Ausflugsbahn Korneuburg – Ernstbrunn – Mistelbach

 Das Projekt:

Der Verein Neue Landesbahn strebt die Verwirklichung einer Erlebnisbahn auf der Bahnstrecke Korneuburg - Ernstbrunn - Mistelbach an.  Im Jahr 2004  wurden erste sehr positiv angenommene Sonderzüge auf der Landesbahn geführt, 2005 wurde die Zahl der Züge weiter gesteigert, und erstmals Züge zu Veranstaltungen in der Region geführt. Auch auf der Landesbahnstrecke Mistelbach - Hohenau verkehrten 2005 erstmals Ausflugszüge. Für 2006 hat sich der Verein Neue Landesbahn noch mehr vorgenommen, einen genauen Überblick finden Sie unter Sonderfahrten 2006. Derzeit können Sonderzüge zwischen Korneuburg und Ernstbrunn, und zwischen Mistelbach und Hohenau geführt werden. Die Strecke von Ernstbrunn nach Mistelbach ist derzeit aufgrund des schlechten Streckenzustandes gesperrt, ist aber landschaftlich und touristisch besonders reizvoll.

Geplant sind von Wien bzw. Korneuburg ausgehende Ausflugszüge über Ernstbrunn nach Mistelbach, mit Halten an den einzelnen Stationen. Neben diesen regelmäßig verkehrenden Zügen an den Wochenenden im Sommerhalbjahr werden zu bestimmten Veranstaltungen weitere Sonderzüge in Verkehr gesetzt (z.B. zum Mistelbacher Stadtfest oder zum Perchtenlauf in Karnabrunn). Diese Sonderzüge werden von einem Eisenbahnunternehmen oder einem Verein geführt, welcher sich auch um alle rechtlichen Belange (Versicherungen usw.) kümmert. Die einzelnen Fahrten finanzieren sich durch Leistungsverträge (z.B. wie bei den Waldviertler Schmalspurbahnen, Retz- Drosendorf) und durch die Fahrpreise.

Schüler- und Sonderzüge unter der Woche würden  je nach Bedarf geführt. Bei großen Veranstaltungen bzw. großen Reisegruppen ist auch ein Führen mittels Dampflok vorstellbar. Dampfzüge werden jedoch gegenüber Dieselzügen durch den erhöhten Planungsaufwand und die höheren Kosten Einzelfälle bleiben. Wichtig ist der einfache und rasche Zugang zur Bestellung. Für gängige Routen (z.B. ab Wien) sind Fixpauschalen zu bestimmen, damit nicht für jeden Einzelfall ein eigenes Anbot erstellt werden muss. Prinzipiell können und sollen diese Züge aber von jedem Bahnhof aus in die Region verkehren.

Schritt für Schritt zur Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Ernstbrunn und Mistelbach:

Der erste Schritt, um Ausflugszüge von Ernstbrunn nach Mistelbach fahren zu lassen, ist die Erstellung einer Studie, welche die zu erwartenden Fahrgastzahlen untersucht. Nach deren positivem Ergebnis können mit Bund, Land und der EU Verhandlungen um die Adaptierung der Bahnstrecke begonnen werden. Diese Studie wurde von der Kleinregion bereits in Auftrag gegeben, und wird noch im Frühling 2006 fertig gestellt sein.

Für 2006 sind sehr umfangreiche Feierlichkeiten anlässlich des 100jährigen Bestehens des Mistelbacher Lokalbahnhofes und der Bahnstrecken Hohenau-Mistelbach, Mistelbach-Gaweinsthal und Mistelbach-Ernstbrunn geplant. Dazu wird am 11. Juni von Wien ein Festzug über Hohenau nach Mistelbach fahren. In Mistelbach Landesbahnhof ist ein Bahnhofsfest geplant. Das genaue Programm wird rund 2 Monate vor dem Fest veröffentlicht.

Die Sonderzüge der ÖBB Erlebnisbahn werden mit den lokalen Veranstaltungen dazu im ÖBB Heft „Bahn und Schiff“ beworben. Die Auflagenhöhe beträgt 110.000 Stück, die an allen Bahnhöfen aufliegen und per Post versendet werden. Weiters sind sie im Internet (www.erlebnis-bahn-schiff.at) abrufbar. Die Kataloge und die Internetseite sind direkt an die Zielgruppe (Ausflügler und Eisenbahnfreunde) gerichtet. Diese zusätzliche Werbung hat schon Touristen aus mehreren Ländern in die Orte entlang der Landesbahn gebracht!

...Hundertjahrfeier am Bahnhof Ernstbrunn...

Der Profit für die Region:

Als erstes profitieren die Betriebe vor Ort. Als zweites die Gemeinden im Zuge der Umwegrentabilität. Durch die Anreise auf der landschaftlich ungemein reizvollen Landesbahnstrecke wird der Weg bereits ein Teil des Zieles. Die örtlichen Veranstaltungen werden mit zusätzlichen Gästen aus Wien, aber auch von zusteigenden Fahrgästen entlang der Bahnstrecke besucht. Die Region bekommt eine Identität und wächst zusammen. Heurige und Gasthäuser werden besser ausgelastet und deren Bestand gesichert.

