Erklärungen

 

zurück

 

0. Vorbemerkungen

In Kärnten gab es immer schon – bereits vor seiner Errichtung als Herzogtum im Jahre 976  –beide Sprachen. Das Alpenslawische oder „Karantanische“, Vorläufer der modernen slowenischen Sprache, war sogar früher da als das Althochdeutsche, auf dem die heutigen (südbairischen) Kärntner Mundarten beruhen. Kärnten war also immer schon zweisprachig, allerdings ist der Personenkreis der zwei- und slowenischsprachigen Einwohner im Laufe der Zeit kontinuierlich, seit rund 100 Jahren sprunghaft kleiner geworden. Unbeschadet dessen gibt es eine gemeinsame Geschichte, die sich u.a. auch in einem gemeinsamen Namengut widerspiegelt, wo es von Anbeginn deutsche und slowenische Namen bzw. Namen deutscher bzw. slawischer/slowenischer Herkunft gab. Die ersten Kärntner im engeren Sinn des Wortes benannten beispielsweise (slowenisch) Gorje / (deutsch) Göriach nach seiner Lage ‘die auf dem Berg wohnen’ und Bistrica / Feistritz nach einem reißenden Bach. Slowenische Namensformen wie Pliberk (= Bleiburg) oder Bekštanj (= Finkenstein) sind aus dem Deutschen bezogen. Die Ortsnamen gewähren somit einen Einblick in die Siedlungs­geschichte, einmal waren bei der Namengebung Deutsche, ein anderes Mal Slowenen aktiv, die Namen gingen von Mund zu Mund, d.h. von einer Sprache zu anderen, und oft wurden Objekte unabhängig voneinander verschieden benannt wie z.B. deutsch Hart ‘Sumpfwald’ ~ slowenisch Breg ‘Ufer, Böschung’ oder übersetzt, z.B. deutsch Aich = slowenisch Dob (‘Eiche’). Auch in seit Jahrhunderten rein deutschsprachigen Gebieten finden wir solche Namenpaare: sowohl in der Gemeinde Großkirchheim als auch in der Gemeinde Bad Kleinkirchheim ist in den Ortsteilen Zirknitz bzw. Zirkitzen das slowenische Wort für ‘Kirche’ enthalten. Manchmal ist die slowenische Übersetzung früher überliefert als die heutige Form wie z.B. 993 Podinauuiz (das wäre heute Spodnja vas) für Niederdorf (Bezirk St. Veit a.d. Glan).

Wir haben also in den deutschen wie in den slowenischen Namen altes und auch gemeinsames Erbgut vor uns, sie sind Teil unserer Geschichte. Sie zu vergessen würde einen schweren Verlust bedeuten, denn beide Namensformen – die deutsche und die slowenische – sind eng miteinander verbunden und ihre Geschichte ist unteilbar. In gemischtsprachigen Gebieten hat jedes geographische Objekt zwei Namen, wie sie in der jeweiligen Sprache eben üblich sind. Auch auf das Bundesland Kärnten (slowenisch Koroška) und seine Landes­hauptstadt Klagenfurt (Celovec) trifft dies zu. Dies klar und deutlich darzulegen ist eine der zentralen Aufgaben dieser Namensliste: sie dokumentiert das Kulturgut Ortsname, soweit es in beiden Landessprachen vorliegt, gehört es doch zu dem, was man „immaterielles Kulturerbe“ bezeichnet; dessen Erhaltung wird auch von der UNESCO gefördert und unterstützt (http://immaterielleskulturerbe.unesco.at/).

 

1.     Allgemeines zum Verzeichnis

Rubrik „Ortsname/Toponym“: deutsche amtliche Ortsbezeichnung bzw. üblicher Berg-, Gegend- und Gewässername.

Rubrik „Gem. = „Gemeinde“: deutscher amtlicher Gemeindename bei Siedlungsnamen (abgekürzt) bzw. Symbol für andere Namen (Abkürzungen und Symbole → 2).

Rubrik „Slowenisch“: bestehende slowenische Ortsbezeichnungen (auch nicht-amtliche) sowohl auf Grund der „Topographie­verordnung – Kärnten“ vom 17. Juli 2006 (BGBl. 263/2006) und der im April 2011 erzielten „Ortstafellösung“ (bearbeitet nach den im Internet abrufbaren Ortsverzeichnissen Bundesgesetzblatt Nr. 46, ausgegeben am 26.7.2011, Anlage unter: http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2011_I_46/COO_2026_100_2_689819.pdf) als auch sonstige slowenische Orts-, Gewässer- und Bergnamen, in Klammern (in Auswahl) auch früher verwendete Formen nach der Liste des Kärntner Landesarchivs 1972, der Verordnung der Bundesregierung vom 14. Juni 1977 (BGBl. 69/1977) gemäß „Volksgruppengesetz 1976“ (BGBl. 396/1976), sowie sprach­historisch und mundartkundlich bemerkens­werte Varianten). Erschlossene historische slowenische/slawische Namensformen sind mit dem Stern * markiert.

Rubrik „Etymologie“: kurze Erklärung zur Herkunft des Namens (Abkürzungen, Symbole und nähe Erläuterungen dazu → 3 und 4). Einigen Namen können nicht in wenigen Worten näher erklärt werden; diese finden Sie im Anhang.  

 

2.        Namen der Gemeinden und die verwendeten Abkürzungen   (→ auch 3 und hier)


 


AF

Afritz

HB

Heiligenblut

RE

Reichenau

AH

Althofen

HE

Hermagor-Pressegger See

RF

Reichenfels

AL

Albeck

HI

Himmelberg

RK

Reißeck

AR

Arriach

HT

Hohenthurn

RO

Rosegg

AS

Arnoldstein

Hüttenberg

RU

Ruden

BB

Bad Bleiberg

IR

Irschen

RW

Rennweg am Katschberg

BD

Baldramsdorf

K

Klagenfurt am Wörther See

SA

Stall

BE

Berg im Drautal

KB

Kirchbach

St. Andrä

BK

Bad Kleinkirchheim

KD

Köttmannsdorf

SB

Straßburg

BL

Bleiburg (Pliberk)

KK

Kappel am Krappfeld

sC

Schiefling am See

BR

Brückl (vormals St. Johann am Brückl)

KL

Kleblach-Lind

SD

Sittersdorf

BS

Bad St. Leonhard im Lavanttal

KM

Kötschach-Mauthen

SE

Seeboden

DD

Dellach im Drautal

KP

Klein-St. Paul

SF

Steinfeld

DE

Dellach

KR

Krems in Kärnten

SG

St. Georgen am Längsee

DG

Deutsch Griffen

KS

Keutschach am See

SH

Sachsenburg

DI

Diex

KW

Krumpendorf am Wörther See

SI

Stockenboi

ED

Eberndorf

LD

Ludmannsdorf (Bilčovs)

sJ

St. Jakob im Rosental

ES

Eberstein

LE

Lendorf

SK

St. Kanzian am Klopeiner See

ET

Ebenthal in Kärnten

LF

Liebenfels

SL

St. Georgen im Lavanttal

EV

Eisenkappel-Vellach (Železna Kapla - Bela)

LM

Lavamünd

SO

Steindorf am Ossiacher See

FA

Feld am See

LT

Lesachtal

SP

Spittal an der Drau

FB

Feistritz ob Bleiburg (Bistrica nad Pliberkom)

LU

Lurnfeld

SR

Steuerberg

FC

Frantschach-St. Gertraud

MA

Malta

ss

St. Stefan im Gailtal

 

FD

Ferndorf

MB

Magdalensberg

ST

St. Paul im Lavanttal

FE

Feldkirchen in Kärnten

MD

Mühldorf

SU

St. Urban

FG

Feistritz an der Gail

ME

Metnitz

sv

St. Veit an der Glan

FH

Fresach

MI

Micheldorf

TB

Techelsberg am Wörther See

FI 

Friesach

ML

Mölbling

TR

Treffen am Ossiacher See

FL

Ferlach (Borovlje)

