Betr.: Gerichtsmedizinischer Untersuchungsbericht des H e s s, Rudolph
geb. 26.04.1894
zul. wh. Berlin
verst. 17.08.1987
Uns. Nr. V.S. 1295/87
Hb.-Nr. 1229/87
10-5/87
Dem Auftrag von Herrn Dr. Alfred Seidl entsprechend, haben wir am 21.08.87 um
9.00 Uhr die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche durchgeführt.
Obduzenten:
Prof. Dr. Spann I. Obduzent
Prof. Dr. Eisenmenger II. Obduzent
Dr. Tutsch-Bauer III. Obduzent
Dr. Pankratz IV. Obduzent
Herr Lohr als Sektionsgehilfe
Aus dem Hause anwesend Herr Priv. Doz. Dr. Kauert aus der
medizinisch-toxikologischen Abteilung.
Anwesend ist weiterhin Dr. Alfred Seidl.
Ferner ist anwesend Herr Polizeioberrat Nefzger mit Beamten der Kriminalpolizei
München.
Die auf dem Sektionstisch liegende Leiche wurde von Herrn Lohr als die des
Obengenannten ausgewiesen.
Befund und vorläufiges Gutachten:
A. Äußere Besichtigung
Die Leiche befindet sich zunächst in einem Holzsarg, nach Abnahme des Deckels
zeigt sich, daß ein Zinnsarg sich im Holzsarg befindet, dieser Zinnsarg ist geöffnet.
Der Deckel des Zinnsarges fehlt. Im Zinnsarg liegt eine Leiche unter einer weißen
Decke. Auf der Leiche findet sich ferner ein sogenanntes Totenhemd.
- Nach Abnahme des Totenhemdes zeigt sich, daß die Leiche männlichen
Geschlechts ist. Es zeigt sich ferner, daß sowohl im Bereich des Kopfes,
als auch am Rumpf in typischer Weise ein sogenannter Sektionsschnitt gelegt
wurde. Der Sektionsschnitt verläuft über den Schädel, dort über die
Scheitelhöhe, verlängert beiderseits über den Hals zum Brustbein und wird
dort fortgeführt bis zur Schambehaarung.
- Die Körperlänge der Leiche beträgt 172,5 cm. Die Totenstarre ist an der
Kiefermuskulatur und an den oberen Gliedmaßen gelöst, an den unteren
Gliedmaßen noch wächsern erhalten.
- Das Haupthaar ist braungrau, über Stirn und Scheitel schütter, mit
deutlicher Glatzenbildung, an typischer Stelle, etwa handtellergroß. Im
Bereich der Kopfschwarte kein auffallender Befund.
- Die Augenbrauen sind auffallend buschig, die Augäpfel sind zurückgesunken,
das linke Augenlid ist spaltförmig geöffnet. In der Haut der
Augenoberlider finden sich immer wieder punktförmige, stecknadelsspitz große
Blutaustritte. Im Bereich der Haut der Unterlider kein auffallender Befund.
In den Bindehäuten der oberen Unterlider finden sich zahlreiche, punktförmige,
stecknadelspitz- bis kleinstecknadelkopfgroße punktförmige Blutaustritte,
regelmäßig angeordnet, in etwa gleichmäßig zahlenmäßig verteilt auf
die vier Augenlider. Die Augäpfel sind erweicht und zurückgesunken. Die
Hornhaut ist getrübt, die Regenbogenhautfarbe ist nicht mehr feststellbar.
Am Rand der Regenbogenhaut findet sich beiderseits ein angedeuteter
Greisenbogen.
- Die Nasen- und Ohröffnungen sind frei. An der Rückseite beider
Ohrmuscheln und in der umgebenden Haut finden sich immer wieder regelmäßig
angeordnet punktförmige, stecknadelkopf- bis stecknadelspitzgroße
Blutaustritte. Das knöcherne Nasenskelett ist fest und unverletzt.
- Die Lippen sind geöffnet, blasrot, an der Oberlippe findet sich eine
beginnende Vertrocknung. In der Schleimhaut der Ober- und Unterlippe kein
auffallender Befund, keine Blutaustritte. Im Mund findet sich eine
Oberkieferprothese, der Unterkiefer ist zahnlos.
- Das Gesicht ist glatt rasiert, am Halsübergang zum Teil stehende
Bartstoppeln, bis 1 - 2 mm lang.
