Diese sperrige Bezeichnung, die Ihnen vielleicht aus der Musik vertraut ist,
leitet sich vom lateinischen Begriff für "nach Belieben" ab.
Für die Fütterung bedeutet das: Ihre Hoheit, die Katze, speist wann und so viel sie will.
Hat die Katze die freie Wahl, nimmt sie über den ganzen Tag (und die Nacht) verteilt
zehn oder mehr kleine Portionen zu sich. In
freier Natur erlegt sie nicht Beutetiere auf Vorrat, um sie dann
alle zusammen in einem opulenten Mahl zu verzehren. Sondern sie fängt und futtert
hier ein Mäuschen, da einen Falter, dort ein Heupferd –
wie es sich ergibt.
Ihrem Stubentiger können Sie uneingeschränkten Zugang zum Futter eigentlich
nur dann ermöglichen, wenn Sie Trockenfutter anbieten. Dosenfutter ist vor allem
in der warmen Jahreszeit schon nach ein, zwei Stunden im Napf zumeist in einem Zustand,
dass die Katze sich mit Grausen abwendet. Rohes Fleisch vergammelt nicht gar so schnell,
jedenfalls dann nicht, wenn Sie es in möglichst großen Stücken anbieten. Wenn Sie
der Katze aber gewolftes Fleisch servieren, müssen Reste hurtig in den
Kühlschrank, um nicht zu verderben.
Dennoch sollten Sie die Tagesration Ihrer Katze auf so viele kleine Portionen
aufteilen, wie es organisatorisch irgend möglich ist. Zwei Mahlzeiten täglich sind
das Minimum, besser sind wenigstens drei. Das ist auch für gestresste
vollzeitberufstätige Katzensklaven machbar:
Frühstück, eine Mahlzeit beim Nachhausekommen und noch eine vorm Schlafengehen.
Geht sich zusätzlich noch ein Mittagessen aus – wunderbar.
Unter normalen Bedingungen ist auch auf den Appetit bzw. das Hungergefühl der Katze
Verlass: Freier Futterzugang veranlasst sie nicht zu ständiger hemmungsloser
Völlerei. Anders kann es aussehen, wenn die Mahlzeiten einziger Höhepunkt und
Abwechslung in einem langweiligen und bewegungsarmen Katzenalltag sind. Wenn Ihr
einst zierliches Kätzlein sich in eine träge Tonne verwandelt hat,
und der Tierarzt Stoffwechselstörungen o.Ä. als Ursache ausschließen kann, müssen
Sie den Brotkorb höher hängen. Das ist wörtlich gemeint: Lassen Sie die Katze
für ihr Futter "arbeiten". Gestalten Sie den Alltag Ihrer Katze abwechslungsreich
und spannend, verschaffen Sie ihr Spiel und Spaß. Die Ausrede "Meine Katze ist
nun mal ein ruhiger Typ und liegt am liebsten auf dem Sofa", gilt nicht.
Machen Sie ihr Beine und halten Sie sie in Schwung –
das trägt auch zu Ihrer eigenen Fitness bei. :-) Und aktive, ausgelastete
Katzen schlagen auch bei Ad-libitum-Fütterung nicht über die Stränge, sondern
nehmen innerhalb einer gewissen Schwankungsbreite genau so viel Futter auf,
wie sie brauchen.
Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die vom Organismus u.a.
für die Bildung von Prostaglandinen (Gewebshormonen) benötigt wird. Die meisten
Wirbeltiere sind in der Lage, die lebensnotwendige Arachidonsäure aus Linolsäure
zu synthetisieren – Katzen können das nicht. Für sie ist Arachidonsäure
daher
essenziell,
muss also mit dem Futter zugeführt werden.
Arachidonsäure ist ausschließlich in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft enthalten.
Einen besonders hohen Gehalt weist
Schweinefleisch
auf, aber auch Eigelb, Huhn, Rindsleber oder Butter enthalten relativ viel Arachidonsäure.
Es ist allerdings nicht notwendig, gezielt Arachidonsäure-reiche Futtermittel
auszuwählen. Mit einer abwechslungsreichen Kost wird der Bedarf auf jeden Fall gedeckt.
Zugegeben: Rohfütterung ist aufwändiger als das Öffnen einer Packung Trocken-
oder einer Dose Nassfutter. Das fängt beim Einkauf an, wo Sie nicht mehr
blind die Lieblingsfuttermarke Ihrer Katze in den Einkaufswagen
packen können, sondern von der Fleisch- zur Fischtheke und von dort zum
Geflügelkühlfach wandern oder sogar einen Schwatz mit dem Fleischhauer Ihres
Vertrauens halten müssen. Wenn Sie nicht täglich einkaufen können oder wollen,
müssen Sie zuhause Fleisch, Fisch und/oder Geflügel auf Vorrat portionieren,
eventuell zerkleinern, verpacken und in den Tiefkühler schlichten. Und Sie
müssen täglich daran denken, Futter für den nächsten Tag aufzutauen. Dazu
vielleicht ein bisschen Gemüse schnippeln, mal eine Portion Reis kochen, ab
und an ein Ei aufschlagen ... doch, ja, Sie müssen täglich ein paar Minuten mehr
Zeit und Mühe investieren als bei Fütterung von Fertignahrung.
Die Frage nach dem Kostenaufwand ist schwerer zu beantworten: Haben Sie Ihrer Katze
bisher das billigste Trockenfutter vom Diskonter serviert, wird die Frischfütterung
wahrscheinlich etwas teurer; kam bislang Dosenfutter der mittleren Preisklasse in
den Napf, werden Sie mit der Rohkost eher günstiger fahren. Nicht zu vergessen
die Umwegrentabilität: Rohfütterung reduziert den Output Ihrer Katze, was Schlepperei
und Ausgaben für Katzenstreu verringert.
Die Aujeszky'sche Krankheit (wegen der Tollwut-ähnlichen Symptome auch Pseudorabies genannt)
wird vom Porcinen Herpesvirus 1 (PHV 1) hervorgerufen,
das praktisch alle Säugetiere mit Ausnahme von Pferden und Primaten (inkl. Mensch) befallen kann.
Hauptwirt ist jedoch das (Wild-)Schwein. Das Virus verursacht nach sehr kurzer Inkubationszeit
Störungen des Zentralnervensystems (Krämpfe, Lähmungen, unkontrollierter Speichelfluss etc.),
begleitet von hohem Fieber und extremem Juckreiz. Während bei Schweinen die Krankheit bei
älteren Tieren milder verläuft und fast nur bei Ferkeln zum Tode führt,
verläuft sie bei Katzen und Hunden immer tödlich.
