Graf Frederik "Max" von Hombug in Gegenschlag Antares Ein As im Aermel Fuer eine halbe Sekunde standen sich Max und die beiden Gentics gegenueber. Max umfasste unauffaellig mit seiner linken Hand sein rechtes Ellbogengelenk. Auf diese Weise zuendete er den Plasmawerfer den er an die Aussenseite seines rechten Unterarms geschnallt hatte. Der grellweisse Plasmastrahl zerschnitt den linken Gentic sauber in zwei Haelften, dann tanzte der Strahl nach rechts und brannte ein haessliches Loch in den Brustkorb des zweiten. Max bemerkte, dass der rechte Aermel seiner Jacke in Flammen stand, und riss ihn an der Schulter ab. Erleichtert klebte Max eine Haftladung an die Tuerverriegelung, und trat etwas zurueck. Die Thermitladung schmolz ein gluehendes Loch in den Verriegelungsmechanismus. Max trat die Tuer ein. Etwas spaeter fand er einen Raum mit Brennstoffzellen und einem grossen Fluessigwasserstofftank. Max nahm seinen breiten Guertel ab, dieser enthielt ein Kilogramm C4-Plastiksprengstoff, in die Guertelschnalle integriert war der elektronische Zeitzuender. Max tippte die Ornamente der Guertelschnalle einige Male an, und stellte die Zeit auf fuenf Minuten ein. Dann warf er den Guertel hinter den Wasserstofftank. Als Max ueber den freien Platz vor den Forschungsgebaeuden rannte, quollen aus allen Gebaeudeausgaengen waffenschwingende Gentics. Gluecklicherweise entschloss sich das C4 in diesem Augenblick zu detonieren, und auch der Fluessigwasserstoff beteiligte sich rege an dem Inferno. Vampire sieht man nicht Max warf sich in die Deckung eines parkenden Fahrzeugs. Ueber ihn hinweg rauschte eine gluehendheisse Druckwelle. Als sein Gehoer wieder funktionierte bemerkte er ein jaulendes Geraeusch. Es kam von einem Aerocar der mit abgeschalteten Scheinwerfern in Bodenhoehe langsam heranschwebte. Schliesslich erzeugte die fuenfhundert Meter hohe Feuersaeule ueber dem ehemaligen Forschungsinstitut ohnehin genug Licht. Eilig hechtete Max durch die offenstehende Beifahrertuer, wodurch er beinahe auf Lindas Schoss landete. "Saubere Arbeit," lobte Linda, "mein Biologieprofessor sagte auch immer: nur gut abgeflammt ist auch gut sterilisiert." Waehrend Linda den Aerocar mit waghalsiger Geschwindigkeit im Tiefflug dahinjagte, erschienen am Horizont die ersten Blaulichter der Einsatzfahrzeuge. Max setzte sich den elektronischen Stirnreif auf, und ueberspielte die Gedaechtnisaufzeichnung seiner Retinakamera auf den Bordcomputer. Als erster bekam der BND die Originalfassung in codierter Form zugesandt. Anschliessend liess Max seine Aufzeichnung noch durch das Vampirprogramm laufen. Denn auf dem Original waren seine Haende und auch seine Spezialausruestung zu sehen. Noch schlimmer waren natuerlich Glasfenster und Spiegel, in denen Max erkennbar wurde. Ein Vampir hat aber gar kein Spiegelbild, deshalb loeschte das Vampirprogramm alle heiklen Abbildungen einfach aus dem Film heraus. Stolz verkuendete Max: "Das wird die heutige ARD- Tagesschau etwas weniger langweilig gestalten." Schliesslich musste LINDAMAX alle Einnahmequellen nutzen. Profile: Gentics: Es gibt zwei Typen von Gentics. Der erste besteht aus Wissenschaftlern, die versehentlich mutiert wurden. Der zweite besteht aus deren Klonen. Diese armen Wuerstchen besitzen nicht die geringste Guerillakriegserfahrung. Vermutlich versuchten die Gentics deshalb auch echte Kaempfer umzuformen, aber das scheint ihnen nicht gelungen zu sein. Deshalb betaetigen sich Typ-1 