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Die grüne Hölle Haromfa
Ich möchte euch hier eines der ungarischen Top–Gewässer vorstellen, das sich in den letzten fünf Jahren mit einigen besonderen Fischen behauptet hat.
Alle großen Karpfen hier aufzuzählen würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, darum werde ich euch nur mit ein paar der schwersten Karpfen, die Haromfa zu bieten hat, in Bekanntschaft bringen
Vorweg möchte ich den schwersten Karpfen, den Slowaken im September 1999 mit einem phantastischen Gewicht von 29 kg gefangen haben, erwähnen. Diesen Fisch habe ich drei Jahre zuvor das erste Mal mit etwas über 25 kg auf die Flossen legen können.
Ihm folgten drei Fische mit etwa 24 kg, gefangen von meinen zwei deutschen Freunden Schorsch Pelkermüller und Armin Walter .
Einem meiner Bekannten, Robert Ringel, gelang es im März 2000, einen 24,50 kg schweren Carp auf Film zu bannen.
Mein bester Freund und Angelpartner Martin Höher schaffte es gleich zweimal, seinen P.B. zu brechen mit 20 und 21 kg.
Um es kurz zu machen, auch mir gelang es in den letzten 5 Jahren einen Karpfen über 25 kg, zwei über 20 kg und 26 über 15 kg in diesem „wahnsinnig" zugewachsenen See zu überlisten! Von den vielen, vielen Fischen um die 10 kg ganz zu schweigen.
Viele von euch werden sich jetzt sicher denken, dass sich das alles wie Anglerlatein anhört und die Sache doch auch einen Haken haben muss.
Ja , leider habt ihr auch recht!!
Da wir es nicht verheimlichen konnten, dass all unsere Fänge mit Boilies gemacht wurden und die ungarischen Fischer zu 99.9 % reine Kochtopfangler sind, ist es glaube ich nicht schwer zu erraten, was die letzten drei Jahren mit den von ungarischen Kollegen gefangenen Fischen passiert ist.
Da ich etwa einmal im Monat in der Nähe des Sees bin, habe ich leider immer wieder von abgeschlachteten Karpfen gehört. Obwohl die meisten der Fleischfischer 80 % der größeren Fische durch schlechte Ausrüstung verlieren, gelingt es einigen doch immer wieder, den einen oder anderen Dicken in die Bratpfanne zu locken!
Mit 100%iger Sicherheit ist mir der „Mord" von drei Karpfen zwischen 20 und 23 kg als auch von mindestens 30 Fischen um die 15 kg bekannt.
Leider kann sich jetzt niemand mehr am Wiederfang eines solchen Fisches erfreuen!!!
Jetzt, 2001, sind meine Gebete endlich erhört worden! Haromfa wurde privatisiert und der neue Besitzer will (seinen eigenen Angaben nach) bis spätesten in zwei Jahren die schwerste Konkurrenz für den in Rumänien liegenden R.R. See werden .
Meiner Meinung nach schafft dieser Mann das auch, da das dazu nötige Kleingeld und die Kontakte zu Berufsfischer vorhanden sind. Ich selbst war beim Besatz von drei Karpfen um die 22 kg, von 15 Stk zwischen 15 und 19 kg und von ca. 30 Stk zwischen 10 und 15 kg dabei. Dies war heuer aber nicht der einzige Besatz, da dieser Mann alle Fische über 10 kg, die er bekommen kann, kauft!!!
Weiters befürworte ich, dass der Pachtvertrag mit den verbliebenen einheimischen Fischern, das heißt mit ca. 50 von vormals 250, 2003 abläuft. Sie dürfen die nächsten zwei Jahre noch Karpfen bis 10 kg dem Wasser entnehmen, alles darüber muss mit größter Sorgfalt zurückgesetzt werden, was auch streng kontrolliert und bei einem Verstoß bestraft wird. Da zur Zeit keine Fische unter 10 Kg besetzt werden, wird sich Haromfa zu einen Gewässer der Superlative entwickeln !
Doch nun möchte ich zu einen Punkt kommen, der für die meisten von uns am wichtigsten ist.
