GEDANKEN FÜR DIE WEIHNACHTSMESSE (P.Ignasi)

Das erste, was mir einfällt, nach der Lesung aus dem Evangelium des Lukas, ist ein Dankeschön dem lieben Evangelisten Lukas, der diese Worte geschrieben hat. Er ist der einzige unter den Evangelisten, der uns von der Geburt Jesu berichtet. Dank seiner Erzählung hat die Kirche in römischen Reich das Weihnachtsfest am Tag des Festes der Geburt der Sonne eingesetzt. Gute Idee, nicht wahr?. Da man nicht genau wusste, wann Jesus geboren wurde, er, der unsere wahre Sonne und das Licht der Welt ist, haben die Christen von Rom das Fest der Geburt der Sonne christianisiert.

Hätten wir die Erzählung des Lukas nicht, hätten wir einen anderen Text für heute auswählen müssen. Da könnte man gerne eine Umfrage machen: Welches Evangelium sollten wir für Weihnachten nehmen, wenn wir das Lukasevangelium nicht hätten?

Heute nach dem Mittagessen beim Teller und Tassen waschen, war ich mit diesen Gedanken beschäftigt. Es ist mir gleich ein Text eingefallen, aus dem Johannesevangelium: "Wie der Vater mich geliebt hat, so habe ich euch geliebt....Liebt einander, wie ich euch geliebt habe."

Diesen finde ich schön. Es stimmt nämlich nicht, dass Gott Mensch geworden ist. Nein. Nur so gesagt: "Gott ist Mensch geworden" (noch schlimmer in den Sprachen, in denen man sagt: "Gott ist Mann geworden"), währen wir nicht sehr glücklich.

Ist Gott ein Mensch geworden, der Gewalt anwendet und Kriege bereitet?

Ist Gott ein Mensch geworden, der Intoleranz gegenüber den Andersdenkenden zeigt?

Ist Gott ein Mensch geworden, der nur Gewinnsucht treibt?

Ist Gott ein Mensch geworden, der um des Reichtums willen die Natur zerstört?

Ist Gott ein Mensch geworden, der die anderen unterdrückt und ausnutzt?

Nein, Gott ist nicht so ein Mensch geworden. Wo solche Menschen sind, fragen sich gerade die Menschen, wo Gott überhaupt ist.

"Wie der Vater mich geliebt hat, so habe ich euch geliebt. Liebt einander, wie ich euch geliebt habe." "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er ihr seinen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, das wahre, das ewige Leben finden."

Gott ist ein liebender Mensch geworden. Gott hat sich ein einem liebenden Menschen gezeigt. Das schon. Deswegen können wir besonders dort Gott spüren, wo Menschen einander lieben, wo Menschen in Frieden leben, wo Menschen einander respektieren, wo Menschen Solidarität erleben.

Wir Christen glauben nämlich nicht schlechthin, dass es einen Gott gibt. Nein. Wir glauben, dass Gott uns liebt und uns durch die Güte und Menschenfreundlichkeit Jesu seine Liebe zeigt.