Die wichtigste potenzielle Ansteckungsquelle für Katzen (und Hunde) ist
rohes Schweinefleisch. Erhitzen auf mindestens 65 Grad tötet
die Erreger aber zuverlässig innerhalb weniger Minuten ab. Die Fütterung von gegartem
Schweinefleisch ist daher ungefährlich.
Einfrieren nützt dagegen nicht so viel:
Zwar sterben die Viren bei Tiefkühlung nach einigen Wochen ab,
dafür sind aber tiefere Temperaturen nötig als haushaltsübliche Tiefkühlgeräte erzeugen können.
Zur Panik besteht kein Anlass: Da der Befall mit dem Virus für Schweinezucht-
bzw. Mastbetriebe enorme wirtschaftliche Schäden bedeutet, wird der
Erreger natürlich bekämpft. Die Wahrscheinlichkeit, Aujeszky-befallenes Schweinefleisch
zu erwerben, ist äußerst gering. Wenn
Sie jegliches Risiko ausschließen wollen, füttern Sie
Schweinefleisch nur gut durchgegart.
Zwei Wege führen zu einer ausgewogenen Zusammenstellung des Futters.
Variante 1: Sie wälzen Fachliteratur, wie viel von welchen
Nährstoffen die Katze nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen
braucht, suchen sich da, wo widersprüchliche
Angaben vorliegen, die für Sie plausibelste heraus und stellen
mithilfe von Nährwert-Tabellen einen entsprechenden Menüplan zusammen.
Wiegen Sie die Zutaten tunlichst
molekülgenau ab! ;-)
Variante 2: Sie gucken, wie sich wild lebende Katzen ernähren und orientieren
sich daran. In der freien Natur besteht Katzenfutter aus Mäusen und anderen
Kleinsäugern, aus kleinen Vögeln, Eidechsen, Insekten, manchmal Fischen
und anderem Wassergetier. Auch diverses Grünzeug, Kräuter und Früchte werden -
in kleinen Mengen - keineswegs verschmäht. Denn Katzen sind erstens Faunivoren
(Beutetierfresser) und zweitens große Feinschmecker. Diese Vorliebe für gutes
Essen war es ja wohl auch, was die Nubische Falbkatze,
Ahnin aller Hauskatzen,
letztlich bewog, sich dem Menschen anzuschließen, sich also in Eigenregie zu
domestizieren – neuesten Forschungen
(*) zufolge
schon vor mehr als 9.500 Jahren.
Ein erlegtes Beutetier wird von der Katze komplett verzehrt.
Versuchen sie also, bei der Zusammenstellung des Futters Beutetiere "mit
Butz und Stingel" zu simulieren:
Servieren Sie Ihrem Stubentiger nicht nur Muskelfleisch,
sondern auch Innereien, Bindegewebe, Fett, Knochen, Blut, Fell etc.;
und ergänzen Sie kreativ durch andere Zutaten,
was noch fehlt: Statt vorverdautem Mageninhalt bietet sich z.B.
gekochtes "Mäusefutter" wie Getreide und andere Sämereien, Nüsse usw. an;
anstelle von Fell und Federchen können Sie ballaststoffreiches Gemüse anbieten,
Knochen können Sie durch Eierschalen ersetzen. Dazu ein wenig rohes Grünzeug,
Obst, frische Kräuter, ab und zu ein Ei, gern auch Milchprodukte – lassen
Sie Ihrer kulinarischen Phantasie freien Lauf und staunen Sie,
was Ihrer Katze alles schmeckt. :-)
Je abwechslungsreicher Sie füttern, umso mehr Spaß hat Ihre Katze – und
umso sicherer können Sie sein, dass sie alle Nährstoffe bekommt, die sie braucht.
(*) Science, Bd. 304, S. 259 (2004)
Siehe auch:
Bedarf
Avidin ist ein
Protein, das in sehr kleinen Mengen in rohem Eiklar zu finden ist.
Berühmtheit erlangte Avidin durch seine Fähigkeit, Biotin (Vitamin H) zu binden,
und zwar so stabil, dass die Verbindung im Verdauungstrakt weder resorbiert
noch aufgespalten werden kann. Da Biotin aber vom Organismus aufgenommen werden
muss und ein Mangel zu Hautproblemen und neurologischen Störungen
führen kann, geriet rohes Eiklar in den Ruf,
ein gefährlicher Vitaminräuber zu sein, der keinesfalls verfüttert werden dürfte.
Aber alles nur halb so wild: Avidin wirkt nicht wie ein Schwarzes Loch,
das für alle Ewigkeit jegliches in der Katze befindliche Biotin
schluckt. Die kleine Menge Avidin im Eiklar kann auch nur eine kleine
Menge Biotin binden. Um Mangelerscheinungen hervorzurufen, müssten Sie
Ihrer Katze täglich rohes Eiklar in großen Mengen servieren,
ohne ihr gleichzeitig mit dem restlichen Futter Biotin zuzuführen. Das
ist praktisch unmöglich: Biotin ist u.a. im Eigelb/Dotter enthalten.
Solange Sie Ihre Katze nicht über einen größeren Zeitraum hinweg
überwiegend mit rohem Eiklar ernähren, müssen Sie an den Vitaminräuber
Avidin keinen einzigen sorgenvollen Gedanken verschwenden. Wenn Sie
aber dennoch auf Nummer sicher gehen wollen: Füttern Sie Eiklar nur gegart.
Avidin wird beim Erhitzen zerstört.
Siehe auch:
Eier
BARF steht für
Bones
And Raw Food (Knochen und rohes Futter)
bzw. allgemeiner für
Biologically Appropriate
Raw Food, also für
Biologisch
Artgerechtes Rohes Futter.
Der Name bedeutet, was er sagt: Statt totgekochter, fader und wohl nur mäßig wertvoller
Konservenkost oder trockenen Keksen erhalten Hund und Katz frisches, gesundes Futter,
wie die Natur es eben vorgesehen hat.
