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zu
Anfallsformen
und
Epilepsien
sowie
Buchvorschläge
A |
ABDOMINALE EPILEPSIE | Mit Schmerzen im Bauch einhergehende Anfälle |
ABLEITUNG | Messungen und Ableitungen von elektr. Spannungen (EEG, EKG) |
ABSENCE | Bewusstseinspause mit nachfolgender Erinnerungslücke (5 - 30 Sek.), kleiner generalisierter Anfall, mit verdrehen der Augen, blinzeln oder leichten Muskelzuckungen. |
ABSENCE STATUS | Häufung von Absencen, lang andauernder epileptischer Zustand |
ABSENZEN | Komplexe fokale Anfälle, abwesend ohne Bewusstsein |
ACTH | Abk. für adrenocorticotrophes Hormon. Hormon zur Bildung von Cortison in der Nebennierenrinde. Behandlung von Blitz-Nick-Salaam-Anfällen. |
ADRENOCORTI-COTROPHES
HORMON |
Hormon zur Bildung von Cortison in der Nebennierenrinde. Behandlung von Blitz-Nick-Salaam-Anfällen. |
ADVERSIV-ANFALL | Anfall mit Bewegung zur Gegenseite |
AE | Abk. für Antiepileptikum, Antiepileptika |
AFEBRIL | Epileptische Anfälle, nicht durch Fieber ausgelöst. |
AFFEKTKRAMPF | Gefühlsmäßig ausgelöste nicht epileptische Anfälle bei Kleinkindern, oft mit Atemstillstand. |
AFFERENT/ AFFERENZ |
zuführend / zuführende Bahn (Nervenbahn zum Gehirn) |
AFFINITÄT | Zuneigung, Bindestärke Z.B. von Medikamenten an Rezeptoren |
AKINETISCHER ANFALL | Epileptischer Anfall mit einem Verlust der Bewegungsfähigkeit. Kann im Stehen zum Stürzen führen. |
ALOPEZIE | Haarausfall, als Nebenwirkung von Antiepileptika (Valproat) |
ALPHA-AKTIVITÄTEN | Teil der bioelektrischen Tätigkeiten der Nervenzellen des Gehirns, die sich im EEG mit 8 bis 13 mal pro Sekunde auftretenden Wellen zeigt. |
AMMONSHORN | Teil des sogenannten limbischen Systems im Temporal- oder Schläfenlappen des Gehirns. |
ANFALLSFORMEN |
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ASTATISCHE ANFÄLLE | Epileptische Bezeichnung für Anfälle, bei denen die Betroffenen nicht mehr stehen können und hinstürzen |
AXIALE SPASMEN | Tonische Anfälle mit blitzartigen Versteifungen der rumpfnahen
Muskulatur (wie BNS bei Kleinkindern). Häufig Sturzgefahr
|
BALTISCHER MYOKLONUS | Erbliche Form der progressiven Myoklonusepilepsie, die gehäuft in baltischen Ländern beschrieben wurde. |
BARBEXACLON | Freiname für ein Antiepileptikum. Kombination von Phenobarbital mit einer anregenden Substanz. |
BARBITURATE | Gruppe von Antiepileptika (z.B. Phenobarbital und Primidon). Ursprünglich als Schlafmittel eingesetzt. |
BECTS | Abk.: Benigne Epilepsie mit zentro-temporalen Spitzen Gutartiges Epilepsiesyndrom bei Jugendlichen (Rolandsche Epilepsie). |
BHS | Blut-Hirn-Schranke. |
BILATERAL | Beidseitig (z.B.: auf beiden Schläfenlappen) |
BILATERAL SYNDROM | Auf beiden Seiten gleichzeitig auftretend |
BIOFEEDBACK | Methode zur Kontrolle üblicherweise unbewusster Körperfunktionen.
