8. Bezirk - Josefstadt |
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Nach der ersten Stadterweiterung im Jahre 1850 als 7. Bezirk aus den Vorstädten Breitenfeld, Strozzigrund und Josefstadt sowie Teilen von Altlerchenfeld, St. Ulrich und Alsergrund zusammengeschlossen, wurde die Josefstadt im Jahre 1862 nach der Teilung Wiedens zum heutigen 1,08 km² großen 8. Bezirk. Das aufgelegte Herzschild im fünfgeteilten Bezirkswappen zeigt den Heiligen Josef und symbolisiert die ehemalige Gemeinde Josefstadt, in der linken oberen Ecke erinnern vier goldene Lerchen den ehemaligen Bezirksteil Altlerchenfeld, die Elster in der rechten oberen Ecke symbolisiert den Bezirksteil Alsergrund, die linke untere Ecke zeigt die Heilige Maria und symbolisiert die ehemalige Gemeinde Breitenfeld und das Wappen der Grafen Strozzi in der rechten unteren Ecke symbolisiert den ehemaligen Strozzigrund. Die Besiedelung der zu Ehren Kronprinz Josephs (des späteren Kaisers Joseph I.) nach ihm benannten Vorstadt Josefstadt begann um 1700 und wurde vor allem vom Adel als Gartenstadt und Sommeraufenthalt bevorzugt; Altlerchenfeld wird erstmals um das Jahr 1704 erwähnt (ursprünglich [ab 1295] Lerochveldt); der Bezirksname Alsergrund wird ableitet von der Als (keltisch für „kühler Bach”; 1044 erstmals urkundlich erwähnt); die Ortschaft Breitenfeld wurde im Jahre 1802 durch den Schottenabt Benno Pointner begründet; der Name des Bezirksteils Strozzigrund erinnert an die ersten Besiedelungen auf den Besitzungen von Maria Katharina Gräfin Strozzi. Erwähnenswerte Prachtbauten des Adels sind u.a. das Palais Strozzi (erbaut 1699-1702 nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt; heute Finanzamt), das Palais Auersperg (erbaut 1708-1710 von Johann Fischer von Erlach; Veranstaltungsort kultureller Veranstaltungen), das Palais Schönborn (erbaut 1706-1714 von Johann Lucas von Hildebrandt; jetzt Museum für Volkskunde) sowie das Palais Damian (erbaut um 1700). Weitere bekannte Bauten sind die Weißspanierkirche (erbaut 1694-1727 vom Trinitarierorden; seit 1784 Sitz der Minoriten), die Piaristenkirche (Basilika Maria Treu; erbaut ab 1719 nach Plänen von Johann Lukas von Hildebrandt), das Theater in der Josefstadt (erbaut 1788 von Karl Mayer; Neubau im Jahre 1822 von Josef Georg Kornhäusel), das Landesgericht I (erbaut 1831-1839 von Johann Fischer von Erlach; im Jahre 1906 erweitert) sowie II (erbaut 1904-1908 von Johann Emanuel Snietiwy), das Militärgeographische Institut (erbaut 1840-1842 von Franz von Mayern) und andere. In heutiger Zeit ist die Josefstadt ein beinahe reiner Wohnbezirk, durchmischt mit Büros, Ärzte- und Anwaltspraxen, Restaurants und Lokalen und geringer Präsenz von Gewerbe- und Industriebetrieben. |
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