Gertrud-Kirche

Geweiht der Heiligen Gertrud

Gars/Kamp

Gars am Kamp gehörte schon im 11. Jahrhundert zu den Besitzungen der Babenberger. Die auf dem südlichen Vorsprung des Burghügels gelegene Gertrudkirche in Thunau, war Sitz einer markgräflichen Mutterpfarre. Hier befindet sich eine mächtige frühgeschichtliche Wehranlage, daran schließt die Kirche mit einem Karner und einem Friedhof. Von Südosten führt eine Freitreppe zur Kirche, der Weg ist als Kalvarienberg gestaltet. Urkundlich wurde eine Kapelle an dieser Stelle um 1100 erwähnt, die Pfarre wurde 1185 gegründet. Der Bau im Schutze der Burg ist im Kern romanisch, eine dreischiffige, flach gedeckte Basilika, die im 13.Jhdt. um den Turm - in die Westfassade eingebunden -  erweitert wurde.  

 

Mittelschiff

Romanische Fresken

Hochaltar

Im 15.Jhdt.wurde die Johanneskapelle angebaut, aus dem 16.Jhdt.stammen figurale Grabmäler. Im 17.Jhdt. wurde der Turm erhöht und mit einer Steinkuppel abgeschlossen. 1831 wurde im Mittelschiff eine hölzerne Spitztonne eingezogen und die Hauptschifffenster abgemauert. Wir sehen ein 3-schiffiges Langhaus ohne Gliederung, durch Spitzbogenarkaden und Rechteck-pfeilern unterteilt. 1974 wurden die Seiten-schiffe bei der Empore abgemauert. Der Hauptchor ist durch einen stichbogigen Triumphbogen abgesetzt. Der Chor ist 2-jochig und hat einen 5/8-Schluss und ein Kreuzrippengewölbe. An der Südseite befind-et sich eine 3-achsige gotische Sessions-nische mit ornamentaler Malerei aus dem 14.Jhdt. Das Sakramentshäuschen stammt aus dem 15.Jhdt..Die Johanneskapelle liegt südlich, sie ist 2-jochig ist durch 2 Spitz-

rsa:Krönung Mariens

Kanzel

 

bögen zur Mitte getrennt und hat ein Netz-rippengewölbe. Unter dem Turmerdgeschoß sehen wir ein Kreuzgratgewölbe. Hier lag vermutlich die Herrschaftsempore, außen an der Westfassade sieht man noch die Türe, die zu dieser Empore führte. Möglicherweise befindet sich hier auch das Grab Leopold II. In den drei Chorschlussfenstern haben sich die originalen Dreipässe des Maßwerks erhalten.
Die elf dazu erhaltenen figural gestalteten Glasgemälde gehören zu drei selbständigen ikonographischen Themenkreisen, einem Christuszyklus, der Legende der hl. Gertrud von Nivelles und einer Vita Johannes des Täufers. Nach einem Tausch mit dem Stift Herzogenburg befinden sich jetzt wieder sämtliche Scheiben der Gertrudslegende in Thunau, während die Reste des christologischen Zyklus in Herzogenburg verwahrt werden. Die Glasscheiben werden in die Zeit von 1315 bis 1330 datiert.

Johann Nepomuk (Johanneskapelle)

Glasfenster hinter dem Hochaltar

Zunftaltäre

Orgel

Linkes Seitenschiff

Bemerkenswert der figurenreiche Hochaltar von H.G.Müllner (1673-1675). Die Seitenaltäre sind neugotisch, links wird Christi Geburt dargestellt, rechts die Krönung Marias. In den Seitenschiffen befinden sich Zunftaltäre (rechts Fleischhauer, links Weber). Die Kanzel stammt aus 1737, die Orgel aus 1786 (mit einem neuen Werk von Gerhard Hradetzky, 1977). Bemerkenswert auch die Kreuzwegbilder (1780), das Chorgestühl (17.Jhdt) und das Taufbecken aus dem 13. Jhdt.