Marathon in Böheimkirchen


Heute Sa. 25.5.2002 der dritte Marathon, der zum Marathoncup 2002 zählt, in Böheimkirchen. Knapp in einer Autostunde ist Böheimkirchen erreicht. Böheimkirchen richtet heuer erstmalig einen Marathon aus. Was werden wir erleben? Na wir werden sehen. Schon die Fahrt über die Autobahn brachte einige Regentropfen. Hoffentlich keine Marathon im Regen, meine ersten Gedanken. Zehn nach sechs war ich am Parkplatz. Schon von der Autobahnabfahrt wurde uns der Weg mit grünen Wegweistafeln optimal gezeigt.

Für Start und Ziel wurde die Halle des Altstoffsammelzentrums adaptiert. Leider war in der Halle alles sehr unübersichtlich. Keine Hinweistafeln über Vormelder, Nachmelder, Urkunde, usw. Aber man kann ja fragen. Herr Peter Jaros, Obmann des Mödlinger Wandervereins "Föhrenberge" hat für uns die Startkarten hinterlegen lassen. Das hat problemlos geklappt. Nachdem um 6 Uhr offizieller Start war, hatte ich um 6 Uhr 15 das Gefühl, dass nicht viel los ist. Wäre der Zustrom an Teilnehmern z.B. wie in Seefeld gewesen, hätte es in dieser Halle ein großes Chaos gegeben. Um 6Uhr20 starteten wir mit Startkarte und Streckenplan. Streckenplan in schwarz-weiß, scheint aber doch für die Strecke ausreichend zu sein. Der Himmel nach wie vor mit Regenwolken behangen. Das Thermometer zeigte +16°C. Sicherheitshalber habe ich mir noch schnell meine Regenjacke aus dem Auto geholt. Man weiß ja nie. Herr Leopold begleitete uns vom Start weg. Was sofort ins Auge sprang, war die ausgezeichnete Markierung. Da der Veranstalter neben den vier Wanderdistanzen auch eine Radstrecke anbot, ist die Markierungsarbeit sicher nicht so einfach. Aber die dominante Bodenmarkierung mit dem Buchstaben M lies keinen Zweifel offen. Parallel wurde auch noch mit Kunststoffbänder gearbeitet. Sehr vorbildlich, das kann ich mit Sicherheit sagen.

Nach 2,5km war die erste Kontrollstelle östlich von Böheimkirchen erreicht. Kurz danach sagte Herr Leopold, er hätte heute sieben Stunden Zeit und stellte ab. Nach weiteren 5,6km trafen wir in Lanzendorf ein. Eine private Garage diente für Kontroll- und Labestelle. Weitere 7km sollen uns nach Kirchstetten führen. Wieder eine Kontroll- und Labestelle im üblichen Sinn. Was mir nun auffällt ist, dass es kein Obst an den Labestellen gibt. Eine handgeschriebene gelbe Tafel mit dem Schriftzug 8,5km soll uns die Distanz zur nächsten Kontrollstelle mitteilen. Vom Damberg aus haben wir bereits einen sehr guten Ausblick auf den Hegerberg mit dem Johann Enzinger Haus. Leidgeplagte 404-Wanderer sehen diesen Berg schon von weitem. Laut Streckenplan müssen wir auch da rauf. Ein leichtes Bergabstück vom Damberg führt uns nach Gwörth. Im Gasthaus wurde gestempelt. Mittlerweile hat es zu regnen begonnen. Laut Hinweistafel haben wir nun 3,2km auf den Hegerberg. Die nächste Kontrolle wie im Streckenplan eingezeichnet stimmte nicht. Sie war schon weit näher dem Schilift. Im weiteren Verlauf Richtung Hegerberg stimmte der Streckenplan nicht mehr mit dem tatsächlichen Wegverlauf überein. Nun, wir haben die Selbstkontrolle am Hegerberg erreicht. Der Kontrollstempel vom Weitwanderweg 404 diente diesem Zwecke. Der Regen hat auch wieder nachgelassen.

