen einen Sänger gewendet, der durch eine momentane Indisposition keine Leistung an den Tag legen konnte. Sie hat im Gegenteil immer durch Achtungsapplaus ihr Verständnis dokumentiert. Bei Herrn Lustig ist aber dieses Versagen seit Monaten ein Dauerzustand. In Wiener Repertoirevorstellungen sind Kritiker der Tagespresse meistens nicht anwesend, und an maßgeblicher Stelle fehlt anscheinend leider die nötige Urteilsfähigkeit. Herr Lustig hat nach der Tannhäuser-Premiere betont, er sei gut gewesen und verlange, die weiteren Vorstellungen zu singen. Davon stand allerdings in der Presse nichts zu lesen. Ferner wurde in verschiedenen Pressekritiken behauptet, daß der Sänger im dritten Akt eine Leistungssteigerung erreicht und daher die Demonstration am Schluß einer Ursache entbehrt habe. Erstens richtete sich die Demonstration nicht nur gegen Herrn Lustig, sondern in gleicher Weise gegen die Herren Richter und Gielen und vor allem gegen das Generalsekretariat. Hat man denn dort keine Kritiken aus Neapel, Graz oder etwa Hagen (Westfalen) gelesen? Außerdem war es aber bis jetzt ein umgeschriebenes Gesetz in diesem Haus, daß ein Sänger, der versagt, sich nicht vor dem Vorhang zeigt, selbst dann nicht, wenn er durch Achtungsapplaus verlangt werden sollte. Herr Lustig allerdings konnte es sich nicht versagen, mehrmals vor dem Vorhang zu erscheinen und als Draufgabe mit verächtlichem Lächeln seinen Blick auf die Ränge zu richten und damit eine entsprechende Reaktion zu provozieren.

Was im Gefolge dieser Ereignisse an Exzessen, Intrigen, Kabalen und dergleichen lanciert wurde, wird einmal nach Jahren ein wenig erfreuliches Kapital der Wiener Theatergeschichte  ausmachen.

Nun aber ist die „Lösung“ für diese Mißstände gefunden. Im Foyer des Hauses prangt weithin sichtbar die Hausordnung. Wir nehmen somit zur Kenntnis, was wir bisher nicht gewußt haben, daß man sich lauter Beifalls- und Mißfallenskundgebungen zu enthalten habe und - wir zitieren - weder frei ausspucken noch einen Hund ins Theater mitbringen dürfe. Wir rufen dies demnach allen Stehplatzbesuchern ins Gedächtnis! Wir danken Herrn Ministerialrat Marboe für die ausdrückliche Feststellung, daß er in einer Demokratie für freie Meinungsäußerung eintritt! Wir werden gegen die geschriebene Tabulatur, die das Foyer schmückt, nie und nimmer verstoßen. Werden die dafür Verantwortlichen gegen die ungeschriebene Tabulatur auch nicht verstoßen?

„Was werden wir nun sprechen? Die Wahrheit, die Wahrheit, wär sie auch Verbrechen!“ Was weiß man in den mit Selbstherrlichkeit möblierten Amtsräumen des Heiligen Hauses davon? Versucht man, durch Ablenkungsmanöver die tatsächlichen Mißstände zu vertuschen? Wer wagt es eigentlich, die Verantwortung für das Engagement eines Herrn Lustig zu übernehmen? Vielleicht sein Manager, der nicht nur gutes Geld für sich gewinnt, sondern auch mit unangebrachten Randbemerkungen das sachverständige Publikum herausfordert. Das Bemerken, Herr Lustig sei ein Wiener Kind und stamme aus einem „Philharmoniker-Haus“ kann schließlich auch nicht als künstlerische Qualität gewertet werden! Wie war es denn mit Herrn Lambert und Herrn Beirer, wie ist es mit dem Baritonimport aus Übersee, wie ist es mit einem Herrn Richter, um nur einige Beispiele anzuführen?

Wir stehen nicht an zu erklären, daß wir die guten Sitten kennen, schätzen und achten. Aber die wahre Würde des Hauses kann nicht einfach durch Verbote auf einer Tafel aus Pappe wiederhergestellt werden, sondern nur durch Taten, die endlich den Niveauverfall aufhalten und die künstlerische Leistung wieder zur Norm des ganzen Opernbetriebes erheben. Schließlich haben auch die unerfreulichsten Auswirkungen stets ihre tiefere Ursache. Die Galerie, die immer der Wertmesser war, wird nicht eher mit ihren Mahnungen verstummen, bis man an geeigneter Stelle endlich energisch einen aufwärts führenden Weg beschreitet und die Wiener Oper wieder zu dem macht, was sie war und was sie sein muß: das erste Kunstinstitut der Welt!

 

FÜRST IGOR am 1. Oktober

brachte eine Wiederbegegnung mit dem so selten gespielten Werk. Die Freude darüber ließ verschiedene Mängel auf der Bühne vergessen

ARIADNE AUF NAXOS am 2. Oktober

ging in Anwesenheit von Lotte Lehmann über die Bühne. Gertrude Grob-Prandl sang mit gewohnt mächtiger Stimme die Ariadne. Hier wären Gesangspädagogen und Korrepetitoren gefragt. Das gilt auch für Josef Gostic, der einen seiner besseren Abende hatte. Großartig waren Hilde Güden als Zerbinetta und Christa Ludwig als Komponist.

