Börtl-Märchen
Eines schönen Tages, es war im Dezember 1966, erblickte ein 4,60kg schweres Menschenkind das Licht der Welt. Nun musste diesem Menschenkind ein Name gegeben werden. Ohne den jungen Erdenbürger zu fragen, wurde er Norbert (im folgenden kurz: Börtl) getauft. Börtl wuchs heran, und nachdem er den Kindergarten positiv abgeschlossen hatte, musste er den beschwerlichen Weg der 4-jährigen Volksschule beschreiten. Während dieser Zeit eignete sich Börtl ein schier unglaubliches Allgemeinwissen an, welches ihm den Spitznamen "Professor" einbrachte. Professor Börtl schloss die Volksschule mit einem sauberen Notenschnitt von 1,0 ab, und die Folgen waren nicht mehr zu verhindern: er verschwand für einige Jahre ins Gymnasium. Während dieser folgenden Jahre entdeckte Professor Börtl seinen eigenen Körper und die Zuneigung zum anderen Geschlecht, was seinen Notenschnitt auf ca. 3,6 absenkte (ohne Religion und Leibesübungen wäre er 4,0 gewesen). Das war der Zeitpunkt Professor Börtl seinen Titel wiederum abzuerkennen. 4 Jahre zogen ins Land und Börtl musste eine schwere Entscheidung treffen: 4 weitere Jahre im Gymnasium, oder seinem Lebensweg eine neue Richtung geben. Ein Eignungstest sollte die Entscheidung bringen. Dieser Eignungstest brachte eine über dem Durchschnitt liegende Intelligenz zutage, außerdem war eine eindeutige technische Begabung festzustellen. Es war klar, Börtl verließ das Gymnasium und wanderte in die berühmt berüchtigte HTL zu Mödling. Leider gab es in der HTL einen Gegenstand, welcher sich Konstruktionsübungen nannte. Es war Börtl aufgrund einer konstruktionstechnischen Behinderung leider nicht möglich in diesem Gegenstand auch nur eine einzige positive Benotung zu ergattern. Börtl bemühte sich redlich, erkannte dann aber die Sinnlosigkeit und beschloss an jedem Tag mit diesem Unterrichtsgegenstand der Schule fernzubleiben. Das blieb nicht unentdeckt, dem Börtl war es wurscht, der Dipl.Ing. Wagner benotete des Börtl`s Leistung mit Nicht Genügend. Nach diesem jähen Karriereende wollte der Börtl nichts mehr von der Schule wissen, und sein Glück in der weiten Arbeitswelt suchen. Gutes Zureden der Eltern bewog in aber schließlich, in der Fachschule seine Berufsausbildung zu beenden, was Börtl dann auch mit gutem Erfolg gelang. Aber Vater Staat vergaß den Börtl nicht, und holte ihn für 8 Monate zur Grundausbildung an der Waffe. Börtl schoss gut, aber aufgrund zahlreicher Disziplinlosigkeiten war auch beim Bundesheer eine sagenhafte Karriere unmöglich. In diesen 8 Monaten schaffte es Börtl sich mit Hilfe von unglaublichen Mengen an Wieselburger Bier in eine dauerhafte Trance zu versetzen. Nachdem Börtl ehrenhaft seine Wehrpflicht geleistet hatte, machte er sich daran viel Geld zu verdienen. Bis zu diesem, heutigen Tag sollte sich dieser Wunsch nicht erfüllen...... Er startete seine berufliche Laufbahn bei einer Firma, welche Messgeräte produzierte. Börtl hatte den ganzen langen Tag Zeit, sich zu überlegen was ihn hierher verschlagen hatte. Er kam zu dem Schluss, dass die Intelligenz eines Ziegelsteines für diesen Job auch gereicht hätte. Nach 2 Jahren und 10 Monaten (natürlich knapp vor Abfertigungsanspruch) erkannte das auch der Abteilungsleiter. Er teilte es Börtl in Form einer schriftlichen Kündigung mit. Bis heute vermutet Börtl, das obengenannter Ziegelstein nun seinen Platz innehat.....
Es war eine sternenklare Nacht, als Börtl zwischen mehreren Krügerln Bier seine Augen in einem Bierlokal des 21. Wiener Gemeindebezirks schweifen ließ. Seine Blicke blieben auf einer bildhübschen Blondine haften, welche nicht unweit von Ihm ihre Lippen an ein Glas Bourbon-Cola presste. Es durchzuckte Börtl wie der Blitz. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Dieses junge unschuldige Ding wollte er lieben lernen Es folgte eine kurze Verfolgungsfahrt, eine Einladung zum Drink, und 6 Monate später die Ernüchterung. Die Blondine namens Doris (im folgenden kurz: Dodi) war schwanger. Wiederum 9 Monate später schenkte Dodi einem strammen Jungen namens Mario das Leben. Dodi und Börtl waren überglücklich. Es vergingen 2 Jahre und eines Nachts um 3.20 Uhr weckte Dodi den Börtl auf. Die Nachricht ein weiteres Kind zu erwarten, stimmte Börtl etwas nachdenklich, ............ aber er sollte Michael heißen.
Auf der Suche nach einem Job, stach Börtl ein Inserat in einer Wiener Tageszeitung ins Auge. Gesucht wurde ein Außendiensttechniker, welchem ein (fast) kostenfreier Firmenwagen in Aussicht gestellt wurde. Guten Mutes zog Börtl zu dem Vorstellungsgespräch, benahm sich dabei anständig .....und bekam den Job und das Automobil. Börtl wurde rasch mit einem Computer und einer fehlerhaften Software einer namhaften amerikanischen Softwarefirma konfrontiert. Bis zum heutigen Tag muss sich Börtl wie viele andere mit dieser Software herumschlagen, und wenn er nicht gestorben ist, sitzt Börtl noch heute vor dem Rechner..............