Michael Aharon Schüller's Private Office

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Links des Tages hier 


1) «Immer währende Neutralität» (HB 14.5.*)   mehr...   
Österreich gedenkt 50-jähriger Unabhängigkeit
2) Neue Standards und Marktentwicklung bewirken Umdenken (HB 15.5.)   mehr...   
Institutionelle kaufen Publikumsfonds
3) Thomas Fischer verlangt Offenlegung von Geschäften (HB 15.5.)   mehr...   
Fischer für mehr Transparenz bei Hedgefonds
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Links des Tages        nach oben 

50 Jahre Staatsvertrag (Standardressort) 
50 Jahre "Österreich ist frei"  
Österreich-Gag: Jeder durfte Figl spielen 



1) «Immer währende Neutralität» (HB 14.5.*)   nach oben
Österreich gedenkt 50-jähriger Unabhängigkeit

50 Jahre nach Unterzeichnung des Vertrags zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs hat Bundeskanzler Schüssel die Neutralität der Alpenrepublik betont.

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HB BERLIN.Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat das Bekenntnis des Landes zur Neutralität bekräftigt. Anlass war das 50. Jubiläum des Staatsvertrags zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs.

n einer Fernsehansprache zum Jahrestag am morgigen Sonntag sprach Schüssel laut einer Meldung der Wiener Nachrichtenagentur Apa von einem «klaren Auftrag zu einer aktiven Friedenspolitik», den Österreich auch als EU-Mitglied in der internationalen Völkergemeinschaft in Zukunft erfüllen wolle.

Der «Staatsvertrag betreffend der Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich, gegeben zu Wien am 15. Mai 1955» wurde zwischen den alliierten Besatzungsmächten USA, UdSSR, Frankreich und Großbritannien sowie der österreichischen Regierung unterzeichnet. Am 27. Juli 1955 trat er offiziell in Kraft. Ziel war die Wiederherstellung eines freien, souveränen und demokratischen Staates Österreich, der sich zum Schutz der Minderheitenrechte von Kroaten und Slowenen verpflichtete.

Darüber hinaus verpflichtete sich Österreich nach Abschluss des Staatsvertrages zu einer «immer währenden Neutralität». Die Unabhängigkeitserklärung 1945 und den Staatsvertrag 1955 bezeichnete Schüssel in seiner Ansprache als die «Fundamente unseres modernen österreichischen Selbstbewusstseins».

Schüssel erwähnte auch die EU-Verfassung: Der Staatsvertrag habe Freiheit von der Besatzung gebracht, die neue Europäische Verfassung gebe «die Freiheit, ein friedliches, soziales und starkes Europa mitzubauen».

Bundespräsident Heinz Fischer sagte zu den Staatsvertragsfeiern in einem Zeitungsinterview laut Apa, Österreich könne auf den zurückgelegten Weg stolz sein. Man müsse sich aber auch fragen, «ob wir nicht im Umgang mit Minderheiten mehr Sensibilität aufbringen müssen», sagte er der «Kleinen Zeitung».

HANDELSBLATT, Samstag, 14. Mai 2005, 22:10 Uhr

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http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1037249 



2) Neue Standards und Marktentwicklung bewirken Umdenken (HB 15.5.)  
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Institutionelle kaufen Publikumsfonds

Viele am Kapitalmarkt tätige Unternehmen müssen bis spätestens 2007 ihre Bilanzierung auf die internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS umstellen. Danach sind die in der institutionellen Vermögensverwaltung üblichen, maßgeschneiderten Spezialfonds ähnlich aufwändig wie Unternehmensbeteiligungen in der laufenden Berichterstattung des Unternehmens zu berücksichtigen. Durch den Einsatz von Publikumsfonds entfällt der Zwang zur Vollkonsolidierung nach IFRS, wenn der Investor keinen maßgeblichen Einfluss auf das Sondervermögen hat und weniger als die Hälfte besitzt.


Hinzu kommt die größere Popularität des Core-Satellite-Ansatzes. Hier werden diversifizierte Anlagen mit hohen Ertragserwartungen um einen Kern gebildet, der zumeist aus passiven Komponenten besteht. Der Kern übernimmt das Marktrisiko, während die sorgfältig ausgesuchten kleineren Satelliten für überdurchschnittliche Performance sorgen sollen. Werden Publikumsfonds als Satelliten eingesetzt, so lassen sich diese wesentlich leichter austauschen als herkömmliche Mandate.

Außerdem lassen sich auch kleinere Engagements mittels Publikumsfonds realisieren. Die Auflage eines Spezialfonds erfordert dagegen in der Regel ein Mindestvolumen von rund 25 Mill. Euro. Diesen Vorteilen stehen die vergleichsweise hohen Gebühren der Publikumsfonds entgegen. Dazu kommt ein höherer Portfolioumschlag und damit höhere Transaktionskosten, verursacht durch die laufenden Mittelzu- und -abflüsse.

Hat sich der Anleger für das Vehikel Publikumsfonds entschieden, stellt sich die Frage, wie die passenden Fonds gefunden werden sollten. In der Praxis werden dabei häufig Publikumsfondsdatenbanken herangezogen, was jedoch das Problem des so genannten „Cherry Picking“ nach sich zieht: Man findet tatsächlich sehr schnell das beste Produkt in seiner Klasse, welches hinsichtlich Rendite und Risiko am attraktivsten erscheint. Aber aufgepasst: Dieser Zusammenhang gilt für die Vergangenheit und leider häufig nicht für die Zukunft.

