Übergangszeit Die Übergangszeit ist genau jetzt. Konflikte sind eine Folge von Mangelzuständen, denn dann streiten sich die Menschen um die Ressourcen. Mangelzustände sind eine Folge von primitiver Technologie, denn für eine ausreichend komplexe Technologie gibt es Rohstoffe und Energie im Überfluss. Das, was man in Mitteleuropa als Existenzminimum oder als Armutsgrenze bezeichnet, das ist deutlich höher als das Durchschnittseinkommen in den ärmeren Ländern. Das Industriezeitalter ist aber nur eine relativ kurze Übergangszeit zwischen der Agrargesellschaft davor und der Epoche der Nanotechnologie danach. Das Zeitalter der persönlichen Freigiebigkeit: Freigiebigkeit ist eine Folge von Wohlstand, denn dann kann man Überschüsse abgeben, die man selbst nicht benötigt. Das gilt sowohl für Material als auch für Information. Wikipedia und RepRap sind nur Beispiele dafür, ganz im Gegenteil zu den mittelalterlichen Geheimwissenschaften. Man findet die Beschreibung des RepRap in der Wikipedia. Information kann man verschenken, ohne dass man danach weniger Information besitzen würde. Dreidimensionale Drucker können fertige Gegenstände aus verschenkten Informationen herstellen. Alle diese Dinge gibt es bereits heute. Kreative Arbeiten machen dem Menschen Spaß, und sie sind auch ein Geschenk an die Menschheit, für das man anerkannt wird. An die Stelle der Konkurrenz, wer den anderen Menschen mehr weg genommen hat, tritt dann die Konkurrenz, wer mehr Dinge, oder wer schönere Dinge verschenkt hat. Es gibt natürlich auch Menschen, die das nicht als Konkurrenzkampf, sondern als Nächstenliebe ansehen. Wenn es in der Übergangszeit Menschen gibt, die Geld für ihre Produkte verlangen, und Menschen die ihre Produkte verschenken, dann werden die Menschen die Geld für ihre Produkte verlangen, kein Geschäft mehr machen. Patente verhindern die gewerbliche Nutzung von fremden Erfindungen, aber sie verhindern nicht, dass man die Produkte von fremden Erfindungen verschenkt, oder dass man fremde Erfindungen im persönlichen Bereich einsetzt. Können finstere Verschwörer diese Entwicklung aufhalten? Nein, die Hersteller von Nachschlagewerken und Plastikartikeln konnten auch Wikipedia und den RepRap nicht aufhalten. Das liegt daran, dass unser Wirtschaftssystem gegen die Selbstlosigkeit von so vielen Menschen völlig machtlos ist. Ob ein Mensch aus Selbstlosigkeit oder aus Profilierungssucht Wissen oder Dinge verschenkt ist völlig unwichtig, denn es zählt nur die Tatsache, dass er etwas verschenkt. Das Zeitalter der staatlichen Freigiebigkeit: Menschliche Arbeit ist eine Folge von primitiver Technologie, denn ausreichend komplexe Maschinen können alle notwendigen Arbeiten erledigen. Ein Mangel an Arbeitsplätzen ist ein gutes Zeichen, denn er zeigt an, dass es einen Überschuss von Produkten gibt, die von Maschinen erzeugt werden. Seit mehr als tausend Jahren sinkt die Lebensarbeitszeit kontinuierlich ab. Die Freistellung des Menschen von der Arbeit hat schon längst begonnen. Geld ist eine Folge von primitiver Technologie, denn wenn ohnehin alle Produkte ohne das Zutun menschlicher Arbeit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, dann braucht man diese Produkte nur gleichmäßig zu verteilen. In der Übergangszeit könnte man ausnahmslos jedem Menschen ein staatliches Grundeinkommen, eine staatliche Rente oder eine staatliche Pension zahlen, ganz gleich, was er macht. So könnte man die Produkte der staatlichen Roboterfabriken gleichmäßig verteilen, und gleichzeitig den individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Wenn die Maschinen und Roboter wieder von Maschinen und Robotern gebaut und gewartet werden, dann kosten sie weder Geld noch menschliche Arbeitskraft. Auch die derzeitige Wirtschaftskrise ist nicht real, sondern eine Folge einer primitiven Verteilungstechnologie für Produkte. Die Menge der Arbeitskräfte, Nahrungsmittel, Produktionsmaschinen, Rohstoffe, Energieträger und Immobilien ist genau so groß wie vorher. Wir sollten deshalb auch so weitermachen, wie vor der fiktiven Krise. Geld ist nicht real, und hat keinen realen Wert. Die Menge der Arbeitskräfte, Nahrungsmittel, Produktionsmaschinen, Rohstoffe, Energieträger und Immobilien ist real, und sie hat einen realen Wert. Denkt nicht finanzpolitisch, denkt