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Dort, wo milde Sonnenwärme und freundliches Licht das menschliche Gemüt heiter stimmt, ist Zeit für spontane Lebenskunst. In der norditalienischen Po-Ebene haben Gitarrist Simone Guiducci und das Gramelot Ensemble wohl ideale Bedingungen gehabt, das Album "Chorale" aufzunehmen. Zum einen sind da diese reizenden Tanzmelodien der Folklore, zum anderen einige Gastsolisten, die sich geschickt improvisatorisch einmischen. Somone Guiducci und Fausto Beccalosi am Akkordeon legen einen arrangierten Grundsound, der dann von Trompeter Ralph Alessi mit chromatischen Phrasen zu "Gramelot 6/8" angestachelt wird. Manch prekärer Beginn, wie das "freie" Intro bei "La sigagna", diszipliniert sich zum strammen Tanz. Doch Akkordeon oder Bassklarinette können dabei durchaus Nebenwege gehen, ohne das Ensemble aus dem Takt zu bringen. Aber auch der Chef dieses Folkjazz-Projekts erweist sich als Solist mit enormen Kenntnissen der Akkordik, innerhalb des Titelsongs vollzieht er ziemlich waghalsige Wechsel. Gerade auf diese Weise sind scheinbare Widersprüche zwischen "frei" und "gebunden" in dieser Musik als Lebenskunst aufgehoben. (Hans Dieter Grünefeld)