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LEICA III,
LEICA IIIf
1931 mit
Bedienung |
Kleinbildkameras vor der Leica
Die Leica wird seit 1925 erzeugt. Die
"Kleinbildfotografie" ist nicht von Oskar Barnack erfunden worden; die Leica war nicht die erste
"Kleinbildkamera". Mit der Leica - und den zeitgleichen
Verbesserungen der verwendeten Kinofilme - erfolgte allerdings der
Durchbruch der Kleinbildfotografie, wie wir sie heute kennen. Von Edison wurde somit
der Urtyp des Kinofilms für Aufnahmen im Format 18 x 24 mm und je 4
rechteckigen Perforationen zu beiden Schmalseiten jedes Einzelbildes und damit der Ahne unserer heutigen
Kleinbildfilme geschaffen. Dieser neue Standard verdrängte letztlich für Jahrzehnte alle anderen Filmformate mit ihren teils unterschiedlichen Perforationen. Mit diesem Standard wurden so etwa ab 1910 praktisch alle Spielfilme gedreht. Daher lag es nahe, übrig gebliebene unbelichtete Filmstücke anderweitig zu verwenden. Oskar
Barnack benutzte ab 1913 relativ kurze Filmstücke in seiner "Ur-LEICA".
Andere nahmen sich der üblichen Restlängen von durchschnittlich 15
oder 30 Meter Länge an. Die erste eigentliche und in ca. 1500 Stück zwischen 1913 und 1920 hergestellte Stehbildkamera für Kinofilm war die Homeos der Pariser Firma Jules Richard, einer Stereokamera im Format (2x) 18 x 24 mm mit zwei Zeiss Tessaren mit den Daten 4,5/28 mm.
1913 begann die Produktion, 1914 wurde dann dem in New York lebenden Österreicher Paul Dietz das Patent für seine Tourist Multiple Camera erteilt. Mit dieser ersten eigentlichen Leica-Vorläuferin konnten bis zu 750 Aufnahmen im Format 18 x24 mm auf einem 15 Meter langen Filmstück gemacht werden. Die Tourist Multiple wurde von der New Ideas Manufacturing Camera mit Sitz in New York und Philadelphia hergestellt und zum stolzen Preis von damals US$ 175.- vertrieben, was nach heutigem Geldwert dem Kaufpreis einer Leica M6 TTL entspräche. Bezogen mit braunem Leder, ausgestattet mit wahlweise einem Tessar 3,5/50 mm, einem Goertz Hypar 3,5/50 mm oder auch einem Steinheil Triplar 2,5/50 mm (!) und einem Rotationsverschluss mit 7 einstellbaren Belichtungszeiten von 1/4 sec. bis 1/200 sec. wurden ca. 1000 Stück erzeugt. Dann brachte der Ausbruch des 1. Weltkrieges die weltweiten Vergnügungsreisen reicher US-Bürger, auf deren Kaufkraft die Kamera zielte, ebenso zum Erliegen wie die Produktion der Kamera selbst.
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Hinauf | Peter LAUSCH
Rechtliches
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