Dänemark

Geschichte:
 
Dänemark war bereits in vorgeschichtlicher Zeit germanisch besiedelt, jedoch ist das dänische Volk erst seit dem 6. Jhdt. v. Chr. geschichtlich nachzuweisen. Seine ursprüngliche Heimat war vermutlich das südliche Schweden, von wo aus es sich allmählich über die Inseln und nach Jütland ausdehnte. Bis ca. zur Mitte des 11. Jhdts. erreichten die dänischen Siedlungen das heutige Norddeutschland (Schleswig-Holstein) und das Land wurde zunächst von Teilkönigen regiert.
 
Die erste staatliche Zusammenfassung gelang den Königen Gorm und Harald I. Blåtand im 10. Jhdt.; König Harald II. nahm das Christentum an und förderte die von Süden kommende Missionstätigkeit. Das 11. Jhdt. ist die Zeit ausgreifender dänischer Wikingerzüge im Nordseeraum; König Sven I. Tveskæg eroberte England, sein Sohn König Knut I., der Große (1018-1035) beherrschte ein dänisches Nordseereich (Dänemark, Norwegen, England, Schottland), das nach seinem Tod jedoch wieder zerbrach. Zwischen 1025 und 1035 wurde die Eider endgültig zur Südgrenze Dänemarks und nach inneren Wirren erneuerte König Waldemar I. (1157-1182) das Reich und überwand die Slawengefahr. Seine Nachfolger, König Knut VI. (1182-1202) und König Waldemar II. (1202-1241), schufen ein dänisches Ostseereich, das außer Holstein, Hamburg und Lübeck auch Mecklenburg, Pommern, Rügen und Estland umfaßte, jedoch nach der Schlacht von Bornhöved (1227) auseinanderbrach.
 
Die erneute Auflösung des Reiches in der ersten Hälfte des 14. Jhdts. wurde erst durch König Waldemar IV. Atterdag (1340-1375) beendet; seine Tochter Königin Margarethe I. gründete im Jahre 1397 die Union der drei Reiche des Nordens in der „Kalmarer Union”. König Christian III. führte 1536 durch einen Staatsstreich die Reformation ein, die durch lutherische Prediger schon in Dänemark Fuß gefaßt hatte (Kirchenordnung von 1537). Der dänische Gesamtstaat, der von Island und vom Nordkap bis zur Elbe reichte, hielt sich von allen Kontinentalkriegen fern und widmete sich vor allem inneren Reformen.
 
Durch die „Napoleonischen Kriege” in die Um- und Neugestaltung Europas eingebunden, mußte Dänemark im „Kieler Frieden” (1814) Norwegen und nach einer Kraftprobe gegen Österreich und Preußen im „Wiener Frieden” (1864) auch die drei Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die Sieger abtreten - der dänische Gesamtstaat war damit zerfallen. Island löste 1944 die Personalunion mit Dänemark und die Verfassungsänderung von 1953 sicherte der ältesten Tochter König Frederiks IX. - Königin Margarethe II. - die Thronfolge und beseitigte das Landsting (erste Kammer); seitdem ist das Folketing das einzige Parlament.
 
Sven I. Tveskæg
König von Dänemark 986-1014
* um 955; † 3. 2. 1014 Gainsborough, Lincolnshire
 
Der Sohn eines dänischen Kleinkönigs erhob sich im Zuge von Thronstreitigkeiten gegen seinen Vater und zog an der Spitze von Wikingerhorden plündernd die Küsten Englands entlang.
 
Um das Jahr 1000 besiegte König Sven I. Tveskæg vor der Insel Svold König Olaf I. Trygvasson von Norwegen, der in dieser Schlacht den Tod fand. Mit Hilfe zweier norwegischer Jarle herrschte er nun auch in Norwegen und nach einem angelsächsischen Massaker an den in England ansässigen Dänen zog König Sven I. Tveskæg erneut gegen England und stellte seine Ansprüche wieder her.
 
Nach seinem Tode im Jahre 1014 setzte sein Sohn Knut I., der Große diese Eroberungstätigkeit fort.
 
Harald II.
König von Dänemark 1014-1018
* um 985; † 1018
 
Der erstgeborene Sohn König Svens I. Tveskæg stand völlig im Schatten seines jüngeren Bruders Knut I., des Großen und regierte in seinem Namen.
 
Knut I., der Große
König von Dänemark 1018-1035; König von England 1016-1035; König von Norwegen 1029-1035
* um 995; † 21. 11. 1035 Shaftesbury, Dorset
 
Als getaufter Wikingerführer ging er im Jahre 1013 zusammen mit seinem Vater König Sven I. Tveskæg nach England und nach dessen Tod 1014 wählten Landheer und Flotte Prinz Knut I. zum alleinigen Führer, während in Dänemark sein älterer Bruder Harald II. zum Herrscher bestimmt wurde.
 
Im Jahre 1015 sammelte König Knut I., der Große ein starkes Heer und setzte nach England über, schlug in der Schlacht von Ashingdon die Truppen König Edmund Fronides und konnte durch diesen entscheidenden Sieg Mercien erobern und so seine Herrschaft über den größten Teil Englands festigen; nach König Edmund Fronrides Tod wurde König Knut I., der Große im Jahre 1016 als König von ganz England anerkannt. Nach dem Tode seines Bruders König Haralds II. im Jahre 1018 wurde er auch alleiniger Herrscher in Dänemark.
 
Im Jahre 1030 konnte er durch den Tod König Olafs II. Haraldsson in der Schlacht von Stiklestad auch Norwegen endgültig seinem Großreich hinzufügen.
 
Knut II. Hardeknut
König von Dänemark 1035-1042; König von England 1040-1042
* um 1018; † 8. 6. 1042 Lambeth
 
Nach dem Tode seines Vaters - König Knuts I., des Großen - im Jahre 1035 erbte Knut II. Hardeknut mit der Unterstützung des norwegischen Königs Magnus I. Olafsson den Thron von Dänemark, während in England sein illegitimer Halbbruder Harald Harefoot die Krone beanspruchte.
 
Als König Harald Harefoot im Jahre 1040 starb, erbte König Knut II. Hardeknut auch die Krone Englands und der streitsüchtige König brach mit 62 Kriegsschiffen in sein neues Reich auf. Im Kampf um die Macht mit den englischen Adeligen und anderen Thronanwärtern starb er im Jahre 1042. Sein früher Tod beendete die männliche Linie des königlichen dänischen Hauses in England; sein Nachfolger wurde König Eduard der Bekenner.
 
Magnus I. Olafsson
König von Dänemark 1042-1047; König von Norwegen 1035-1047
* um 1024; † 25. 10. 1047
 
Der uneheliche Sohn König Olafs II. Haraldsson wurde im Jahre 1035 aus Novgorod, wo er seit dem Jahre 1028 am Hof des Kiever Fürsten Jaroslav I. erzogen wurde, von den Adeligen, die Jahre zuvor seinen Vater verjagt hatten, nach Norwegen zurückgeholt und zum König erhoben.
 
Im Jahre 1038 schlossen König Magnus I. Olafsson und König Knut II. Hardeknut - der einzige Sohn König Knuts I., des Großen - einen Erbvertrag, wonach derjenige, der zuerst ohne männliche Nachkommen starb, das Reich des anderen übernehmen sollte und König Magnus I. Olafsson wurde nach dem Tod König Knuts II. Hardeknut im Jahre 1042 im dänischen Viborg auch zum dänischen König ausgerufen.
 
Innenpolitisch ging der König zunächst streng gegen die einstigen Gegner seines Vaters vor, behielt jedoch die von ihnen eingeführten unpopulären Gesetze bei; wachsende Unzufriedenheit unter den Bauern nötigten König Magnus I. Olafsson schließlich zu einer Kursänderung. Ab dem Jahre 1042 versuchte er vergeblich - aufgrund der Abmachung mit König Knut II. Hardeknut - den englischen Thron zu erobern.
 