Das klingt einfach und ist es in der praktischen Umsetzung auch. Kompliziert
ist nur die Theorie. Nein, auch nicht – die Theoretiker sind es, die
die Angelegenheit verkomplizieren. :-) Denn es gibt annähernd so viele BARF-Philosophien
wie es BARFer gibt. Das ist für den interessierten Neueinsteiger besonders
bei der Rohkost für Hunde fatal – denn es besteht herzlich wenig Einigkeit
darüber, ob Haushunde sich in freier Natur ebenso ernähren wie ihre wölfischen
Ahnen, und selbst über deren Fressgewohnheiten wird eifrig und mitunter heftig
debattiert. Das hat unterschiedliche Ansichten darüber zur Folge, wie
rohes Hundefutter zusammengesetzt sein muss – und wer seinem Hund z.B. keine
Knochen vorsetzt, dem wird von Anhängern der reinen Lehre nach
Billinghurst
sowieso das Recht abgesprochen, sich BARFer zu nennen ...
Bei Katzen gestaltet sich die Sache einfacher: Die Ernährungsgewohnheiten
wild lebender Katzen sind gut bekannt – schließlich wurden Katzen
immer schon gerade wegen ihrer kulinarischen Vorlieben gehalten, als Mäusefänger
nämlich. Zudem ist es dem Menschen (glücklicherweise!) nie gelungen,
Katzen per Zuchtwahl so drastisch zu verändern, dass sie, wie manche
Hunderassen, kaum noch Ähnlichkeit mit ihren wilden Verwandten bzw Vorfahren
haben. Dadurch erübrigen sich Diskussionen, ob Hauskatzen so anders sind
als ihre wilden Artgenossen, dass sie auch andere Ansprüche ans Futter
stellen.
Ach ja: Vor Erfindung des Fertigfutters wurden Haushunde und Katzen natürlich
roh bzw. allenfalls mit Tischabfällen gefüttert, also ge
barft.
Die Propagierung dieser "altmodischen" Fütterungsweise durch Billinghurst erntete
daher Spott: BARF stand zunächst für
Born
Again Raw Feeders – wobei das Akronym nicht zufällig gewählt war, denn
das englische Wort
barf bedeutet
erbrechen ... was leicht geschehen kann,
wenn man das erste Mal etwa einen duftenden Blättermagen zerteilt. :-)
Eine Maus, Idealmaßstab allen Katzenfutters, enthält etwa
62 %
Wasser, 19 %
Proteine,
11 %
Fett, 4 %
Kohlenhydrate
und 4 %
Mineralstoffe.
Das ist eine gute Richtlinie,
aber keine, die sklavisch befolgt werden muss – Katzen erbeuten ja nicht nur
Mäuse, sondern auch andere Tiere, die auch anders "zusammengesetzt" sind, und sie
gönnen sich durchaus mal ein paar Kohlenhydrate extra. :-)
Und selbstverständlich
muss nicht jede einzelne Mahlzeit, nicht mal jede Tagesration optimal zusammengesetzt
sein: Wenn Sie hübsch abwechslungsreich füttern, genügt es, die Ausgewogenheit
des Futters über ein oder zwei Wochen hinweg anzupeilen.
Wichtig bei der Zusammensetzung des Futters ist, dass Fette und Proteine aus
tierischen Quellen stammen, um für die Katze optimal verwertbar und leicht
verdaulich zu sein.
Nebst der Zusammensetzung sollte auch die Menge passen,
um die Katze mit ausreichend
Energie
zu versorgen. Kalkulieren Sie für eine erwachsene Katze je nach Aktivität
etwa 60 bis 90 Kalorien pro Tag und Kilo Körpergewicht.
Wenn Sie sich nicht einfach auf den Appetit und das natürliche Sättigungsgefühl Ihrer
Katze verlassen wollen, kann eine Kalorientabelle helfen,
ein Gefühl für die benötigten Mengen zu bekommen. Bedenken Sie, dass z.B.
fettes Rindfleisch dreimal so viel Kalorien hat wie sehr mageres;
entsprechend unterschiedlich fällt die nötige Futtermenge aus –
von Häppchen in Nouvelle-Cuisine-Format bis zu randvollen Schüsseln. :-)
Hat Ihre Katze Figurprobleme, bemessen Sie den Kaloriengehalt des Futters am
Wunschgewicht – das ist zwar ein gemächlicher Weg zur Idealfigur, aber gesünder
als Ruckzuck-Radikaldiäten. Das gilt sowohl fürs Abspecken als auch fürs Aufpäppeln
von kleinen Hungerhaken.
Ian Billinghurst ist ein australischer Tierarzt, der Anfang der 1990er-Jahre mit seinem
Buch "Give Your Dog a Bone" auf den Zusammenhang zwischen der Zunahme von
Zivilisationskrankheiten bei Hunden und dem Siegeszug industriell hergestellten Futters
hinwies, und damit die Grundidee für jenes Ernährungskonzept lieferte,
das unter der (nicht von Billinghurst stammenden) Bezeichnung
BARF
Furore machte. BARF à la Billinghurst bedeutet allerdings nicht nur Rohfütterung mit
einem bestimmten Verhältnis von Fleisch, Knochen und Grünzeug, sondern u.a. auch die getrennte
Fütterung der einzelnen Komponenten.
Siehe auch:
BARF
Australia – Dr. Ian Billinghurst
Die Qualität von Dosenfutter ist sehr unterschiedlich. Es
gibt etliche Sorten, die Sie selbst mit gutem Appetit essen könn(t)en.
Die Ergebnisse tapferer Selbstversuche und
viele Rezepte finden Sie in dem hübschen Kochbuch
Spaghetti
Shebanese von Volker Kitz. :-)
Für Ihre Katze gilt: Wenn es denn Fertigfutter sein muss, ist Dosenfutter grundsätzlich
besser als Trockenfutter. Denn unsere Katzen als Nachkommen von Wüstenbewohnern sind
darauf eingestellt, ihren Wasserbedarf großteils über den Feuchtigkeitsgehalt
ihrer Beutetiere zu decken und nur sehr wenig extra zu trinken. Dosenfutter mit einem
durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von 70 bis 80 Prozent entspricht zumindest dieser
Anforderung – und das ist für die Gesundheit Ihrer Katze von entscheidender
Bedeutung. Trockenfutter enthält mit ca. 10 % viel zu wenig Feuchtigkeit. Um diesen Mangel
auszugleichen, müsste die Katze je Portion Trockenfutter die drei- bis dreieinhalbfache
Menge Wasser trinken – aber welche Katze tut das?
Auch beim Dosenfutter hat Qualität ihren Preis,
aber ein hoher Preis ist kein Garant für hohe Qualität. Es bleibt Ihnen daher nicht erspart,
vor dem Kauf die Etiketten zu studieren, um herauszufinden, was in der Dose steckt.