Gentics vorwiegend wissenschaftlich, waehrend Typ-2 Gentics zumeist in der Politik taetig werden. Die gefaehrlichste Entwicklung der Typ-1 Gentics ist ein ethnospezifischer Kampfvirus zur Ausrottung der Standardmenschheit. Linda: Leutnant Linda Tatjana Jankova. Russisches Spezialkorps im fuenften Aserbeidschanischen Konflikt. Damals musste sie auf Menschen schiessen, aber jetzt ist das gluecklicherweise anders. Ausserdem ist Russland seit zehn Jahren bei der EU. Ihre Augen haben die Farbe von gesplittertem Edelstahl. Ihr Gesicht erinnert irgendwie an ein russisches Hausmuetterchen (was aber schwer taeuscht). Sie behauptet des oefteren, dass diese BND-Leute bildschirmfoermige Augen, tastaturfoermige Haende und sesselfoermige Gesaesse haetten. Max: Alter oesterreichischer Adel. Wirklicher Name: Graf Frederik von Hombug junior. Max ist nur sein Spitzname, dieser steht fuer maximale Vernichtung im Einsatzgebiet. Trat dem BND nur aus Langeweile bei. Seine angeborene Gelassenheit verleiht ihm auch in kritischen Situationen einen objektiven Ueberblick. Falls Graf Hombug in einen Hinterhalt geraet, greift Leutnant Jankova mit gewohnter Haerte ein. Das Treffen der Geier Linda meldete: "Ein Geier auf sieben Uhr." Max entdeckte noch einen zweiten Aerocar. Zugleich prasselte eine MP-Garbe auf die Titanpanzerung ihres Wagens. Das Heckfenster bekam ein paar feine Spruenge. Linda flog eine leichte Linkskurve, um das Feuer auf die linke Wagenseite zu lenken. Dann liess Max sein Seitenfenster herunter, griff sich den leichten Raketenwerfer vom Ruecksitz, und quetschte seinen Oberkoerper beim Fenster hinaus. Er visierte ueber das Wagendach den linken Aerocar an, dann orgelte seine Kampfrakete zum Gegner hinueber, der sich sofort in einen Feuerball verwandelte. Max kroch in den Wagen zurueck, und sah dass Linda ihr Seitenfenster einen Spalt breit geoeffnet hatte. Ihre Tomisenkov- Automatik spuckte Wolframnadeln auf den verbliebenen Gegner. Nach einiger Zeit platzte dessen Windschutzscheibe, und er trudelte in die Tiefe. Aufatmend drehte sich Max zur Heckscheibe um, und erblickte ein Rudel von etwa zehn Aerocars, das schnell aufholte. Max programmierte den Autopiloten und die Selbstvernichtungsanlage. Ihr Aerocar raste nun im Sturzflug in die Tiefe, und fing sich erst knapp ueber der Wasseroberflaeche eines Flusses. Als sie unter einer Bruecke durchflogen, sprangen Linda und Max ins Wasser. Ihr Aerocar ging anschliessend in langsamen Steigflug ueber. Nach dreissig Sekunden zuendete die Automatik eine Mikrofusionsbombe. Als Max und Linda auftauchten, regnete es brennende Wagentruemmer. Der dritte Mann Max und Linda hatten kaum das Ufer erreicht, da ertoente das schrille Jaulen eines Aerocars, und ueber die Uferboeschung sirrten Querschlaeger. Offenbar hatte die Fusionsbombe nicht alle Gentics erwischt. Gluecklicherweise befand sich unter der Bruecke ein begehbarer Abwasserkanal. Gleich nach dem Eingang klebte Linda eine Haftmine an die Decke, (eine Dame geht niemals ohne Haftminen aus) dann rannten Max und Linda rasch weiter. Hinter ihnen knallte es heftig, und der Kanaleingang wurde verschuettet. Nach einigen hundert Metern fanden sie einen senkrechten Schacht mit rostigen Metallsprossen. Max kletterte als erster nach oben und oeffnete den Kanaldeckel. Dann blickte er in eine Waffenmuendung samt zugehoerigem Gentic. Auf Grund ihrer hohen Intelligenz hatten die Gentics erkannt, dass Max auch irgendwo aus dem Kanal