Sven II. Astridsen
König von Dänemark 1047-1076
* um 1020; † 28. 4. 1076
 
Sven II. Astridsen erhob als Neffe König Knuts I., des Großen und Sohn dessen Schwester Prinzessin Astrid von Dänemark Anspruch auf den dänischen Thron und war sodann in jahrelange Machtkämpfe gegen König Magnus I. Olafsson und König Harald III. Sigurdsson Hårdråde verwickelt, die schließlich im Jahre 1064 mit einem Friedensabkommen der beiden Könige endeten.
 
König Sven II. Astridsen lag in ständiger Fehde mit der Geistlichkeit wegen seiner öfter wechselnden Ehebeziehungen (seine erste Ehe mit Gunhild von Dänemark, einer Urenkelin König Haralds I. Blåtand wurde im Jahre 1160 zwangsweise geschieden; seine zweite Ehe mit Thora Thorbergsdotter, der Geliebten seines illegitimen Sohnes Harald III. Hein, nicht anerkannt) führte zu zeitweiliger Bannung.
 
Während seiner Regierungszeit begann der übergang des dänischen Königtums von der Stammesherrschaft zu einer frühstaatlich christlichen Herrschaftsordnung und im Bemühen um eine Aussöhnung mit der Kirche leitete König Sven II. Astridsen schließlich Beziehungen zu Papst Alexander II. (1061 bis 1073) ein.
 
Harald III. Hein
König von Dänemark 1076-1080
* um 1040; † 17. 4. 1080
 
Als ältester der 12 illegitimen Söhne König Svens II. Astridsen beanspruchte Harald III. Hein die Königswürde und bekriegte seine jüngeren Halbbrüder um die Herrschaft - er fiel im Kampf um die Krone.
 
Knut III.
König von Dänemark 1080-1086
*  um 1040; † 10. 7. 1086 Albanikirken
 
Um den ständigen Bürgerkriegen um den Thron auszuweichen, ging Prinz Knut III. vorerst in ein Exil nach Schleswig und wurde im Jahre 1080 zum Nachfolger seines Halbbruders gewählt.
 
König Knut III. bemühte sich um die Besserung der Rechtslage von nicht privilegierten Gruppen (Bauern, Leibeigene, Freigelassene), förderte den Klerus und das kirchliche Leben; sein Versuch, den „Zehnt” einzuführen, scheiterte am Widerstand der Adeligen und die Strenge seiner Steuereintreiber machte den König sehr bald höchst unbeliebt.
 
Der Plan eines großangelegten Angriffs gegen England im Jahre 1085 scheiterte an der unsicheren Lage im eigenen Land und schließlich wurde der König im Zuge eines Aufstandes in einer Kirche erschlagen.
 
Olaf I. Hunger
König von Dänemark 1086-1095
*  um 1052; † 18. 8. 1095
 
Seit dem Jahre 1080 Jarl in Jütland führte Prinz Olaf unablässige Bürgerkriege gegen seinen Halbbruder König Knut III., wurde 1085 von diesem gefangen gesetzt und folgte ihm im Jahre 1086 auf den Thron.
 
König Olaf I. Hunger wird als habgierig und ungerecht überliefert; Mißernten riefen Bauernunruhen hervor und brachten ihm seinen unrühmlichen Beinamen ein.
 
Erik I. Ejgod
König von Dänemark 1095-1103
*  um 1056; † 10. 7. 1103 Zypern
 
Prinz Erik I. wurde 1080 Jarl von Seeland, war gleichfalls in die verheerenden Bürgerkriege involviert und entging im Jahre 1086 einem Mordanschlag, dem zwei andere Halbbrüder zum Opfer fielen; er lebte danach zumeist im Exil in Schweden und folgte im Jahre 1095 seinem Halbbruder König Olaf I. Hunger als König von Dänemark.
 
Während einer Pilgerfahrt nach Jerusalem, bei der ihn Königin Bodil begleitete, setzte Erik I. Ejgod in Rom die Errichtung des Erzbistums Lund durch und leitete damit die kirchliche Lösung Skandinaviens vom Erzbistum Hamburg-Bremen ein. König Erich I. Ejgod und Königin Bodil sind die ersten urkundlich erwähnten dänischen Pilger ins Heilige Land.
 
Der König und seine Gemahlin starben während des Kreuzzuges in Zypern - König Erik I. Ejgod hinterließ einen ehelichen und acht illegitime Söhne.
 
Niels
König von Dänemark 1103-1134
*  um 1063 Ribe; † 25. 6. 1134
 
Prinz Niels - der letzte der illegitimen Söhne König Svens II. Astridsen - verdrängte nach dem Tode seines Halbbruders König Eriks I. Ejgod im Jahre 1103 seinen Neffen Knut IV. Laward, den einzigen legitimen Sohn König Eriks I. Ejgod, und erstritt sich damit die Königswürde.
 
Im Zuge jahrzehntelanger, verheerender Bürgerkriege wurde das Land verwüstet und König Niels adoptierte nach dem Tode seines einzigen Sohnes Magnus (ermordete im Jahre 1131 seinen Cousin Knut IV. Laward und fiel selbst in der Schlacht bei Fodwig gegen den späteren König Erik II. Emune) seinen Neffen Harald und wurde kurz darauf selbst von seinem Neffen Erich II. Emune ermordet.
 
Erik II. Emune
König von Dänemark 1134-1137
† 18. 9. 1137
 
Einer der illegitimen Söhne König Eriks I. Ejgod - Prinz Erik II. Emune - war Jarl von Laaland und wurde im Jahre 1131 mit Unterstützung holsteinischer Kräfte zum Gegenkönig gegen seinen Onkel - König Niels - ausgerufen.
 
Der neue König begann Rügen zu christianisieren, griff in norwegische Unruhen ein und wollte auch dort angebliche Ansprüche durchsetzen - er wurde von seinem Neffen Erik III. Lam ermordet.
 
Erik III. Lam
König von Dänemark 1137-1146
† 27. 8. 1147 Kloster Odense
 
Der Sohn Jarl Håkons von Jütland und Prinzessin Ragnhild, einer illegitimen Tochter König Eriks I. Ejgod wurde nach dem Mord an seinem Onkel - König Erik II. Emune - neuer König von Dänemark.
 
Die Zeit der ständigen Erbkriege und königlicher Ohnmacht fanden auch unter seiner Herrschaft seine Fortsetzung und im Jahre 1146 dankte König Erik III. Lam ab und verbrachte den Rest seines Lebens als Mönch in einem Kloster.
 
Knut V. Magnusson
König von Dänemark 1146-1157
* um 1128 Roskilde; † 9. 8. 1157 Roskilde
 
Prinz Knut V. Magnusson - einziger Sohn Prinz Magnus’ und Enkel König Niels’ - war in den verheerenden dänischen Thronwirren teils Verbündeter, teils Gegner der jeweiligen Thronanwärter, beanspruchte endlich selbst die Königswürde und wurde von den Adeligen Jütlands unterstützt..
 
Nach wechselvollen Jahren des Bürgerkrieges erhielt König Knut V. Magnusson schließlich Unterstützung von Prinz Waldemar I. (selbst ein Anwärter auf den Thron) und fiel während einer Auseinandersetzung mit seinem Rivalen König Sven III.
 
Sven III.
König von Dänemark 1146-1157
* um 1125; † 23. 10. 1157 Grateheide
 
Auch Prinz Sven III. - der einzige Sohn Königs Eriks II. Emune - beanspruchte nach der Abdankung König Eriks III. Lam die Krone Dänemarks und wurde dabei von Seeland und Schonen unterstützt.
 