Die gesetzlichen Deklarationspflichten für Heimtiernahrung sind nicht besonders
streng – Sie werden also nur ungefähre Anhaltspunkte gewinnen können, aber das
ist besser als nichts. Einfache Regel:
Je mehr Fleisch, umso besser, je mehr pflanzliche Zutaten, umso schlechter.
Die Angabe "pflanzliche Eiweißextrakte" heißt also auf Deutsch:
"Katzen würden das nicht kaufen!" :-)
Eier
-
Salmonellengefahr
-
Vitaminkiller im rohen Eiklar
-
Eiklar, Eiweiß, Protein – alles dasselbe?
-
Eierschalen füttern
Rohe Eier können
Salmonellen
beherbergen. Um den bösen Tierchen das Überleben sauer zu machen, empfiehlt es
sich, Eier grundsätzlich im Kühlschrank und nicht zu lange aufzubewahren.
Füttern Sie Eier, die nicht mehr superfrisch sind, nur gegart – vielleicht mal
als flaumiges Kräuteromelette? Das ist für
Ihre kleine Feinschmeckerin auch eine Abwechslung,
die sie bestimmt zu schätzen weiß, zumal gar nicht alle Katzen rohe Eier mögen.
Im rohen Eiklar ist das Protein
Avidin enthalten,
das Biotin bindet und damit quasi neutralisiert. Wenn Sie beabsichtigen,
Ihre Katze überwiegend oder gar ausschließlich mit rohem Eiklar zu füttern,
könnte das tatsächlich zu einem extremen Biotin-Mangel führen. ;-) Aber da
Ihre Katze zweifellos etwas abwechslungsreicher ernährt wird, müssen Sie
diesbezüglich nix befürchten. Augenmaß ist dennoch kein Fehler:
Füttern Sie nur ein-, zweimal die Woche Ei, und wechseln Sie ab –
mal roh, mal gegart (Avidin wird beim Erhitzen zerstört).
Eigelb enthält mehr Eiweiß als Eiweiß – klingt unsinnig, ist aber so. :-) Denn
der Begriff Eiweiß ist einerseits eine Bezeichnung für das Eiklar, also für
die transparente, gallertige Masse, die das Eigelb (Dotter) umschließt und beim
Garen fest und weiß wird. Und andererseits ist Eiweiß auch das deutsche Wort
für Protein.
Proteine sind Verbindungen aus Aminosäuren,
die im Organismus unterschiedlichste Aufgaben erfüllen. Wie's der verwirrende
Zufall will, enthält Eiklar nur 10 % Proteine, weit weniger als der Eidotter,
in dem 15 % Proteine stecken.
Eierschalen sind eine praktische Quelle für
Kalzium,
wenn Sie Ihrer Katze keine
Knochen geben wollen.
Einfach die Schalen auswaschen, trocknen lassen und zerkleinern.
Das geht sehr gut in einem Mörser, oder Sie packen die Schalen in ein Tütchen und
fahren mit dem Nudelholz drüber. Sie müssen sie nicht fein pulverisieren,
sondern nur auf akzeptables Format zerbröseln – grob geschroteter Pfeffer
ist ein guter Anhaltspunkt. Wahrscheinlich wird Ihre Katze die Schalen im Futter
gar nicht bemerken, denn die benötigten Mengen sind minimal: In einem
einzigen Gramm stecken 370 Milligramm Kalzium – genug, um den Tagesbedarf einer
Viereinhalb-Kilo-Katze zu decken. Einfache Faustregel, wenn sie den Kalziumbedarf
Ihrer Samtpfote nur über Eierschalen decken wollen:
Pro Kilogramm Körpergewicht der Katze füttern Sie wöchentlich anderthalb Gramm Eierschalen,
das ist ca. ein viertel Teelöffel.
Obwohl der Anteil der Vegetarier an der Gesamtbevölkerung relativ gering ist,
ekeln sich erstaunlich viele Menschen vor dem Umgang mit rohem Fleisch. Es ist
ja kein Zufall, dass ein erklecklicher Teil des Fleischangebots in Supermärkten
schon "küchenfertig" ist – bedarfsgerecht geschnitten und oft
schon gewürzt kann das Fleisch aus der Packung in die Pfanne wandern, ohne dass
man es mit bloßen Händen berühren muss.
Es mag Sie überraschen, aber ich halte Ekel für einen ernst zu nehmenden Einwand
gegen Rohfütterung. Denn alle sonstigen Bedenken – von drohenden
Mangelerscheinungen bis Parasitenbefall – lassen sich (wissenschaftlich fundiert)
entkräften. Aber subjektives Empfinden lässt sich weder mit Argumenten aus
der Welt schaffen noch mit Durchhalteparolen oder Hinweisen, dass der leckere
Braten, den Sie essen, ja auch mal roh war. Eine herzhafte Frikadelle wirkt
nun mal anders als das glitschig-blutige Zeug, das aus dem Fleischwolf quillt.
Und wenn Sie sich davor grausen, brauchen Sie Tipps, wie Ihre Katze roh zu füttern
ist, ohne dass Sie selbst vom Brechreiz überwältigt werden.
Die einfachste Anti-Ekel-Maßnahme heißt Tiefkühlen.
Beginnen wir mit dem letzten Schritt:
Sorgen Sie dafür, dass sich in Ihrem Gefrierfach immer
portionsweise abgepacktes bzw. in einzelnen Portionen zu entnehmendes Fleisch
befindet. Das fühlt sich nicht anders an als gefrorene
Spinatblöcke, nämlich hart und kalt, und sieht auch erträglich aus.
