Dieser Text ist eigentlich gar keine Science-Fiction-Geschichte. Dieser Text bezieht sich auch nicht auf das Stargate-Universum. Gebrauchsanweisung für das Graf-Hombug–Universum: Link zu den Details: http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18736 Vor etwa 200.000 Jahren hat sich der moderne Mensch entwickelt. Der moderne Mensch schafft es von der Steinzeit bis zur Raumfahrt in etwa 10.000 Jahren. Nun stellt sich die Frage, was er in der Zwischenzeit gemacht hat. Vor 190.000 Jahren kolonisierte er die Galaxis, und gründete später das Reich der Quaronen, die bei den Doppelsternen Qua und Ron lebten. Vor 150.000 Jahren bemerkten die Quaronen, dass sie noch einen Konkurrenten hatten. In der Andromeda-Galaxie entwickelten sich vor vielen Millionen Jahren halbintelligente quallenähnliche Lebewesen, die Methan atmeten und nur im Wasser einen stabilen Körperbau besaßen. Intelligent in engerem Sinne war nur die Legemutter aller Mirgs, ein Organismus der auf dem Entstehungsplaneten der Mirgs nahezu den gesamten Ozean ausfüllte. Alle 50.000 Jahre schwärmten ihre Nachkommen über die lokale Gruppe der Galaxien aus, und versuchten die dort ansässigen Lebensformen zu verdrängen und ihre Planeten zu mirgoformieren, indem sie eine Methan-Atmosphäre aufbauten. Nach jahrhundertelangem erbittertem Weltraumkrieg, in dem Planet auf Planet vernichtet wurde, blieb den Quaronen, die auch den NISK (den Neutrino-induzierten stellaren Kollaps) entwickelt hatten, nur die Möglichkeit offen, die Sterne Qua und Ron, ihre ureigensten Sonnen zu NISKen und in deren verbrannten Planeten unterzutauchen. Auf Grund des Schwerpunkterhaltungssatzes kreisen diese Schlackenplaneten noch immer auf halbwegs stabilen Bahnen um das schwarze Doppelloch Quaron. Es ist natürlich klar, dass diese Schlackenplaneten für Archäologen sehr interessant sind. Ein kleines Problem stellen allerdings die nach 150.000 Jahren noch immer funktionierenden Todesfallen dar, die die Quaronen installiert hatten, um ihre Geheimnisse zu schützen. Die Quaronen waren eben Anhänger einer soliden Bauweise. Vor 100.000 Jahren hatte sich im Rigel-System die humanoide Rasse der Stokth entwickelt. Als ferne Nachkommen der Quaronen hatten sie eine ungefähre Vorstellung, was da auf sie zukommen sollte. Das besondere Verdienst der Stokth um alle humanoide Folgerassen war ein trickreiches galaktisches Entwicklungsprogramm. Die Stokth verschwanden schon vor der Mirg-Invasion in sicheren Verstecken. Die Mirgs hielten das für einen leichten Sieg über die Humanoiden, aber in Wirklichkeit war es genau das Gegenteil davon. Es hat den Anschein, als ob es auch heute noch Stokths geben würde, aber für uns Humanoide ist es klüger, nicht zu genau hinzusehen. Wir werden sie dann bemerken, wenn die Mirgs kommen. Die Mirgs nennen sich natürlich nicht selbst Mirgs, das Wort "Mirg" stammt aus der Sprache der Stokths, und es bedeutet sinngemäß das Abmurksen von jemandem. Vor 50.000 Jahren erkannte der letzte Kaiser von Atlantis, dass er später genau diesen Titel erhalten würde. Schließlich besaß er als legitimer Herrscher der irdischen Menschheit die Papyrusrollen von Stokth. Nachdem seine Menschheit etwa zweihundert Jahre Vorsprung vor den Mirgs erhalten hatte, was ein Verdienst der Stokths war, versuchte er einige Spezialwaffen zu entwickeln. Als einziges System von vertrauenerweckender Zuverlässigkeit entpuppte sich der SAG, der Synaptische Amnesie Generator. Eine Kombination von elektromagnetischen Wellen, die in den Nervenfasern eines jeden intelligenten Lebewesens eine Folge von Spannungsimpulsen erzeugten. In den Synapsen an den Enden dieser Fasern kamen infolgedessen neben den eigenen Nervenimpulsen auch eine Reihe von Zufallssignalen an. Nach relativ kurzer Einwirkungsdauer war das Langzeitgedächtnis ein sehr verschwommenes Gebilde, weil seine Gedächtnis-Engramme immer mehr verwischt wurden. Jede intelligente Lebensform kehrte auf ihr Steinzeitniveau zurück. Sämtliche Mirgs im Umkreis unseres Sonnensystems wurden schwachsinnig und starben infolge technischer Inkompetenz. Natürlich kann ein primitiver Mensch unter dem Einfluss des SAG immer noch auf einem Sauerstoffplaneten überleben. Mit zunehmender Hektik entsandten die Mirgs dutzende Kundschafter in unser Sonnensystem, keiner kehrte jemals zurück. Jetzt ging es um die Ehre der mirgschen Raumflotte. Fünf riesige Raumflotten, jede noch größer als ihre Vorgänger, brachen nacheinander in unser Sonnensystem auf, keine kehrte jemals zurück. Danach begriffen auch die Mirgs, dass unser Sonnensystem für alle Zeiten ein System des Todes sein würde. Die meisten Wracks der mirgschen Raumschiffe stürzten im Laufe der Jahrtausende in die Sonne, viele auf die verschiedenen Planeten, und manche kreisen heute noch irgendwo im Planetoidengürtel. Die traurige Ironie an dieser Sache war, dass auch die Kultur der Atlanter der Strahlung des SAG zum Opfer fiel, denn abschirmen konnte man diese Strahlung damals noch nicht. Die vierte Menschheit (also unsere) hatte auf Grund der sorgfältigen Vorarbeit des Kaisers von Atlantis volle zweitausend Jahre Vorsprung vor den Mirgs. Einige Jahrhunderte nachdem die Mirgs aufgegeben hatten, in unser Sonnensystem einzufliegen, gab der Synaptische Amnesie Generator wie geplant den Geist auf. Dass Atlantis Jahrtausende später auf Grund geologischer Prozesse im Meer versank, war eigentlich nicht eingeplant, störte den großen Plan aber auch nicht besonders. Die Erinnerung an einen großen Obelisken, der die Sprache und das Denken verwirrte, schlug sich sicher auch in der Geschichte vom Turmbau zu Babel nieder. Gebrauchsanweisung für Graf Frederik von Hombug: Graf Frederik von Hombug wurde am 19. September 1946 in Wien geboren. Damals wurde er noch als Karl Bednarik bezeichnet. Später schlug er die Laufbahn zum Chemotechniker ein, eigentlich nur deshalb, weil er sich für die Science- Fiction interessierte. Im Jahre 2026 war er 80 Jahre alt, das war das Jahr, als Sirtris Pharmaceuticals den ersten Alterungsstopper heraus brachte, SRT-2732. http://www.sirtrispharma.com/pipeline.html Karl Bednarik lebte erst einmal bis 2046, Alter 100, als Zittergreis, bis die nächste Entwicklung kam. GlaxoSmithKline hatte längst Sirtris Pharmaceuticals einkassiert und produzierte nun hoffnungsvoll den Wirkstoff GSK-333-228, den Verjünger. http://www.gsk.com/media/pressreleases/2008/2008_us_pressrelease_10038.htm Die unangenehmen Nebenwirkungen sind immer noch besser, als ganz abzukratzen, sagte Karl Bednarik, weil er immer noch positiv denken konnte. Im Jahre 2066, Alter 120, lieferte dann die Firma Zyvex den endgültigen Durchbruch zur Unsterblichkeit. http://www.zyvex.com/ Nanomaschinen, die wirklich alles in biologischen Systemen reparieren konnten. Es war natürlich kein Zufall, dass sich auch Karl Bednarik mit Molekularbiologie und Nanotechnologie befasst hatte. http://members.chello.at/karl.bednarik/NANO3.html Das war die Zeit großer sozialer Umbrüche, einerseits konnten halbwegs intelligente Nanomaschinen praktisch alles herstellen, was der Mensch benötigte. Andererseits war das System aus Arbeit und Arbeitslosigkeit, sowie Arbeiten und in Pension gehen nicht mehr funktionsfähig. Irgendwann einigten sich dann die Menschen darauf, dass Geld ein völlig leerer Begriff war, und natürlich auch Geiz und Habgier, denn welche Bedeutung hat denn Habgier, wenn ohnehin jeder jederzeit alles haben kann. Natürlich versuchten irgendwelche Menschen in irgendeiner Beziehung besser zu sein als andere