mengolah tubuh - mengolah diri - mengolah hidup - alam takambang jadikan teladan

harimau mangaum mangatokan nan sabananyoKeris

Als eines der Ursprungsgebiete, jahrhundertealten geheimnisvollen Kampfkünste Südostasiens gilt Westsumatera, das Land der Minangkabau, eine der letzten noch bestehenden matriliniaren Gesellschaften.Grossmeister Pandeka Mihar Walk Pangeran ist ein von dort stammender Minangkabau, welcher seit 1989 in Österreich lebt und die antiken Formen und archaischen Bewegungen dieser Region unterrichtet. Die von ihm entwickelte Stilrichtung "PMG=Sentak" setzt sich vor allem aus uralten traditionellen Stilen "Silek" (Galuik Minang/ Bagaluik) seiner engeren Heimat, aber auch modernen Elementen zusammen. 

Bewegungs- und Kampfkunst

Kennzeichnend ist der Wechsel zwischen langsamen, harmonisch fließenden Bewegungen und schnellen, schnappartigen Abwehr- und Angriffstechniken mit und ohne Waffen. Die Bewegungen des traditionellen Galuik Minang wurden aus der Tier- und Pflanzenwelt abgeleitet, das animistisch magische Weltbild dieser Kultur findet darin seinen Ausdruck. cuek daun bambu jatuh
PMG=Sentak enthält eine Vielzahl magischer Elemente sowie Übungen um die Tenaga Dalam (Tanago Inti), die innere Kraft, zu stärken. Ethik hat in dieser Stilrichtung einen sehr hohen Stellenwert. Im PMG=Sentak wird jede Form des Kampfes zur Konfliktlösung abgelehnt. 

Vier Schwerpunkte können im PMG=Sentak unterschieden werden. Jeder hat seine eigene Zielsetzung. Aufgrund der Zielsetzung wird die jeweilige Ausführung einen Aspekt unterstreichen, ohne jedoch die anderen außer Acht zu lassen. 
1. Stärkung der eigenen Abwehrkräfte durch harmonische Bewegungen und gezielte Atemtechnik. 
2. Selbstverteidigung gegen äußere Angriffe durch effektive, reflexartige Abwehr- und Angriffstechniken, die auf die Um- bzw. Ableitung der gegnerischen Kraft hinzielen. Es können auch Waffen verwendet werden.
3. Kennenlernen der menschlichen Anatomie, um energetische Schwachpunkte für Angriffe zu nutzen; jedoch auch zur Hilfestellung für Andere durch Massage (Urut), um deren Energieblockaden zu lösen.
4. Entdecken der eigenen Kreativität durch tänzerische Bewegungsformen, unterstützt durch traditionelle Musik, die auch zur Meditation dient.

TRAININGSELEMENTE   

Gerak Dasar   Grundelemente der Bewegung mit besonderer Berücksichtigung der Körperanatomie zur Stärkung der eigenen Abwehrkräfte (gegen innere und äußere Angriffe). 

Jurus sarato Langkah Bewegungsablauf und Schrittformen

Bungo Garik     Schattenkampf 
Diese Schattenkämpfe folgen einem fixen Programm, wie es seit Jahrhunderten in verschiedenen Regionen West Sumateras ausgeübt wird. Sie schulen das Charisma, die Kraft und Ästhetik und die Atemtechnik. 

Sabung Berpasangan     Zweikampf
Zwei oder mehr Personen erlernen einen Kampf, indem die harmonischen Abwehr- und Angriffsbewegungen bereits vorher in einer "Choreographie" festgelegt sind. Der Zweikampf ist somit Rückbesinnung und Anbindung an das klassische, alte Verteidigungssystem und hilft der Einbindung der gelernten Techniken in die eigene Bewegungsform. 

Sabung Bebas    Freikampf 
ist ein Ausdruck der eigenen Spontanität und der inneren Freiheit, mit Respekt und Rücksichtnahme auf den Partner/ die Partnerin.