Wenn Sie eine Portion rausholen, entfernen Sie sofort (!!!) eine eventuelle Verpackung und legen Sie das gefrorene
Fleisch zum Auftauen direkt in den Futternapf Ihrer Katze. Decken Sie den Napf
blickdicht ab (Teller oder Alufolie). Zur Essenszeit stellen Sie den abgedeckten
Napf an den Futterplatz und entfernen Teller oder Folie erst,
wenn Sie sich halb umgedreht haben. Auf diese Weise können Sie Ihrer Katze rohes
Fleisch sogar schon zum Frühstück servieren, ohne Ihr eigenes zu gefährden. ;-)
Angenehmer Nebeneffekt dieser Methode: Auch für PartnerIn, Kinder oder
Katzensitter gibt es keine Ausreden, die Katze kann quasi blind gefüttert werden. :-)
Der Schritt davor ist derjenige, vor dem Sie sich wahrscheinlich besonders grausen:
Sie müssen das Fleisch dazu bringen, sich portionsweise in den Tiefkühler zu begeben,
ohne dabei in näheren Kontakt zu Ihnen zu treten. Auch das ist machbar. Es
gibt sogar mehrere Möglichkeiten:
Begeben Sie sich zum Fleischhauer Ihres Vertrauens. (Wenn Sie
bereits daran scheitern, arrangieren Sie sich z.B. mit einer Nachbarin, für die Sie
im Gegenzug andere Besorgungen übernehmen.) Lassen Sie dort das gewünschte Fleisch
erstens ausreichend zerkleinern, und zweitens – das ist der wesentliche Punkt –
portionsweise in mitgebrachte kleine Tupperdosen verpacken. Gefrierbeutel tun es auch, aber
durch Tüten spüren Sie die Fleischkonsistenz, und sie sind durchsichtig –
halten Sie das aus? Für diesen Service werden Sie wahrscheinlich extra zahlen müssen,
aber das holen Sie wieder rein: Ihre roh gefütterte Katze produziert nämlich
deutlich weniger Output, und Sie haben geringere Ausgaben für Katzenstreu.
(Und dass der BARF-Output nahezu geruchsfrei ist, reduziert gleichzeitig den Ekel
an einer anderen Front. ;-) )
Wenn Service für Ihren Fleischhauer ein Fremdwort ist,
kaufen Sie im Supermarkt abgepacktes und schon zerkleinertes Fleisch. Greifen
Sie zu allem, was gewürfelt oder in Scheiben geschnitten ist, und gucken Sie auch
nach Kleinpackungen: 200 Gramm Fleisch im Stück sind ein sehr kleines Stück, für
Ihre Zwecke durchaus geeignet. An Faschiertes (Hack) denken Sie ohnehin;
vergessen Sie bei Ihrer Supermarktrunde aber auch nicht das Geflügelregal –
Mägen, Lebern, Flügel, Schenkel, Brüstchen – und die (TK-)Fischabteilung.
Wenn Sie es sich zutrauen, packen Sie Ihre Erwerbungen zuhause aus und
portionieren sie vor dem Einfrieren. Das ist ohne direkte Berührung machbar –
ziehen Sie Haushaltshandschuhe an, teilen Sie das zerkleinerte Fleisch mit Löffel
oder Gabel in Portionen und schieben sie in TK-Behälter oder-Beutel –,
aber nicht ohne hinzugucken.
Wird Ihnen dabei übel, ersparen Sie sich diese
Prozedur: Stecken Sie das Fleisch so wie es ist, samt der ursprünglichen Verpackung,
ins Gefrierfach und lassen Sie es gut an- oder auch richtig durchfrieren.
Die Wartezeit nützen Sie zum Erwerb eines leistungsfähigen Elektromessers,
falls Sie noch keines besitzen. Holen Sie dann das vorgefrostete Fleisch
aus seiner Verpackung, portionieren Sie es mithilfe des Elektromessers und befördern
es in Dosen oder Gefrierbeuteln wieder in den Tiefkühler.
Auch wenn Sie das Fleisch für Ihre Katze bei einem Futtermittelhändler kaufen,
denken Sie immer daran:
Je mehr Vorbereitungsarbeit schon erledigt ist, umso weniger Ekel für Sie.
Wählen Sie möglichst kleine Packungsgrößen und bevorzugen
Sie Sorten, die bereits so weit zerkleinert sind, wie Ihre Katze es schätzt.
Und vergessen Sie nie, allfällige Verpackungen noch vor dem Auftauen von TK-Fleisch
zu entfernen – naja, wenn Sie einmal in eine frisch aufgetaute, prall wurstförmig
abgefüllte Packung Kleinfeisch gestochen haben, werden Sie wissen, warum ich diesen Tipp so betone. ;-)
Um den Energiegehalt eines Nahrungsmittels zu bestimmen, wird es in einem
Gerät namens Kalorimeter verbrannt und die frei gesetzte Wärme gemessen.
Die Energiemenge, die ein Gramm Wasser um ein Grad Celsius erwärmt,
ist die berühmte Kalorie (cal) – eine sehr kleine Maßeinheit,
darum wird meist in Kilo-Kalorien (1 kcal = 1.000 cal) gerechnet.
Offiziell wurde die Kalorie 1978 vom noch kleineren Joule (J)
abgelöst (1 cal = 4,184 J), das sich im Alltag aber nicht durchgesetzt hat.
Im Körper wird Nahrung aber nicht verbrannt, sondern verdaut.
Dieser Prozess nützt den Energiegehalt der Nahrung
(physikalischer Brennwert)
nicht vollständig aus, sondern hinterlässt größere Rückstände – die auch
unpraktischer zu entsorgen sind als ein Häuflein Asche. :-)
Der physiologische Brennwert ist daher die Differenz
zwischen der Gesamtenergie und jener der Exkremente,
und hängt davon ab, wie gut ein Organismus eine bestimmte Nahrung verwerten kann.
Entspricht das Futter nicht den Bedürfnissen der Katze, muss sie
unverhältnismäßig große Mengen davon aufnehmen, um ihren Energiebedarf zu decken,
weil ein hoher Anteil davon mehr oder minder unverdaut wieder ausgeschieden wird.
Wenn Sie von handelsüblicher Dosennahrung mit geringem Fleischanteil auf
Rohkost umstellen, wird Ihre Katze mit weit geringeren täglichen Futtermengen
auskommen und gleichzeitig weniger unverdauliche Reste im Katzenklo deponieren –
und das bisschen, was noch dort landet, ist weitgehend geruchsfrei.
Artgerechte, dem Organismus der Katze angepasste Fütterung tut also nicht nur
Ihrem Stubentiger gut, sondern auch Ihnen. :-)
In der Literatur finden sich recht unterschiedliche Angaben über den Energiebedarf
von Katzen. Wenn die "Wahrheit" irgendwo in der Mitte liegt,
dürfte der Bedarf gesunder erwachsener Katzen im Bereich von 60 bis 90 kcal
je Tag und Kilo Körpergewicht liegen. Wobei kleinere Tiere wegen ihrer relativ großen
Körperoberfläche und der damit verbundenen Wärmeverluste einen etwas höheren
Energiebedarf (je Kilo Körpergewicht) haben als stattlichere Exemplare;
kastrierte Kater einen geringeren als gleich große intakte Kater. Bei tragenden und
säugenden Kätzinnen erhöht sich der Energiebedarf auf gut das Doppelte; und
der Nachwuchs braucht je Kilo Körpergewicht bis zum Dreifachen der für
erwachsene Katzen nötigen Energie.