mo

Moosburg

TS

Trebesing

FN

Frauenstein

Mörtschach

vi

Villach

FR

Feistritz im Rosental

MR

Maria Rain

VK

Völkermarkt

FS

Finkenstein

ms

Maria Saal

vw

Velden am Wörther See

FT

Flattach

MT

Millstatt

WB

Wernberg

GA

Gallizien

mw

Maria Wörth

WE

Weißenstein

GB  

Greifenburg

MZ

Mallnitz

WG

Weitensfeld im Gurktal

GG

Glanegg

NG

Nötsch im Gailtal

WI

Winklern

GI

Gitschtal

NH

Neuhaus (Suha)

wo

Wolfsberg

GK

Großkirchheim

OD

Oberdrauburg

WS

Weißensee

GL

Globasnitz (Globasnica)

os

Ossiach

ZE

Zell (Sele)

GM

Gmünd in Kärnten

OV

Obervellach

 

 

GN

Gnesau

PA

Paternion

 

 

GR

Griffen

PD

Poggersdorf

T1..

3

GS

Grafenstein

PR  

Preitenegg

OT

3

GT

Guttaring

PW

Pörtschach am Wörthersee

GN

3

GU

Gurk

RA

Radenthein

LG

3

GZ

Glödnitz

RD  

Rangersdorf

BN

3


 

 


3.     Abkürzungen und Symbole

OT Ortschaft, auf die die „Ortstafellösung“ 2011 zutrifft (Toponym)

GN Gewässername (Hydronym)

LG Landschafts-, Gegend- oder Gebietsname (Choronym)

BN Bergname (Oronym)

T1 Typ 1: Einwohnernamen auf sl. -iče (Erläuterungen → 4)

T2 Typ 2: Einwohnernamen auf sl. -je / dt. -ach (Erläuterungen → 4)

T3 Typ 3: -dorf- / -vas-Namen (Erläuterungen → 4)

T4 Typ 4: Dt. Namen auf -ern (Erläuterungen → 4)

D         deutscher (germanischer) Herkunft

DS      deutscher Herkunft, weist aber auch slowenische Merkmale auf

dt., Dt.   deutsch, Deutsch

Gem.   Gemeinde  

ma.      mundartlich

PN      Personenname

R         romanisch bzw. lateinisch (wenn aus römischer Zeit stammend auch keltisch oder Substrat)

RS       zwar aus römischer Zeit bzw. romanisch, weist aber auch slowenische Merkmale auf

rom.    romanisch (lateinisch)

S         slowenischer (slawischer) Herkunft

SD      slowenischer (slawischer) Herkunft, weist aber auch deutsche Merkmale auf

sl., Sl.  slowenisch (slawisch), Slowenisch

Ü         Übersetzungsname (d.h., der dt. u. sl. Name übersetzen einander)

Ü/V     Teil- oder ungenaue Übersetzung (also im Detail verschieden)

urk.     urkundlich

urspr.  ursprünglich

V         im Dt. und Sl. verschieden benannte Ortschaften

         alt, veraltet

Ø         kein amtlicher Name

*          erschlossene (nicht belegte bzw. belegbare) Form (s.o. 1 Rubrik „Slowenisch“)

<         entstanden aus

>         weiterentwickelt zu

~         oder bzw. abwechselnd

        siehe

(…)     fakultativ (z.B. -(j)ani = -ani oder -jani)

[…]     Aussprache

 

4.     Erläuterungen (zu den 4 Namentypen  T1 – T4)

T1   Einwohnernamen auf sl. -iče: Dieser Typus – Einwohnernamen auf -iče, früh­slowenisch -ik’e (mit der Nebenform -ov-iče) – geht auf gemeinslawisch *-itje zurück, das im Alpenslawischen bzw. Früh­slowenischen -ik’e (-ovik’e) gelautet hat, wie man dies aus zahlreichen deutschen Namensformen erschließen kann, z.B. Förk (< *Borik’e, heute sl. Borče), Radweg (< *Radovik’e, heute sl. Radoviče), Mellweg (aus *Mel’evik’e, heute Melviče). Sie sind vielfach noch, bevor k’ im Slowenischen zu č geworden ist, ins Deutsche entlehnt worden, im Gegensatz etwa zu Susalitsch, das zur Zeit der Übernahme ins Dt. bereits die slowenische Lautung žužal(i)če voraussetzt. Es handelt sich dabei um ein patronymisches Suffix, das teils an Personennamen tritt, etwa Radoviče (ursprünglich) ‘Leute des Rado (o.ä.)’, teils Einwohnernamen bildet, wie Borče ‘Leute am Föhrenwald’ (mit Pluralflexion). In den deutschen Namen ist es also bei früher Entlehnung als -(i)k, -ig bzw. -weg übernommen oder auch durch -ing ersetzt worden (z.B. Tigring zu sl. Tigrče, ma. Tigriče); später konnte -iče auch zu -itz werden (z.B. Lukowitz / Koviče) was wiederum aufs Slowenische rückwirken konnte (z.B. Susalitsch, sl. žužalče neben žužalce). Die dt. auf -ach endenden Namensformen beruhen auf dem slowenischen Lokativ (-ah).