Aber wie geht es nun weiter? Nach der Selbstkontrolle wurden alle Markierungsbänder entfernt. Auch nach dem Hegerberghaus waren noch Kalkpfeile verwischt. Vielleicht war es politisch nicht richtig den Wirt auf dem Hegerberghaus in die Veranstaltung nicht einzubinden. Aber das kann ich nur aus der Ferne beurteilen. Den Weitwanderweg 404 folgend ging es nun bergab nach Fahrafeld. Die Kontroll- und Labestelle im Gasthaus Grasmann. Wieder kein Ost. Wurstsemmel und Gabelbissen konnte man zur Labung kaufen. Essen die Marathonwanderer wirklich nur tierische Fette? Ich verstehe das nicht. Ich war heute Sonntag beim Marathon in Wien. Da gab es Bananen. Warum verstehen das die Veranstalter der IVV-Marathons nicht? 10km noch bis ins Ziel.

Nach 7,5km erreichten wir Reith, die letzte Kontrollstelle vor dem Ziel. Kurz wurde ich über den Zustand der Strecke befragt. 2,5km noch ins Ziel. Laufend erreichte ich mit einer Zeit von 4:43 das Ziel in dem Altstoffsammelzentrum. 890m wies mein Höhenmesser im Anstieg auf.

Wieder die bange Frage. Wo gibt es nun die Auszeichnung, Stempel und etwas zu trinken? Mit viel Fragerei gelangt man auch diesbezüglich zum Ziel. Aber ist das im Sinne des Wanderers? Ich habe selten ein so schlecht strukturiertes Start- Zielbüro gesehen.

Die große Stärke dieses Marathons war sicher der Wegverlauf und die Markierung. Man wurde markierungsmäßig wirklich verwöhnt. Außerdem war der Wanderweg, wo nötig ausgemäht, eine mühvolle Arbeit! Dazu kann man wirklich nur gratulieren. Auch der Wegverlauf war optimal gewählt, speziell die Einbindung des Hegerberges fand ich toll. Was auch noch positiv auffiel, die freundlichen Betreuer der Kontroll- und Labestellen. Der Streckenplan, in schwarz-weiß gehalten, dient sicher seinem Zwecke. Eine der wenigen Veranstalter, die sich auch über ein Streckenprofil getraut haben. Man könnte aber diese zwei A4-Blätter sicher auch auf eine Seite zusammenführen. Die Urkunde in Farbe gehalten und der Stoffaufnäher entsprechen sicher den heutigen Standard. Kein Service bietet die Startkarte. Ein undefinierter Zettel, auf dem weder der Name des Teilnehmers draufsteht, noch genug Platz für alle neun Kontrollstempel bietet. Auch die Zuordnung Kontrollstempel zur jeweiligen Kontollstelle ist nicht möglich. Auch ist mir überhaupt nicht klar mit welchen Publikum der Veranstalter auf der Marathonstrecke gerechnet hat. Wenn ich die Stempelabdrucke so betrachte, dann dürften das nur Kinder sein! Was sehr negativ ins Auge sprang war die verdammte Nachmeldegebühr! Dieses abzocken ist durch nichts gerechtfertigt. Die Preise an den Labestellen durchaus normal. Stilles Mineralwasser war für den Marathon gratis.

Aber ich habe auch was organisatorisches mitgenommen. Daß man auf den Kontrollstellen ebenfalls Streckenpläne auflegt. Schon zu Beginn der Wanderung habe ich meinen Streckenplan entweder verloren oder liegengelassen. Leider war dann an den folgenden Kontrollstellen kein Streckenplan mehr zu bekommen, was sich fast verhängnisvoll ausgewirkt hätte, da im Bereich Hegerberghütte abmarkiert und die Kalkmarkierung verwischt wurde. Zum Glück hatte aber ein weiterer Teilnehmer einen verwaschenen - es hat ja geregnet - Streckenplan bei sich. Somit war klar, dass wir nach Fahrafeld müssen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich der Veranstalter viel Mühe für die Ausrichtung seines ersten Marathons gemacht hat. Wenn es dem Veranstalter gelingt, die sehr gute Streckenführung und Markierung auch auf die Organisation rüberzubringen, dann ist es eine perfekte Veranstaltung!

Startkarte         Streckenplan         Streckenprofil         Stoffaufnäher         Urkunde

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