Siehe auch:
Bedarf
Essenziell bedeutet so viel wie "unabdingbar, zum Wesen einer Sache gehörend".
In Bezug auf die Ernährung bezeichnet dieser Begriff Substanzen, die
(über-)lebensnotwendig sind, gleichzeitig aber vom Organismus nicht selbst
produziert (synthetisiert) werden können, und die daher unbedingt mit der
Nahrung zugeführt werden müssen.
Für Katzen sind u.a. die Fettsäuren Linol- und
Arachidonsäure essenziell,
ebenso die Aminosäure
Taurin.
Fette (auch Lipide genannt) liefern nicht nur
essenzielle
Fettsäuren, sondern sind gleichzeitig die wichtigste Energiequelle für Katzen.
Fette werden gut verwertet, belasten die Nieren nicht und
erhöhen als Geschmacksträger auch die Akzeptanz des Futters.
Etwa 10 bis 15 % des Futters sollten aus Fett bestehen. Am besten geeignet
und gleichzeitig am beliebtesten – Katzen wissen, was sie brauchen :-) –
sind hochwertige tierische Fette, die auch die Versorgung der Katze mit der für
sie essenziellen
Arachidonsäure sichern.
Der hohe Bedarf an Fett und vor allem hochungesättigten Fettsäuren zieht
übrigens auch einen hohen Bedarf an den Antioxidantien Vitamin E und Selen nach sich
(beide Stoffe sind u.a. in
Seefisch reichlich enthalten).
Zumeist wird der natürliche Fettgehalt von Fleisch, Geflügel und Fisch ausreichen,
um den Bedarf der Katze zu decken, sofern Sie nicht der Versuchung erliegen,
Fettränder vom Fleisch abzuschneiden, Hühnchen zu häuten etc.
Wenn Sie eher mageres Sorten füttern oder Ihre Katze in Phasen hoher Aktivität
einen Energieschub braucht, fügen Sie dem Futter extra Fett zu:
Ein Löffelchen Schmalz, Butter, Nierenfett oder Sahne wird meist gern genommen.
Natürlich spricht nichts dagegen, auch hochwertige kalt gepresste
Pflanzenöle zu füttern; das sollte aber nur den kleineren Teil der Fettration ausmachen.
(to be continued ...)
Roher Fisch ist gefährlich, hört man immer wieder. Und das stimmt - denken Sie nur an den Weißen Hai. :-)
Wenn er aber erst mal im Katzenfutternapf liegt, ist er nur noch schmackhaft und gesund:
reich an hochwertigen Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und u.a. den berühmten
Omega-3-Fettsäuren; gleichzeitig ist Fisch leicht verdaulich, weil er vergleichsweise
wenig Bindegewebe enthält.
Manche Fischarten – insbesondere Süßwasserfische, und hier wieder vor allem der Karpfen –
enthalten das Enzym
Thiaminase, das ein natürlicher Gegenspieler
von Vitamin B
1 ist und dieses zerstört. Dem ist aber leicht beizukommen:
Thiaminase steckt erstens vor allem in den Eingeweiden, und wird zweitens durch Erhitzen zerstört.
Für die Gräten gilt dasselbe wie für
Knochen:
Das Skelett junger bzw kleiner Tiere ist ziemlich elastisch, jenes von großen
oder alten Exemplaren wird starr und spröde. Da man einem Fisch sein Alter nicht
unbedingt ansieht, orientieren Sie sich an der Größe: Fische bis etwa Heringsformat
können Sie mit allem Drum und Dran verfüttern.
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Wenn Sie regelmäßig
Knochen in annähernd jener
Menge füttern, der dem Knochenanteil eines Beutetiers entspricht,
bekommt Ihre Katze ausreichend Kalzium.
Wollen sie keine oder nur wenig Knochen füttern, müssen Sie auf andere Kalziumquellen zurückgreifen.
Eierschalen sind als wahre Kalziumbomben für diesen Zweck ideal.
Auch
Milchprodukte sind geeignet, wenn Ihre Katze sie mag und verträgt.
Allerdings ist der Kalziumgehalt von Milchprodukten sehr unterschiedlich:
Mit einem 25-Gramm-Eckchen Tilsiter decken Sie den täglichen Kalziumbedarf einer 3-Kilo-Katze.
Nehmen Sie statt dessen Hüttenkäse, müssten sie derselben Katze 300 Gramm davon servieren.
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Mischen
-
Fertigfutter und Rohkost mischen?
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Die Evolution hat Katzen als Beutetierfresser designt.
Und obwohl die kleinen Feinschmecker in menschlicher Obhut ihr Nahrungsspektrum gehörig
erweitert haben: An Futter mit geringem Proteingehalt kann die Katze
sich nicht anpassen oder gewöhnen. Ihr Stoffwechsel ist genetisch darauf eingerichtet,
mit der Nahrung nur sehr wenig
Kohlenhydrate
aufzunehmen; und kann daher nur in sehr geringem Maß Stärke aus Kohlenhydraten
in Glukose (Blutzucker) umwandeln. Die Blutzuckerproduktion von Katzen erfolgt in
einem Gluconeogenese genannten Prozess, bei dem Proteine mithilfe von Enzymen
zu Glukose abgebaut werden. Diese Enzyme sind immer aktiv, unabhängig vom Proteingehalt
des Futters.
Enthält das Futter zu wenig Proteine, wird körpereigenes Eiweiß
in Glukose umgewandelt.
Als reine Beutetierfresser brauchen Katzen mehr Proteine als
der Allesfresser Hund. So weit sind sich die Wissenschaftler einig;
hinsichtlich des konkreten Proteinbedarfs schwanken die Angaben allerdings
erheblich, nämlich von 1,5 bis 6,5 Gramm je Kilo Katze und Tag.
Orientierungshilfe bietet die Maus: In 100 Gramm der kleinen Nager
steckt so viel Energie (ca. 200 Kalorien), wie eine Drei-Kilo-Katze täglich braucht.
Der Proteingehalt dieser Ration beträgt 19 Gramm,
das sind etwa 6 Gramm je Kilo Katze.
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Den als "Salat" bekannten Pflanzen – Kopf-, Eis-, Endiviensalat etc.