T2   Einwohnernamen auf sl. -je / dt. -ach: Dieser Typus – Einwohnernamen auf (ursprünglich) -je – umfasst gekürzte gemein­sla­wische Bildungen auf  -jane bzw. -’ane; in der Form des Lokativs, der als -achъ, sl. -ah, erscheint, ist -an- schon früh ausge­fallen und diese Namen wurden fast immer in der Lokativform ins Deutsche entlehnt, also mit -ach. Doch nicht jedes -ach repräsentiert einen alten Lokativ Plural. Ein Einzelfall ist Villach / Beljak,  ein weiterer Einzelfall dürfte Vellach sein, das (aller­dings nur als Gewässername) deutsch Ache enthält.

        Der Nominativ Plural auf -je ist eine slowenische Neubildung; daneben existiert die längere Form als -(j)ani als produktive Bildung von Einwohnernamen bis heute weiter (z.B. Bistričani ‘die Einwohner von Feistritz’) und relikthaft in mundartlichen Sied­lungsnamen (z.B. ma. Glinjani statt Glinje ‘Glainach’). Auch der Typus -je, dt. -ach bezeichnet ursprünglich Einwohnernamen, meist von topo­graphischen Bezeich­nungen wie z.B. Borovlje ‘Ferlach’ = ‘Leute am Föhren­wald’. Bezüglich der Namen auf -ach zeigen die Verzeichnisse, dass die Übernahme des Lokativ Plural von Einwohnernamen, die gleichzeitig Ortsnamen sind, außerordentlich beliebt ist, z.B. Gorje, älter Gorjane, Lokativ Plural Gorjah, dt. Göriach. Solche Namen sind bis etwa 1300 gebildet worden, später wird das Morphem -ani (umgeformt aus altem -ane) – außer in der Mundart (siehe oben) – nur noch zur Bildung von Einwohnernamen selbst und nicht mehr von Siedlungsnamen, verwendet (z.B. Selani ‘Einwohner von Sele’, wovon auch dt. Zellaner ‘Einwohner von Zell’, Pliberčani ‘Einwohner von Pliberk’ =  ‘Bleiburger’). Vielfach ist das -j- nicht mehr erkennbar, wie z.B. in Ladine (eigentlich *Ladinje) oder Dole (eigentlich Dolje), auch in Fällen wie Moste.

T3   -dorf- / -vas-Namen: Bei den -dorf-Namen (slowenisch mundartlich meist ves, schrift­sprachlich vas, so jetzt auch in den amtlichen Namensformen) handelt es sich meist um Ableitungen von Per­sonennamen, also dem Namen jener Person, die mit der Gründung des Dorfes in irgendeiner Weise verbunden ist; sie liegen in der mittelalterlichen Großkolonisation (vor 1100) begründet und stellen einen althochdeutschen Benennungstyp mit seiner slowenischen Entsprechung dar. Die sind alle nach demselben Muster gebildet: im Deutschen sind sie Komposita, im Slowenischen Syntagmen aus einem Personennamen + Possessivsuffix (meist -ja, Femininum zu maskulinen Bildungen auf -ji) + vas~ves ‘Dorf’ (Femininum) wie z.B. sl. Velinja vas~ves, dt. Wellersdorf), ohne -j- z.B. Žitara vas~ves, dt. Sittersdorf. In einigen slowenischen Namen ist das zweite Glied ves mit dem ersten zu einem Wort verbunden, z.B. Bilčovs ‘Ludmannsdorf’, wohl von den obliquen Kasus ausgehend (lautgesetzlich hätte der gemeinslawische Nominativ-Akkusativ vьsь, Genitiv-Dativ-Lokativ vьsi usw. sl. vas / ves, vsi usw. ergeben müssen und nach dem Muster des alten Genitivs *Biljče vsi, Lokativ *(v) Biljči vsi usw. wurde ein Akkusativ *Biljčo-vs gebildet, der dann die Basis für die heutige Namensform geliefert hat).

