Ein Perpetuum-Mobile der zweiten Art, mit Gas im Gravitations-Feld, nach einer Idee von Roland dem Erfinder. Ich weiß natürlich, daß man ein Perpetuum-Mobile der zweiten Art nicht bauen kann. Das wäre eine Maschine, die aus einem einzigen Wärme-Reservoir Energie gewinnen kann, oder eine Maschine, die, ohne Energie zu verbrauchen, eine Temperatur-Differenz herstellt. Deshalb verwirrt mich die folgende Konstruktion. Wir nehmen eine Vakuum-Kammer von ungefähr 17 Metern Höhe, und füllen sie mit Quecksilber-Dampf von nur 5 mal 10 hoch minus 4 Pascal Druck, also von 5 mal 10 hoch minus 9 bar. Dieser niedrige Druck bewirkt eine mittlere freie Weglänge von ungefähr 20 Metern, so daß in unserer Vakuum-Kammer die Quecksilber-Atome häufiger von den Wänden abprallen, als von einander. Die Vakuum-Kammer soll nach außen gegen Wärme-Leitung und Wärme-Strahlung gut isoliert sein, auch der Deckel und der Boden der Vakuum-Kammer sollen so wenig Wärme-Strahlung wie möglich austauschen können, also verspiegelt sein. Um zu verhindern, daß das Quecksilber von der Silber-Schicht absorbiert wird, könnte man die Silber-Schicht mit Silizium-Dioxid bedampfen. Ansonsten wäre man dazu gezwungen, anstelle von Quecksilber-Dampf mit dem Edelgas Xenon zu arbeiten. Quecksilber hat ein Atom-Gewicht von 201 Dalton, und bei null Grad Celsius eine mittlere thermische Molekular-Geschwindigkeit von 184 Metern pro Sekunde. Wenn man ein Quecksilber-Atom mit 184 Metern pro Sekunde im absoluten Vakuum genau senkrecht nach oben fliegen lassen könnte, dann käme es in 1728 Metern Höhe vorübergehend zum Stillstand, um dann wieder herunter zu fallen. In Frage kommende Substanzen: Elektronen e- 0,000544 d MolGew 111890 m/s 638097399 m Höhe Wasserstoff H2 2 d MolGew 1846 m/s 173679 m Höhe Helium He 4 d MolGew 1305 m/s 86840 m Höhe Stickstoff N2 28 d MolGew 493 m/s 12406 m Höhe Sauerstoff O2 32 d MolGew 461 m/s 10855 m Höhe Xenon Xe 131 d MolGew 228 m/s 2652 m Höhe Schwefelhexafluorid SF6 146 d MolGew 216 m/s 2379 m Höhe Tetrachlorkohlenstoff CCl4 154 d MolGew 210 m/s 2256 m Höhe Perchloräthylen C2Cl4 166 d MolGew 203 m/s 2093 m Höhe Quecksilber Hg 201 d MolGew 184 m/s 1728 m Höhe Hexachloräthan C2Cl6 237 d MolGew 170 m/s 1466 m Höhe Jod-Dampf J2 254 d MolGew 164 m/s 1368 m Höhe Uranhexafluorid UF6 352 d MolGew 139 m/s 987 m Höhe Jodoform CHJ3 394 d MolGew 132 m/s 882 m Höhe Tetrajodmethan CJ4 520 d MolGew 114 m/s 668 m Höhe Hexajodäthan C2J6 785 d MolGew 93 m/s 442 m Höhe Jod hat bei 25 Grad Celsius einen Dampfdruck von 0,41 mbar = 41 Pascal, das ergibt eine mittlere freie Weglänge von ungefähr 0,08 mm. Uranhexafluorid hat bei 25 Grad Celsius einen Dampfdruck von 0,153 bar. Die Jodverbindungen sind Feststoffe mit ausreichend hohem Dampfdruck. Berechnung: v in m/s = 158 * QWURZEL( 273 Kelvin / MolGew in Dalton ) h in m = ( v in m/s * v in m/s ) / ( 2 * 9.81 m/(s*s) ) Wenn nun in unserer Vakuum-Kammer die Quecksilber-Atome vom Boden zum Deckel fliegen, dann verlieren sie bei 17 Metern Höhen-Unterschied ungefähr ein Prozent ihrer kinetischen Energie. Sie gewinnen natürlich genau so viel an potentieller Energie, aber diese hat keine Auswirkungen auf die Heftigkeit ihrer Stöße an den Deckel unserer Vakuum-Kammer. Das bedeutet, daß der Boden unserer Vakuum-Kammer im Gleichgewicht mit Quecksilber-Dampf von null Grad Celsius ist, und der Deckel unserer Vakuum-Kammer im Gleichgewicht mit Quecksilber-Dampf von minus 2.7 Grad Celsius ist. Diese durch das Gravitations-Feld erzeugte Temperatur-Differenz bereitet mir Kopfzerbrechen. Wenn man vermeiden will, daß die Temperatur-Differenz bei unterschiedlichem Gravitations-Potential auftritt, dann kann man neben den Tank mit Quecksilber-Dampf oder Xenon einen gleichartigen Tank mit Wasserstoff oder Helium aufstellen. Bei Wasserstoff mit 2 Dalton Molekular-Gewicht sollte nur eine Temperatur-Differenz von 0.027 Grad Celsius auftreten, so daß die auf gleicher Höhe liegenden Deckel der beiden Tanks immer noch beinahe 2.7 Grad Celsius Temperatur-Differenz zu einander haben. Optimierung der Wärme-Transport-Leistung : Bei einem g Schwerkraft, 20 Metern freier Weglänge, und nur 5 mal 10 hoch minus 9 bar Druck wird die Wärme-Transport-Leistung unserer Apparatur nur sehr gering sein, und das bei einem derart riesigen Aufbau. 1 g sind 9.81 Meter pro Sekunden-Quadrat. Moderne Ultra-Zentrifugen können wesentlich höhere Beschleunigungen als 100 000 g erzeugen. Der Beckman 100Ti-Rotor schafft sogar 800 000 g, aber das könnte für unsere Apparatur etwas zu viel sein. Bei 172 800 g kann ein Quecksilberatom nur 10 Millimeter hoch hüpfen, und hat dann ungefähr minus 273 Grad Celsius an kinetischer Energie. Da wir nur noch eine mittlere freie Weglänge von ungefähr 10 Millimetern benötigen, können wir mit dem viel höheren Druck von 1 Pascal, oder 10 hoch minus 5 bar, arbeiten. Das chemisch wesentlich problemlosere Edelgas Xenon kann bei 265 200 g unter den sonst gleichen Bedingungen verwendet werden. Natürlich könnte man nun sagen, daß die Temperatur-Differenz durch den Energie-Verbrauch beim Antrieb der Ultra-Zentrifuge hergestellt wird, aber ein Gedanken-Experiment auf einem Neutronen-Stern mit entsprechend hoher Schwerkraft würde auch ohne jeden Antrieb funktionieren.