Auch Prinz Waldemar I. - nachgeborener Sohn Prinz Knuts IV. Lawards - unterstützte vorerst die Anwartschaft König Svens III., zerstritt sich jedoch schließlich wegen des herrischen Wesens seines Verbündeten und unterstützte fortan die Bestrebungen König Knuts V. Magnusson.
 
Bei Verhandlungen über eine Landesteilung zwischen König Knut V. Magnusson und König Sven III. fiel König Knut V. Magnusson; Prinz Waldemar I. überlebte schwer verwundet und schlug kurz danach König Sven III. in der Schlacht bei Grateheide vernichtend.
 
Waldemar I.
König von Dänemark 1157-1182
* 11. 1. 1131; † 12. 5. 1182 Vordingborg
 
Der einzige - und nachgeborene - Sohn Prinz Knuts IV. Lawards war vorerst Verbündeter König Svens III., unterstützte nach schweren Zerwürfnissen schließlich die Pläne König Knuts V. Magnusson und wurde nach seinem Sieg gegen König Svens III. im Jahre 1157 neuer König Dänemarks.
 
König Waldemar I. war der erste von einem Erzbischof gekrönter und vom Herrenbund gewählter König, womit das dänische Wahlkönigtum begründet wurde. Im Inneren stellte er die Ordnung großteils wieder her und schützte sein Land vor äußeren Eroberungsgelüsten.
 
Mit der Rückeroberung Rügens, Landgewinnen in Norwegen, der Einsetzung seines Milchbruders Absalon (Axel) als Erzbischof von Lund und der brutalen Niederschlagung von Bauernaufständen begann die zweite Großmachtperiode Dänemarks.
 
Knut VI.
König von Dänemark 1182-1202
* um 1163; † 12. 11. 1202
 
König Knuts VI. Regierungszeit - er war bereits ab 1166 Mitkönig seines Vaters - stand innenpolitisch ganz im Zeichen einer bemerkenswerten Gesetzgebungsinitiative (Gesetze gegen Totschlag und Blutrache) und vor allem einer ideologischen Festigung des Königsgedankens.
 
Außenpolitisch setzte der junge König die offensive Taktik seines Vaters im Ostseeraum verstärkt fort (u.a. Eroberung Holsteins 1194-1202; Unterwerfung Lübecks 1201; Feldzüge gegen Finnland und Estland, Ablehnung aller deutschen Hoheitsansprüche). Die Mitwirkung seines Bruders und späteren Nachfolgers Prinz Waldemars II. erklärt unter anderem die bemerkenswerte Kontinuität der dänischen Politik in dieser Zeit.
 
Waldemar II. Sejr
König von Dänemark 1202-1241
* 28. 11. 1168 Ribe; † 28. 3. 1241 Vordingborg
 
Prinz Waldemar II. hatte sich während der Regentschaft seines älteren Bruders vollkommen den dänischen Interessen zur inneren und äußeren Konsolidierung untergeordnet und führte danach die Politik von Vater und Bruder konsequent weiter.
 
Noch mit seinem Bruder hatte der neue König das Herzogtum Holstein unterworfen und fügte danach auch Mecklenburg und Pommern seinem Reich hinzu; Lübeck und Hamburg anerkannten seine Schutzhoheit. Im Jahre 1219 begann König Waldemar II. Sejr mit der Eroberung von Estland; bei diesem ersten Feldzug entstand die Legende vom „Danebrog”, dem dänischen Banner. Er markierte damit einen weiteren dänischen Machthöhepunkt und griff jahrelang in norwegische und schwedische Thronkriege ein.
 
Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit Graf Heinrich von Schwerin um die Vorherrschaft in Mecklenburg und Pommern wurden der König und sein Sohn Prinz Waldemar im Jahre 1223 gefangengenommen und damit die dänische Großmachtstellung erschüttert (Verlust aller Eroberungen an der südlichen Ostseeküste außer Rügen und Estland).
 
Erst im Jahre 1238 wieder freigelassen, widmete sich König Waldemar II. Sejr der Kodifizierung jütischen Rechts und schuf das erste dänische Grundbuch.
 
Erik IV. Plovpennig
König von Dänemark 1241-1250
* um 1216; † 10. 8. 1250
 
Prinz Erik IV. war in den Jahren 1226-1229 Geisel für seinen Vater König Waldemar II. Sejr in Schwerin, wurde 1232 zum Mit-König gewählt und folgte ihm im Jahre 1241 als König von Dänemark.
 
Seine Bemühungen, Erbansprüche im Herzogtum Holstein durchzusetzen und dieses wieder unter dänische Hoheit zu bringen, führte zu ständigen Streitigkeiten und gegenseitigen Plünderungszügen. Innenpolitisch lag König Erik IV. Plovpennig ständig in Fehde mit der Kirche wegen der Verwendung des „Zehnten” zur Finanzierung eines Kreuzzuges und dieses zielstrebig verfolgte Ansinnen führte schließlich zu einem Pakt der Kirchenführung mit seinen rivalisierenden Brüdern.
 
Im Jahre 1250 wurde König Erik IV. Plovpennig schließlich in eine Falle gelockt und von seinem jüngeren Bruder Prinz Abel in der Schlei ertränkt.
 
Abel
König von Dänemark 1250-1252
* um 1218; † 29. 6. 1252 Oldensvort
 
Prinz Abel war ebenfalls Geisel für seinen Vater König Waldemar II. Sejr in Schwerin, wurde 1232 Herzog von Schleswig-Südjütland und einigte sich nach Streitigkeiten mit seinen Bruder König Erik IV. Plovpennig mit der Kirchenführung und seinem jüngeren Bruder Prinz Christoph I .auf ein Komplott gegen den König. Im Jahre 1250 lockte er König Erik IV. Plovpennig in eine Falle und ertränkte ihn in der Schlei.
 
In seiner kurzen Regierungszeit eroberte König Abel die Insel Fünen und Teile der Grafschaft Ripen, mußte mecklenburgische Angriffe abwehren und stellte Ansprüche auf das Herzogtum Holstein.
 
Zur Sicherung seiner Interessen berief der König erstmals städtische Vertreter ins Parlament ein, trat dem Deutschen Ritterorden die estnische Besitzung Oesel ab und behauptete den Restbesitz von Estland. König Abel geriet zuletzt in heftige Auseinandersetzungen gegen die Nordfriesen wegen überhöhter Steuern und fiel gegen sie in der Schlacht bei Oldensvort.
 
Christoph I.
König von Dänemark 1252-1259
* um 1219; † 29. 5. 1259 Ripen
 
Auch Prinz Christoph I. war in den Jahren 1226-1229 als Geisel für seinen Vater König Waldemar II. Sejr in Schwerin inhaftiert und noch vor des Königs Tod im Jahre 1250 und einer Zeit ständiger Bruderfehden wurde er 1247 verjagt, 1248 gefangengenommen und mußte schließlich seinem Halbbruder König Erik IV. Plovpennig den Treueeid schwören.
 
An der Verschwörung gegen König Erik IV. Plovpennig und dessen Ermordung beteiligt, folgte er im Jahre 1252 seinem Bruder König Abel auf den Thron und zwang dessen Sohn Herzog Waldemar von Schleswig zum Verzicht auf die Krone und zum Lehnseid.
 
König Christoph I. lag wie seine Brüder vor ihm in ständiger Fehde mit den Bauern wegen deren Abgaben und Steuern und setzte im Streit mit der Kirche im Jahre 1259 den Erzbischof von Lund, Jakob Erblandsen, gefangen und wurde schließlich von dessen Getreuen vergiftet.
 
Erik V. Klipping
König von Dänemark 1259-1286
* um 1249; † 22. 11. 1286 Viborg
 
König Erik V. Klipping folgte im Jahre 1259 seinem Vater König Christoph I. als dänischer Herrscher und wurde 1261 während der Schlacht auf der Lohheide (um die Vorherrschaft in den Herzogtümern Schleswig und Holstein) gefangengenommen, von 1261-1264 in Holstein inhaftiert und erst auf brandenburgische Vermittlung freigelassen.
 