        Anmerkung: Ob ves oder vas – dies ist eine rein sprachpolitische Entscheidung; orientiert man sich nach der Tradition, ist ves zu schreiben, orientiert man sich nach der Mundart, ist meist ves, bei einigen Ortschaften im Raum Diex-Griffen-Ruden aber auch vas zu schreiben; will man schriftsprachliche Einheitlichkeit, ist vas zu bevorzugen. Auch in Slowenien gibt es einige Ortschaften mit ves (von fast 400  13 x ...ves, 2 x -ves [in einem Wort geschrieben], 2 x Ves allein). In Ungarn schreibt man ebenfalls ves, z.B. Slovenska ves / Rábatótfalu (Gemeinde Szentgotthárd).

T4   Dt. Namen auf -ern: Ein weiterer (typisch bairisch-österreichischer) Siedlungs­namentypus beruht auf Einwohnernamen auf -ern. Er geht letztlich auf den Dativ Plural zurück, so bedeutet z.B. Müllnern ‘(bei den) Müllnern = die bei der Mühle wohnen’. Er entspricht vielfach dem Typus T1 und T2.

 

5. Aussprache der verwendeten Buchstaben

 

Zur Aussprache des Slowenischen: c (wie dt. z), č (wie dt. tsch), Ç (wie dt. e in Vater), h (im An- und Inlaut zwischen dt. h und ch, im Auslaut wie dt. ch), l (im Silben- und Wortauslaut meist wie auch) ł (bilabiales w), lj (meist wie l), nj (im Auslaut meist wie jn), š (wie dt. sch), v (wie dt. w, im Silben- und Wortauslaut wie unsilbisches u bzw. bilabiales w), z (wie dt. s in Rose), ž (wie französisch j in Journal). ə und ł kommen nur in phonetischer Schreibung sowie in ma. Formen vor (nicht in der Standardorthographie), dazu kommt noch q für den Glottisverschluss (‘Knacklaut’, in mehreren Kärntner slow. Dialekten statt k).

Zur Aussprache des Deutschen: v wird in der Regel wie f gesprochen. Ausnahmen sind selten, u.a. bei Vertatscha und Vesielach, beide [w-]. Die Buchstabenfolge ie wird manchmal getrennt gesprochen, u.a. bei Diex und Bielschitza. In Namen deutscher Herkunft wird (anlautendes) b ma. wie p ausgesprochen, in Namen und Wörtern slowenischer Herkunft aber stimmhaft (fast wie bilabiales w).

Zur Rechtschreibung: viele Ortsnamen weisen Schreibungen auf, die den heutigen ortho­graphischen Regeln zuwiderlaufen (z.B. Thal [statt T-], Unterschloßberg [statt -schloss -]), sie reflektieren oft frühere Schreibgewohnheiten und sind amtlich festgelegt. Sie unterliegen daher als Siedlungsnamen keineswegs zwingend der letzten Rechtschreibreform (die aber bis zu einem gewissen Grad Flur- und Bergnamen sehr wohl betreffen kann).

Übrige Zeichen: Im älteren Slawischen bezeichnen die Buchstaben ъ und ь zwei ə-ähnliche (aus reduziertem u und i hervorgegangene) Laute und ch ausschließlich den „ach-Laut“. l’, ń, t’ und k’ sind stark palatalisierte Laute (ähnlich wie lj nj tj kj). ę und ǫ sind Nasalvokale (wie in den französischen Lehnwörtern Kretin und Allonge).

In einigen indogermanischen Ausgangsformen kommen u.a. vor: (bilabiales w), (j), (silbisches r).

 

zurück