Wird versuchsweise auch bei Epilepsien angewandt. |
BIPOLAR | zweipolig |
BLICKRICHTUNGS NYSTAGMUS |
Ruckartige Augenbewegungen beim Blick zur Seite (mögliche
Überdosierung von Antiepileptika). Kommt auch normalerweise vor (Eisenbahnnystagmus), beim Blick aus dem Zugfenster. |
BLICKWENDUNG | Wendung beider Augen und meist auch des Kopfes in eine Richtung. |
BLINZELANFÄLLE | Anfälle mit unwillkürlichen raschen Augenblinzeln und Augenzwinkern (im Vorschulalter). |
BLITZANFALL | Anfall mit blitzartigem zusammenzucken des Körpers. |
BLICK-NICK-SALAAM-ANFALL | Anfall von Kleinkindern mit rascher Aufeinanderfolge einer Körperzuckung, Beugebewegung von Kopf und Rumpf sowie schleudern der Arme, meist im Rahmen eines sogenannten West-Syndroms. |
BLUT-HIRN-SCHRANKE | Schrankeneffekt von die Blutgefäße umgebendem Gewebe für bestimmte
Stoffe oder Medikamente, der ein übertreten in das Gehirn verhindern kann. |
BLUTSPIEGEL | Konzentration eines Medikamentes im Blut. |
BNS-ANFALL | Abkürzung für Blitz-Nick-Salaam-Anfälle,
einer häufigen Anfallsform bei Säuglingen und Kleinkindern. Andere
Bezeichnungen: Propulsiv-Peditmal, West Syndrom). |
BOURNEVILLE-PRINGLE- KRANKHEIT |
Angeborene, meist in der frühen Kindheit
feststellbare Krankheit mit Hautveränderungen u.a. im Gesicht und
Veränderungen im Gehirn, die häufig mit epileptischen Anfällen einhergeht (bei Kleinkindern besonders oft mit einem sog. West Syndrom). |
BRAIN-MAPPING | Engl. "Landkarte" des Gehirns; bildliche Darstellung von EEG-Befunden oder evozierten Potentialen mit Darstellung in Art einer Landkarte, siehe Mapping. |
CALLOSOTOMIE | Balkendurchtrennung; epilepsiechirurgischer Eingriff, bei dem der sogenannte Balken (Corpus callosum) durchtrennt wird. |
CARBAMAZEPIN | Freiname für ein Antiepileptikum.
Standardmedikament zur Behandlung Fokaler Anfälle. Handelsnamen z.B. Tegretal, Tegretol oder Timonil. |
CAVERNOM | Geschwulstartige Gefäßmissbildung mit
Blutungsgefahr, kann zu epileptischen Anfällen führen. |
CBZ | Abk. Carbamazepin |
CCT | Abk. engl. coputerized cranial tomography. (Coputertomographie
des Schädels). |
CEREBELLAR | Das Kleinhirn betreffend. |
CEREBELLUM | Kleinhirn. |
CEREBRAL | Das Gehirn betreffend. |
CEREBRALPARESE | Angeborene Krankheit mit Schwäche und Spastik von Armen und Beinen. |
CEREBRUM | Großhirn. |
CEROID-LIPOFUSZINOSE | Angeborene Gruppe von Stoffwechselstörungen
mit Anreicherung und Ablagerung von sogenannten Lipopigmenten in Körperzellen; geht mit einer progressiven Myoklonusepilepsie einher. |
CHOREO-ATHETOSE | Krankheit mit plötzlich auftretenden, unkontrollierten und überschießenden Bewegungen. Antiepileptika können sehr selten zu ähnlichen, nach Absetzen verschwindenden Störung führen. |
CHROMATOGRAPHIE | Nachweismethode für Stoffe und Medikamente, die auf ihrer unterschiedlichen Bindung an Teilchen einer absorbierenden Substanz beruht. |
CHRONISCH | Lang bestehend oder dauernd anhaltend. |
CHRONO | Als Zusatz bei Medikamenten: Retardform mit verzögerter Freisetzung des Wirkstoffes. |
CK | Abk. für Kreatinkinase (Muskelenzym, das
z.B. nach epileptischen Anfällen im Blut in erhöhter Konzentration nachweisbar ist). |
CLEARANCE | Blutmenge aus der ein Stoff oder Medikament innerhalb einer bestimmten Zeit entfernt wird. |