In einer Zeit völliger Anarchie bekriegte er jahrelang Erzbischof Jakob von Lund, ließ diesen im Jahre 1274 ermorden und war jahrelang exkommuniziert - im abermaligen Krieg um das Herzogtum Schleswig wurde dieses schließlich 1271 erobert.
 
Der König mußte 1282 dem dänischen Adel eine „Magna Charta” zugestehen, was die Anarchie im Lande noch vergrößerte und verbündete sich mit der Hanse gegen Norwegen, was im Gegenzug zu Plünderungsfahrten der Norweger führte. König Erik V. Klipping wurde (wahrscheinlich) von seinem Cousin Herzog Waldemar von Halland ermordet.
 
Erik VI. Menved
König von Dänemark 1286-1319
* um 1274; † 13. 11. 1319
 
Nach der Ermordung seines Vaters wurde Prinz Erik VI. Menved unter der Vormundschaftsregierung seiner Mutter, der Königin-Witwe Herzogin Agnes von Pomerellen, zum König gewählt.
 
Die mit der „Friedlosigkeit” belegten Angeklagten suchten in Norwegen Zuflucht, was in der Folge zu einer dänischen Annäherung an Schweden führte - das Ergebnis war die Eheschließung König Eriks VI. Menved mit der schwedischen Prinzessin Ingeborg im Jahre 1296 und die Verheiratung ihres Bruders, König Birger Magnussons, mit König Erik VI. Menveds Schwester Margarete. Auf diese Weise gestärkt, nahm der König mit Erfolg die alte Expansionspolitik der dänischen Könige in Norddeutschland wieder auf.
 
Auch König Erik VI. Menved hatte mehrere Bauernunruhen zu bekämpfen, gewann im Jahre 1300 die formelle Hoheit über die Herzogtümer Holstein, Mecklenburg, Rostock und Pommern; er setzte den Streit mit der Kirche fort, inhaftierte den Erzbischof von Lund, was jahrelanges Interdikt und Exkommunikation nach sich zog und unterstützte in Schweden König Birger Magnusson gegen dessen Brüder.
 
Christoph II.
König von Dänemark 1319-1326; 1329-1332
* 29. 9. 1276; † 2. 8. 1332 Soro
 
Die Regierungszeit König Christophs II. leitete eine Periode des Niedergangs der dänischen Geschichte ein. Anfangs an der Seite seines Bruders, König Eriks VI. Menved im Kampf gegen den Erzbischof von Lund stehend, begann er als Herzog von Halland-Samsö mit Intrigen gegen seinen königlichen Bruder und war in dessen letzten Jahren sein Hauptgegner.
 
Nach seiner Wahl im Jahre 1319 wurde der König gezwungen, eine Wahlkapitulation zu akzeptieren und mußte unter anderem zusagen, die Schulden König Eriks VI. Menved zu bezahlen, ohne neue Steuern zu erheben - dies bedeutete eine starke Beschränkung der Königsmacht. Der König wurde nach dem Versuch, sich aus der zwangsweisen Abhängigkeit des Adels zu befreien, nach erbittertem Kampf im Jahre 1326 nach der Schlacht bei Hesterberge verjagt und sein Cousin Herzog Waldemar III. als neuer König eingesetzt.
 
Drei Jahre später gelang König Christoph II., unterstützt durch einen Aufstand des jütländischen Adels, die Rückkehr - große Teile des dänischen Reiches waren mittlerweile verpfändet und die norddeutschen Grafen und Herzöge hatten die Ländereien mit Beschlag belegt.
 
Waldemar III.
König von Dänemark 1326-1329
* um 1314; † 2. 8. 1364
 
Herzog Waldemar III. - ein Urenkel König Abels von Dänemark- stand unter Vormundschaft des mächtigen Herzogs Gerhard III. von Schleswig und wurde von ihm gegen König Christoph II. unterstützt und im Jahre 1326 durch ihn König von Dänemark.
 
Der neue König erließ die „Constitutio Waldemariana”, womit er das Wahlkönigtum festigte, die königliche Gerichtsbarkeit einengte und dem Herzogtum Schleswig volle Souveränität gegenüber Dänemark sicherte. Nach seiner Vertreibung im Jahre 1329 durch König Christoph II. scheiterte der schwächliche Monarch im Jahre 1340 mit seinen neuerlichen Thronansprüchen an König Waldemar IV. Atterdag und herrschte zuletzt nur noch in Schleswig und Jütland.
 
Waldemar IV. Atterdag
König von Dänemark 1340-1375
* um 1320 Tikøb, Frederiksborg; † 24. 10. 1375 Schloß Gurre, Seeland
 
Prinz Waldemar IV. Atterdag, der jüngste Sohn König Christophs II., wuchs im Exil am bayrischen Kaiserhof auf und schürte die Erbitterung gegen das harte Regime Herzog Gerhards III. von Schleswig; er kehrte nach dessen Ermordung in sein Heimatland zurück und wurde im Jahre 1340 zum König gewählt.
 
Mit überaus geschicktem Taktieren und nach jahrelangen, erbitterten Kriegen gewann König Waldemar IV. Atterdag nach und nach alle verlorenen Gebiete zurück und wehrte auch die neuerlichen Ansprüche Herzog Waldemars III. von Schleswig ab. Im Jahre 1346 verkaufte er Estland an den Deutschen Ritterorden und unternahm 1348-1349 einen Kreuzzug ins Heilige Land.
 
Schließlich geriet der tatkräftige König gegen die Hanse, deren Privilegien er völlig mißachtete und gegen die er als erster dänischer König die Holländer auszuspielen suchte, gewann 1360 die schwedischen Gebiete Schonen, Halland und Blekinge zurück und eroberte im Jahre 1361 öland, Gotland und Visby, womit dessen Niedergang als wichtige Ostsee-Hansestadt begann und provozierte damit 1361-1362 den ersten Krieg mit der Hanse. Die Vernichtung der Hanseflotte im Jahre 1362 bei Helsingborg bahnte die bedeutsame Union Dänemark-Norwegen an, das bis dahin mit Dänemark verfeindet war.
 
Innenpolitisch war König Waldemar IV. Atterdag stets bemüht, vakante ämter in der Kirche mit loyalen Personen zu besetzen und verstand es geschickt, die jeweiligen Schwächen seiner Gegner für seine großen Ziele einzusetzen.
 
Olaf II. Håkonsson
König von Dänemark 1376-1387
* um 1370; † 3. 8. 1387 Burg Falsterbo
 
Der einzige Sohn Königs Håkons VI. von Norwegen und Prinzessin Margarethes I. von Dänemark, Tochter König Waldemars IV. Atterdag wurde nach dem Tode seines Großvaters im Jahre 1375 unter der Vormundschaft seiner Mutter noch im Kindesalter im Jahre 1376 zum König von Dänemark gewählt.
 
In Norwegen übernahm der Knabe nach dem Tode des Vaters im Jahre 1380 unter der Aufsicht des Reichsrates die Regentschaft und stellte - 1385 mündig geworden - sogleich wieder den Anspruch auf Schweden. Die Volljährigkeit König Olafs II. Håkonsson hatte keinen politischen Machtwechsel zur Folge - Henning Podebusk fungierte weiterhin als Drost in Norwegen und auch Regentin Margarethes maßgebende außenpolitische Rolle blieb bestehen.
 
König Olaf II. Håkonsson starb überraschend während eines Aufenthaltes in Schonen.
 