- Der Hals ist schlank und lang. Über der Kinn spitze findet sich eine
zehnpfennigstückgroße, beginnende Vertrocknung, unter der Kinnspitze eine
zehnpfennigstückgroße, bräunliche Verfärbung.
- Am Hals deutlich sichtbar, beginnend am hinteren Rand des großen
Kopfnickermuskels links und schräg nach unten zur Mitte verlaufend, bis zur
rechten Seite, hier sichtbar bis zum hinteren Rand des großen
Kopfnickermuskels, eine deutlich abgrenzbare Verfärbung, braunrot,
unterschiedlich breit, an der linken Seite bis 6 mm breit, über der Mitte
bis 20 mm breit.
- Nunmehr wird die Leiche umgedreht und der Nacken besichtigt. Es findet
sich nun eine die ganze Rückseite des Halses einnehmende doppelläufige
Zeichnung, die fast horizontal verläuft. Die Doppelläufigkeit besteht
darin, daß zwei rötlich verfärbte Streifen von maximal 1 cm Breite einen
blassen, bis 6 mm breiten Streifen einschließen.
- Die Totenflecken finden sich am Rücken, spärlich ausgebildet, von
blauvioletter Farbe, sie sind nicht mehr wegdrückbar.
- Über der Rückseite des Beckens am oberen Rand des Beckens links findet
sich eine markstückgroße, bläuliche Verfärbung, auf Einschneiden findet
sich eine deutliche dunkelrot-schwarze, geronnene Blutunterlaufung. Von hier
ausgehend nach außen verlaufend eine 12 cm lange, unterschiedlich deutlich
ausgeprägte, oberflächliche, kratzerartige Hautdefektstelle.
- Der Brustkorb ist seitengleich, an der linken Brustkorbseite, knapp vor
der vorderen Achsellinie findet sich eine handtellergroße 12 : 8 cm
messende, blaugrün-gelbverfärbte Stelle.
- An der Brustkorbvorderwand links finden sich zwei einzelne, reizlose
Narben. Eine dieser Narben liegt etwa in Höhe des 4. Zwischenrippenraumes,
sie mißt 2,5 cm, eine knapp darüber liegende mißt 2 cm. In der Umgebung
dieser Narben fragliche Narben von Nahtstichen. Am Rippenbogen rechts findet
sich eine zweimarkstückgroße, bräunliche Verfärbung. An den Bauchdecken
kein auffallender Befund.
- Äußeres Genitale männlich, die Hoden sind nicht tastbar. Die Afteröffnung
ist frei.
- Im Bereich des linken Unterarmes, an der Speichenseite, an der Grenze vom
mittleren zum unteren Drittel finden sich zwei blaurote Verfärbungen, mit
punktförmigen Veränderungen, wie nach Einstich zu ärztlichen Maßnahmen.
- An der Beugeseite des linken Handgelenkes finden sich Narben an typischer
Stelle. Eine dieser Narben verläuft quer zur Unterarmachse, sie weist eine
Länge von 4 cm auf. In der Umgebung finden sich fragliche Nahtnarben. Eine
weitere Narbe findet sich an typischer Stelle über der Pulsschlagader
gelegen, eine strahlenförmige 3: 1,5 cm messende Narbe, in der Umgebung mit
fraglichen Stichkanalnarben.
- Am Unterarm rechts im unteren Drittel an der Streckerseite eine fünfmarkstückgroße,
bläuliche Verfärbung mit einem zentral gelegen Einstich, wie nach ärztlichen
Maßnahmen.
- [Numerierungsfehler, Punkt 19. fehlt]
- Im Bereich der Beine finden sich deutliche, teigige Schwellungen an den
Unterschenkeln, links ausgeprägter als rechts. über dem Innenknöchel
links eine reizlose, 3 cm lange Narbe.
B. Innere Besichtigung
I. Schädelhöhle
Nunmehr werden die Obduktionsnähte gelöst.
- Nach Lösen der Naht über dem Schädel wird die Kopfschwarten nach vorne
und hinten zurückgeschlagen und besichtigt. Die Kopfschwarte zeigt an der
Innenfläche eine gleichmäßig blaßrote Farbe. Über dem Stirnbein rechts
findet sich eine zweipfennigstückgroBe, spärliche, dunkelrote Einblutung.
