Ensemble für Aufführungen von Opern in der Schauspielkunst
ihrer Epoche unter der Leitung von Margit Legler und Reinhold Kubik
Erst seit wenigen Jahren wird wissenschaftlich erforscht, wie man zur
Zeit Händels oder in Mozarts Opern auf der Bühne agiert hat.
Der musikalischen Aufführungspraxis ist es mit grösstem Erfolg
gelungen, die Distanz zu Kompositionen früherer Zeiten durch Verwendung
passender Instrumente und entsprechender Spielweisen zu verringern.
Das Musiktheater unserer Zeit und die völlig anders geartete Operndramaturgie
früherer Epochen sind durch eine enorme historische und ästhetische
Distanz getrennt. Das sogenannte Regietheater meint, diese dadurch überbrücken
zu können, dass die Handlung völlig neu und oft sehr anders
erzählt und von einem anderen Menschentyp als dem von den Autoren
vorgestellten realisiert wird.
L'AZIONE TEATRALE glaubt hingegen, dass jede Oper durch ihre Sprache
und Musik einen unverrückbaren historischen Platz besitzt und dass
daher der Aktualisierungsversuch des modernen Regietheaters grundsätzlich
ein Stilbruch ist. Denn immer agieren dort Menschen auf dem Theater, deren
Existenz, Habitus, Bewegen und Benehmen in krassestem Widerspruch zu ihrer
Bühnensprache, zu ihrem Gesang und zur Musik des Werkes stehen.
L'AZIONE TEATRALE versucht, die bisher durch die Forschung gewonnenen
Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Da das Studium der barocken Schauspielkunst
eine spezifische Einstellung zu Körperhaltung und -bewegung erfordert,
haben Margit Legler und Reinhold Kubik spezielle Trainingsprogramme entwickelt,
die sie seit Jahren unterrichten.
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