Margarethe I.
Königin der „Kalmarer Union”
Königin von Dänemark 1387-1397; Königin von Norwegen 1387-1397; Königin von Schweden 1389-1397
* 20. 7. 1353 Såborg, Seeland; † 28. 10. 1412 Flensburg
 
Die älteste Tochter König Waldemars IV. Atterdag von Dänemark wurde im Jahre 1363 als knapp 10jährige mit dem späteren König Håkon VI. Magnusson von Norwegen verheiratet und führte nach dem frühen Ableben ihres Gatten im Jahre 1380 für ihren minderjährigen Sohn - den späteren König Olaf IV. Håkonsson - die Regierungsgeschäfte.
 
Die überaus geschickt taktierende und strategisch denkende Regentin strebte nach der Vereinigung der drei nordischen Reiche unter dänischer Vorherrschaft und konnte diesen Plan nach dem jähen Tod ihres Sohnes Olaf VI. Håkonsson im Jahre 1387 - der 1385 zum König von Norwegen gewählt worden war - in die Tat umsetzen, als sie von den Adeligen und der Geistlichkeit der drei Länder (in Norwegen und Dänemark im Jahre 1387, in Schweden 1389) zur Königin gewählt worden war.
 
Ihre unaufhörlichen Bemühungen schufen die Voraussetzungen für die berühmte „Kalmarer Union”, in der zum ersten und zum einzigen Male alle drei skandinavischen Staaten unter einer einheitlichen Führung zusammengeschlossen wurden und diese Union darf als Grundlage für all das Gemeinsame und Unzerstörbare bewertet werden, das noch in der Gegenwart die nordischen Staaten miteinander verbindet.
 
Als gläubige Christin verstand es Königin Margarethe I. ebenso, die Kirche für ihre Ziele einzuspannen; die Ernennung loyaler Mitarbeiter zu Bischöfen bedeutete die Schaffung einer soliden Stütze im Reichsrat des betreffenden Landes. Auch nutzte die Königin die Möglichkeit, Anleihen bei der Kirche aufzunehmen, die sie sodann durch die Verleihung von Regalieneinkünften oder in Form von Schenkungen zurückzahlte. Ihre Gesetzgebung zur Sicherung des inneren Friedens (1396 in Dänemark und Schweden, in Norwegen noch zu Lebenszeiten König Olaf VI. Håkonssons) waren die Basis für Wohlstand und jahrelangen Frieden.
 
Auf dem Unionstreffen in Kalmar im Jahre 1397 ließ Königin Margarethe I. schließlich ihren Großneffen - Herzog Erich VII. von Pommern - zum König aller drei Reiche wählen, regierte de facto jedoch weiter bis zu ihrem Tode.
 
Erich VII. von Pommern
König der „Kalmarer Union”
König von Dänemark 1397-1439; König von Norwegen 1397-1442; König von Schweden 1397-1439
* um 1382; † 3. 5. 1459 Rügenwalde
 
Der Sohn Herzog Wartislaws VII. von Pommern-Stolp und Prinzessin Marias von Mecklenburg-Schwerin, Tochter Herzog Heinrichs I. von Mecklenburg-Schwerin und Prinzessin Ingeborgs von Dänemark, Tochter König Waldemars IV. Atterdag und Großneffe von Königin Margarethe I. von Dänemark wurde bereits im Jahre 1397 von dieser zu ihrem Nachfolger bestimmt.
 
Nach dem Ableben Königin Margarethes I. folgte er seiner Großtante in allen drei Reichen unangefochten. König Erich VII. von Pommern war äußerst tatkräftig und energisch, war Königin Margarethe I. jedoch in diplomatischem Geschick bei weitem unterlegen.
 
Verbissen und ungeschickt setzte er den Krieg um Schleswig fort und scheiterte letztlich völlig, entfremdete sich mit diesen verheerenden Kriegen Schweden und Norwegen total, da sich diese nicht zu Nebenländern degradieren und für einen Krieg aufkommen wollten, der nur dänischen Machtinteressen diente - auch seine Bevorzugung von dänischen Günstlingen und Landsleuten aus Pommern, die in allen drei Reichen führende Positionen bekamen, schürte die Unzufriedenheit in Schweden und Norwegen.
 
Ab dem Jahre 1434 kam es in Schweden zum Aufstand unter Engelbrecht Engelbrechtsson und König Erich VII. von Pommern wurde schließlich 1436 verjagt und Carl VIII. Knutsson Bonde als Regent eingesetzt. Auch in Dänemark wurde der König im Jahre 1439 abgesetzt und 1442 schließlich auch in Norwegen.
 
Seine letzten Jahre verbrachte der entmachtete König als Pirat in der Ostsee.
 
Christoph III. von Bayern
König der „Kalmarer Union”
König von Dänemark 1439-1448; König von Norwegen 1442-1448; König von Schweden 1441-1448
* 26. 2. 1416; † 5. 1. 1448 Helsingborg
 
Der Neffe König Erichs VII. von Pommern - Christoph III., Pfalzgraf von Neumarkt - wurde 1438 von der Mehrheit des Reichsrates als Reichsverweser nach Dänemark gerufen und folgte seinem Onkel schließlich in allen drei Reichen.
 
König Christoph III. von Bayern rückte von der falschen Politik seines Onkels ab und regierte wieder jedes Land nach eigenem Recht und Gesetz, gab Schweden ein erneuertes Recht („Christophs Landrecht”), schlug die unter der Regentschaft König Erichs VII. von Pommern ausgebrochenen Bauernunruhen 1441 in Jütland nieder, was zur völligen Fron der dänischen Bauern führte.
 
Der ruhig und geschickt regierende König führte die Holländer endgültig in den Ostseehandel ein und brach damit das Handelsmonopol der Hanse. Kopenhagen wurde unter seiner Herrschaft endgültig zur Residenz und Hauptstadt, die wie später auch andere Städte ein Stadtgericht erhielt - die stille Bevorzugung deutscher Familien, die noch heute den Großteil des dänischen Adels bilden, riefen jedoch auch Unmut hervor.
 
Christian I.
König der „Kalmarer Union”
König von Dänemark 1448-1481; König von Norwegen 1450-1481; König von Schweden 1457-1464 und 1470-1471
* um 1426; † 21. 5. 1481 Kopenhagen
 
Graf Christian von Oldenburg und Delmenhorst wurde im Jahre 1448 vom dänischen Reichsrat auch zum König von Dänemark gewählt und mußte sich in jahrelangen Kämpfen gegen seinen Herausforderer, den Gegenkönig Carl VIII. Knutsson Bonde seinen Königstitel erstreiten - in Norwegen erreichte er dieses Ziel bereits 1450, in Schweden erst im Jahre 1457.
 
König Christians I. Hauptinteressen galten vorrangig Dänemark und Norwegen sowie seinen Ländereien in Schleswig und Holstein, nachdem er im Jahre 1460 von deren Ständen zum Herzog ernannt worden war - er begründete damit die bis 1864 bestehende Personalunion zwischen Dänemark und dem Herzogtum Schleswig-Holstein.
 
In Schweden konnte der König seine Macht nicht endgültig festigen, war ständigen Fehden mit Gegenkönig Carl VIII. Knutsson Bonde ausgesetzt und der seit dem Jahre 1470 regierende Gouverneur von Stockholm und Reichsverweser Sten Sture der ältere verjagte König Christian I. im Jahre 1471 nach der Schlacht am Brunkeberg endgültig aus Schweden.
 
Als Stammvater des heute noch in Dänemark und Norwegen regierenden Königshauses stellte er im Jahre 1450 die „ewige Verbindung” Dänemarks mit Norwegen mit gemeinsamer Königswahl her und gründete im Jahre 1479 die Universität Kopenhagen.
 
Johann II.
König der „Kalmarer Union”
König von Dänemark 1481-1513; König von Norwegen 1483-1513; König von Schweden 1483-1501
* 5. 6. 1455 Ålborg; † 20. 2. 1513 Ålborg
 
Nach dem Tode seines Vaters König Christians I. wurde sein älterer Sohn Johann König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein.
 
