Gesellschaft der Lyrikfreunde
(Repräsentanz Wien)


 

 

Gedichte von Emmerich Lang

Herbstlich

In meinem Garten
flattern die Sträucher
wie aufgeregtes,
buntes Geflügel.
Der Wind hat sie
am Kragen gepackt
und rupft sie -
umbarmherzig.

Planeten

Auch wenn wir alle
um dieselbe Sonne kreisen,
so hat doch jeder
seine eigene Bahn.
Die anderen,
die sogenannten Brüder,
sind uns himmelfern,
weltenfremd;
winzige Lichtpunkte
am nächtlichen Firmament,
unerreichbare Ziele
unserer Sehnsucht.


 

Weltgeschichte

Auf einem
der Milliarden
Staubpartikelchen,
die im Sog der Ewigkeit
durch den leeren Raum
wirbeln, 
haben sich
größenwahnsinnige
Mikroben entwickelt,
die ihre
gesammelten Dummheiten
Weltgeschichte
nennen.

© Emmerich Lang

zurück zur Vita