Tari Sewah        Messertanz
Er besteht aus kunstvollen Angriffs- und Verteidigungsbewegungen, die mit einem leicht gebogenen Dolch ausgeführt werden. Während der Besetzung West Sumateras wurden die Kampfkünste und Selbstverteidigungstechniken in dieser Form vom Tanz geübt, um das wahre Ziel zu verbergen. 

seminar senjataSenjata       Waffen 
Vor langer Zeit wurden diese traditionellen Waffen von den Pendekar ( Meistern) verwendet, um sich selbst und ihrer Familien, ihren Clan und ihren Schülerinnen und Schüler zu verteidigen. In der heutigen Zeit sollen Körper und Waffen eine harmonische Einheit bilden, ähnlich wilden Tieren die ihre Krallen als Werkzeug und zur Pflege verwenden, sich aber auch damit verteidigen können.

Bunyi-Bunyian      Musik
Musik begleitet die Bewegung, die Bewegung begleitet die Musik. Beides zusammen spiegelt das gesamte Leben wider, vom Beginn bis zum Ende.

Rahasia

gandang

PMG=Sentak – ein Weg von außen nach innen – in einen Raum erfüllt mit Bewegung

PMG=Sentak – das ist eine Kampfkunst aus Westsumatra. Sie wird in Wien von Großmeister Pandeka Mihar Walk, der vom Volk der Minangkabau stammt, in seinem Institut seit 1989 unterrichtet. Diese Kunst hat ihre Bewegungen und Techniken aus der Tier- und Pflanzenwelt Westsumatras abgeleitet, einem tropischen Land mit einer zerklüfteten Küste, hohen Bergen, Regenwäldern, Seen und Reisterassen. Vier Aspekte bilden die Basis dieser Lehre:

·        Mental-spirituelle Entwicklung

·        Kunst, die in der Schönheit der Bewegungen liegt, aber auch Beschäftigung mit Musik und Tanz

·        Sportliche Betätigung

·        Selbstverteidigung, gegen äußere und innere Angriffe

Dies sind die ersten Informationen, die man aus einem Prospekt oder in einer Vorführung mit Erklärungen erhält. Und all das macht natürlich sehr neugierig!

Nun beginnt der Schüler in einem Grundkurs zu trainieren. Da wird zunächst sehr gründlich und entsprechend anstrengend aufgewärmt. Die dann gelehrten Haltungen, Schritte und Kampftechniken bereiten sicher zunächst Probleme, nicht zuletzt weil sie für den durchschnittlichen Mitteleuropäer sehr ungewöhnliche Bewegungen darstellen. Hier ist der Wille zur Überwindung von Schwierigkeiten gefordert. Es stellt sicher aber auch bald Freude an diesen Bewegungen ein, das Training wird immer wieder durch spielerische Übungen aufgelockert, aber auch der Kampfgeist geweckt. Und der Humor von Pandeka Mihar trägt viel zu einer guten Stimmung im Training bei.Johannes,Thomas, Rumah Minang Kabau

Beobachtet man die Bewegungen von Pandeka Mihar und fortgeschrittenen Trainings-Partnern, so fällt sofort die große Vielfalt an Bewegungen auf, die Körperbeherrschung und Konzentration erfordern. Der Ablauf ist elegant, tänzerisch und oft spielerisch im Wechsel von langsamen lauernden und schnellen reflexartigen Bewegungen. Die Aktionen erfolgen stets aus der Mitte des Körpers heraus. Angriffen wird zunächst stets durch Ausweichen, oft verbunden mit einer Drehung des Körpers begegnet, dann wird die Energie des Angreifers benutzt, um ihn zu Fall zu bringen. Diese Techniken sind sehr effizient und gefährlich, und damit ein wirksames Mittel zur Selbstverteidigung. Beintechniken kommen sehr häufig zum Einsatz, sodass das Bein manchmal wie eine zusätzliche Hand erscheint. Je mehr ein Schüler in dieser Kunst geübt ist, desto tiefer werden die Haltungen, und auch am Boden liegend werden noch Angriffs- und Abwehrtechniken elegant und effizient ausgeführt. Körperbewusstsein vom Scheitel bis zur Sohle kennzeichnet gut ausgeführte Bewegungen. Durch die Schrittfolgen zwischen kämpferischen Aktionen wird der Raum genutzt, und der Partner „geangelt“, das heißt, mit Finten zum Angriff verleitet. All das wird in Schattenkämpfen und sowohl fest choreographierten als auch improvisierten Zweikämpfen angewandt.