König Johann II. führte eine vollkommen unauffällige Regentschaft, führte die Politik des Vaters weiter und konnte in Dänemark und Norwegen seine Stellung behaupten, während ihm in Schweden Regent Sten Sture I., der ältere seinen Rang streitig machte.
 
Im Versuch, die nordische Union wieder herzustellen, konnte der König im Jahre 1497 seinen Widersacher besiegen, wurde jedoch schon 1501 wieder vertrieben, blieb nur nominell weiterhin König und konzentrierte sodann seine Kräfte auf die Handelsverbesserungen mit der Hanse.
 
Christian II.
König der „Kalmarer Union”
König von Dänemark 1513-1523; König von Norwegen 1513-1523; König von Schweden 1520-1523
* 1. 7. 1481 Nyborg; † 25. 1. 1559 Kalundborg
 
Der Enkel König Christians I. übernahm in Dänemark und Norwegen nach dem Tode seines Vaters König Johanns II. die Regentschaft und mußte sich in Schweden in langjährigen, blutigen Kriegen mit dem Adel und den schwedischen Regenten um die Vorherrschaft streiten; er bediente sich dazu vorwiegend der Unterstützung der niederen Stände und des Bürgertums der Städte.
 
Um dann seine umstrittene Position nach seinem Sieg gegen den schwedischen Regenten Sten Sture II., den Jüngere in der Schlacht auf dem Asundensee im Jahre 1520 unanfechtbar zu machen und die Einverleibung Schwedens in die Unionsmonarchie abzusichern, ließ er noch im gleichen Jahr im „Stockholmer Blutbad” zahlreiche politische Gegner grausam hinrichten und löste damit die Freiheitsbewegung Schwedens unter dem späteren König Gustav I. Vasa und den Untergang der „Kalmarer Union” aus.
 
Wegen seiner Härte und Grausamkeit wurde König Christian II. im Jahre 1523 von der Geistlichkeit und den Adeligen auch aus Dänemark und Norwegen vertrieben und beim Versuch, seine Herrschaft wiederherzustellen, gefangengenommen und bis zu seinem Tode im Jahre 1559 in Haft gehalten.
 
Frederik I.
König von Dänemark 1524-1533; König von Norwegen 1524-1533
* 7. 10. 1471; † 10. 4. 1533 Schloß Gottorf
 
Herzog Friedrich I. von Holstein-Gottorf - der jüngere Sohn König Christians I. - wurde vom Adel und den Ständen nach der Absetzung und Vertreibung seines Onkels König Christians II. zum neuen König von Dänemark und Norwegen gewählt.
 
Trotz eines beinahe unüberwindbaren Gegensatzes zu seinem älteren Bruder König Johann II. sowie dessen Sohn und Nachfolger König Christian II. hatten die beiden Brüder im Jahre 1500 einen gemeinsamen Krieg gegen die Bauernrepublik Dithmarschen um die Vorherrschaft in Schweden geführt, der vorerst gewonnen wurde, im Jahre 1501 jedoch trotzdem zur Vertreibung König Johanns II. und schließlich im Jahre 1523 zur endgültigen Auflösung der „Kalmarer Union” führte.
 
König Frederik I. widmete sich vornehmlich den Bemühungen um eine Ausgleichs- bzw. Neutralitätspolitik sowie der Reformation und überließ die Führung der Staatsgeschäfte in Dänemark und Norwegen größtenteils seinen Ratgebern, den Grafen Johann und Melchior von Rantzau.
 
Christian III.
König von Dänemark 1533-1559; König von Norwegen 1537-1559
* 12. 8. 1503 Schloß Gottorf; † 1. 1. 1559 Koldinghus
 
Als Nachfolger seines Vaters König Frederiks I. wurde Herzog Christian III. von Schleswig-Holstein von den Ständen und Adeligen zum neuen König gewählt und in Norwegen problemlos anerkannt, während er in Dänemark erst den Widerstand der katholischen Kirche überwinden mußte und erst im Jahre 1537 auch von dieser anerkannt wurde.
 
Bereits auf dem Reichstag zu Worms 1521 machte Herzog Christian III. die Bekanntschaft Martin Luthers und wurde zu einer Stütze der Reformation und der evangelischen Lehre; schon im Jahre 1539 führte König Christian III. die Reformation in den Königreichen Dänemark und Norwegen einheitlich ein.
 
Frederik II.
König von Dänemark 1559-1588; König von Norwegen 1559-1588
* 1. 7. 1534 Hadersleben; † 4. 4. 1588 Antvorslev Castle
 
Der älteste Sohn König Christians III. wurde in seinem Bestreben, die Handelsvorherrschaft in der Ostsee zu erringen, in den von König Erik XIV. von Schweden provozierten „Dreikronenkrieg” (1563-1570) hineingezogen und mußte nach schweren Niederlagen im Jahre 1570 den „Frieden von Stettin” annehmen.
 
Den Rest seiner Regentschaft widmetet sich König Frederik II. dem Aufbau und der Stabilisierung der Wirtschaft sowie der Absicherung der Grenzen seiner Königreiche, zerschlug das Piratentum in der Ostsee und wehrte erfolgreich die Handelsansprüche der deutschen Hanse ab.
 
Als großer Förderer der Wissenschaften und Künste finanzierte der König u. a. auch den Bau der Sternwarte Uranienborg (Insel Ven) durch den dänischen Astronomen Tycho Brahe.
 
Christian IV.
König von Dänemark 1588-1648; König von Norwegen 1588-1648
* 12. 4. 1577 Frederiksborg; † 28. 2. 1648 Kopenhagen
 
Bis zu seiner Mündigkeit im Jahre 1596 unter der Vormundschaft eines Ständerates stehend, übernahm der Sohn und Nachfolger König Frederiks II. schließlich selbständig die Regentschaft und widmete sich innenpolitisch der Sicherung seiner Königreiche (Festungen an der dänisch-schwedischen Grenze ), der Wahrung des Wohlstandes im Lande und der Weiterführung der Reformation.
 
König Christian IV. gilt als Initiator vieler Renaissancebauten (z.B. in Kopenhagen) und Förderer der Kunst; der Wiederaufbau des durch einen Großbrand zerstörten Oslo (1624) sowie ein beträchtlicher Aufschwung des Handels und der Industrie gelten ebenso als große Leistung.
 
Diesen Erfolgen im Inneren standen seine Niederlagen im „Dreißigjährigen Krieg” (an dem der König aus dynastisch-territorialen Interessen, aber nicht zuletzt auch aus religiösen Gründen teilnahm) gegenüber, bei denen er große Teile zwischenzeitlich gewonnener Ländereien wieder an Schweden (dänisch-schwedischen Krieg 1643-1645) und seine Vormachtstellung im Ostseeraum und die Vorherrschaft im Norden verlor.
 
Frederik III.
König von Dänemark 1648-1670; König von Norwegen 1648-1670
* 18.3. 1609 Hadersleben; † 9. 2. 1670 Kopenhagen
 
Der Sohn und Nachfolger König Christians IV. mußte die von seinem Vater im „Dreißigjährigen Krieg” gemachten Zugeständnisse vorerst akzeptieren, begann im Jahre 1657 jedoch abermals mit kriegerischen Eroberungsversuchen um die Vorherrschaft im Ostseeraum und unterlag den Truppen König Carls X. Gustav von Schweden schließlich endgültig („Vertrag von Roskilde”; 1658).
 
Nach dem Scheitern seiner außenpolitischen Bestrebungen wandte sich König Frederik III. dem Wiederaufbau seines Reiches zu, sicherte sich die Unterstützung des Adels und des Klerus und zentralisierte die Staatsverwaltung.
 