Vereinzelt finden sich darüber hinaus regelmäßig angeordnet punktförmige
Blutaustritte. Der Schläfenmuskel ist beiderseits abpräpariert, ohne
auffallenden Befund. Im Schläfenmuskel rechts finden sich einzelne,
umschriebene Blutaustritte. Über dem Hinterhaupte, in der Kopfschwarte
finden sich regelmäßig angeordnete, punktförmige Blutaustritte, hier auch
unter der Beinhaut des Hinterhauptbeines.
- Die Weichteile über dem Nacken werden nun zusätzlich weiter nach unten
präpariert und zwar bis in Höhe der außen beschriebenen Veränderung. In
der Nackengegend links und rechts neben der Wirbelsäule je eine linsengroße
Einblutung von dunkelrötlich-schwarzer Farbe.
- Nunmehr wird das Schädeldach abgehoben. Es ist in typischer Weise
abgetrennt. In der schädelhöhle findet sich spärlich blutdurchtränkte
Watte. Nach Entnahme dieser Watte zeigt sich, daß die harte Hirnhaut aus
der knöchernen Schädelbasis zum großen Teil abgezogen ist. Im Bereich der
knöchernen Schädelbasis kein auffallender Befund, insbesondere keine
Verletzungen erkennbar.
II. Brust- und Bauchhöhle
Nach Lösen der Nähte und Zurückklappen der weichen Brustdecken und der
Bauchdecken liegt das Brustbein lose an typischer Stelle. Nach Entnahme des
Brustbeines erscheint ein Plastiksack, der in toto entnommen wird. Nach Entnahme
des Plastiksackes finden sich keine weiteren Organe in der Körperhöhle.
- Nunmehr wird die Wirbelsäule besichtigt, sie zeigt im Bereich der
Brustwirbelsäule eine leichte Ausbiegung nach links. Die Lendenwirbelsäule
ist deutlich nach rechts ausgebogen.
- Bei der Besichtigung der Brusthöhleninnenfläche finden sich links flächenhafte
Auflagerungen wie bei flächenhafter Verwachsung von Brust- und Lungenfell.
- Nunmehr werden die Organe aus dem Plastiksack entnommen und auf ihre
Vollständigkeit geprüft.
- Das Gehirn scheint vollständig zu sein. Es ist durch zahlreiche
Einzelschnitte vorzerlegt. Auf frisch gelegten Schnitten zeigen Mark und große
Kerne eine braun-grau-grüne Farbe, das Marklager ist weißgrau. Im Bereich
der vorgelegten Schnitte und der von uns gefertigten Schnitte kein
auffallender Befund.
- Im Bereich der noch erhaltenen Arterien finden sich sehr deutliche, weißlich-gelbe
und kalkharte Einlagerungen; insbesondere im Bereich der Carotisstümpfe an
der Schädelbasis besteht Starrwandigkeit.
- Bei der Besichtigung des Halses zeigt sich, daß die rechte Halsschlagader
nicht entnommen ist, sie befindet sich noch in der Leiche. Die rechte
Halsschlagagder wird nunmehr entnommen. Die nicht eröffnete, rechte
Halsschlagader wird nach Entnahme eröffnet: sie ist allseits weit durchgängig,
im unteren Bereich relativ zart, im oberen Drittel bestehen mehrfach
Einlagerungen, im Bereich der Aufteilung nehmen die Einlagerungen etwas zu,
die Lichtung ist jedoch allseits weit und durchgängig.
- Nunmehr werden die Halsorgane untersucht. Zunge, Rachenring, Kehlkopf und
Schilddrüse fehlen. Der obere Teil der Speiseröhre fehlt ebenfalls. Die
Halsmuskulatur ist nur zum Teil vorhanden. Von der Luftröhre ist lediglich
die Gabelung vorhanden, mit einem kleinen Stück nach unten und ein jeweils
3 cm langes Stück des Bronchialhauptastes. Die Schleimhaut zeigt im linken
Hauptast einzelne, kleine Einblutungen, sonst ist sie unauffällig.
- Im Mittelfellraum findet sich eine Taubeneigroße zystenartige Veränderung,
die eröffnet wird. Sie enthält klare, wässrige Flüssigkeit. Im Bereich
der Luftröhrengabel finden sich bis bohnengroße, dunkelrotschwärzliche
Lymphknoten.