– ist gemeinsam, dass es sich um Lattichgewächse
(Lactuca sativa) handelt, die zur Freude der Gemüsebauern eine sehr kurze
Vegetationsperide haben und flächenertragssteigernd in einer Saison mehrmals
angebaut werden können. Zudem gelten sie als enorm gesund, was
bei einem Gehalt von
95% Wasser, 1,25% Eiweiß, 0,22% Fett, 2,17% Kohlenhydraten, 0,72% Mineralstoffen
und 0,64% Rohfaser doch gelinde verwundert. Zudem speichert Salat hohe Mengen
Nitrat; und zulässige Grenzwerte von bis zu 4.500 mg/kg bedeuten,
dass über die Hälfte der ohnehin kümmerlichen Mineralstoffmenge im Salat
aus einer höchst ungesunden Substanz bestehen darf.
Dass Salat seit altersher so beliebt ist, liegt denn auch weniger an seinem
Nähr- oder Gesundheitswert, und auch kaum an seinem Eigengeschmack ("Salat"
bezeichnet ja eigentlich eine Zubereitungsform, und dass diese der Pflanze ihren
deutschen Namen gab, sagt ja schon einiges aus – oder kennen Sie jemanden,
der "nackten" Salat isst?); sondern mehr an dem milchigen Saft seiner Stängel,
nach dem die Art Lactuca benannt ist (lac = Milch). Dieser Saft, dem schon die alten Griechen opiatähnliche Wirkung
zuschrieben, enthält u.a. die Substanzen Lactucin, Lactupicrin und Lactucerol
und fand sowohl als Beruhigungs- und Schlaf- wie auch als leichtes Rauschmittel Verwendung.
Im 19. Jahrhundert wurden vor allem der Giftlattich (L. virosa), aber auch
andere Latticharten, u.a. der klassische Kopfsalat, in größerem Stil zur Gewinnung
einer Lactucarium genannten Droge angebaut, die u.a. als Husten- und Schmerzmittel
eingesetzt wurde. Nach Jahrzehnten der Vergessenheit eroberten sich ab den
1970er-Jahren in den USA Lattichzubereitungen als legales "Lettucine-Opium" einen
kleinen Markt, der bis heute nicht an Bedeutung gewonnen hat.
Für den Gemüseanteil im Futter Ihrer Katze bedeutet das: Jubeln Sie ihr nicht mit
irgendwelchen Tricks Salat unter, wenn sie keinen mag. Er schadet zwar nicht, aber
er nützt auch nix, der Aufwand wäre also völlig verschwendet. Ist Ihre Mieze aber ein Fan
von Butterhäuptel & Co, das kommt ja vor, dann gönnen Sie ihr das Vergnügen. Vielleicht schläft
sie nach einer Salatmahlzeit besser. ;-)
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Ihre Katze ist ein "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht"-Typ und hat
verkündet, sie würde lieber verhungern als rohes Fleisch anzurühren?
Werfen Sie die Flinte nicht gleich ins Korn. Vielleicht lässt sich Ihre Diva
ja doch überzeugen.
Möglicherweise hat ein unglücklicher Zufall Regie geführt und Sie haben die einzige
Fleischsorte serviert, die Ihrer Katze niemals schmecken wird. Machen Sie einen
neuen Versuch mit einer anderen Sorte. Bieten Sie prinzipiell nie mehr als eine
neue Zutat auf einmal an – so können Sie besser beurteilen, was Ihrer Katze
schmeckt oder nicht, und was sie eventuell nicht verträgt.
Auch die ungewohnte Konsistenz der Rohkost kann Ihre Katze irritieren. Wenn sie
breiiges Dosenfutter gewohnt ist oder Trockenfutterbröckchen, die höchsten einmal
schnell durchgebissen werden, muss sie erst lernen, ihre Zähne richtig zu gebrauchen
und festfaseriges Fleisch zu zerreißen. Sie erleichtern ihr die Umstellung, wenn sie
das Fleisch anfangs sehr klein schneiden oder sogar durch den Wolf drehen.
Es kann aber auch das ungewohnte intensive Aroma des rohen Futters sein,
das Ihre Katze in den Hungerstreik treibt: Dann braten Sie das Fleisch eben gut durch.
Bringen Sie ruhig auch ein paar Gewürze zum (sanften) Einsatz. Appetitlicher
Bratenduft hat große Überzeugungskraft. :-) Wenn das klappt, können Sie
nach und nach die Bratdauer verringern und über medium und blutig schließlich
doch zur Rohfütterung übergehen.
Oder ist Ihre Katze ein Saucen-Fan und bevorzugt auch beim Dosenfutter entsprechende
Sorten? Daran solls doch nicht scheitern – ein bisschen Brühe übers Futter,
oder sämigen Bratensaft von Ihrem Sonntagsmenü, was eben zur Hand ist. Denken
Sie auch an "Appetitanreger" wie frisch geriebenen Käse, ein Häppchen Butter,
die gewohnten und geschätzten Vitaminflocken, Malzpaste ... was immer für Ihre
Katze ein unwiderstehlicher Leckerbissen ist: Garnieren Sie das Futter damit,
um die Mäklerin zum Probieren anzuregen.
Kein Erfolg? Dann schalten Sie einen Gang zurück. Servieren Sie das gewohnte Futter
und mischen Sie ein bisschen von der neuen Rohkost darunter. Geizen Sie bei der
Portionsgröße, damit die Katze nicht in Versuchung kommt, auszusortieren.
Sie wissen ja, Hunger ist der beste Koch. :-)
Sie haben diese und andere Tipps umgesetzt, nacheinander oder in Kombination, und
Ihre Katze bestreikt die Rohkost immer noch? Dann ist es jetzt an der Zeit, den
wirklich harten Knackpunkt anzugehen – und der scheinen Sie selbst zu sein. :-)
Warten Sie mit Ihrem Protest und machen Sie ein Gedankenexperiment:
Stellen Sie sich vor, eine grausame Laune des Schicksals lässt Ihre Katze
abhanden kommen. Aber sie hat Glück, ein Tierfreund findet sie, bringt sie ins
Tierheim oder behält sie bei sich. Jedenfalls ist ihr Liebling in fremder Obhut.
Niemand kennt ihre kulinarischen Vorlieben, und zudem fehlt es an Geld und Zeit,
durch Versuch und Irrtum und ständig wechselndes Angebot herauszufinden, was
der Findling denn gnädig zu sich zu nehmen geruhen würde. So, und nun seien Sie
ehrlich zu sich selbst: Würde Ihre Katze wirklich eher sterben wollen als das
ungewohnte fremde Futter anzurühren? Oder würde nicht doch nach einer Zeit der
Verweigerung ihr Überlebenswille siegen? Natürlich kenne ich Ihre Katze nicht, aber:
Ist sie vernünftig, wird sie sowieso nicht lange fackeln und futtern, was da ist.