Christian V.
König von Dänemark 1670-1699; König von Norwegen 1670-1699
* 15. 4. 1646 Flensburg; † 25. 8. 1699 Kopenhagen
 
Von Kindheit an zu übertriebener Selbsteinschätzung und despotischer Selbstherrlichkeit neigend folgte der Herzog von Schleswig und Holstein und Gemahl Prinzessin Charlottes von Hessen-Kassel seinem Vater - König Frederik III. - auf den Thron von Dänemark und Norwegen.
 
Der diplomatisch und menschlich schwache Monarch überließ die Regierungsgeschäfte zum größten Teil seinem Reichskanzler Graf Peter von Griffenfeldt (* 1635; † 1699), den er jedoch auf Drängen dessen politischer Gegner der Staatsräson opferte und damit alle Chance auf einen weiteren wirtschaftlichen sowie innen- und außenpolitischen Aufstieg vergab.
 
Am 25. 8. 1699 starb der Vater von acht ehelichen und sechs illegitimen Nachkommen an den Folgen eines Jagdunfalls.
 
Frederik IV.
König von Dänemark 1699-1730; König von Norwegen 1699-1730
* 21. 10. 1671 Kopenhagen; † 12. 10. 1730 Odense
 
Die aggressive Außenpolitik seines Vaters - König Christians V. - fortsetzend, suchte der neue König bereits kurz nach Antritt seiner Regentschaft im „Großen Nordischen Krieg” (1700-1721) die Vormachtstellung im Ostseeraum zu erringen - nach jahrelangen Kämpfen konnte keine der darin verstrickten Parteien (Russland, Sachsen-Polen, Schweden, Dänemark, Norwegen) entscheidende Gewinne vorweisen.
 
Seit dem Jahre 1695 aus Staatsräson mit Prinzessin Luisa von Mecklenburg-Güstrow verheiratet, ehelichte König Frederik IV. im Jahre 1712 zudem Comtesse Anna Sophie von Reventlow, die Tochter seines Reichskanzlers Graf Conrad von Reventlow - und gilt trotzdem als strenger Verfechter des Christentums.
 
Unter seiner Regentschaft wurde in Dänemark und Norwegen der Gregorianische Kalender eingeführt, das Leben der Landarbeiter erleichtert, die Schulpflicht für Knaben eingeführt, ein Waisenhaus gegründet und die Kolonisierung Grönlands eingeleitet.
 
Christian VI.
König von Dänemark 1730-1746; König von Norwegen 1730-1746
* 30. 11. 1699 Kopenhagen; † 6. 8. 1746 Hørsholm
 
Der zweite Sohn König Frederiks IV. und dessen erster Gattin Prinzessin Luisa von Mecklenburg-Güstrow war geprägt durch den bigamistischen Lebenswandel seines Vaters und setzte dessen liberale Verordnungen wieder außer Kraft - er näherte den Pietismus der Staatsreligion, führte den verpflichtenden Kirchgang ein und stoppte die Landflucht der Bauern durch Wiedereinführung der Leibeigenschaft.
 
Dem Absolutismus zuneigend verbannte König Christian VI. seine Stiefmutter - Königin Anna Sofie - vom Hof, verweigerte die Herausgabe ihres Erbes und errichtete bzw. renovierte unter schwerer finanzieller Belastung der Bevölkerung zahlreiche Prachtbauten (Schloß Christiansborg, Schloß Hørsholm).
 
Frederik V.
König von Dänemark 1746-1766; König von Norwegen 1746-1766
* 31. 3. 1723 Kopenhagen; † 14. 1. 1766 Schloß Christiansborg
 
Im Gegensatz zu seinem schwermütigen Vater führte König Frederik V. ein ungezügeltes Leben, hatte zahlreiche Affären und neigte zum Alkoholismus - die Staatsgeschäfte führte zum überwiegenden Teil sein ihm treu ergebener Oberhofmarschall Graf Adam Gottlob von Moltke (* 1710; † 1792), der Industrie und Handel entscheidend förderte sowie das Gesundheits- und Bildungswesen modernisierte.
 
Im Alter von nur 42 Jahren starb König Frederik V. an den Folgen seines exzessiven Lebenswandels.
 
Christian VII.
König von Dänemark 1766-1808; König von Norwegen 1766-1808
* 29. 1. 1749 Schloß Christiansborg; † 13. 3. 1808 Rendsburg
 
Erbprinz Christian Graf von Oldenburg und Herzog von Schleswig - zweiter Sohn König Frederiks V. von Dänemark und Norwegen und dessen erster Gemahlin Prinzessin Louise von Hannover, Großbritannien und Irland - zeigte bereits frühzeitig Anzeichen von Geisteskrankheit und wurde im Alter von nur 17 Jahren mit der 15jährigen Prinzessin Caroline Mathilde von Hannover und Großbritannien - einer Schwester König Georgs III. von Großbritannien - verheiratet.
 
Der während einer Auslandsreise König Christians VII. im Jahre 1769 als Leibarzt verpflichtete Dr. Johan Friedrich Struensee wurde Vertrauter, Ratgeber und schließlich Reichskanzler des zunehmend regierungsunfähigen Königs und erließ in seinem Namen revolutionierende Reformen (Meinungs- und Pressefreiheit, Abschaffung der Folter und Leibeigenschaft).
 
Diese Reformen sowie die Liaison mit Königin Caroline (Tochter Louise Auguste) führten im Jahre 1772 zu einer Staatskrise und der Hinrichtung des Reichskanzlers; Königin Caroline durfte nach ihrer Scheidung und heftiger Intervention ihres Bruders König Georgs III. von Großbritannien das Land verlassen.
 
In den folgenden Jahren lenkte der Halbbruder König Christians VII. - Prinz Frederik von Dänemark aus der zweiten Ehe König Frederiks V. mit Prinzessin Juliane von Braunschweig-Wolfenbüttel - und treue Ratgeber die Geschicke des Landes und obwohl König Christian VII. nie die Staatsgeschäfte führte, blühte sein Reich in diesen vier Jahrzehnten zu einer aufstrebenden politischen und wirtschaftlichen Größe auf.
 
Frederik VI.
König von Dänemark 1808-1839; König von Norwegen 1808-1814
* 28. 1. 1768 Schloß Christiansborg; † 3. 12. 1839 Schloß Amalienborg
 
Der einzige Sohn König Christians VII. regierte bereits inoffiziell seit dem Jahre 1784 mit seinem Onkel - Prinz Frederik von Dänemark - das Reich, unterstützte im Jahre 1788 eine richtungsweisende Agrarreform und wurde nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1808 von den Ständen problemlos als König anerkannt.
 
Gegen seinen Willen in die „Napoleonischen Kriege” verwickelt (1800 Neutralitätsbündnis mit Schweden, Preußen und Russland) verbündete sich König Frederik VI. schließlich nach den Angriffen Großbritanniens in den Jahren 1801 (nach Ablehnung der Bündnisaufhebung) und 1807 (Ablehnung eines Koalitionspaktes) auf Kopenhagen mit Frankreich.
 
Im Jahre 1814 mußte König Frederik VI. nach der Entmachtung und Abdankung Kaiser Napoleon I. Bonapartes von Frankreich dem politischen Druck seiner ehemaligen Bündnispartner nachgeben und im „Frieden von Kiel” Norwegen am Schweden abtreten, konnte jedoch Grönland, Island und die Färöer behalten.
 
Christian VIII. Frederik
König von Dänemark 1839-1848; König von Norwegen 1814
* 18. 9. 1786 Schloß Christiansborg; † 20. 1. 1848 Kopenhagen
 
Obwohl die Reichsversammlung in Eidsvoll den Enkel König Frederiks V. von Dänemark trotz des „Kieler Friedens” 1814 als neuen König von Norwegen anerkannt und gekrönt hatte, mußte Kronprinz Christian von Oldenburg nach kaum fünf Monaten Regentschaft und ausbrechender Kriegshandlungen die legitimen Ansprüche Schwedens eingestehen und abdanken.
 
