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Leica-Story
Kameras |
Auf der Suche nach Marktnischen zwecks Umsatz- (und möglichst auch Gewinn-) vermehrung
brachte die Leica Camera AG nach einer Reihe von weniger geglückten
Kameras die Minilux auf den Markt, schön anzusehen in ihrem
champagnerfarbenen (später auch schwarz lieferbarem) Titan-Kleid und eine
technisch interessante Lösung mit (relativ) lichtstarkem und sehr gutem
Objektiv und wahlweise manueller Entfernungseinstellung oder mittels AF
und Wahl zwischen Programm- und Zeitautomatik.
Mehr im Main-Stream folgte kurze Zeit später die
Minilux-Zoom, ehe dann weitere, billigere Modelle erzeugt wurden. Alle
diese Kompaktkameras erzeugte aber nicht mehr die Leica Camera AG in Solms, sondern
ließ z. B. die Minilux von Panasonic zusammenschrauben, offenbar aus
Bauteilen japanischer Herkunft. Lediglich das Summarit (der Name zierte
einst ein lichtstarkes Objektiv zur Leica) ist aus deutscher Rechnung,
aber auch nicht Fertigung.
Die Minilux ist eine schöne
und seinerzeit auch teure Kamera, mit der man im
Rahmen ihrer Möglichkeiten technisch ausgezeichnete Fotos machen konnte
und, so man will, noch immer kann, denn Filme gibt es nach wie vor in
ausreichender Auswahl. Die Frage ist ja immer nur, will man heute noch
mit Film fotografieren oder doch lieber mit einer digitalen Kamera.
Einen, wie ich meine, entscheidenden, Vorteil haben alle digitalen
Kameras: man sieht nach der Aufnahme auf dem Monitor, wie das Bild
ausgefallen ist. Bei Kameras für Film merkt man das allenfalls erst eine
Woche später, wenn man den entwickelten Film oder die Papierbilder in
Händen hält und die Gelegenheit, missratene Aufnahmen zu wiederholen,
längst vorbei ist. Ob man das in Kauf nimmt, muss ein jeder selbst für
sich entscheiden.
Einige Besonderheiten hat die Kamera natürlich auch, mit denen muss -
und, so weit es mich betrifft - kann man leben: Um zu verhindern, dass
der Blitz, automatisch von der Kamera gesteuert, bei einer bestimmten
Aufnahme aufleuchtet und die Stimmung totblitzt, muss man gezählte 5x
die MODE-Taste auf der Kameraoberseite drücken. Und dass die Filmpatrone
nicht wie üblich auf der linken Kameraseite eingelegt wird, sondern
rechts, sozusagen kopfstehend, haben wohl die Japaner entschieden.
Beides sind keine eigentlichen Macken, Besonderheiten halt, die eine
Kamera von Leica kennzeichne. |
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Technische
Daten:
Kleinbildkamera
mit AF und wahlweise manueller Entfernungseinstellung (ohne
Entfernungsmessung), Durchsichtssucher ohne Parallaxenausgleich, aber
Markierung für Parallaxenausgleich im Nahbereich und AF-Messfeld. Objektiv
Summarit 2,4/40mm, Verschlusszeiten von 1—1/400 Sekunde und B, Selbstauslöser mit 10 Sekunden
Vorlaufzeit, Einstellbereich der Belichtungssteuerung von ISO 25 - 5000, automatisch rückstellendes Bildzählwerk beim Öffnen der Rückwand.
Gewicht:
330 g, Maße: 124x69x39 mm.
Erzeugt wurde die Minilux ab 1995. Im Leica-Katalog für 2001 ist sie
nicht mehr angeführt, Restexemplare wurden auch später noch von diversen Händlern
verkauft. Preis
gebrauchter Kameras in Champagner: ca. Euro 100.-, in Schwarz etwas
teurer. Preistendenz abwärts, infolge Interessemangels der potentiellen
Kundschaft. Die Minilux ist - da häufig - keine Sammlerkamera, auch
keine <besondere> Kamera, aber eben von Leica und daher für einschlägige
Sammler und Leicafans allgemein von Interesse. Das gewährleistet ein
gewisses Interesse potentieller Käufer. Als Beispiel <deutscher
Wertarbeit> eignet sie sich nicht.
Hinweis:
Ersetzt
wurde die Minilux im Herbst 2003 durch die Leica CM,
mit - wie manche sagen - gewissen äußeren Anklängen an die Form der M-Leicas und mit
gegenüber der Minilux bis auf Kleinigkeiten im Wesentlichen
unveränderten Eigenschaften. Auch sie ist Geschichte.
Geändert
am 2.12.2008
Falls
Sie Fragen haben:
peter@lausch.com
Ich
bin kein Händler.
Ich verkaufe nichts,
ich kaufe nichts. |
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