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Unser "Schmaucherl" Für ein Tagebuch ist es ein bißchen spät, aber meine Gedanken (soweit ich sie zusammen bekomme) will ich trotzdem anbringen. Begonnen hat es wohl im Kopf (Helga dürfte da nicht ganz unschuldig sein mit ihrem Nachwuchs). Es dürfte wohl Anfang 2002 gewesen sein, als ich mir erste Gedanken wegen eines Babys machte. Konkret wurde das ganze je näher Helgas Geburtstermin kam. Es war wohl Mai, als ich den festen Wunsch hegte mit meiner Carmen ein Baby zu basteln. Eine Zeit lang werden wir es wohl probieren müssen, bis es klappt - denkste!!! - im Juni wußten wir es schon sicher - wir werden Eltern. Meine Freude darüber läßt sich gar nicht beschreiben. Ein kleines Baby, von uns beiden - ich kanns kaum glauben. Es war wohl irgendwann im Spätsommer oder Herbst, als ich die ersten Bewegungen spürte. Einen sanften "Boxer" aus dem nun doch schön langsam größer werdenden Bauch. Ich werde Papa - gibts das? Wie werd ich sein, was muß ich machen - ogottogott. Aber über allem tront die Freude und die Spannung was es wohl werden wird, wie es wohl sein wird. Es ist November, und wir wissen endlich was es werden wird. War es bis jetzt noch immer zu schüchtern um sich zu outen, jetzt wissen wir es. Wir kriegen einen Buben! Die Zeit verfliegt nur so, nicht mehr lange und wir sind zu dritt. Kaum das wir die Schwangerschaft richtig genießen können. Jetzt kommt auch noch der Stress mit der Heirat dazu. Soll ja auch noch vor der Geburt von Statten gehen - damit alles seine Richtigkeit hat ;-). In Gedanken spiele ich schon mit unserem "Kleinen". Überlege mir was wir alles machen werden, wie wir gemeinsam ein Nachmittagsschläfchen halten ... Hochzeit wunderbar überstanden. Es war ein unvergessliches Erlebnis. Die Geburt rückt immer näher. Ich freu mich schon so. Vorbereitungen sind eigentlich auch fast alle abgeschlossen, Erstausstattung liegt bereit. Hab vorgestern schon den Fuß durch die Bauchdecke durch gespürt. Möchte klein Lucas (wird wohl sein Name werden) endlich in die Arme schließen. "Nur" noch 2 bis 3 Wochen. ... Jetzt ist es wohl bald soweit. Die Spannung steigt, mit Informationen vollgestopft harre ich der Dinge. Die Angst vor der Geburt, oder besser gesagt wie es wohl meinem Schatz dabei gehen wird ist etwas verflogen. Eigentlich kann es nun jeden Tag soweit sein. Geburtstermin wäre in 5 - 8 Tagen. Jedes Telefonläuten macht mich hellwach. Bin bereit loszudüsen. Carmen nimmt wohl alles sehr ruhig und gelassen hin - ich bewundere sie, wie souverän sie alles meistert und erträgt. Ich bin einfach stolz. Und bei dem ganzen Rummel vergißt sie keine Sekunde auf mich. Lucas tritt und boxt im Bauch so fest er nur kann. Er streckt und dehnt sich - es ist einfach wunderschön einfach auf den Bauch zu schauen und dem ganzen Treiben zuzusehen. Ab und zu reagiert er auf mein sanftes über-den-Bauch-streichen und boxt in Richtung meiner Hand. Das er im Bauch schon so aktiv sein kann - einfach unglaublich. Ich bin schon so gespannt, kanns kaum erwarten. ... Errechneter Geburtstermin war gestern, Schmaucherl läßt sich aber noch Zeit - soll er - wir habens ja nicht eilig. Obwohl ich es kaum erwarten kann, aber hier gibt er den Ton an. Jeder Laut von Carmen läßt mich zusammenzucken und sprungbereit werden. Ach kleiner Lucas - wir erwarten dich!!! Freitag nachmittag gingen wir ins Kino (2 Tage nach errechnetem Geburtstermin). Den 3stunden Streifen genossen wir noch, zuhause angelangt lagen wir erst eine Stunde vor dem Fernseher, als Carmen meinte: Ich glaub das könnte der Blasensprung gewesen sein. Bis gegen 23 Uhr warteten wir noch, beobachteten die regelmäßig alle 3 Minuten einsetzenden Wehen, und fuhren dann ins LKH. 23:20 Eintreffen im Kreissaal. Was war ich gespannt, aufgeregt eigentlich weniger, eher voller Erwartung und Vorfreude. Die Wehen wurden heftiger, aber Carmen machte alles ganz souverän. Was bin ich stolz auf sie! Sie beachtete genau die Anweisungen der Hebamme, und es ging zügig vorwärts. Als die Presswehen anfingen erlaubte sich Carmen endlich ein wenig leise mitzustöhnen (sonst hätte ich noch geglaubt es würde gar nicht weh tun). 