herauskommen wuerde. Unter Max ertoente der liebliche Klang einer Tomisenkov- Automatik, und an seinem rechten Ohr sirrten Wolframpfeile vorbei. "Reservemagazin" erlaeuterte Linda. Der Gentic sackte zusammen. Max schob die Leiche beiseite und stieg aus dem Kanal. In zehn Metern Abstand standen drei Gentics ganz brav bei ihrem Aerocar. Als Max sein Gehoer wiedererlangte, verstand er auch warum. Hinter ihm war ein EU-Truppentransporter gelandet, und eine hundert Mann starke Luftlandeeinheit schwaermte ueber das gesamte Areal aus. Im Selbstvernichtungsprotokoll ihres Wagencomputers war natuerlich ein Notsignal an den BND vorgesehen gewesen. Die dunkle Seite des Mondes Linda und Max flogen mit einem EU-Tornado nach Kourou. Dort stiegen sie in einen Ariane-5-Transporter und wurden zur ISS geschossen. Zugleich hatte die NASA ein Shuttle zur ISS geschickt, welches dort nachtankte. In seiner Ladebucht hing eine Fuenfhundertmegatonnenbombe, und ein Infrarotteleskop. Der BND- Computer hatte den genetischen Code der Gentics, ihres Killervirus und einiger marsianischer Mikroorganismen verglichen. Die gemeinsamen Strukturen liessen nur den Schluss zu, dass Aliens die Menschheit manipulierten. Man vermutete, dass der Alienstuetzpunkt auf der Rueckseite des Mondes lag. Max und Linda donnerten mit dem Shuttle los, und umrundeten den Mond unauffaellig in einer hohen Umlaufbahn. Gluecklicherweise war gerade Vollmond, infolgedessen war die Mondrueckseite kalt und dunkel. Daher fand das Infrarotteleskop bald einen Waermefleck in der Naehe des erdfernsten Punktes, riesige Bauten nichtmenschlichen Ursprungs. Auf der Vorderseite des Mondes wechselte das Shuttle auf eine sehr niedrige Umlaufbahn, die ueber den Alienstuetzpunkt fuehrte. Als das Shuttle ueber dem Radarhorizont der Aliens auftauchte, klinkte Max die Fusionsbombe aus. Linda schaltete unmittelbar danach das Triebwerk auf vollen Schub. Wie ein Komet donnerte das Shuttle ueber den Stuetzpunkt, aus dem ploetzlich violette Laserstrahlen zuckten. Pfeifend entwich Luft aus einigen Einschuessen, aber dann stieg der gigantische Feuerball der Fuenfhundertmegatonnenbombe in den schwarzen Mondhimmel. Die Laserstrahlen hoerten auf, aber leider auch das Shuttletriebwerk. Die helle Seite des Mondes Offenbar war die NASA-Elektronik nicht ausreichend EMP-resistent gewesen. Linda und Max schnallten sich die Raketenpacks ueber die Raumanzuege, und liessen sich gebremst in die Tiefe fallen. Das Shuttle knallte in die naechste Bergkette, und erzeugte einen neuen Mondkrater. Zu Fuss versuchten die Beiden jenen Teil des Mondes zu erreichen, von dem aus man zur Erde funken konnte. Das wollten die ueberlebenden Aliens verhindern. Eine silberne Flugscheibe von etwa zehn Metern Durchmesser landete vor Max und Linda. "Da kommt unser Taxi", meinte Max. Zwei kleine gruene Maenner in Raumanzuegen trieben sie mit ihren Lasern an Bord der Flugscheibe. Die Kabine fuellte sich mit gruenem Gas, und die Aliens nahmen ihre Helme ab. Linda und Max behielten ihre Helme auf, denn Chlorgas ist giftig. Allerdings wurden ihnen alle Waffen abgenommen. Nachdem die Flugscheibe gestartet war, entschloss sich Max zu einem biologischen Experiment, er oeffnete die Abgasoeffnung seines Schutzanzuges. Kurze Zeit spaeter husteten die kleinen Maenner gruenen Schleim, und kruemmten sich auf dem Boden. Max uebernahm den Steuerknueppel, denn das Fahrzeug raste auf die Mondoberflaeche zu. Nach ein paar