Pressestimmen


"Wie man Hasen jagt"
von Georges Feydeau


Salzburger Nachrichten, Salzburger Beilage S.8                                                           Dienstag, 10. Juli 2001

Gefährliche Leidenschaft
 

Mit der Komödie von Georges Feydeau "Wie man Hasen jagt" setzt das Theater Thalgau wieder einen Markstein in seiner Geschichte.

Bernhard Strobl

THALGAU (SN). Im 49sten Jahr des Bestehens macht die Theatergemeinschaft der Freilichtspiele Thalgau wiederum mit Nachdruck auf sich aufmerksam. Das Stück "Wie man Hasen jagt" wird dem von der Theaterobfrau Annemarie Wörndl angegebenen Motto gerecht: "Lachen und Schmunzeln - Medizin gegen Runzeln". 
          Nach dem Erfolg mit dem "Oscar" im Jahr 1999 haben die Thalgauer wieder Michael Silbergasser für die Stückauswahl, Bearbeitung und Einstudierung eingeladen. Der Regisseur hat dieses Jahr mit dem Seekirchner Amateurtheater "Die Perle Anna" erarbeitet und leistet Regieassistenz für das Straßentheater. Er ist den Erwartungen wieder gerecht geworden. 
        Die Thalgauer bewerben sich mit ihrer Sommerproduktion um den Ferdinand Eberherr Preis 2001 der "Salzburger Nachrichten".

Die Freilichtspiele mussten ihre Premiere am Samstag vergangener Woche wieder in der Turnhalle präsentieren. Das tat dem Schwung, der Begeisterung und der Spiellaune keinen Abbruch. Verstärkt mit der "Perle Anna" aus Seekirchen, Theresia Sperl als Madame Latour, und mit der als Schauspielerin ausgebildeten Religionslehrerin aus Thalgau, Alexandra Zimmermann als Leontine, hat das Ensemble eine reife Leistung auf die Bühne gestellt.
Das Stück selbst ist eine Humoreske um die Liebe, um Seitensprung, Verlogenheit und vermeintliche Treue, um die Wirren einer Liebesnacht, die alles andere ist als die Hoffnung erwarten ließe. Die ganze miteinander verwobene Gesellschaft hat unverhofft die selbe Absteige gewählt. Und Duchotel, der feine Herr (Herbert Sommerauer), muss letztlich zugeben, dass seine Jagd nicht nach Hasen und Wild, sondern nach dem weiblichen Wesen ausgerichtet war. Mit Glück kann sichseine Gattin Leontine mit ihrem Liebhaber Moricet (Peter Mayrhofer) aus der Verwicklung retten.
Das Ensemble spielt beherzt und mit großem Körpereinsatz, mitunter etwas gar wild und lautstark, komödiantisch und dann wieder mit nötiger Noblesse.
Manchmal würde man sich von Duchotels Freund und dem Liebhaber seiner Gattin Leontine, Moricet. etwas mehr "schmachtende Liebe" erwarten. Komödiantisch Erwin Sommerauer als vermeintlicher Jagdfreund Duchotels, gut eingestellt auch Heimo Schmidhuber als Polizeikommissar mit den beiden Polizisten (Robert Bachler und Josef Falkensteiner). Spritzig, jugendlich Duchotels Neffe Gontran (Clemens Winkler), das Dienstmädchen verkörpert Monika Winkler. 
"Wie man Hasen jagt" wird noch bis 4. August gespielt (Tel.: 06235/7350).

 



"Die Perle Anna"
von Marc Camoletti


Salzburger Nachrichten Salzburger Beilage S. 8                                                        Freitag, 16. März 2001

Wahrlich, eine Perle

Ist sie naiv, hintertrieben oder nur raffiniert?
"Die Perle Anna" in der Inszenierung der Theatergruppe Seekirchen ist etwas von allem.