Ist sie aber ein verwöhntes Luxustierchen, dürfte es mit ihrer Bereitschaft, ihr
Leben einem kulinarischen Prinzip zu opfern, nicht weit her sein. Tyrannen sind
schlechte Märtyrer. :-)
Behalten Sie zwei Tatsachen im Hinterkopf: Katzen können notfalls sogar einige Wochen ohne Futter
überleben. Und keine gesunde Katze verhungert vor einem gefüllten Futternapf.
Ob Ihre Katze die Umstellung auf rohes Futter akzeptiert, liegt vor allem an Ihnen.
Warum sollte Ihre Katze sich auf etwas Neues einlassen, das ihr suspekt ist,
wenn Sie ihre Verweigerung unterstützen? Schön dumm müsste sie sein ...
Also lassen Sie sich nicht beeindrucken, wenn Ihr Liebling alle Register zieht.
Stellen Sie sich einfach vor, Ihre Katze sei der Findling und Sie selbst Ihr Retter:
Sie wollen ihr Bestes, und bieten ihr jenes Futter an, das Sie zur Verfügung haben und
für angemessen halten. Wenn sie streikt, reagieren Sie so, wie es Ihrer Persönlichkeit
entspricht. Sagen Sie cool, "Wer nicht will, der hatte schon", oder locken und
schmeicheln Sie, bieten Sie ihr Kostproben aus der Hand, tupfen Sie einen Futterhappen
zum Ablecken auf Pfote oder Schnäuzchen, binden Sie ein Fleischstück an eine Schnur
und animieren Sie die Katze zu einer Verfolgungsjagd – was immer Ihnen einfällt.
Früher oder später (wahrscheinlich eher früher) lässt auch Ihre Samtpfote sich auf das
Abenteuer Rohkost ein, soferne Sie Geduld und Nerven bewahren.
Wenn Sie das nicht
schaffen – dann sind Sie vielleicht (noch) nicht wirklich von der
Rohfütterung überzeugt? In diesem Falle: Lassen Sie's. Sie haben die Verantwortung
für Ihre Katze, und zu den Entscheidungen, die Sie für sie treffen (müssen), sollten
Sie auch stehen können.
Sie haben entschieden, dass kein Tier für Sie getötet oder auch "nur"
ausgebeutet werden soll, und leben daher vegetarisch oder gar vegan? Respekt!
Konsequenterweise sprechen Sie Menschen auch das Recht ab, Tiere zum
Nutzen und Frommen so genannter Haustiere zu töten, und möchten daher Ihrer Katze
ein Futter servieren, das frei von Fleisch und sonstigen Zutaten tierischen
Ursprungs ist?
Sie haben hohe ethische Maßstäbe. Aber: Dass Sie Ihre Überzeugungen in kulinarischer
Hinsicht bequem leben können, ohne von früh bis spät auf der Suche nach Früchten
und Sämereien und Wurzeln und Kräutern umherstreifen
zu müssen, verdanken Sie nicht zuletzt den Vorfahren Ihrer Katze. Auf Ackerbau
gegründete Sesshaftigkeit und die Entwicklung der Zivilisation in ihrer Wiege, dem
Zweistromland, wäre ohne die tatkräftige Unterstützung der Nubischen Falbkatzen ein
weit mühseligeres Unterfangen gewesen. Ohne die kleinen Jäger hätten Getreidevorräte
und Saatgut nur schwer vor hungrigen Nagern geschützt werden können ...
Und nun wollen
Sie Ihrer Katze eben jene arttypische Ernährung vorenthalten, die entscheidend
dazu beigetragen hat, dass Sie selbst nun fein von den Früchten des Feldes leben
können? Rein ethisch betrachtet wäre das höchst undankbar, finden Sie nicht?
Wenn Sie es vor ihrem Gewissen nicht vertreten können, Ihre Katze ein Futter
vorzusetzen, das aus von Menschen getöteten Tieren besteht, gibt es nicht
viele Möglichkeiten, die gleichermaßen Ihren ethischen Ansprüchen gerecht werden
wie den artspezifischen Bedürfnissen Ihrer Katze – ich setze mal voraus, dass
Sie die Rechte Ihrer Katze nicht geringer einschätzen als z.B. die Rechte eines
Mastrindes.
Halten Sie Ihre Katze als Freigängerin, sodass sie sich weitgehend
selbst versorgen oder wenigstens die vegane Basiskost mit Beutetieren ergänzen kann.
Wenn Sie für Tierrechte eintreten, sollte sich es ohnedies von selbst verbieten,
Ihre Katze in der Wohnung gefangen zu halten – ja, das Leben draußen ist
gefährlich, aber sie beherbergen ja auch keine Rehe, Feldhasen oder Füchse, um sie
vor dem Straßenverkehr oder anderen Gefahren menschlicher Zivilisation zu schützen.
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Katzen sind darauf
eingerichtet, ihren Flüssigkeitsbedarf großteils über die Nahrung zu decken,
extra getrunken wird nur wenig. Ein selbst erlegtes Beutetier enthält zwar
mehr Flüssigkeit als das gründlich ausgeblutete Fleisch, das Sie Ihrer Katze
servieren, aber normalerweise immer noch genug, um den Bedarf der Katze zu decken.
Achten Sie dennoch darauf, dass Ihrer Katze immer frisches Wasser zur
Verfügung steht.
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Disclaimer
Bei der Fütterung meiner Katzen halte ich mich an die Infos und Tipps,
die ich hier nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt habe –
und meine Katzen sind gesund und topfit. Dennoch kann ich nicht garantieren,
dass diese Seite frei von Fehlern und Irrtümern meinerseits ist;
zudem sind selbst in der Fachliteratur zu manchen Themen
widersprüchliche Angaben zu finden.
Deshalb empfehle ich Ihnen, bei Punkten, die Ihnen fragwürdig erscheinen,
selbst zu recherchieren und dabei seriösen wissenschaftlichen Quellen den Vorzug
vor laienhaften Meinungsäußerungen wie eben dieser meiner Website zu geben.
Dass ich die Inhalte fremder Websites, zu denen ich Links gesetzt habe,
nicht beeinflussen kann, versteht sich von selbst; dass ich mich von eventuell
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