Was ist erlaubt, was ist verboten und wie fischt man dort?
Verboten ist Karpfen über 10 kg zu entnehmen. Erlaubt ist eigentlich so gut wie alles, angefangen bei der Benutzung von Boot und Echolot, dem Rausrudern der Montagen, füttern, zelten, grillen, Bojen setzen u.s.w.
Die Tageskarte gilt von 0 bis 24 Uhr und kostet 1500 Forint (ca. 80 Schilling). Erlaubt sind zwei Ruten, jede weitere Rute kostet 750 Forint extra (max. 4 Ruten pro Person).
Ein eigenes Boot ist von Vorteil, man kann sich aber auch Boote ausborgen (diese sind aber nur in begrenzter Stückzahl vorhanden).
Laßt euch nicht von dem extrem dichten Seerosen-Teppich abschrecken - mit der richtigen Taktik verliert man kaum einen Fisch!
Bewährt hat sich bei mir eine 0,35iger Hauptschnur (Pro Gold oder Trilene), 25 m 0,30iger Schlagschnur (Fireline), 120 gr. Kugelblei, Nash Safety Bolt Rig, 25lb Merlin oder Snake –Bite, Kamasan B988 Powercarp und so ziemlich alle Arten von fleischigen bzw fischigen Boilies.
Zum Schluss noch ein Tipp zum Ausbringen der Montagen: sucht euch kleine krautfreie Stellen inmitten der Seerosen, nicht jedoch im offenen Wasser und an den Kanten der Rosen, dort werdet ihr zu 95 % keine Bisse bekommen.
Bewährt hat sich auch noch bei einem Run, Anschlag setzen, Schnur nur leicht auf Spannung halten, zum Fisch rausrudern und erst über dem Fisch mit dem eigentlichen Drill beginnen.
Auch das Problem, das uns die letzten fünf Jahre beschäftigte, nämlich, dass man seine Montagen rausgebracht hat und kurz später ein Boot über die Schnur rudert und die Montage ins sichere Verderben zieht, hat sich nun gelöst. Die Bootsfischer sind verpflichtet, alle Uferfischer zu fragen, ob sie unter den Ruten oder hinter den Bojen vorbeifahren dürfen.
Bitte bleibt aber am Teppich und legt eure Schnüre nicht von einem ans andere Ufer aus. Mehr als 120 m sind absolut nicht notwendig, wobei 50m oft mehr als genug sind!!
Nun noch ein paar Infos über Haromfa:
Haromfa ist ein 55 ha großer Stausee mit einer Tiefe von etwa 1,20 bis 2,30 m und ist zu ca. 90 % mit Seerosen zugewachsen.
Einkaufsmöglichkeiten gibt es im gleichnamigen Ort.
90 % der Uferplätze sind mit dem Auto zu erreichen. Für die Zufahrt zum See benötigt man einen Schlüssel, den man nach dem Fischen wieder abgeben muss. Diejenigen, die sich Karpfen bis 10 kg aneignen wollen, dürfen mit dem Auto nur bis zu einem eigens dafür angelegten Parkplatz fahren, ab dem man den Schlüssel braucht . Für all jene, die die Karpfen zurücksetzen, gilt diese Regelung nicht. Sie dürfen das Auto direkt neben dem Zelt stehen lassen.
Die Fahrzeit von Wien beträgt ca. 4 Stunden für 340 km .
Fischerkarten und Schlüssel bekommt man bei
PALINKO KAROLY
7585 Haromfa
Kossuth u. 131
Anreise: von Nagyatad kommend Richtung Haromfa, ca. 100 m nach der Ortstafel Haromfa die erste Möglichkeit rechts und nach weiteren 100 m findet man auf der rechten Seite das Haus NATURA HORGASZTANYA (Anglerhütte) .
Falls Ihr noch weitere Fragen habt, findet ihr die Kontakt–Adresse auf unserer Homepage unter "Kontakt". Ich selbst bin unter 0699-19251050 erreichbar (von 15 bis 17 Uhr) .
Christian Schlott