DON CARLOS am 3. Oktober

war eine geschlossene Aufführung.

DIE ZAUBERFLÖTE am 4. Oktober

ließ kaum einen Wunsch offen. Erika Köth sang mit ihrer glockenreinen Silberstimme die Königin der Nacht. Hilde Güden als Pamina war in Stimme, Spiel und Erscheinung bezaubernd. Erfreuliche Fortschritte stellte man bei Waldemar Kmentt als Tamino fest, da er die Partie nicht nur schön singt, sondern auch gut und locker spielt. Erich Kunz als Papageno fallen immer neue Späße ein. Festspielqualität hatte das Damenterzett (Gerda Scheyrer, Christa Ludwig, Hilde Rössel-Majdan). Gottlob Frick war als Sarastro war über jedes Lob erhaben. Paul Schöffler war der edel deklamierende Sprecher. Nur Heinrich Hollreiser sollte man von den Werken Mozarts fernhalten.

Auch optisch gibt es einiges auszusetzen. Für dieses kostbare Werk kratzte man bei der „Übernahme“ aus dem Theater an der Wien einige Kulissen aus dem Theater an der Wien und aus der Felsenreitschule in Salzburg zusammen und ließ einen ehemaligen Sänger (Josef Witt) die Auftritte und Abgänge arrangieren. Weit ist es gekommen, mit unserem so oft zitierten Mozartstil!

PALESTRINA am 5. Oktober

Die Aufführung trug wieder den Stempel des großen Julius Patzak in der Titelpartie.

TURANDOT am 6. Oktober.

Gertrude Grob-Prandl eignet sich für die Titelrolle. Die eiskalte Prinzessin ist heute ihre beste Partie. Helge Roswaenge erfüllte den Kalaf auch im neuen Haus mit seiner Persönlichkeit und erntete für die große Arie im dritten Akt minutenlange Beifallsstürme.

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG am 7. Oktober

brachten mit Karl Kamann einen schusterlich-liebenswürdigen Sachs von großer Ausdauer. Sehr gut Ira Malaniuk als Magdalene und Murray Dickie als David. Traute Richter und Hans Hopf waren in keiner Hinsicht überzeugend. Erich Kunz als Beckmesser hat wenig mit dem „hochgelahrten Herrn Stadtschreiber“ zu tun. Heinrich Hollreiser bewies erneut, daß er Wagner einfach nicht dirigieren kann

ARIADNE AUF NAXOS am 8. Oktober

Es war eine gute Aufführung

MANON LESCAUT am 9. Oktober

wurde von Berislav Klobucar gut dirigiert. Carla Martinis hatte einen guten Abend. Ivo Zidek war guter Durchschnitt. Erfreulich Walter Berry als Lescaut.

LA BOHEME am 10. Oktober

wurde statt des vorgesehenen Tristan gespielt und hatte hohes Niveau, an dem der Nachwuchs großen Anteil hatte. Waldemar Kmentt sang einen schönen Rudolf, Eberhard Wächter war ein ausgezeichnete Marcel. Oskar Czerwenka als Colline war der dritte im Bund. Duncan MacLeod als Schaunard fiel dagegen sehr ab. Heinrich Hollreiser war der Kapellmeister.

LA BOHEME am 11. Oktober

war eine geschlossene Aufführung.

BALLETTABEND am 12. Oktober

AIDA am 13. Oktober

brachte eine gut disponierte Carla Martinis, Jean Madeira und Helge Roswaenge, der wieder im Mittelpunkt des Abends stand. Berislav Klobucar war ein sicherer Leiter.

DER ROSENKAVALIER am 14. Oktober

Hilde Konetzni war die Marschallin mit innigster Ausdruckskraft. Die junge Christa Ludwig als Oktavian gewinnt von Aufführung zu Aufführung an Format. Sie ist der einzige Gewinn, den die Staatsoper in der vergangenen Saison zu verzeichnen hatte.

PALESTRINA am 15. Oktober

Julius Patzak in der Titelpartie stand wieder im Mittelpunkt der Aufführung

DON CARLOS am 16. Oktober

in der leider schlechten Regie war eine gute Aufführung: Elisabeth Höngen als Eboli bot eine ganz große Leistung. Gerda Scheyrer als Elisabeth wirkt trotz schöner Stimme operettenhaft. Von Helge Roswaenge könnten viele junge Tenöre lernen. Theo Baylé war ein ansprechender Posa, Deszö Ernster ein edel und königlich wirkender Philipp.

FIDELIO am 18. Oktober

brachte eine Wiederbegegnung mit Robert Heger am Dirigentenpult. Ludmilla Dworakowa war eine ausgezeichnete Leonore. Max Lorenz war in Stimme und Spiel ein ergreifender Florestan. Karl Kamann war ein guter Pizarro.