CLOBAZAM | Benzodiazepin; Reservemedikament zur Anfallsbehandlung. |
CLOMETHIAZOL | Beruhigungs- und Schlafmittel. Handelsname Distraneurin, mit zusätzlicher antikonvulsiver Wirkung. |
CLONAZEPAM | Benzodiazepin; Reservemedikament zur Anfallsbehandlung. |
CLUSTER | Engl. Gruppe, Traube. Häufung z.B. von
Anfällen in einer bestimmten Zeitspanne. |
COMMOTIO CEREBRI | Gehirnerschütterung. |
COPUTER-TOMOGRAPHIE | Modernes Röntgenverfahren, bei dem ein
Computer eine Vielzahl von in verschieden Winkeln angefertigten Aufnahmen,
zu einem hochauflösenden Bild zusammensetzt, auf dem im Gegensatz zu normalen Röntgenbildern auch weiches Gewebe wie das Gehirn abgebildet werden kann. |
CONTUSIO- CEREBRI |
Gehirnprellung (mit Übergang zur Quetschung). |
CORTEX | Rinde, z.B. des Gehirns. |
CORTICOIDE | Cortison und verwandte Substanzen. |
CORTISON | In der Nebennierenrinde gebildetes Hormon;
wird u. a. zur Behandlung von BNS-Anfällen eingesetzt. |
CP | Abk. für Cerebralparese (spastische Gehirnlähmung, Spastiker). |
CPK | Abk. für Creatinphosphofruktokinase,
Muskelenzym, siehe auch Kreatinkinase. |
CROSSOVER-DESIGN | Untersuchung beider die selben Patienten
nacheinander mehrere verschiedene Behandlungen erhalten. |
CT | Abk. Computertomographie. |
DÄMMERATTACKE | Andere Bezeichnung für komplexen fokalen (psychomotorischen) Anfall. |
DEAFFERENZIERUNG | Ausschalten der affarenten (zum Gehirn führenden) Bahnen. (Bei Unfall oder Operation) |
DELTA-AKTIVITÄT | Teil der bioelektrischen Tätigkeit der Nervenzellen des Gehirns, der sich in einer EEG-Ableitung mit weniger als 4mal/Sekunde auftretenden Wellen (Delta-Wellen) zeigt. |
DELTA-WELLEN | Mit einer Häufigkeit von weniger als 4 mal pro Sekunde auftretende EEG-Wellen. |
DEVIATION CONJUGUEE | Gleichsinnige Abweichungen z.B. beider Augen nach einer Seite. |
DIADOCHOKINESE | Fein abgestimmter (koordinierter)
Bewegungsablauf. Fähigkeit, rasch aufeinanderfolgende, speziell auch
gegenläufige Bewegungen rasch auszuführen.
|
DIENZEPHALON | Zwischenhirn, u. a. aus Thalamus und Hypothalamus bestehend. |
DIFFERENZIALBLUTBILD | Bestimmung der Zahl und Zusammensetzung der roten und weißen Blutkörperchen, einschließlich der vielen Arten weißer Blutkörperchen. |
DOMINANTE HEMISPHÄRE | Für die Sprache zuständige Hirnhälfte. Bei Rechtshändern und der Mehrzahl der Linkshänder die linke Hirnhälfte. |
DROP ATTACK | Sturzanfall; ungenaue Bezeichnung für mit einem plötzlichen Hinstürzen infolge Verlust der Muskel- und Haltungskontrolle aber ohne Bewusstseinsverlust einhergehende Störungen bei älteren Menschen; als Ursache wird in erster Linie eine Durchblutungsstörung des Gehirns angenommen. |
DRUG-MONITORING | Medikamentenüberwachung; Messung der Serumskonzentration eingenommener Medikamente. |
DUALE PATHOLOGIE | Gleichzeitiges vorkommen von 2 krankhaften Veränderungen; bei Epilepsien z.B. gleichzeitiges Vorliegen eines Hirntumors und einer angeborenen Veränderung. |
DURA MATER | Äußere harte Hirnhaut (zwischen Innenseite des Schädelknochens und Gehirn). |
DYSARTHRIE | Störung des Sprechens durch Lähmung oder gestörtes Zusammenwirken der Sprechmuskulatur mit undeutlicher verwaschener Sprache. |
DYSDIADOCHOKINESE | Unvermögen, rasch wechselnde Bewegungen auszuführen (meist Ausdruck einer Kleinhirnschädigung). |
DYSPHAGIE | Schluckstörung. |