Menschen, aber jeder, der an sich arbeitete, konnte jederzeit alles erreichen. Das war natürlich ein Rückschlag für Leute, die unbedingt etwas Besseres als andere Leute sein wollten. Link zu den Details: http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?28160 Nun folgte eine friedliche Expansion der Menschheit in den Planetoidengürtel, und Karl Bednarik, der sich damals Jim Cool nannte, weil er diesen Namen einfach cool fand, war dabei. Nach dem die marodierenden Horden der Wrukschen Befreiungsfront unser schönes Sonnensystem gründlich verwüstet hatten, begriff Jim Cool ziemlich schnell die drei Regeln des Universums: 1.) Als Pazifist überlebst du, wenn du die stärkeren Waffen hast. 2.) Als Pazifist überlebst du, wenn du die schnelleren Raumschiffe hast. 3.) Als Pazifist überlebst du, wenn du von diesen beiden Dingen mehr als der Gegner hast. Jim Cool war natürlich Pazifist, und er lebte ab nun nach diesen drei Regeln. Jim Cool war ein schneller Begreifer, und er war ein gründlicher Begreifer. Die marodierenden Wruks flohen in Panik aus unserem Sonnensystem, denn ihre eigene Regierung konnte unmöglich schlimmer sein, als Jim Cool, und die von ihm aufgestellte Todeslegion. Jim Cool zitierte oft die alten Römer: "Si vis pacem, para bellum". Wenn du den Frieden willst, dann bereite Dich auf den Krieg vor. Seltsamerweise mögen Kriegstreiber gar keine wehrhaften Völker. Um es kurz zu machen, Jim Cool hat sein eigenes Sonnensystem verteidigt, und zwei Invasionen der Wruks und eine Invasion der Floralier zurückgeschlagen, wobei die Invasion der Floralier derartig naiv geplant war, dass sie schon ein Witz war. Auch Invasoren müssen ja auch irgendwo klein anfangen. "Aber nicht bei uns", sagte Jim Cool, und das meinte er ernst. http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18588 Das alles fand etwa im 25. Jahrhundert statt. In der Zeit bis zum 47. Jahrhundert gab es zwar ab und zu einige kleinere galaktischen Kriege mit den Wruks, aber keine ernstlichen Krisen. Jim Cool nannte sich nun Admiral Graf Frederik von Hombug, und war der Oberkommandierende der fünften Galaktischen Flotte, die immerhin aus zehntausend zwei Kilometer durchmessenden Ultra-Schlachtschiffen bestand. Er nannte sich deshalb Hombug, um genau zwischen Homburg und Humbug zu stehen, die Psychologen rätseln noch daran, warum, und Graf Hombug schweigt dazu. Vize-Admiral Rick McFertig war sein Stellvertreter, falls Graf Hombug irgendwo hin reisen musste, zum Beispiel in einige Paralleluniversen. Na, ja, und dann kamen die Mirgs auf die unglaublich dumme Idee, sich noch einmal mit der Menschheit anzulegen. Schliesslich kamen die Mirgs alle 50.000 Jahre in die Schwarmphase, und es war nun wieder so weit. Plötzlich waren alle landbewohnenden Sauerstoffatmer der Galaxis Verbündete. Wruks, Chreekos, Ssirrts, Malgarths, und wie sie alle heißen mögen, denn dieses Mal ging es um ihr Überleben, und nicht nur um die Vorherrschaft über ein paar Sonnensysteme. Nun erwies es sich als günstig, dass Graf Hombug diese Völker in den sieben galaktischen Kriegen nicht restlos ausgelöscht hatte. Es ist eben gut, ein Pazifist zu sein. Besonders die Wruks standen den Menschen in Gerissenheit und Tapferkeit in keiner Weise nach. Die Wruks sahen wie metergroße Kugeln aus, aus denen insgesamt 47 Tentakeln wuchsen. Das lag daran, dass sie von an Land gegangenen Seeigeln abstammten, und nicht, wie die Menschheit, von an Land gegangenen Quastenflossern. Natürlich nannten sich die Wruks nicht selbst "Wruks", "Wruk" war nur das Geräusch, das sie beim Einatmen erzeugten, und danach sprachen sie im Infraschallbereich weiter. Graf Hombug hatte längst die Datenkristalle der Atlanter gelesen, und, wie es so seine Art war, er hatte einen