Mit der Bahn können Radfahrer einfach und bequem befördert werden, und diese werden auch weiter entfernte Orte besuchen, um anschließend wieder in einem Bahnhof der Landesbahn in den Zug zu steigen. Sportliche fahren mit dem Rad nach Wien zurück, haben aber die Gewißheit, im Fall des Falles in die Bahn einsteigen zu können.

Es hängt im Wesentlichen vom Angebot vor Ort ab, wie viele Fahrgäste welches Angebot annehmen. Auch die Nachfrage nach geführten Rad-, Walking- und Wandertouren sowie Kellerführungen wird immer größer. Das Angebot an touristischen Zielen entlang der romantischen Bahnstrecke ist jetzt schon gegeben, die Landschaft ist wunderschön und ursprünglich. Außerdem vertragen sich ein paar Glaserln Wein mit der Eisenbahn wesentlich besser als mit dem Auto ;-)

Die Fahrgäste laben sich an den Köstlichkeiten des 
Bauernmarkes Großrußbach im Bahnhof Wetzleinsdorf

Der Ausgangspunkt Korneuburg befindet sich keine zehn Minuten von Wien entfernt und ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar. Warum soll also ein Konzept, wie es z.B. bei den Waldviertler Schmalspurbahnen funktioniert, gerade mal zehn Minuten vor den Toren Wiens nicht funktionieren? Nicht zuletzt ist die Strecke auch ideal für Schulausflüge und Betriebsausflüge, man denke an das Urgeschichtemuseum in Asparn oder das Schulmuseum Michelstetten!

Nicht zuletzt werden durch den steigenden Tourismus auch Arbeitsplätze in der Region geschaffen. Die bestehenden Museen werden besser ausgelastet, und mit den zusätzlichen Einnahmen können z.B. Sonderausstellungen gezeigt werden. Heute sind Orte wie Michelstetten oder Großmugl an Sonntagen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar, ein Zug am Wochenende würde vielen Besuchern erst ermöglichen, diese Orte zu besuchen (gerade in Wien ist ein Auto nicht unbedingt notwendig!). 

Was würde dagegensprechen, daß die japanische Reisegruppe als Abschluß ihres Wienaufenthaltes einen Tag im Weinviertel verbringt, inklusive einem Besuch beim Heurigen? Es böten sich Möglichkeiten für innovative Ideen, wie z. B. Pferdekutschenfahrten oder Fahrten mit alten Traktoren, den Ideen sind keine Grenzen gesetzt!

Der Bf. Rückersdorf bei der Sonderfahrt im Juni. Hier gings
vom Bahnhof dann gleich weiter zum Festzelt der Feuerwehr!

Heben wir einen Schatz – um den Lokalbahnhof wird Mistelbach oft beneidet!

Seit Mitte 2004 wird der Lokalbahnhof kaum mehr genützt. Dabei bietet der Lokalbahnhof alles, was für ein Museum benötigt wird: Historisches Ambiente, funktionstüchtige Gebäude, und vor allem ein Zuhause für viele derzeit ungeschützt hinterstellte historische Fahrzeuge. Es wäre eine Attraktion, die Mistelbach grenzüberschreitend bekannt machen könnte. Außerdem können von Mistelbach aus auch Eisenbahnfahrten auf den alten Landesbahnstrecken geführt werden - ein ganz besonderer Leckerbissen für alle Eisenbahnfreunde und Liebhaber gemütlicher Freizeitgestaltung!

Aber nicht nur für die Eisenbahn hat das Gelände etwas zu bieten. Auch das derzeit heimatlose Heimatmuseum Mistelbach könnte in diesen Räumlichkeiten gut erreichbar und mit ausreichend Parkplätzen versehen untergebracht werden!

Eisenbahnveranstaltung in Mistelbach im Juli 2004

Folgendes Szenario kann jederzeit Wirklichkeit werden:

Der Zug hält im Landesbahnhof, die Passagiere steigen aus, und besuchen das in den Anlagen untergebrachte Eisenbahnmuseum mit historischen  Eisenbahnfahrzeugen und das Heimatmuseum.  Am Bahnhof besteht für die ansässigen Betriebe die Möglichkeit, ihre Produkte zu präsentieren und zu verkaufen. Anschließend geht es zum Essen in die Stadt. Der weitere Weg kann zu Attraktivitäten wie der Teilnahme an einer Stadtführung, oder dem Besuch einer Ausstellung führen, oder es wird ein Heuriger besucht und die Landschaft erkundet. Im Zug selbst werden sich die Fahrgäste an Wein aus der Region und lokalen kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen oder sogar für zu Hause erwerben.

Rasch einsteigen - der Zug fährt ab!

Je rascher die Studie durchgeführt wird, umso einfacher ist der Zugang zu EU - Fördermitteln - und umso früher werden Ausflugszüge bis Mistelbach rollen! Im Jahr 2006 wird der Verein jedenfalls in Kooperation mit der ÖBB Erlebnisbahn die Strecke nach Ernstbrunn weiter als Ausflugsbahn etablieren – und unter guten Bedingungen könnten im Jahr 2008 die ersten durchgehenden  Ausflügszüge auf den Strecken Korneuburg -  Ernstbrunn - Mistelbach - Hohenau fahren.!