DYSPHASIE | Sprachstörung. |
DYSPNOE | Atemstörung. |
DYSRHYTHMIE | Unregelmäßigkeit eines Rhythmus, z.B. im EEG. |
DYSTONIE | Störung des Muskeltonus, der Muskelspannung. |
ECHOLALIE | Echoartiges, sinnloses nachsprechen von Wörter oder Sätzen |
EEG | Abk. für Elektroenzephalographie. Messung der Gehirnströme. |
EINFACHE FOKALE ANFÄLLE | Nur einen Teil des Gehirn betreffende Anfälle ohne Störung des Bewusstseins. |
EINSTELLUNG | Behandlungsbeginn mit Antiepileptika. |
EKLAMPSIE | Mit epileptischen Anfällen (und einer Blutdruckerhöhung sowie Eiweißausscheidung im Urin) einhergehenden Störung im Verlauf einer Schwangerschaft. |
ELEKTROENZEPHALOGRAPHIE | Aufzeichnung der elektr. Spannungsschwankungen der Zellen des Gehirns von der Kopfhaut. Wichtigste Untersuchungsmethode bei Epilepsien. |
ELEKTROKORTIKOGRAMM | Ableitung der elektr. Tätigkeiten der Nervenzellen in der Hirnrinde, in der Regel im Rahmen einer Operation. |
ELEKTROKORTIKOGRAPHIE | Ableitung der elektr. Tätigkeiten der Nervenzellen in der Hirnrinde, in der Regel im Rahmen einer Operation. |
ELEKTROMYOGRAPHIE | Aufzeichnung der elektr. Spannungsschwankungen der Zellen der Muskulatur, von deren Oberfläche oder (meist) durch Einstechen von Nadeln. |
ELEMENTAR FOKALER ANFALL | Einfach fokaler Anfall. |
ELIMINATIONSHALBWERTSZEIT | Zeit in der die Konzentration eines Medikaments im Blut ohne weitere Einnahme auf die Hälfte abfällt. |
EMG | Abk. für Elektromyographie |
ENTZUGSANFALL | Anfall aufgrund gewolltem oder ungewollten Weglassen eines anfallhemmenden Wirkstoffs. |
ENTZUGSSYMPTOM | Krankheitszeichen aufgrund gewollten oder ungewolltem Weglassen eines diese Zeichen hemmenden Wirkstoffes (bei Epilepsien z.B. vermehrte Unruhe und Schlafstörungen nach Abbau von Benzodiazepinen). |
ENZEPHALITIS | Entzündung des Gehirns. |
ENZEPHALON | Gehirn. |
ENZEPHALOPATHIE | Allgemeine unspezifische Bezeichnung für eine Funktionsstörung oder Krankheit des Gehirns; z.B. als Nebenwirkung bei Medikamenten. |
EPI | Vorsilbe: über, darüber gelegen. |
EPIDURALE BLUTUNG | Blutung zwischen Innenseite des Schädelknochens und harter Hirnhaut. |
EPIGASTRISCHE AURA | Von der Magengegend zum Hals aufsteigendes Übelkeitsgefühl, häufig zu Beginn eines komplex fokalen Anfalls. |
EPILEPSIA PARTIALIS CONTINUA | Seltene Epilepsieform mit langdauernden einfach-fokal- motorischen Anfällen. |
EPILEPSIE | Oberbegriff für Störungen oder Krankheiten, die mit chronischen, wiederholt auftretenden epileptischen Anfällen einhergeht. |
EPILEPSIE SPEZIFISCH | Nur bei Epilepsie vorkommend; für eine Epilepsie beweisend. |
EPILEPSIE SYNDROM | Epilepsie mit charakteristischen Merkmalen, z.B. hinsichtlich des Auftretens, der Anfallsform oder des Verlaufes. |
EPILEPSIEZENTRUM | Spezialklinik mit besonderer Erfahrung in der Betreuung von Menschen mit Epilepsien. |
EPILEPTIFORM | Epilepsieähnlich, epilepsieartig, jedoch nicht sicher epileptisch. |
EPILEPTIFORME POTENTIALE | Veränderung von EEG-Signalen, die typischerweise bei Epilepsien vorkommen. |
EPILEPTISCH | Mit epileptischen Anfällen einhergehend; zu epileptischen Anfällen gehörend. |
EPILEPTISCHE PSYCHOSE | Psychose im Rahmen einer Epilepsie; vor, bei, oder nach Anfällen auftretend. |
EPILEPTIKER | Undifferenzierte Bezeichnung für Menschen mit epileptischen Anfällen. |