Plan. Anstatt der mirgschen Raumflotte eine Vernichtungsschlacht in unserem Sonnensystem anzubieten, bot er den Mirgs eine Vernichtungsschlacht im Schedir-System an. Er konzentrierte sieben galaktische Flotten mit insgesamt 70.000 Ultra-Schlachtschiffen, 45.000 Raumkreuzer der Wruks, und noch etwa 17.000 Kampfschiffe der anderen verbündeten Sternenreiche möglichst auffällig im Schedir-System. Dabei gab es im Schedir-System nur ein kleines Eisenbergwerk zu verteidigen, dessen Bergleute man längst in Sicherheit gebracht hatte. Zur Sicherheit hatte Graf Hombug die anderen fünf galaktischen Flotten mit ihren 50.000 Ultra-Schlachtschiffen ganz unauffällig um unser Sonnensystem herum verteilt. Nachdem die gewöhnlichen Mirgs etwa so intelligent wie Termiten waren, fielen sie auf jeden Trick sofort herein. Dass die Mirgs ihre Raumschlachten dennoch immer gewinnen konnten, das lag praktisch nur an ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit. Graf Hombug wusste, dass die Mirgs diese Vernichtungsschlacht gewinnen würden, der wesentliche Unterschied war aber nur, dass die Mirgs gar nicht wissen konnten, wo sie eigentlich waren. Die Mirgs waren davon überzeugt, dass sie nun das wichtigste Sonnensystem unserer Galaxis erobern würden. Die Überlebenden der vereinigten Raumflotten zogen sich aus dem Schedir-System zurück, und beinahe keiner ahnte warum. Der Befehl an alle Flottenverbände lautete: "Das Schedir-System ist mit allen Mitteln zu verteidigen. Am 23. Februar 4682 irdischer Zeitrechnung um 18:47:23 verlassen alle Kampfverbände unauffällig das Schedir-System". Graf Hombug kannte die Vorliebe der Mirgs für runde Zahlen, und deshalb vermied er runde Zahlen, wenn es ging. Einige Wruksche Kommandanten blinzelten allerding verstehend mit den sieben am höchsten liegenden Tentakeln. Auf dem merkurähnlichen innersten Planeten Schedir-1 hatte Fürst Klaus von Irrwitz den ersten NISK-Projektor der vierten Menschheit aufgebaut. Um 19:00:00 zündete Graf Hombug den NISK-Mechanismus, und die Mirgs verbrannten im Sternenfeuer, denn nun explodierte Schedir schlagartig zu einer Supernova. Diesmal hatte das Wissen der Stokths gesiegt, und nach allgemeiner Beurteilung der vereinigten Völker unserer Galaxis war das genau richtig. Für diese Kriegslist erhielt Graf Hombug den Kriegsnobelpreis, den Jim Cool schon einige Jahrhunderte zuvor eingeführt hatte, "Friedensnobelpreis, da lachen ja die Hühner", sagte er damals. Nachdem das Sternbild Cassiopeia wie ein großes W aussieht, und nachdem Alpha Cassiopeia (Schedir) wie der rechte untere Zacken dieses W aussieht, wird nach etwa 230 Jahren dieses Sternbild auf der Erde als Schürhaken bezeichnet werden. Das kommt daher, dass Schedir 230 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Fürst Klaus von Irrwitz, ein Studienkollege von Graf Hombug, erwies sich immer öfter als Non-Stop-Superwaffen-Generator, und spuckte im Wochentakt NISK, SEHAS, UNDIS, Doomsday-Device, Mirg-Locher, Raum-Zeit-Zerhacker, Zeit-Triebwerke, und transuniversale Triebwerke aus. Dabei war Fürst Klaus von Irrwitz ein ganz normaler Mensch. Was Fürst Klaus von Irrwitz nicht wusste, war, dass seine Eltern Stokths waren, die auf der Erde Zuflucht gesucht hatten. Na, ja, Quaronen, Stokths, Alanter, und Menschen gehören alle zu der Spezies des Homo sapiens sapiens. Fürst Klaus von Irrwitz war nur sein Künstlername, in Wirklichkeit hieß er Bodo von der Hohenlohe, und seine früheren Mitschüler nannten ihn oftmals "fünf-o". Wenn man nun erklären wollte was NISK, SEHAS, UNDIS, das Doomsday-Device, Zeittriebwerke, und Parachrontriebwerke genau machen, dann würde das hier den Rahmen sprengen. Aber für Interessierte gib es hier eine Gebrauchsanleitung: http://www.e-stories.de/view-autoren.phtml?kbedn