1:58 Baby Lucas erblickt das Licht der Welt. Kaum war der Kopf heraußen, da "flutschte" auch schon sein kleiner Körper nach. Blutverschmiert gings gleich auf zum Kinderarzt. Carmen wurde noch nachversorgt, und eine halbe Stunde später genossen wir schon unser Glück zu Dritt. 49 cm groß und 3150 Gramm schwer lag er in unseren Armen. Wir weinten leicht vor Glück und waren einfach froh. Was für ein Erlebnis, die Geburt seines Kindes sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen. Es hat mein Weltbild leicht verrückt. Was für ein starkes Wesen ist doch meine Frau! Meine Heldin, mein Schatz. Ich verehre sie. Und unser kleiner Sonnenschein, aus nichts entstanden halten wir ihn jetzt in unseren Armen. Kleine Händchen und Zehen, weiches wunderschönes Köpfchen mit blonden Haaren, blauen Augen und sooooo weich. Ich bin jetzt wohl der glücklichste hier auf Erden! - Was für ein schönes Gefühl Vater zu sein!
Babys sind der Staub der Sterne,
Leons Geburt
Es ist Montag, eigentlich müsste ich Arbeiten gehen, doch Carmen ist im LKH zur Untersuchung. Gegen Mittag kommt sie heim und bittet mich heute nicht arbeiten zu gehen. Eine gute Idee wie sich bald herausstellen sollte. Da sie sehr müde von der langen Busfahrt war, wollte sie mit Lucas ein Schläfchen halten, doch schon bald vernahm ich ihre Rufe aus dem Schlafzimmer. – Blasensprung. Die Aufregung unterdrückend rief ich die Rettung, legte alles für Carmen bereit und bald war sie unterwegs ins LKH. Da Lucas von all dem tief schlafend nichts mitbekam, wartete ich noch bis die „Babysitterin“ kam, und eilte nach ins Krankenhaus. Dort lag Carmen schon im Kreissaal, doch nichts tat sich. Ein kleiner Wehencocktail und schon kam die Sache ins Laufen. Leichte Wehen, diese wurden stärker und stärker … Ich alter Hase (hatte dies ja schon einmal mitgemacht) kenn mich aus, nichts kann mich erschüttern – ist das mein Herz was so klopft? Ist doch nicht ganz neu für mich, wieso fühl ich mich so nervös – nur nichts anmerken lassen. Ich soll Carmen doch unterstützen. Hebamme rein, wieder raus, Arzt kommt und geht, Wehen kommen und gehen – meine arme Carmen, hoffentlich geht alles gut und vor allem schnell vorbei. Ein Glas Wasser holen für Carmen, gleich selbst was trinken – wieso bin ich so fertig? Carmen jammert, Wehe hört nicht auf – das ist neu, was soll ich tun. Ah, Hebamme meint den Bauch zu streicheln regt die Wehen eher an, gut – Carmen wird sich den Bauch nicht mehr streicheln, und schon ist es besser und es gibt wieder Wehenpausen. Nicht lange, und die Wehen werden furchtbar stark. Mach dir keine Sorgen, alles gut, alles bestens. Ok, Carmen darf pressen. Es geht gut vorwärts. Gerhard geh runter schauen, hör ich von Carmen. Na gut, schau ich halt. DA SEH ICH JA SCHON DEN KOPF! Wow, ich bin hin und weg. Immer weiter raus kommt Leons Köpfchen, und einmal noch, da ist der Kopf draussen. Carmen soll auch schauen meint die Hebamme noch und noch eine letzte Wehe, da kommt auch schon der Körper nach und klein Leon ist unter uns. Noch sieht sein Kopf zwar aus wie von einem Alien, doch das gibt sich bald. Waschen, abtrocknen und wickeln, und schon darf er bei Mama nuckeln. Bald schon kann ich ihn in meinen Armen halten und alles ist Gut. Zu Carmen kann ich nicht mehr viel sagen, bitte lest einfach bei der Geburt von Lucas nach - alles trifft hier auch zu - sie war einfach wunderbar. Wie freue ich mich schon auf unsere kleine Familie – wir 4 zuhause – Alles ist Gut.
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