- Das Herz ist durch zahlreiche Schnitte in kleine bis kleinste Teile
zerlegt. Die Innenauskleidung und der Klappenapparat sind zart. Im Bereich
der Aortenklappen finden sich einzelne, flächenhafte, weiche Einlagerungen.
Der Klappenapparat scheint jedoch schlußfähig gewesen zu sein. Die
Herzkranzarterien sind zum Teil eröffnet, zum Teil durch parallel
verlaufende Querschnitte dargestellt. Die Herzkranzarterien sind allseits
weit und waren sicher durchgängig. In der Innenwand der Herzkranzarterien
finden sich nur vereinzelte, weißlich-gelbe, weiche Einlagerungen, ihre
Lichtung ist meist nur geringgradig eingeengt, lediglich im Bereich des
linken, absteigenden Astes eine etwas höhergradige Einengung, die etwa 50 %
der Lichtung betrifft. Die Herzmuskulatur ist soweit noch beurteilbar nicht
verdickt, auf dem Schnitt braun und ohne Einlagerungen. Das eirunde Loch ist
schlitzförmig offen.
- Die Aorta zeigt direkt nach dem Abgang bereits beetartige, weißlich-gelbe,
weiche Einlagerungen. Vom Bogen ab finden sich zahlreiche weiche und
kalkharte Einlagerungen, nach unten deutlich zunehmend. Im Bereich der
Bauchaorta sind die Beete zum großen Teil geschwürig aufgebrochen.
- Die großen Beckenschlagadern und die Oberschenkelschlagadern zeigen
ebenfalls kalkharte Einlagerungen, mit mittelgrasiger Einengung der
letzteren.
- Die Nierenarterien sind beiderseits durchgängig, ohne wesentliche
Einengung der Lichtung.
- Von beiden Lungenhälften sind Teile vorhanden, jedoch nicht vollständig,
die Oberfläche der Lungen ist blasgraublau, zum Teil glatt und glänzend,
zum Teil mit Auflagerungen. Auf dem Schnitt zeigt das Lungengewebe eine
gleichmäßig rote Farbe, es finden sich keine Entzündungsbezirke und keine
Einatmungsbezirke. Die Lungenarterienäste enthalten zum Teil spärliche
gelbliche Wandeinlagerungen, die Bronchialäste sind nicht eröffnet, sie
sind leer, die Schleimhaut ist unauffällig.
- Die Leber fehlt vollständig, ebenso fehlt die Gallenblase.
- Die Milz ist vorhanden, durch mehrere Schnitte zerlegt, offenbar von
typischer Größe. Das Milzgewebe ist etwas erweicht.
- Nebennieren und Nieren fehlen, die Harnblase ist vorhanden und vorne durch
Mittelschnitt eröffnet Die Harnblase zeigt eine sehr deutliche
Balkenzeichnung.
- In der Harnblase findet sich eine erbsgroßer Polyp.
- Die Vorsteherdrüse ist sehr groß, insgesamt mandarinengroß. Die Harnröhre
ist nicht eröffnet. Sie wird nunmehr eröffnet. Es zeigt sich, daß die
Harnröhre im Bereich der Vorsteherdrüse hochgradig eingeengt ist. Auf dem
Schnitt zeigt die Vorsteherdrüse die zweilappig ist, zahlreiche scharf
begrenzte, weiche Knoten. Die Samenbläschen sind bindegewebig umgewandelt.
- Der Magen ist vorhanden und eröffnet, die Schleimhaut des Magens ist
angedaut, flach, graurot, ohne Defekt und ohne Narben. Der Dünn- und
Dickdarm liegen in toto bei. Sie sind nicht eröffnet. Im Dünndarm findet
sich wenig zunächst schleimiger, später breiiger, graubrauner, unauffällig
riechender Inhalt. Der Dickdarm enthält grünbraunen, salbenartigen bis
knolligen Stuhl.
- Die Bauchspeicheldrüse ist am Magen anhängend, sie ist rötlich-braun,
erweicht.
- Die Lungenarterien und die Schenkelvenen sind frei.
- Am Skelettsystem finden sich noch folgende Verletzungen: im Bereich des knöchernen
Brustkorbes sind links die Rippen 2 mit 8 in der mittleren Schlüsselbeinlinie
durchgebrochen, zum Teil mit Durchspiessung und deutlichen Unterblutungen.