EPILEPTOGEN | Zu epileptischen Anfällen führend. |
EPILEPTOLOGE | Arzt mit spezieller Erfahrung in der Betreuung von Menschen mit Epilepsie (eine einheitliche Ausbildung und Facharztanerkennung gibt es allerdings nicht). |
ERSTMANIFESTATION | Erstmaliges Auftreten von Krankheitszeichen. |
EXTRAZEREBRAL | Außerhalb des Gehirns. |
FALLSUCHT | Überholte Bezeichnung für Epilepsie. |
FBM | Abk. für Felbamat; neues Antiepileptikum zur Zusatzbehandlung des Lenox-Gastaut-Syndroms, |
FEIERABENDEPILEPSIE | Besonders bei Kindern und Jugendlichen vorkommende Epilepsieform mit Auftreten der Anfälle am späten Nachmittag und frühen Abend. |
FELBAMAT | Freiname für ein neues Antepileptikum zur Zusatzbehandlung beim Lenox-Gastaut-Syndrom, Handelsname Taloxa®. |
FERNSEHEPILEPSIE | Besonders bei Kindern und Jugendlichen vorkommende seltene Epilepsieform mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Flacker- und Flimmerlicht, ist bei modernen Fernsehgeräten (100HZ) kaum mehr zu befürchten. |
FIEBERKRAMPF | Häufige Form eines Gelegenheitsanfalles im Kindesalter, Auftreten bei rasch ansteigendem Fieber. |
FLE | Abk. für Frontallappenepilepsie. |
FOKAL | Herdförmig, nur einen Teil betreffend. |
FOKALE ANFÄLLE | Nur einen Teil des Hirn betreffende Anfälle, ohne oder mit Bewusstseinstörung. Siehe Anfallsformen. |
FOKUS | Herd, umschriebener Ausgangspunkt epileptischer Anfälle im Gehirn. |
FORAMEN | Loch z.B. im Schädelknochen. |
FORAMEN MAGNUM | Großes Loch im Schädelknochen für den Durchtritt des Rückenmarks. |
FORAMEN OVALE | Ovales Loch im Schädelknochen für den Ast des Nervus trigeminus. |
FRAISEN | Volkstümliche Bezeichnung für Fieberkrämpfe. |
FRONTAL | Vorne gelegen. |
FRONTALLAPPEN | Stirnlappen des Großhirns. |
FRÜHANFALL | Mit einem Abstand von bis zu einer Woche nach einer Kopfverletzung auftretender Anfall. |
FUNKTIONSSTÖRUNG | Störung der normalen Tätigkeit oder Leistung, z.B. des Gedächtnisses im Schläfenlappen. |
GABA | Abk. für engl. gamma amino batyric acid, Gamma-amino-Buttersäure. |
GABAPENTIN | Freiname für ein neues Antepileptikum zur Zusatzbehandlung fokaler Anfälle, Handelsname Neurontin®. |
GAMMA AMINO BUTTERSÄURE | Wichtigster hemmender chemischer Überträgerstoff im Gehirn |
GANGLIOGLIOM | Gutartiger Hirntumor aus Ganglienzellen. |
GANGLION | Nervenzellknoten. |
GANGLIOZYTOM | Gutartiger Hirntunor aus Ganglienzellen. |
GBP | Abk. für Gabapentin, neues Antiepileptikum; Handelsname Neurontin®.. |
GELASTISCH | Lachend; mit Lachen einhergehend. |
GELASTISCHE EPILEPSIE | Epilepsie, bei der regelmäßig mit Lachen einhergehende epileptische Anfälle auftreten. |
GELEGENHEITSANFALL | Durch besondere Umstände wie Schlafentzug, Alkoholgenuß, Stoffwechselstörungen oder - bei Kindern - fieberhafte Infekte, ausgelöster Anfall; meist kein Übergang in eine Epilepsie. |
GEMISCHTE ANFÄLLE | Ungenaue Bezeichnung für das Auftreten von mehr als einer Anfallsform. |
GENERALISIERT | Allgemein, das ganze betreffend; bei Epileptischen Anfällen, das ganze Hirn betreffend. |
GENERALISIERTER ANFALL | Epileptischer Anfall, der das ganze Hirn und nicht nur einige Abschnitte beteiligt. |
GENERIKA | Nachahmermedikamente. Nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist für neue Wirkstoffe auf den Markt gebrachte Medikamente. |
