Ken
Vandermark Five
Blue Tomato
20.03.2004
Ken Vandermark (bs, ts, cl), Dave Rampis (as, ts), Jeb Bishop (tb),
Kent Kessler (b), Tim Daisy (dr)
Melodienseligkeit in der Blauen Tomate.
Die Stars aus Chicago machten Station im kleinen Jazzclub 'Blue
Tomato'. Ken Vandermark ist inzwischen Stammgast in diesem
sympathischen Club und er verhehlt nicht, dass er sehr gerne dort
auftritt. Fünf Tage hat die Band vorher in Krakau, im dortigen
Jazzclub, gespielt. Eine für österreichische Verhältnisse äußerst
großzügige Angelegenheit. Aber die Wiener Zuhörer haben davon
profitiert, denn sie hörten eine 'Working Band', die ein buntes
Programm aus neuen (& teilweise brandaktuellen) und älteren Stücken
mit Verve und guter Laune ablieferte. Vandermark ist ein
vielbeschäftigter Musiker, der in vielen Projekten und musikalischen
Genres unterwegs ist. Sein vielleicht interessantestes, ist die
Gruppierung, die er salopp Vandermark Five nennt. Die drei
Bläser werden dabei von einer schlanken Rhythmusgruppe (Bass &
Schlagzeug) unterstützt. Der neue Drummer Tim Daisy ist bestens
integriert und kann mit seinem konzentrierten Spiel Akzente setzen,
Stimmung machen oder auch nur klassisch den luftigen Timekeeper
abgeben. Eine neue CD wird im Juni erscheinen und ist als Rahsaan
Roland Kirk-Hommage angedacht. Eine zarte und respektvolle Version der
alten Kirk-Komposition, 'We Free Kings'(aus dem Jahre 1961), war
deshalb genauso dabei, wie eine sehr freie Auslegung von Kirks
Jahrhundertnummer, 'Inflated Tear'. Es macht einfach Spaß einer Band
zuzuhören, die sichtlich gerne auf der Bühne steht, ihre Konzerte mit
Herzblut und echtem Enthusiasmus zelebriert. Ich kann die
daheimgebliebenen Zuhörer trösten: Sie haben nur ein sehr gutes
Konzert verpaßt (es gab kein Freibier). Man kann Buße tun, indem man
schon jetzt Karten für das nächste Vandermark-Konzert im 'Blue Tomato'
kauft. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Samstag 19:00 - 2:00! Bei
Bedarf manchmal auch etwas länger!
Ernst
Mitter