Im 47. Jahrhundert hatte Graf Hombug genug Zeit, um die anderen 256 Dimensionen zu erkunden, die Fürst Klaus von Irrwitz erforscht hatte. Natürlich gibt es beliebig viele Dimensionen, und je mehr Energie ein Teilchen hat, und umso kürzer seine Materie- Wellenlänge daher ist, umso mehr in sich eingerollte Dimensionen sind für dieses Teilchen erreichbar. Die Grenze von 256 Dimensionen ergibt sich nur aus der Tatsache, dass man die Energie aus der Zerstrahlung der Materie nicht unbegrenzt auf ein einzelnes Teilchen übertragen kann, ohne die Raumzeit selbst aufzubrechen. Für einen Admiral der fünften galaktischen Flotte, der unser Sonnensystem nur in Begleitung von zehntausend Ultra-Schlachtschiffen zu verlassen pflegte, war es eine völlig neue Erfahrung, nackt und waffenlos in ein fremdes Universum zu springen. Als Testpilot für die Erfindungen von Fürst Klaus von Irrwitz hatte Graf Hombug bereits trübe Erfahrungen gesammelt. http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18643 Vor allem beschäftigte Graf Hombug die Frage, wie man unter den zahlreichen ähnlichen Universen sein eigenes Universum wiederfinden konnte. Natürlich hatte Fürst Klaus von Irrwitz längst eine Lösung entwickelt. Ein kleines Plättchen aus monokristallinem Silber mit 3,44 mm Kantenlänge hat etwa 10.000.000 Atome an jeder seiner Kanten. Das kommt daher, dass der Van-der-Waals-Radius von Silberatomen 172 Picometer beträgt. Auf der Oberfläche dieses Plättchens gibt es also 100.000.000.000.000 Atome, und natürlich auch Vertiefungen zwischen diesen Atomen, die als Bindungsplätze für andere Atome in Frage kommen. Wenn man nun im Hochvakuum ungefähr 50.000.000.000.000 Eisenatome aufdampft, so dass es an jeder atomgroßen Stelle dieses Plättchens eine Wahrscheinlichkeit von 50 % für das Vorhandensein eines Eisenatoms gibt, dann hat man einen quantenmechanischen Zufallszahlenspeicher mit 2 hoch 100.000.000.000.000 möglichen Zuständen. Gelesen wird diese Zufallszahl mit dem Rastertunnelmikroskop, und kopiert wird diese Zufallszahl mit dem Rastertunnelmanipulator. http://www.deutsches-museum.de/sammlungen/ausgewaehlte-objekte/meisterwerke-ii/mikroskop/ Bei Zimmertemperatur sind die Eisenatome fest an den Silberkristall gebunden, weil er für sie aussieht, wie ein Eierkarton für die Eier. In den zahlreichen ähnlichen Universen gibt es zahlreiche ähnliche Fürst Klaus von Irrwitze, und diese machen praktisch das Gleiche. In diesen ähnlichen Universen ist aber die Anordnung der 50.000.000.000.000 Eisenatome immer anders, und erst in 2 hoch 100.000.000.000.000 Universen kommt genau die gleiche Anordnung vor. Wenn jemand Zweifel hat, ob das ausreicht, 2 hoch 30 ist bereits 1.073.741.824. Nachdem man alles was sich außerhalb des Körpers befindet verliert, wenn man aus dem Raum-Zeit-Kontinuum springt, brachte Fürst Klaus von Irrwitz eine Kopie dieses Silberplättchens in einem künstlichen Backenzahn von Graf Hombug unter, den er unausschlagbar fest mit einer Titanwurzel in Hombugs Kiefer verschraubt hatte. Etwas genauer gesagt, alle Objekte, die nicht durch chemische Haupt- oder Nebenvalenzkräfte gebunden sind, gehen verloren. Wer nun auf die Idee kommt, sich eine FN-P90 Maschinenpistole mit Kontaktkleber auf die Brust zu kleben, wird eine Enttäuschung erleben, und eine Menge Haut verlieren, weil die Masse der FN-P90 unter den hier auftretenden Beschleunigungskräften abreissen wird. Graf Hombug dachte kurz an aufgemalte Kleidungsstücke, aber das war ihm dann doch zu lächerlich. Mit diesem kleinen Silberplättchen konnte nun der reisende Graf Hombug an den verschiedenen festsitzenden Klaus von Irrwitzen testen, ob dieser Klaus von Irrwitz sein richtiger Klaus von Irrwitz war. Nach und nach stellte Graf Hombug den