GESICHTSFELDAUSFALL | Teilweiser Ausfall des Sehbereiches, z.B. zur Seite oder eine Ecke. |
GLIOBLASTOM | Häufigster bösartiger Hirntumor im Erwachsenenalter. |
GRAND MAL | Sammelbegriff für epileptische Anfälle mit Verlust des Bewusstseins und Krampfen an Armen und Beinen. |
GRANDS MAUX | Mehrere Grand-mal-Anfälle. |
GRAPHOELEMENT | Kurventeil, z.B. charakteristische Merkmal einer EEG-Ableitung (wie z.B. spike-wave-Aktivität). |
GRAUE SUBSTANZ | Grau aussehende Teile des zentralen Nervensystems, Sitz der Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark. |
GROSSE ANFÄLLE | Sammelbegriff für epileptische Anfälle mit Verlust des Bewusstseins und Krampfen an Armen und Beinen. |
GRUNDAKTIVITÄT | Bezeichnung für die normale oder "Hintergrund" Tätigkeit im EEG. |
GRUSSANFALL | Andere Bezeichnung für Salaam-Anfall. |
GIKA | Abk. für generalisierter-tonisch-klonischer-Anfall. |
GUMMIKEIL | Keilförmiger Hartgummi zum Schutz der Zunge und Zähne bei großen epileptischen Anfällen. Anwendung nur selten sinnvoll. |
GYRUS | An der Hirnoberfläche sichtbare Windungen, die von Hirnfurchen (Sulci) getrennt werden. |
GYRUS PARAHIPPOCAMPALIS | Neben dem Hippokampus liegende Hirnwindungen. Bei einer Schläfenlappenepilepsie häufig an der Entstehung von komplex-fokalen-Anfällen beteiligt. |
GYRUS POSTCENTRALIS | Hinter der Zentralfurche liegende Hirnwindungen, für Gefühlswahrnehmungen zuständig. |
GYRUS PRÄCENTRALIS | Vor der Zentralfurche liegende Hirnwindungen, für Bewegung zuständig. |
HALBWERTSZEIT | Zeit, in der die Konzentration eines Medikaments im Blut ohne weitere Einnahme auf die Hälfte absinkt. Bei Antiepileptika bei unter 10 bis zu 100 Stunden. | ||||||||||||||||||||||||
HEMIANOPSIE | Halbseitiger Gesichtsausfall, | ||||||||||||||||||||||||
HEMIKONVULSION | Halbseitenanfall, Krampfen einer Körperhälfte. | ||||||||||||||||||||||||
HEMIKONVULSION-HEMIPLEGIE- EPILEPSIESYNDROM |
Auftreten von Halbseitenanfällen mit jeweils nachfolgenden vorübergehender Halbseitenlähmung. | ||||||||||||||||||||||||
HEMIPARESE | Halbseitenlähmung, teilweise Lähmung einer Körperseite. | ||||||||||||||||||||||||
HEMISPHÄREKTOMIE | Operative Entfernung einer Großhirnhälfte. | ||||||||||||||||||||||||
HERD | Umschriebener Bezirk, Areal bei epileptischen Anfällen. Ort der Anfallsentstehung im Gehirn. | ||||||||||||||||||||||||
HERDANFALL / HERDEPILEPSIE | Von einem bestimmten Teil des Hirns ausgehender Anfall. Siehe auch fokale-Anfälle. | ||||||||||||||||||||||||
HEREDITÄR | erblich. | ||||||||||||||||||||||||
HHE-SYNDROM | Abk. für Hemikonvulsion-Hemiplegi-Epilepsie-Syndrom. | ||||||||||||||||||||||||
HINTERGRUNDAKTIVITÄT | Im EEG; Grundaktivität. | ||||||||||||||||||||||||
HIPPOKAMPUS | Abschnitt des Temporallappens; von besonderer Bedeutung des Gedächtnis. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNABSZESS | Abgekapselte Eiterung im Gehirn. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNDRUCK | Im Schädelinneren herrschender Druck. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNLEISTUNGSSTÖRUNG | Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNNERVEN | 12 beidseitig angelegte Nerven,
die aus dem Gehirn durch verschiedene Öffnungen im knöchernen Schädel
austreten und vorwiegend Kopf und Hals versorgen.