 

TANNHÄUSER Premiere am 19. Oktober

Auf den Tannhäuser haben wir gewartet, wie hungernde Kinder auf ein Stückchen Brot. Statt Brot gab man uns Steine. Um es gleich zu sagen, es war ungenießbarer Schotter. Das schien sogar Herr Direktor Schneider zu spüren, denn schon nach dem 1. Akt fühlte er sich gezwungen „Skandal“ zu brüllen! In der Hitze des Gefechtes aber verfehlte er die Richtung. Er verwechselte bedauerlicherweise „oben“ mit „unten“ (sprich: Galerie und Bühne). Jawohl, Herr Schneider, es war ein Skandal! Ein Skandal war die Inszenierung, ein Skandal waren die Kostüme, ein Skandal war Herr Lustig und ein Skandal war der nachträgliche Versuch der Presse, spontane Demonstrationen als gelenkt zu deklarieren. Aber darüber haben wir einleitend gesprochen.

Josef Gielen führte Regie, Gerd Richter war für Bühnenbild und Kostüme verantwortlich, Erika Hanka für die Choreographie. Rudolf Moralt war der Dirigent. Es sangen Rudolf Lustig den Tannhäuser, Ludwig Weber den Landgrafen, Eberhard Wächter den Wolfram, Anton Dermota den Walther von der Vogelweide, Traute Richter die Elisabeth und Ira Malaniuk die Venus.

Auch die Neu-Bayreuther sind zutiefst erschüttert. Sie brachten ihre Eindrücke in folgenden Versen zum Ausdruck:

Wieland  Wagner, Sie können nichts dafür!

Wir Neu Bayreuther  sind zutiefst erschüttert,

unser neuer Tannhäuser hat uns verbittert!

Herr Richter aus Stuttgart ward hier heiß empfohlen,

doch hat er ihre kühnen Entwürfe gestohlen.

Die wurden solange geändert, gewendet und gedreht,

bis zuletzt ein ganz falsches Bild entsteht.

Und die alten Wagnerianer sagten zu diesem Produkt,

ja, es ist wahr, Wieland Wagner der ist verrückt

und vergessen ganz, mit welcher Genialität

am Festspielhügel jede Inszenierung entsteht.

Drum pilgern wir weiter nach Bayreuth hinaus,

denn unsere Wagner-Inszenierungen sind ein Graus!

Wir verlassen fluchtartig die Betrachtung der Tannhäuser-Premiere. Man verzeihe uns, wenn wir einige Tage lang die Oper mieden.

TANNHÄUSER am 24., 27. und 30. Oktober

brachten Wiederholungen der Neuinszenierung, die uns hoffentlich nicht zu lange beglücken wird. Max Lorenz war am 24. und 27. Oktober der Tannhäuser und machte diese Abende - trotz des grotesken Rahmens - zu einem tiefen Erlebnis. Durch ihn waren auch Traute Richter als Elisabeth und Ira Malaniuk als Venus deutlich besser als bei der Premiere. Am 30. Oktober freuten wir uns, daß Wolfgang Windgassen doch wieder den Weg nach Wien gefunden hat. Er ist zwar kein Heldentenor, singt aber kultiviert und stattet die Partie mit vielen schönen Tönen aus. Am 24. Oktober sang Alfred Poell, nicht bestens disponiert, den Wolfram, ansonsten bot Eberhard Wächter eine Leistung, die großen Vorbildern ebenbürtig ist.

 

DIE ZAUBERFLÖTE am 20. Oktober

unter Heinrich Hollreiser wurde nicht besucht

TOSCA  am 21. Oktober

wurde nicht besucht. In dieser Aufführung gab es ein Gastspiel von Frans Andersson als Scarpia, von dem wir nur Gutes zu hören bekamen.

PALESTRINA am 22. Oktober

Diese Aufführung, wieder mit Julius Patzak in der Titelpartie, versöhnte uns etwas mit dem Haus.

DIE ZAUBERFLÖTE am 23. Oktober

unter Michael Gielen wurde nicht besucht.

TANNHÄUSER am 24. Oktober

wurde zusammen mit der Premiere besprochen

DIE ZAUBERFLÖTE am 25. Oktober

Hier sprang Waldemar Kmentt für Rudolf Schock ein.

SALOME am 26. und 29. Oktober

Beide Aufführungen sang Christl Goltz, die stimmlich in bester Verfassung war. Jean Madeira und Laszlo Szemere (am 24.) sowie Max Lorenz (am 29.) waren das Tetrachenpaar. Rudolf Moralt und Robert Heger standen am Dirigentenpult.

TANNHÄUSER am 27. Oktober

wurde zusammen mit der Premiere besprochen

DER STURM am 28. Oktober

SALOME am 29. Oktober

wurde zusammen mit der Aufführung vom 26. Oktober  besprochen.

TANNHÄUSER am 30. Oktober

wurde zusammen mit der Premiere besprochen

AIDA am 31. Oktober

 

Der Oktober brachte bessere Repertoire-Aufführungen als der September, dafür aber auch eine schwere, bittere Enttäuschung durch den TANNHÄUSER. Es gab aber einzelne künstlerische Großleistungen von Sängerpersönlichkeiten, auf die unser Haus stolz sein kann.

 

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