Boarderline


Was ist eine Borderline-Störung?
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung liegt, wie der Name schon sagt, in etwa zwischen Neurose und Psychose, das heißt an der Grenzlinie (= Borderline). Menschen, die an der Borderline-Störung leiden, haben eine Vielfalt von störenden Symptomen, wie Phobien, Angst, Depressionen, unangemessene Hyperaktivität usw... Dadurch, dass die "innere" Welt der Borderline-Persönlichkeit wie die Welt des Kindes in Helden und Bösewichte aufgeteilt ist, kommt es zu - häufig schweren - emotionalen "Überfällen", die mit der auslösenden Situation nichts mehr zu tun haben. Außerdem bewirken diese Überreaktionen häufig Maßlosigkeit im Konsum von z.B. Alkohol oder Drogen sowie im sozialen Verhalten. Drogensucht, Alkoholabhängigkeit und Essstörungen (Anorexia Nervosa oder Bulimia Nervosa) sind nicht selten schwer erkennbare "Begleitsymptome" der Borderline-Störung. Hinzu kommt noch eine gewisse Gleichgültigkeit dem eigenen Ich, der eigenen Person gegenüber, was zu Selbstverstümmelung bis hin zur Selbsttötung führen kann.

Symptome:
Wenn mindestens 5 der nachgenannten Symptome zutreffen, dann ist eine Borderline-Störung zu vermuten:

-Beständige und unangemessen intensive zwischenmenschliche Beziehungen -Intensivität bei potentiell selbstschädigenden Verhaltensweisen, beispielsweise Drogen- und Alkoholmissbrauch, Sex, Ladendiebstahl, rücksichtsloses Fahren, übermäßiges Essen, usw.

-Starke Stimmungsschwankungen.

-Häufige und unangemessene Zornausbrüche.
-Wiederholte Selbstmorddrohungen oder -versuche bzw. Selbstverstümmelungen.

-Das Fehlen eines klaren Identitätsgefühls.

-Chronische Gefühle von Leere oder Langeweile.

-Verzweifelte Bemühungen, eine reale oder eingebildete Angst vor dem Verlassenwerden zu verhindern;

-Vorübergehend paranoide Ausbrüche oder ähnliche Symtome

Heilungschancen und Prognose:
Die Prognose für eine völlige Heilung von der Borderline-Störung sieht wegen des schlechten Ansprechens auf medikamentöse Behandlung eher nicht so rosig aus. Je früher und je massiver die Störung manifest wird, desto schlechter ist die Prognose.

Wer allerdings bereits die 30 überschritten hat, bevor die Störung ausbricht, d.h. in einer bereits gefestigten sozialen Umgebung mit erlernten Verhaltensregeln lebt, kann davon ausgehen, mit einer begleitenden Psychotherapie ein durchaus "normales" Leben (weiter)führen zu können.

Wie gesagt: die größten Gefahren bei dieser Form der Persönlichkeitsstörung liegen in Drogen- und/oder Alkoholmissbrauch. Häufig wird deswegen die zugrundeliegende Borderline-Krankheit gar nicht erkannt, weil das Suchtproblem im Vordergrund steht. Der Hang zur Maßlosigkeit in Verbindung mit (teilweisem) Kontroll- und Identitätsverlust kann unter Umständen zur Selbstverstümmelung und zur Selbsttötung führen. Wenn Sie betroffen sind oder eine nahestehende Person kennen, die an der Borderline-Störung leidet, dann würde es mich sehr freuen, wenn Sie Ihre Anregungen, Erfahrungen und Ergänzungen zu diesem Thema beisteuern. Auf diese Weise können andere Betroffene von Ihren Erfahrungen profitieren. Nochmals: wir möchten hier weder therapieren noch Ärzte oder Therapeuten vermitteln! Wir möchten möglichst verständlich und möglichst umfassend informieren. Auch Sie können uns mit Ihrem Feed-Back dabei helfen, aufzuklären, Vorurteile abzubauen und Kontaktschwellen zu überwinden!