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HIRNÖDEM | Schwellung von Hirngewebe durch Wassereinlagerung. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNORGANISCH | Durch eine Störung des Gehirns bedingt. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNORGANISCHER ANFALL | Epileptischer Anfall. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNRINDE | Teil der grauen Substanz des Gehirns, an der Gehirnoberfläche liegend; beim Menschen am weitesten entwickelt und Sitz höherer geistiger Funktionen. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNSTAMM | Verbindungsabschnitt zwischen Großhirn und Rückenmark durch die alle Informationen- sowohl vom Hirn zum Körper als auch umgekehrt- verlaufen. | ||||||||||||||||||||||||
HIRNSTROMKURVE | Andere Bezeichnung für Elektroenzephalogramm (EEG). | ||||||||||||||||||||||||
HIRSUTISMUS | Vermehrte Körperbehaarung, z.B. im Gesicht und an den Armen oder Beinen. Als Nebenwirkung von Antiepileptika (z.B. Phenytoin) vorkommend. | ||||||||||||||||||||||||
HYPERMOTORISCHER ANFALL | Mit vermehrten Bewegungen einhergehender Anfall. Trifft für viele epileptische Anfälle zu, wurde aber als spezielle Bezeichnung bei Frontallappen Anfällen genommen. | ||||||||||||||||||||||||
HYPERSOMNIE | Vermehrtes Schlafbedürfnis, z.B. als Nebenwirkung bei Medikamenten. | ||||||||||||||||||||||||
HYPERVENTILATIONSTETANIE | Muskelzucken, ausgelöst durch rasches vertieftes Atmen, diese haben nichts mit epileptischen Anfällen zu tun. Bilden sich bei normaler Atmung wieder zurück. |
IDIOPATISCHE EPILEPSIE | Epilepsie ohne Anhalt für eine fassbare Ursache, vermutlich erblich bedingt. |
IKTAL / IKTUAL | Während eines Anfalls. |
IMPRESSIONSFRAKTUR | Knochenbruch mit eingedrückten Knochenteilen, die am Kopf z.B. auf die Oberfläche des Gehirns drücken. |
IMPULSIV ANFALL | Form kleiner generalisierter epileptischen Anfälle mit plötzlich einschießenden Muskelzuckungen (Myoklonien), besonders bei Jugendlichen und morgens auftretend. |
INDUZIERT | Hervorgerufen, stimuliert, angeregt, bewirkt. Epileptische Anfälle können z.B. durch Schlafmangel, abnormen Stress, Hormonveränderungen oder Fieber (Kleinkindern) induziert werden. |
INFANTILE SPASMEN | International übliche Bezeichnung für BNS-Anfälle. |
INITIALSCHREI | Schrei zu Beginn mancher tonisch-klonischer Anfälle. |
INTRAKRANIELL | Innerhalb des Schädels gelegen. |
INTRAZEREBRAL | Innerhalb des Gehirns gelegen. |
JACKSON ANFALL | Nach engl. Neurologen (Hughlings J. Jackson, 1834-1911) benannte Form von einfachen fokalen Anfällen ohne Bewusstseinsverlust, die z.B. mit Muskelzuckungen an der hand beginnen und sich auf den Arm ausbreiten. |
JACKSON MARSCH | Anfallsausbreitung bei einem Jackson Anfall. |
