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Nachruf
Club Fix und Foxi
und
alles
hat ein Ende...
15
Jahre Fix und Foxi sind genug-
das ist nur ein schwacher Trost.
Frisch gewagt
ist halb gewonnen!
Club Fix und Foxi...
keine schöne Bezeichnung? Der Schreiber dieser Zeilen weiß wer daran schuld
trägt.
Genauso schräg wie sein Titel präsentiert sich dieser Verein- mit Erfolg.
Der Anlass
zur Gründung, im Frühling 1986, ist erzählenswert:
Ein paar "Halbwüchsige",
jeder von ihnen weit über die zwanzig, wollten sich eine richtig große elektrische
Autorennbahn bauen.
Eine so tolle Autorennbahn braucht üblicherweise viel Platz. Sehr bald entdeckte einer
von uns "Halbwüchsigen" dieses Gewölbe. In dem völlig verwahrlosten Loch,
hausten damals lediglich dicke Mäuse und auch die nur im Sommer. Es fehlte an allem. Wir
hatten nicht einmal einen Stromzähler.
Sechshundert Stück große Eierkartons- das war die erste große Investition die wir
wagten. Die wurden in mühevoller Kleinarbeit an die Decke genagelt. Dort hängen sie
heute noch und keiner weiß wirklich warum.
Dann die Bodenfliesen. Diese klebten wir geschickt auf - drei Tage später rissen wir sie
raus und verlegten neue.
Nun gut, Übung macht schließlich den Meister. Mit Holz und Wandfarbe übten wir
weiter. Das ging schon besser. |
Gut Ding will
Weile haben Wir
schufteten Tag für Tag und Woche für Woche. Viel Bier und Farbe lief die Donau hinunter
- wir hatten es geschafft!
Bald bekamen wir auch einen Stromzähler, es folgten die passenden Kabel und sogar ein
bisschen Beleuchtung. Im Schein der russischen Lampe konnte man nun auch bei Dunkelheit
tätig werden.
Schwere Bierkisten wurden herbeigeschleppt und eifrig entleert. Solche Arbeiten dauerten
oft die ganze Nacht. Um uns die Sache zu erleichtern bauten wir eine Bar. Und dann noch
eine.
Wir schufteten Tag für Tag, Woche um Woche. Wir leerten Bierflasche um Bierflasche und
Farbeimer um Farbeimer und dann war das Werk beendet - fast.
Inzwischen kam der Winter ins Land. Von Oma Steigberger erbten wir einen alten
gusseisernen Ofen. Einige hundert Schilling hatte sie seinerzeit in diesem Ofen versteckt.
Und weil Oma Steigberger schon lange tot war, durften wir das Geld behalten.
Aber es fehlte noch immer die tolle Autorennbahn. |
Die Autorennbahn
Die Sache war so: Peter, der
Vormieter, hatte uns seinen Billardtisch überlassen- und für zwei Jahre blieb das
Billardspiel der Mittelpunkt des Geschehens. Nur zur Abwechslung übten wir uns im
Dartpfeile werfen. Doch wir wurden wirklich gute Dartspieler und fast alle spielten ohne
sich ernsthaft zu verletzen. Nachdem Peter seinen Billardtisch eines Tages wiederhaben
wollte brauchten wir Ersatz. Also spielten wir Tischtennis.
In der Zwischenzeit hatten wir, so nach und nach, verschiedene Autorennbahnteile
zusammengetragen. Die Teile wurden immer mehr und eines Tages lief das Ding.
Es war unglaublich.
Gelbe und rote und blaue Modellautos flitzten über ein schwarzes, fünfzehn Meter langes
Kunststoff- Band. Steilkurvenrekorde wurden aufgestellt und gebrochen, Motoren brannten
aus, Wadenkrämpfe setzten ein. Stundenlang knieten und knotzten wir am Boden herum. Alle
paar Sekunden sprang einer auf um seinen Wagen wieder in die Spur zu stellen.
Die kleinen Geschwindigkeitsregler wurden bis zum Abbrand gedrückt und wieder
losgelassen. Es war die Hölle.
Eine Carrera Autorennbahn haben wir heute nicht mehr, eine modernere Version, noch
schneller, noch größer und digital ausgestattet ist geplant. Wir könnten
jederzeit an den Start gehen.... |
Man soll die
Feste feiern wie sie fallen Das war immer das Motto des Club Fix
und Foxi. Kinderparties, Fasching, Geburtstage und jugoslawische Hochzeiten, alles wurde
schon begossen. Die längste Party die wir feierten, ist mir noch deutlich in Erinnerung -
sie dauerte über vierundzwanzig Stunden. Die letzten Gäste hatten wirklich jedes
Zeitgefühl verloren. Ich traf sie am Tag nach der Feier an. Sonntag sieben Uhr abends.
Die beiden starrten mich und meinen Proviant ungläubig an. "Biiitte wo gibt's am Sundog,
um siebane in da Frua, a haße Pizzaa?"
Ich überließ ihnen die Hälfte meines Abendessens, die zwei sahen wirklich hungrig aus. |
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Club Fix und
Foxi
1160 Wien
Haymerlegasse 22 |
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