Bernhard Strobl

Seekirchen (SN). Michael Silbergasser, begehrt im Rahmen der Aktion "Amateure arbeiten mit professionellen Regisseuren", arbeitet seit zwei Jahren mit der Theatergruppe Seekirchen. Der viel beschäftigte Theatermann ist bekannt für seine sprühenden Ideen, für seine motivierende Art in der Zusammenarbeit mit Laien und auch für eine glückliche Stückwahl. 

Mit "Die Perle Anna" von Marc Camoletti haben er und die Seekirchner (vor ihnen die Seehamer) die spritzige Komödie aus dem Paris in den "wilden Zwanzigern" erarbeitet. Mittwoch war Premiere.
Silbergasser ist seinem Ruf grundsätzlich treu geblieben.
Wie schon im Vorjahr und vor drei Jahren mit den Thalgauern, mühte er sich auch hier um viel Schwung, um originelle Gags, um lebendiges Theater. Nicht alles hat seine Umsetzung.
     In Seekirchen ist die Hauptfigur Anna ein Glücksfall. Theresia Sperl spielt alle Facetten eines Dienstmädchens, das der Herrschaft ungewollt auf die Schliche außerehelicher Freundschaften kommt und zwischen die Räder zu geraten droht, aber letztlich durch
viel Witz alles zum Guten bringt. Diese "Anna" ist wirklich eine Perle.
     Auch sonst wird engagiert gespielt: beschwingt und sympathisch (wie Bernard, Andreas Winklhofer), resch, aber zu eintönig laut (wie Claudine, Gabriele Sperl), unsportlich lethargisch (wie Boxer Robert, Rainer Forsthuber) oder naiv (wie Catherine, Maria Stangl).
"Anna" macht fehlende Feinabstimmungen und gelegentliche Unstimmigkeiten (wie beim Telefonieren) wett. 
Die Seekirchner bewerben sich mit "Die Perle Anna" um den Ferdinand Eberherr Preis der SN.


"KILLe KILLe?"
von Derek Benfield
Salzburger Nachrichten  Beilage S. 12                                                      Freitag, 24.März 2000

Vergnüglicher Abend

Die Theatergruppe Seekirchen hat für dieses Jahr eine englische Kriminalkomödie einstudiert.

Sie bereitet damit viel Vergnügen.Regisseur Michael Silbergasser und die Theatergruppe Seekirchen waren sich in der Stückwahl einig: „Kille Kille“, eine schwarze Komödie in zwei Akten von Derek Benfield, ist Herausforderung für die Truppe und ein überaus vergnügliches Theaterstück. Vergangenen Mittwoch war im Gasthof „Zur Post“ Premiere.Weil ihm „Kille Kille“ vom Wort her ein wenig nach Kitzeln schien, schrieb Silbergasser die „e“ der beiden Worte ganz klein. Die groß geschriebenen Worte Kill(e), Kill(e) sind mit einem Fragezeichen versehen. Nicht Kitzeln sollte zum Lachen führen, und ob Killer im Spiel sind, sollte fraglich bleiben. 

Im Hause einer englischen Familie tun sich sonderliche Dinge. Schon sechs unerklärbare Todesfälle lasten auf dem Haus. Und immer wieder taucht ein Toter auf. Dazu kommt unerwartet der nicht gewollte Schwiegersohn, dann sagt sich der neue Vikar an, und zuletzt

kommen noch die Eltern des ungeliebten Schwiegersohnes, Schotten von Schrot und Korn. Da kommt nicht nur Freude auf, vor allem als der Vikar plötzlich stirbt und der Tod vor den Gästen verschwiegen werden sollte, zumal ja noch der verblichene Elektriker im Geräteschuppen lehnt. Der Freund der jungen Tochter will aufklären und neuerliche Todesfälle verhindern. Beides misslingt.