Nach einem Grundkurs beginnt das eigentliche Training im Sasaran, dem Übungsraum des Instituts. Hier herrscht eine Atmosphäre der Disziplin und Achtung vor dem Lehrer und den Trainingspartnern. Man lernt den Umgang mit der eigenen Aggression, Angst und Anstrengung.

Die Bewegungen werden stufenweise in verschiedenen Graduierungen gelernt. Jede dieser Graduierungen trägt eine eigene Bezeichnung, bei den Schülern sind dies Namen von Pflanzen, und hat Schwerpunkte wie Stehen und Gehen oder sich umdrehen zu lernen; andere Motive sind Weite und Atmung, Wildheit und Schönheit, oder Balance, Stabilität und Flexibilität.

In fortgeschrittene Graduierungen wird auch der Einsatz von Waffen unterrichtet. Dies führt zu einer weiteren Steigerung von Konzentration, Achtsamkeit und Balance, und bewirkt damit eine Verbesserung auch der Bewegungen ohne Waffen.

Nahezu jedes Training wird mit gegenseitiger Massage beendet, sodass man den eigenen Körper und den der Trainingspartner immer besser kennen lernt. Manchmal wird mit Musikbegleitung geübt, wodurch der Rhythmus der Bewegungen verbessert wird. Der häufige und intensive Einsatz der Stimme und gezielte Übungen verbessern die Atmung. Durch die geforderte Konzentration auf das Hier und Jetzt lässt man den Alltag rasch hinter sich.

Man lernt schrittweise das traditionelle Konzept der Minangkabau für die körperliche Energie kennen. Besonders im klassischen Zweikampf, dem Silek und Galuik, werden Akupressurpunkte benutzt, und bei den Falltechniken wird der Körper in Vibrationen versetzt. So stellt sich eine Kampfkunst als sehr heilkräftige Methode zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit heraus.

Jede Graduierung wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Hier wird alles, was man im Training gelernt hat, vorgezeigt, mit voller Energie und Konzentration über einen ganzen Tag hinweg; ein Moment wo man seine Grenzen auslotet.

Ein weiterer Höhepunkt ist eine Studienreise nach Westsumatra. Hier wird viel in freier Natur geübt, der Umgebung, die diese Kunst besonders inspiriert hat. Dies gibt einerseits viel Kraft, aber auch neue Schwierigkeiten, etwa wenn man auf einer Lichtung im Regenwald trainiert, mit unebenem, rutschigen oder hartem Boden.

Vielleicht hat man die Chance, die gelernten Bewegungen im Rahmen eines Theaterstücks zu zeigen, wie es bei den Minangkabau üblich ist. Eine neue Herausforderung, aber auch ein schönes Fest!

Werden die Erwartungen, die die ersten Eindrücke erwecken, erfüllt? Sicherlich nicht von Anfang an, es erfordert große Ausdauer, Beständigkeit und den Willen, sich mit den eigenen Schwierigkeiten auseinander zu setzen, um diesen Weg zu gehen. Dann aber kann man das Besondere dieser Kunst immer wieder entdecken. Man hat Teil an einer Lehre, die von großer Weisheit über den menschlichen Körper und Geist getragen ist. Vielleicht sieht man dann im Alltag seine Mitmenschen mit anderen Augen, und stellt fest, dass einige der im PMG=Sentak gelehrten Bewegungen von kleinen Kindern spontan ausgeführt werden. Diese Bewegungen sind also sehr natürlich, wir haben sie verlernt und eignen sie uns nun wieder an!

Andreas Vesely

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