Für eine professionelle Selektion von Publikumsfonds bietet sich ein dreistufiges Auswahlverfahren an, bei dem im ersten Schritt Composite-Daten analysiert werden. Ein Composite umfasst sämtliche gleichartig gemanagte Mandate eines Asset-Managers. Verwaltet also ein Vermögensverwalter zwei Aktienmandate mit dem Schwerpunkt europäische Aktien, von denen das eine während der vergangenen fünf Jahre den Stoxx 600 um drei Prozent-Punkte pro Jahr geschlagen hat, während das zweite Mandate die selbe Benchmark um drei Prozentpunkte pro Jahr underperformt hat, so weist das Composite für diesen Zeitraum eine neutrale Performance auf. Mit einer auf Composites zugeschnittenen Datenbank lässt sich also sehr schnell herausfinden, welche Fondsgesellschaft in welcher Asset-Klasse eine besondere Expertise besitzt.

Im zweiten Schritt werden dann die Investmentprozesse und die jeweiligen Fondsprodukte der selektierten Asset-Manager mittels eines maßgeschneiderten Fragebogens und eines darauf abgestimmten Scoring-Modells analysiert, bevor im dritten Schritt die Häuser und Produkte im Rahmen individueller Präsentationen begutachtet werden, um so schließlich das am besten geeignete Produkt zu selektieren. Ein solcher umfassender Due-Dilligence-Prozess, der in besonderem Maße qualitative Aspekte bei der Fondsauswahl mit einbezieht, ist für den Anleger natürlich teurer als die Nutzung einer kommerziellen Fondsdatenbank – er liefert aber Vertrauen in die eigene Entscheidung und macht sich in der Regel schnell bezahlt.

Publikumsfonds werden in Zukunft für einige institutionelle Anleger zur ernsthaften Alternative von Spezialfonds. Allerdings bleibt der Einsatz oft ein Kompromiss: Nicht immer ist der standardisierte Publikumsfonds ohne die Möglichkeit einer Einflussnahme auf Ausschüttungen oder Anlagepolitik für das jeweilige Anlageziel geeignet. Die Frage „Publikumsfonds oder Spezialfonds“ lässt sich also keinesfalls pauschal beantworten und wird deshalb zunehmend von Institutionellen Anlegern gestellt.

Der Autor, Jochen M. Kleeberg, ist Geschäftsführer der Alpha Portfolio Advisors GmbH in Bad Soden/Taunus.

HANDELSBLATT, Sonntag, 15. Mai 2005, 07:43 Uhr

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3) Thomas Fischer verlangt Offenlegung von Geschäften (HB 15.5.)  
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Fischer für mehr Transparenz bei Hedgefonds

Der Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), Thomas Fischer, hat sich für eine stärkere Offenlegung der Geschäfte von Hedgefonds ausgesprochen. "Die Transparenz ist miserabel ausgeprägt", sagte er in Frankfurt.

mak/pk FRANKFURT/M. Dabei setzt sich Fischer, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der WestLB ist, für eine Durchleuchtung aller Beteiligten aus. „Wir müssen auch über das Geschäftsgebahren der Investmentbanken sprechen, schließlich sind die Transaktionen mit den Hedgefondseine nicht unwesentliche Ertragssäule dieser Institute“, sagte der VÖB-Chef. Dabei denkt er vor allem an die Praxis der Wertpapierleihe, bei der die Investmentbanken als Intermediäre zwischen Publikumsfonds und Hedgefondsagieren und Aktienpakete weiterreichen.

In den vergangenen Tagen hatte es an den Finanzmärkten Gerüchte über Schieflagen bei Hedgefondsgegeben. Nationale oder europäische Regeln für die Aufsicht dieser Fonds würden nach Ansicht der Bundesbank aber wenig Sinn machen. „Das Problem sollte international angegangen werden“, sagte Edgar Meister, der im Bundesbankvorstand für die Bankenaufsicht zuständig ist, dem Handelsblatt. „Nationale oder europäische Lösungen empfehlen sich nicht.“ Sie seien für die Hedgefondsleicht zu umgehen. In den Augen Meisters wäre das Thema in dem von Ex-Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer gegründeten „Forum für Finanzmarktstabilität“ gut aufgehoben, weil dann auch die Amerikaner voll einbezogen wären. Fed-Chef Alan Greenspan hatte sich noch im Herbst 2004 in Frankfurt gegen eine Reglementierung der Hedgefondsausgesprochen.

Wie Meister berichtet, haben sich bereits diverse Gremien mit dem Thema Hedgefondsbefasst. Das gilt etwa für den von Meister geleiteten Ausschuss für Bankenaufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB), ebenso für diverse Gremien der Kommission. Über vorsichtige Ansätze sei man noch nicht hinausgekommen.

In anderen Bereichen setzt sich VÖB-Präsident Fischer aber für einen Abbau der Regulierungen ein. Das sagte er vor allem mit Blick nach Brüssel: Beim Verbraucherschutz, im Zahlungsverkehr und bei der Geldwäschebekämpfung würden teure und komplizierte Verfahren aufgebaut, die letztlich für mehr Bürokratie sorgten. So wolle Brüssel die nationalen Zahlungssysteme durch ein europäisches System ablösen, obwohl in der EU nur ein Prozent aller Zahlungen grenzüberschreitend seien. Hier werde eines der modernsten Verfahren auf dem „Altar der europäischen Harmonie geopfert.“

Für die Mitgliedsinstitute des VÖB, die gemessen an der Bilanzsumme von 1,954 Billionen Euro rund ein Drittel des Bankenmarktes repräsentieren, zog Fischer eine zufriedenstellende Bilanz. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge habe bei den international tätigen Häusern mindestens auf Vorjahresniveau gelegen. 2005 blicke man „fröhlich nach vorne“.

HANDELSBLATT, Sonntag, 15. Mai 2005, 09:00 Uhr

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