Michael Silbergasser erwies sich wie schon im Vorjahr inb Thalgau (Oscar) auch in Seekirchen als ideenreicher Spielleiter.Sein Humor scheint sich mit der englischen Variante zu decken. Eine Vielzahl von Einfällen sprüht über die Bühne. Der Bogen spannt sich von der Einbeziehung der Soffleuse in das Bühnengeschehen bis hin zur idealen Personenführung, wie sie etwa in dem schottischen Elternpaar des jugendlichen Liebhabers gegeben ist.Die Bühne teilt sich als Wohnzimmer und Garten, eine breite Sitzgarnitur im Zimmer und Sonnenstühle im Garten verbreiten englische Noblesse.Ein flottes Spiel, gut gesetzte

Pointen, viel Bewegung und Humoreske sind der Kern des Abends, der durch Besetzungsprobleme und offensichtlichen Zeitdruck getrübt wird. 

Der zum jugendlichen Liebhaber getrimmte Geoff (...) könnte als reiferer Verehrer ehrlicher und glaubwürdiger auftreten, der Tochter Sally (...) fehlt es an jugendlichem Schwung und sprühender Liebe, der Herr Vikar (...) stirbt sehr geruhsam vor sich hin. Hausfrau Jane (...), Gatte Andrew(...), Schwester Sarah (...) und die Schotten Edgar (...) und Audrey (...) überzeugen als klar gezeichnete Charaktere. Der Fernsehtechniker (...) braucht nur tot zu sein.Insgesamt bieten die Seekirchener mit „Kill(e), Kill(e)?“ einen amüsanten Theaterabend. Sie bewerben sich damit um den Ferdinand Eberherr Preis 2000 der SN.
 

Bernhard Strobl


 


"Oscar"
von Claude Magnier


            Salzburger Nachrichten                                Kultur                                         Montag, 25.Oktober 1999      S.9
Thalgau Sieger 
beim Theaterpreis
"Oscar" gewinnt auf allen Linien, Anerkennung für Leogang
Salzburg (SN-stl). Der Ferdinand-Eberherr-Preis von "Salzburger Nachrichten" und "Felicitas-Vössing-Stiftung" geht dieses Jahr an die Freilichtspiele Thalgau. Die traditionsreiche Laienspielgemeinschaft hat das Boulevardstück "Oscar" von Claude Magnier einstudiert. In der Inszenierung von Michael Silbergasser gelang den Thalgauern ein überaus beschwingtes Spiel. Eine nicht leicht zu bewältigende Aufgabe. Hat doch Louis de Funes in einer Verfilmung des Stückesim Jahre 1967 die Latte sehr hoch gelegt. Darüber hinaus konnte "Oscar" aus dem bestehenden Ensemble allein nicht besetzt werden, sondern es mussten neue Schauspieler für wichtige Rollen angeworben werden.
       Die dreiköpfige Jury -und mit ihr das zahlreiche Publikum- war von dem Spiel bezaubert. Regisseur Michael Silbergasser hat die Gruppe bestens
geführt, eine Fülle von originellen Regieeinfällen kam deutlich über die Bretter, die auch dem Thalgauer Laientheater die Welt bedeuten. Als wohltuend empfand die Jury unter anderem auch die natürliche Sprache, das Bühnenbild mit seinen verschiedenen Spielebenen und die Kostüme.
Auf Grund der gelungenen Regie fiel auch Juryentscheidung über die beste Inszenierung einstimmig aus: Michael Silbergasser hat sich als würdiger Preisträger erwiesen. Er hat das Stück für die Thalgauer ausgewählt, textlich adaptiert und die Schauspieler bestens auf ihre Rollen eingestellt. Silbergassers Regie erbrachte eine runde Ensembleleistung.
    Der Ferdinand-Eberherr-Preis des Jahres 1999 wurde für die Inszenierungen der Amateurtheater in der zweiten Jahreshälfte vergeben. Im Vorjahr wurden die Früjahrs-Aufführungen bewertet ...
... 
Die Preise werden im November im Rahmen eines Festaktes vergeben, zu dem eigens eingeladen wird.

               Bild


"Wir sind keine Engel"
von Albert Husson



"Arsen und Spitzenhäubchen"
von Joseph Kesselring



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