Hombug-Irrwitz-Katalog der ähnlichen Paralleluniversen (HIKDAPU) zusammen. Jedes Universum bekam im HIKDAPU eine von 2 hoch 100.000.000.000.000 digitalen Nummern verpasst. Sämtliche Hombuge und Irrwitze der ähnlichen Paralleluniversen waren genau der gleichen Meinung über die Richtigkeit ihres Vorgehens, denn sie waren einander eben alle sehr ähnlich. Was die Mirgs anbelangt, stellte sich das Problem so dar: Die Legemutter aller Mirgs befand sich in der Andromeda-Galaxie, etwa 2.500.000 Lichtjahre von unserer Galaxis entfernt. Einige kreative Köpfe in der Raumflotte hatten den konstruktiven Vorschlag gemacht, den Planeten der Legemutter aller Mirgs in eine glühende Gaswolke zu verwandeln. Leider reichten die Überlicht-Triebwerke der irdischen Raumschiffe nur 100.000 Lichtjahre weit, was innerhalb unserer Galaxis völlig ausreichend ist. Und selbst wenn es die Raumschiffe geschafft hätten, dort hin zu gelangen, stand ihnen dann die Heimatflotte der Mirgs gegenüber. Graf Hombug wandte sich an Klaus Irrwitz mit der Frage, ob man nicht die Atlanter vor 50.000 Jahren mit Hilfe der Zeitmaschine unterstützen konnte. Leider war die Antwort, dass die Zeitmaschine nur eine Reichweite von 10.000 Jahren hatte, was an der quantenmechanischen Unbestimmtheit der Kausalität lag. Man käme dann ganz bestimmt irgendwo hin, aber man wüsste dann überhaupt nicht mehr, wann und wo man war. "Und was ist mit den Mirgs in den anderen Paralleluniversen?", wollte Graf Hombug wissen. "Die Paralleluniversen", sinnierte Klaus Irrwitz, "das müsste funktionieren." Außerdem kann man die Zeitmaschine in den anderen Paralleluniversen bedenkenlos einsetzen, weil Zeitparadoxa nur im eigenen Universum ein Problem darstellen. Die kausale Entwicklung von Ereignissen kann einen selbst nur dann einholen, wenn sie im eigenen Universum stattfindet. "Ave Caesar, morituri te salutant" murmelte Graf Hombug. Ave Caesar, die Todgeweihten grüßen dich. Graf Frederik von Hombug schwebte im grauen Nichts des interdimensionalen Raumes. Er konzentrierte sich auf den Begriff "Cheyenne Mountain- Complex", und Cortana-97, seine nano-KI, zeigte ihm sofort ein dreidimensionales Bild davon. Nach dem Graf Hombug gerne HALO-1, HALO-2, HALO-3, HALO-ODST, HALO-REACH, und HALO-GALAXY (das kam erst im Jahre 2014 heraus) gespielt hatte, war Cortana für ihn der richtige Name für seine nano-KI. Cortanana hatte eine weibliche Stimme, aber eigentlich bestand sie aus Silizium. Zu diesem Thema meinte Graf Hombug: "Die echten Frauen bestehen auch nur aus Kohlenstoffverbindungen". Ein Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts hätte den nanotechnologisch praktisch unverwundbaren und molekularbiologisch praktisch unsterblichen Graf Hombug für einen Supermenschen halten können, aber seit dem Anfang des dritten Jahrtausends gehörte das alles zur kostenlosen medizinischen Grundversorgung für alle Menschen. Allerdings hatte nicht jeder Mensch des 47. Jahrhunderts ein höllisch gefährliches transdimensionales Triebwerk im Bauch, das bei einer kleinen Fehlfunktion Graf Hombug, und noch einen halben Kontinent dazu, in Fetzen reißen konnte. Wie schon gesagt wurde, führt der Weg zu den höheren Dimensionen direkt über entsprechend höhere Energiemengen. Natürlich hatte Graf Hombug an mehreren Orten der Galaxis eine Persönlichkeitskopie für seine Wiederauferstehung hinterlegt, aber dieser neue Graf Hombug würde nicht die selbe Person sein, wie jener Graf Hombug, der gestorben war. Das kann man leicht daran erkennen, dass man den neuen Graf Hombug schon erzeugen hätte können, während der alte Graf Hombug noch am Leben war. Hier geht es weiter: http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18802 http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18861