Rechts sind die Rippen 2 mit 7 in der mittleren Schlüsselbeinlinie
durchgebrochen, mit deutlicher Unterblutung, ohne Verletzung des
Rippenfells. Das Brustbein ist zwischen dem Ansatz der 3. und 4. Rippe
horizontal durchgebrochen, mit deutlicher Unterblutung.
- Bei der Leiche beigelegen, im Plastiksack findet sich ferner intakte harte
Hirnhaut.
- Ferner findet sich ein Hoden beigelegen, der aufgeschnitten ist. Der
zweite Hoden ist nicht auffindbar.
- Auf Wunsch von Herrn Rechtsanwalt Dr. Seidl werden nunmehr die Handflächen
eingehend besichtigt, dabei wird eine Veränderung, insbesondere eine
Auflagerung nicht festgestellt.
Zusammenfassung der Befunde:
Zustand nach pathologisch-anatomischer Obduktion mit Eröffnung aller drei Körperhöhlen
und ordnungsgemäßer Versorgung der Leiche,
im Plastiksack in der Leibeshöhle beigegebene, teilobduzierte Organe mit Fehlen
von Leber, Gallenblase, Nebenniere, Niere, obere Halsorgane, ein Hoden,
zirkulär um den Hals verlaufende Abdruckmarke mit soweit nach dem
Sektionsschnitt noch beurteilbar höchstem Punkt in der Gegend hinter dem linken
Ohr,
Doppelläufigkeit der Abdruckmarke, zirkulär verfolgbar in der Nackengegend,
zwei einzelne, umschriebene, kleine Unterblutungen in der Nackengegend
beiderseits der Mittellinie der Wirbelsäule in Höhe der Abdruckmarke,
ausgeprägte, punktförmige Stauungsblutungen in den Bindehäuten der
Augenlider, in der Umgebung des Ohres und an der Innenfläche der Kopfschwarte,
hochgradige allgemeine Atheromatose und Arteriosklerose, überwiegend mit
weiten, starren Coronararterien und geschwürigen Aufbruch im Bereich der großen
Körper-Schlagader,
knotige Prostatahypertrophie mit ausgeprägter Balkenblase,
Harnblasenpolyp,
taubeneigroße Mediastinalzyste,
Zustand nach Reanimation mit Rippenserienbrüchen beiderseits und Fraktur des
Brustbeines,
ausgeprägte Skoliose im Bereich der Lendenwirbelsäule,
reizlose Narben an der Beugeseite des linken Handgelenkes an typischer Stelle,
wie nach Pulsaderschnitt-Versuchen,
reizlose Narbe über dem Innenknöchel links,
zwei reizlose Narben über der Brustkorbvorderwand links,
deutliche Ödembildung im Bereich beider Unterschenkel,
Zustand nach ärztlichen Maßnahmen mit Einstichen an den oberen Gliedmaßen,
nicht mehr wegdrückbare, spärliche Totenflecken,
gelöste Totenstarre.
C. Vorläufiges Gutachten
- Die bei der Nachobduktion der Leiche des Herrn Rudolph H e s s
festgestellten Veränderungen lassen sich zwanglos mit einer
Gewalteinwirkung gegen den Hals durch ein strangförmiges Werkzeug in
Einklang bringen.
- Bei der Obduktion fanden sich keine Anhaltspunkte für einen natürlichen
Tod.
- a) Zur mikroskopischen Untersuchung wurden Gewebsteile aus Hirn, Herz,
Lunge, Bauchspeicheldrüse, Coronararterie, Halshaut, Muskulatur aus dem
Brustkorbbereich links in Formalin asserviert.
b) Zur chemisch-toxikologischen Untersuchung wurden asserviert: Hirngewebe,
Magenschleimhaut, Dünndarminhalt, Herzgewebe, Lumballiquuor und
Lungengewebe sowie Femoralvenenblut.
- Wir bitten ggfs. um Auftrag zu weiteren Untersuchungen.
- Ein abschließendes Gutachten bleibt vorbehalten.
[Unterschrift Dr. Pankratz] [Unterschrift Dr. Tutsch-Bauer] [Unterschrift
Prof. Dr. Eisenmenger]
[Unterschrift Prof. Dr. Spann]
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