technologisch. Wir können uns immer noch alles selbst herstellen, was wir brauchen, genau so wie vor der fiktiven Krise. Was sollte uns daran hindern? Das Zeitalter der Nanotechnologie: Krankheit und Tod sind eine Folge von primitiver Technologie, denn eine ausreichend komplexe Technologie kann auch lebende Zellen reparieren. Seit mehr als tausend Jahren steigt die menschliche Lebenserwartung kontinuierlich an. Die Entwicklung der Technologie verläuft exponentiell. Die Leistung der Computer verdoppelt sich bereits seit fünfzig Jahren in immer weniger als 1,5 Jahren. Das ist in 15 Jahren bereits der Faktor 1024. Das medizinische Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle fünf Jahre. Das ist in 15 Jahren bereits der Faktor 8. Die Leistung der Computer und das medizinische Wissen der Menschheit sind längst eine Symbiose oder Synergie in der Molekularbiologie eingegangen. Geburtenüberschuss ist eine Folge von Armut, denn in den reichen Industriestaaten herrscht ein Mangel an Geburten. Sobald der Vermehrungsfaktor unter eins gesunken ist, kann auch eine unsterbliche Bevölkerung nach unendlich langer Zeit nur eine endliche Zahl an Menschen umfassen. Zum Beispiel steigt die Bevölkerung beim Vermehrungsfaktor von 0,8 nur um den Faktor 5 an. Limes-Funktion: L = 1 / ( 1 - 0,8 ) = 1 / 0,2 = 5 Ein sehr nahe liegender Nebeneffekt der Unsterblichkeit ist die Tatsache, dass Nanomaschinen, die jedes beliebige Molekül zusammensetzen können, selbstverständlich jede denkbare Krankheit oder Invalidität heilen können, und dass diese Nanomaschinen noch viel leichter Nahrung, Kleidung, und Behausungen herstellen können. Die Idee, dass es im Zeitalter der Nanomaschinen Armut und Arbeitslosigkeit geben könnte, ist völlig absurd. Natürlich wird niemand mehr arbeiten müssen, der keine Lust dazu hat, aber die kreativen Denker werden ihren Beitrag zum allgemeinen Wohl freiwillig leisten, so wie sie es schon seit Jahrhunderten getan haben. Ein paar begabte Techniker werden sich ehrenamtlich um die staatlichen Roboterfabriken kümmern, falls Probleme auftreten, deren Lösung den Robotern noch nicht einprogrammiert sind. Höhere geistige Leistungen, wie zum Beispiel Wissenschaft und Kunst, erbringen die Menschen gerne, während Roboter kaum dafür geeignet sind. Diebstahl, Raub und Prostitution ist jede Motivation entzogen, denn niemand hat mehr einen Mangel an materiellen Dingen. Auch Machtgier und Herrschsucht sind eine Folge von primitiver Technologie, denn wenn alle Menschen alle Produkte haben können, die sie wollen, fällt die Motivation für Machtgier und Herrschsucht zum größten Teil weg. Natürlich werden die Menschen in der Zukunft nicht besser sein als die heutigen Menschen, aber sie werden einfach wesentlich weniger Gründe haben, etwas Schlechtes zu tun. Bin ich nun für den Kapitalismus, den Kommunismus, die Nächstenliebe oder für einen völlig neuen Dingsbumsismus? Nein, einfach das Gehirn einschalten, und die bereits existierende Technologie anwenden. Kommt nun das Paradies auf Erden? Nein, aber wir versuchen dem Paradies so nahe zu kommen, wie es möglich ist. Ist die Welt nun gut oder schlecht? Erich Kästner sagte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Iain M. Banks schrieb: "Money is a sign of poverty." "Geld ist ein Zeichen der Armut." Viele schöne Links: Diagramm der Leistung der Technologie und der Verbesserung der Technologie: http://members.chello.at/karl.bednarik/LOGISTEI.PNG Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite RepRap: http://de.wikipedia.org/wiki/RepRap Die universelle Maschine: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20261/1.html 3D-Drucker für das Volk: http://www.heise.de/tr/artikel/3D-Drucker-fuer-das-Volk-279077.html Mikro Robot anodisch Ätzen, Generation 1, 2 Minuten Video: http://www.youtube.com/watch?v=JIY_Ld_sqxk Mikro Robot Galvanoplastik, Generation 2, 2 Minuten Video: http://www.youtube.com/watch?v=UYfhu0frLAI Nanomedizin und Nanotechnologie: http://members.chello.at/karl.bednarik/NANO3.html Post scarcity society: Gesellschaft nach der Knappheit: http://en.wikipedia.org/wiki/Post_scarcity Post Scarcity und Robot Society: http://www.podcast.de/episode/1444227/DAZ_69_Post_Scarcity_und_Robot_Society Kultur-Zyklus (Iain M. Banks): http://de.wikipedia.org/wiki/Kultur-Zyklus