Als Statthalter von Fünen und Langeland und designierter Nachfolger König Frederiks VI. von Dänemark pflegte Kronprinz Christian Frederik diplomatische Beziehungen zu europäischen Herrscherhäusern und trat nach dem Ableben des ohne männliche Nachkommen verstorbenen König Frederiks VI. im Alter von bereits 53 Jahren dessen Nachfolge an.
 
Alle Versuche liberaler und demokratischer Oppositionen abwehrend konnte König Christian VIII. Frederik die absolute Monarchie bewahren und starb an den Folgen einer Blutvergiftung.
 
Frederik VII. Carl
König von Dänemark 1848-1863
* 6. 10. 1808 Schloß Amalienborg; † 15. 11. 1863 Glücksburg
 
Von Mitgliedern der königlichen Familie und Höflingen erzogen, wuchs Erbprinz Frederik Graf von Oldenburg und Herzog von Schwerin zu einem politisch desinteressierten Mann heran und wurde nach dem Tode seine Vaters - König Christians VIII. Frederik - nur sehr zögernd als neuer Herrscher akzeptiert.
 
Die bereits unter seinem Vater eingesetzten Freiheitsbestrebungen des Herzogtums Schleswig-Holstein und die Revolutionen in ganz Europa führten schließlich zum „Ersten Schlesischen Krieg” (1848-1851) und der Einführung einer neuen Verfassung, in der die Rechte des Königs beschnitten wurden und er seine absolute Macht verlor.
 
Bis zu seinem Tode war König Frederik VII. Carl in diese Liberalisierungsbestrebungen und in die Kämpfe um das Herzogtum Schleswig verstrickt und starb knapp vor Ausbruch des „Zweiten Schlesischen Krieges”.
 
Christian IX.
König von Dänemark 1863-1906
* 8. 4. 1818 Gottorp; † 29. 1. 1906 Schloß Amalienborg
 
Herzog Christian von Schleswig, Graf von Holstein und Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, der vierte Sohn Herzog Wilhelms von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und dessen Gattin Prinzessin Louise von Dänemark bestieg nach dem Ableben des ohne Nachkommen verstorbenen Königs Frederik VII. Carl den dänischen Thron begründete damit die glücksburgische Linie des Hauses Oldenburg.
 
Gleich zu Beginn seiner Regentschaft provozierte König Christian IX. den „Deutsch-Dänischen Krieg” mit Preußen und Österreich und verlor sämtliche Besitztümer in Deutschland, was zu einer schweren inneren Krise führte und Dänemark zu einem Nationalstaat werden ließ.
 
Danach widmete sich König Christian IX. dem Wiederaufbau seines Landes und der inneren Stabilisierung und erhielt den Beinamen „Schwiegervater Europas”, da er seine Töchter mit europäischen Fürstenhäusern verheiratete (Prinzessin Alexandra wurde Königin von Großbritannien und Irland; Prinzessin Maria Zariza von Russland) - Prinz Georg Wilhelm wurde König von Griechenland und der Erstgeborene Prinz Frederik VIII. sein Nachfolger als König von Dänemark.
 
Frederik VIII.
König von Dänemark 1906-1912
* 3. 6. 1843 Kopenhagen; † 14. 5. 1912 Hamburg
 
Nach der Wahl seines Vaters zum dänischen König wurde Prinz Frederik von Privatlehrern auf seine Rolle als Thronerbe vorbereitet, studierte an der Universität in Oxford Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und nahm aktiv am „Deutsch-Dänischen Krieg” gegen Preußen teil - im Jahre 1891 wurde er zum Oberinspektor der Armee ernannt.
 
Erst im Alter von 63 Jahren bestieg Kronprinz Frederik VIII. nach dem Ableben seines Vaters den dänischen Thron und setzte auch als König seine jahrelangen Bemühungen um die Einhaltung der Minderheitenrechte seiner Landsleute in der (nach den verlorenen „Schlesischen Kriegen” preußischen) Provinz Schleswig-Holstein fort - in zahlreichen Auslandsreisen traf der wortgewandte Politiker auch mit Kaiser Wilhelm II. von Deutschland und König von Preußen in Berlin zusammen.
 
Nach einer Erholungsreise nach Frankreich starb der herzkranke Monarch während der Rückreise in seine Heimat in Hamburg.
 
Christian X.
König von Dänemark 1912-1947
* 26. 9. 1870 Charlottenlund; † 20. 4. 1947 Kopenhagen
 
Der älteste Sohn König Frederiks VIII. und Prinzessin Louise von Schweden - Thronprinz Christian - folgte seinem Vater auf den dänischen Thron, nachdem sein jüngerer Bruder Prinz Carl bereits im Jahre 1905 nach Auflösung der schwedisch-norwegischen Personalunion zum König von Norwegen gewählt worden war.
 
Im Jahre 1915 unterzeichnete König Christian X. eine neue Verfassung, die den Frauen das Wahlrecht einräumte; 1917 verkaufte er die dänischen Westinseln an die USA und erklärte sein Land im Ersten Weltkrieg als neutral.
 
Seine ganze Energie dem Wohle Dänemarks widmend, forcierte der König Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft - nach dem Einmarsch deutscher Truppen (1940) und der Weigerung zur Kooperation wurde König Christian X. im Jahre 1943 unter Hausarrest gestellt und ein Symbol des nationalen Widerstandes; im Jahre 1944 entließ er Island (das seit dem Jahre 1380 in Personalunion mit Dänemark verbunden war) in die Selbständigkeit.
 
Frederik IX.
König von Dänemark 1947-1972
* 11. 3. 1899 Schloß Sorgenfri; † 14. 1. 1972 Kopenhagen
 
Thronprinz Frederik IX. von Dänemark durchlief eine Karriere als Marineoffizier und war wie sein Vater - König Christian X. - eine Stütze im Widerstand gegen die deutsche Okkupation; tausende jüdische Landsleute und Flüchtlinge verdanken ihnen und der dänischen Bevölkerung ihr Leben.
 
Mit seiner Gattin - Prinzessin Ingrid von Schweden - bereiste der König gerne die zu Dänemark gehörenden Kolonien und erwarb sich die Wertschätzung deren Einwohner; im Jahre 1948 entließ er die Färöer-Inseln in die innere Autonomie, im Jahre 1953 wurde der Status Grönlands als gleichberechtigter Landesteil in der Verfassung verankert.
 
Ebenfalls im Jahre 1953 wurde auf Antrag des Parlaments die Verfassung zugunsten der weiblichen Thronfolge geändert, da das Königspaar keine männlichen Nachkommen hatte.
 
Margarethe II.
Königin von Dänemark seit 1972
* 16. 4. 1940 Schloß Amalienborg
 
Nach der Verfassungsänderung im Jahre 1953 konnte Prinzessin Margarethe Alexandrine Thorhildur Ingrid von Dänemark nach dem Tode ihres Vaters - König Frederiks IX. - als erst zweite weibliche Herrscherin in der ältesten Monarchie Europas den Thron besteigen.
 
Prinzessin Margarethe II. studierte Rechtswissenschaften an der Pariser Sorbonne, erwarb an der Universität in Oxford ein Diplom in Prähistorischer Archäologie und studierte anschließend in Kopenhagen und Århus Jura, Staatswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte.
 
Seit dem Jahre 1967 mit Graf Henri de Laborde de Monpezat (seither Prinz Henrik) verheiratet, hat Königin Margarethe II. zwei Söhne - Thronprinz Frederik X. (* 1968) sowie Prinz Joachim (* 1969) - und steht einer konstituellen Monarchie vor.

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