Fluguebungen liess er das flinke Fahrzeug zum NASA-Mondstuetzpunkt zischen, welcher nahe dem erdnaechsten Punkt lag. Die NASA-Leute jammerten zwar ueber das verlorene Shuttle, aber nur solange, bis er ihnen die Flugscheibe vorfuehrte. Mondbasis NASA-1 Vierzig hochspezialisierte NASA-Wissenschaftler wuselten in die Flugscheibe und vermassen, zerlegten und analysierten sie. Alle Ergebnisse gingen ueber Richtfunk an die Erde ueber ihren Koepfen. Im Gegenzug kamen von der Erde ein NASA-Shuttle mit einem Patriot- Raketenabwehrsystem, eine russische Buran-Faehre mit SS-20-Raketen, und von der Asiatischen Foederation ein Langer-Marsch-Transporter mit einer Gurkha-Spezialeinheit. Die USA entmotteten ihr SDI- Programm, und kurz darauf wimmelte der Mondorbit von Killersateliten. Die ueberlebenden gruenen Maenner wankten heran, und ergaben sich, denn ihnen ging das Chlor langsam aus. In einem Stollen wurde ein Internierungslager mit Chlorgasatmosphaere eingerichtet. Vertraulichen Hinweisen aus Chlor-Mann-Kreisen zufolge, wuerde bald ein Schlachtschiff der Chlors eintreffen. Die Ruestungsindustrien der Erde erwachten aus ihrem Dornroeschenschlaf, und ihre Fliessbaender produzierten unter Verwendung der erbeuteten Technologie in schneller Folge Raumjagdbomber. Nach einigen Testfluegen begann man die Raumjaeger im Planetoidenguertel zu stationieren, wo jedes Ortungssystem nur viele bedeutungslose Objekte anzeigen wuerde. Kaum war die United-Nations-Space- Intervention-Navy (UNSIN) gegruendet, da schwenkte schon das achthundert Meter lange Chlors-Schlachtschiff in eine weite Erdumlaufbahn. Naeher kamen sie nicht, denn die Erde war in eine Wolke von Killersateliten gehuellt, die unaufhoerlich Gammastrahlen, Neutronenstrahlen, Laserimpulse, Protonenstrahlen und EMP-Schocks dem fremden Schiff entgegenschleuderten. Aus dem aeusseren Weltraum rasten die neuen Raumjaeger heran, und verschossen nukleare Kampfraketen. Gegenschlag Antares Bedauerlicherweise fing das Chlors-Schiff alle Nuklearraketen mit seinen Lasern ab, und auch ein paar Raumjaeger, die zu nahe kamen. Die Chlors begannen systematisch alle Killersateliten abzuschiessen, und die Erde schickte hastig weitere in die Umlaufbahn. Die erste Runde endete unentschieden. Doch dann klinkte ein Raumjagdbomber ein seltsames Objekt aus, das wie ein bemanntes Torpedo aus dem zweiten Weltkrieg aussah. Ein sechs Meter langer, einen halben Meter dicker Stahlzylinder, gefuellt mit vierhundert bar Helium. Hinten war eine Expansionsduese mit Steuerflossen, oben ein Easy-Rider-Doppel-Sattel mit Linda und Max. Jemand hatte das Torpedo mit mattschwarzer radarschluckender Stealthfarbe bekleistert. Kein Radar-Echo, kein Infrarot, kein Rauch, kein Licht, einfach garnichts wuerde von dem Kaltraketentorpedo ausgehen. Im luftleeren, schwerelosen Weltraum hatte dieses Objekt ein Flugverhalten wie eine MIG-39, was Linda sofort testete. Als der Magen von Max wieder hinter seiner linken Niere hervorkam, hing das ahnungslose Chlors-Schiff zehn Meter ueber seinem Kopf. Geschickt schwebte Max hinueber, und befestigte seine Neutronenbombe am gegnerischen Schiff. Max und Linda rasten danach wieder weg, und Linda drehte den Torpedo im letzten Moment so, dass der Stahltank die Neutronen abfing. Ein blauweisser Blitz zuckte auf, danach kreiste das Chlors-Schiff als Geisterschiff ohne Besatzung um die Erde. Das sollte aber nicht so bleiben, denn die UNSIN wuerde das Schiff bald in Besitz nehmen.