5. Bezirk - Margareten |
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Ende 1861 wurde der südwestliche Teil von Wieden (wegen der rasch wachsenden Größe des Bezirkes, die seine Verwaltung erschwerte sowie wegen der unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Struktur der beiden Bezirksteile) abgetrennt und unter dem Namen Margareten ein eigener Bezirk geschaffen. Der neue 5. Bezirk setzte sich aus den ehemaligen Vorstädten Hundsturm, Lamenzergrund, Reinprechtsdorf, Margareten, Nikolsdorf und Matzleinsdorf sowie aus Teilen von Hungelbrunn und Wieden zusammen - auch Teile von Favoriten sowie Meidling (bis 1874) gehörten zu jener Zeit noch zu Margareten. Das Bezirkswappen Margaretens besteht aus sechs Feldern, die die ehemaligen Vorstädte symbolisieren: die Heilige Margareta von Antiochia (in der Mitte des Schildes) symbolisiert den Bezirksteil Margarethen (erstmals urkundlich 1373 erwähnt mit einer ihr geweihten Kapelle), in der linken oberen Ecke steht der Heilige Nikolaus (Nikolaus Oláh, Erzbischof von Gran; Ungarn) für den Vorort Nikolsdorf (von ihm 1555 gegründetes Straßendorf), in der rechten oberen Ecke symbolisiert der Heilige Florian die ehemalige Vorstadt Matzleinsdorf (urkundlich erstmals 1136 erwähnt als Mazelinestorf; nach dem Gründer des Ortes; Mazilo), links unten erinnert der Turm an die Hunczmühle in der Scheibenried (erstmals im Jahre 1408 erwähnte Siedlung), rechts unten repräsentiert das Symbol eines Reichsapfels (aus dem Siegel des Wiener Bürgerspitals) den Bezirksteil Reinprechtsdorf (Name des ehemaligen Dorfes Ramprechtsdorf; erstmals 1270 erwähnt) und unten mittig symbolisiert der schwarze Rost den Bezirksteil Laurenzergrund (Lamenzergrund; Nonnenkloster zu Sankt Laurenz; Martyrium und Feuertod des Heiligen Laurenzius). Der neue, 2,03 km² große Bezirk wuchs - durch seine Selbständigkeit begünstigt - sehr bald zu einem geschlossenen Wohnviertel zusammen, wandelte sich mit der zunehmenden Industrialisierung vom Kleinbürger- zum Arbeiterbezirk und ist heute vollständig verbaut; in der Zwischenkriegszeit entstanden entlang des Gürtels große Gemeindebauten (Ringstraße des Proletariats). Durch die Regulierung des Wienflusses in den Jahren 1895-1903 sowie den Bau der Stadtbahn in den Jahren 1896-1898 durch Otto Wagner (ehemalige Stadtbahnstationen Kettenbrückengasse, Pilgramgasse und Margaretengürtel im Stile des Wiener Secessionismus) wurde das Wiental aufgewertet; an der Wienzeile entstanden großbürgerliche Mietshäuser. An Stelle einer kleinen, dem Heiligen Florian geweihten Kirche (bereits 1725 erwähnt) steht heute die Neue Matzleinsdorfer Pfarrkirche St. Florian (erbaut 1961-1963 von Rudolf Schwarz). |
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