Kamerabeschreibungen

Peter LAUSCH

   
 

LEICA Minilux

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Leica-Story

Kameras

   Auf der Suche nach Marktnischen zwecks Umsatz- (und möglichst auch Gewinn-) vermehrung brachte die Leica Camera AG nach einer Reihe von weniger geglückten Kameras die Minilux auf den Markt, schön anzusehen in ihrem champagnerfarbenen (später auch schwarz lieferbarem) Titan-Kleid und eine technisch interessante Lösung mit (relativ) lichtstarkem und sehr gutem Objektiv und wahlweise manueller Entfernungseinstellung oder mittels AF und Wahl zwischen Programm- und Zeitautomatik.
  

Mehr im Main-Stream folgte kurze Zeit später die Minilux-Zoom, ehe dann weitere, billigere Modelle erzeugt wurden. Alle diese Kompaktkameras erzeugte aber nicht mehr die Leica Camera AG in Solms, sondern ließ z. B. die Minilux von Panasonic zusammenschrauben, offenbar aus Bauteilen japanischer Herkunft. Lediglich das Summarit (der Name zierte einst ein lichtstarkes Objektiv zur Leica) ist aus deutscher Rechnung, aber auch nicht Fertigung. 
  

Die Minilux ist eine schöne und seinerzeit auch teure Kamera, mit der man im Rahmen ihrer Möglichkeiten technisch ausgezeichnete Fotos machen konnte und, so man will, noch immer kann, denn Filme gibt es nach wie vor in ausreichender Auswahl. Die Frage ist ja immer nur, will man heute noch mit Film fotografieren oder doch lieber mit einer digitalen Kamera. Einen, wie ich meine, entscheidenden, Vorteil haben alle digitalen Kameras: man sieht nach der Aufnahme auf dem Monitor, wie das Bild ausgefallen ist. Bei Kameras für Film merkt man das allenfalls erst eine Woche später, wenn man den entwickelten Film oder die Papierbilder in Händen hält und die Gelegenheit, missratene Aufnahmen zu wiederholen, längst vorbei ist. Ob man das in Kauf nimmt, muss ein jeder selbst für sich entscheiden.

Einige Besonderheiten hat die Kamera natürlich auch, mit denen muss - und, so weit es mich betrifft - kann man leben: Um zu verhindern, dass der Blitz, automatisch von der Kamera gesteuert, bei einer bestimmten Aufnahme aufleuchtet und die Stimmung totblitzt, muss man gezählte 5x die MODE-Taste auf der Kameraoberseite drücken. Und dass die Filmpatrone nicht wie üblich auf der linken Kameraseite eingelegt wird, sondern rechts, sozusagen kopfstehend, haben wohl die Japaner entschieden. Beides sind keine eigentlichen Macken, Besonderheiten halt, die eine Kamera von Leica kennzeichne.

 

 

Technische Daten:


Kleinbildkamera mit AF und wahlweise manueller Entfernungseinstellung (ohne Entfernungsmessung), Durchsichtssucher ohne Parallaxenausgleich, aber Markierung für Parallaxenausgleich im Nahbereich und AF-Messfeld. Objektiv Summarit 2,4/40mm, Verschlusszeiten von 1—1/400 Sekunde und B, Selbstauslöser mit 10 Sekunden Vorlaufzeit, Einstellbereich der Belichtungssteuerung von ISO 25 - 5000, automatisch rückstellendes Bildzählwerk beim Öffnen der Rückwand.

Gewicht: 330 g, Maße: 124x69x39 mm.

Erzeugt wurde die Minilux ab 1995. Im Leica-Katalog für 2001 ist sie nicht mehr angeführt, Restexemplare wurden auch später noch von diversen Händlern verkauft. Preis gebrauchter Kameras in Champagner: ca. Euro 100.-, in Schwarz etwas teurer. Preistendenz abwärts, infolge Interessemangels der potentiellen Kundschaft. Die Minilux ist - da häufig - keine Sammlerkamera, auch keine <besondere> Kamera, aber eben von Leica und daher für einschlägige Sammler und Leicafans allgemein von Interesse. Das gewährleistet ein gewisses Interesse potentieller Käufer. Als Beispiel <deutscher Wertarbeit> eignet sie sich nicht.

Hinweis:
 

Ersetzt wurde die Minilux im Herbst 2003 durch die Leica CM, mit - wie manche sagen - gewissen äußeren Anklängen an die Form der M-Leicas und mit gegenüber der Minilux bis auf Kleinigkeiten im Wesentlichen unveränderten Eigenschaften. Auch sie ist Geschichte.

Geändert am 2.12.2008

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