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Kreuzworträtsel - Wie alles begann
Die Geschichte des Kreuzworträtsels und andere Geschichten rund um die weißen, die schwarzen und die kleinen grauen Zellen.
Teil 1 - Vom ersten Mal bis zur Bedrohung für Leib und Seele.
21. Dezember 1913. Die verspielteren Leser der Sonntagszeitung New York World entdecken im Unterhaltungsteil ein rautenförmiges Gebilde aus zum Teil nummerierten, sonst aber leeren quadratischen Kästchen. Nur drei nebeneinander liegende Kästchen enthielten Buchstaben: F, U und N - FUN (Spaß). Die Aufgabe war, mit Hilfe der darunter abgedruckten Hinweise, das Gitter mit Wörtern bzw. Buchstaben aufzufüllen (hier gibt's eine Abbildung).
Dieser Vorweihnachtstag im Jahre 1913 gilt als der Geburtstag des Kreuzworträtsels. Es ist das geistige Kind des aus Liverpool stammenden Journalisten Arthur Wynne (1862-1945), der wenige Jahre vor der Jahrhundertwende nach New York emigrierte.
Den Lesern gefiel das Rätsel und Wynne wurde beauftragt, weitere anzufertigen. Mitte Januar 1914 änderte Wynne den Namen von "word-cross" (Wortkreuz), wie er seine Rätsel ursprünglich bezeichnete, in "cross-word" (Kreuzwort).
Das Kreuzworträtsel sollte zum weltweit beliebtesten Worträtsel werden. 1913 ahnte dies keiner außer vielleicht Wynne selbst. Er wollte seine Erfindung patentieren bzw. urheberrechtlich schützen lassen. Der Herausgeber der New York World sah jedoch keine Veranlassung dafür. Er glaubte, dass diese crosswords in ein paar Monaten sang- und klanglos aus der Presse verschwunden sein würden.
Tatsächlich gab es in den ersten Jahren nur eine sehr kleine Fangemeinde. Zwar steuerten bereits Leser eigene Rätsel bei, die Kreuzworträtsel-Liebhaber blieben aber eine verschwindende Minderheit. Dies sollte sich schlagartig ändern.
1924 veröffentlichte der amerikanische Verlag Simon and Schuster ein Buch mit 50 Kreuzworträtseln. Aus Angst vor einer Blamage wagte der renommierte Verlag nicht unter eigenem Namen zu publizieren und verbarg sich hinter "The Plaza Publishing Company".
Das Buch wurde ein Bestseller und das Kreuzworträtsel in kürzester Zeit zum Lieblingsspiel der Amerikaner. Die Begeisterung ging so weit, dass New Yorker Behörden die Empfehlung ausgaben, höchstens zwei Rätsel pro Tag zu lösen. Und freilich fühlten sich auch etliche Doktoren veranlasst, den warnenden Zeigefinger zu schwingen: Kreuzworträtsel-Lösen könnte das Augenlicht gefährden, meinten sie, und außerdem führe dieses Laster zu Schlaflosigkeit bis hin zu Neurosen.
Die üblichen Gefahren für die Menschheit eben, die in Folge auch von Fernsehen, Computerspielen und Tamagotchis ausgegangen sind und die wohl auch künftig alle Neuerungen mit sich bringen werden, die Spaß machen :-)
Nun aber genug der Theorie. Probier doch mal meine ...
Anmerkung: Diesen Artikel schrieb ich im Sommer 2000 für ein mittlerweile verblichenes Rätselportal.
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