JANZ SYNDROM | Nach dem deutschen Epileptologen Dieter Janz benanntes Epilepsiesyndrom (juvenile myoklonische Epilepsie). |
JME | Abk. für juvenile myoklonische Epilepsie. |
JUVENILE ABSENCEN EPILEPSIE | Epilepsie bei Jugendlichen mit Absencen. |
JUVENILE MYOKLONISCHE EPILEPSIE | Epilepsie bei Jugendlichen mit myoklonischen Anfällen. |
KALLOSOTOMIE | Balkendurchtrennung; epilepsiechirurgischer Eingriff, bei dem der sogenannte Balken (Corpus callosum) durchtrennt wird. |
KANAL | Bezeichnung für die, untereinander ausgeschriebenen, EEG- Kurven, als Maß für den Spannungsunterschied zwischen zwei Elektroden. Zumeist stehen 21 Kanäle zur Verfügung. |
KATAMENIALE EPILEPSIE | Epilepsieverlaufsform bei Frauen mit enger zeitlicher Bindung des Auftretens von Anfällen an die Periodenblutung. |
KATAPLEKTISCHER ANFALL | Vorübergehender plötzlicher Verlust der Muskelspannung mit Hinstürzen ohne Störung des Bewusstseins. Nichtepileptische Anfallsform, meist nach heftiger Erregung auftretend, oft im Rahmen einer Narkoseepilepsie. |
KETOGENE DIÄT | Auf einer Erhöhung von Ketonkörpern im Blut basierende Diät die bei manchen Kindern mit ansonsten nicht beeinflussbarer Epilepsie zu einer verminderten Anfallshäufigkeit führen kann. |
KETONKÖRPER | Saure Abbauprodukte von fetten, z.B. Aceton. |
KLEINE ANFÄLLE | Unscharfer Sammelbegriff für epileptische Anfälle ohne Hinstürzen und Krampfen an Armen und Beinen aber mit Verlust des Bewusstseins. |
KLEINHIRN | Im Hinterkopf, neben dem Hirnstamm und zwischen Rückenmark sowie Großhirn liegender Hirnteil; im wesentlichen für die Abstimmung von Bewegungen zuständig. |
KLONISCH | Mit rasch aufeinanderfolgenden Muskelzuckungen und entsprechenden Bewegungen des Körpers bzw. von Armen und Beinen einhergehend. |
KLONISCHE ANFÄLLE | Mit rasch aufeinanderfolgenden Muskelzuckungen einhergehende Anfälle. |
KLONUS | Unwillkürliche, ruckartige Muskelzuckungen mit rasch wechselnder An- und Entspannung. |
KOGNITIVE NEBENWIRKUNGEN | Nebenwirkungen mit Einschränkung der geistigen Fähigkeiten (z.B. Konzentration, Aufmerksamkeit oder Lernfähigkeit). |
KOMA | Tiefe Bewusstlosigkeit ohne Erweckbarkeit. |
KOMATÖS | Tief Bewusstlos, im Koma. |
KOMPENSIERTE EPILEPSIE | Nicht mehr aktive Epilepsie, seit längerer Zeit Anfallsfrei. |
KOMPLEX | Etwas Zusammengesetztes, z.B. feste Folgen von 2 Wellen im EEG. |
KOMPLEXE ABSENCE | Absencen mit über eine isolierte kurze Bewusstseinstörung hinausgehendenden Symptomen (z.B. Bewegungsautomatismen). |
KOMPLEX FOKALE ANFÄLLE | Epileptische Anfälle mit komplexer Symptomatik und Bewusstseinsstörung; komplexe fokale Anfälle betreffen vorwiegend den Schläfenlappen, können aber auch von anderen Hirnabschnitten ausgehen. |
KONTRAINDIKATION | Gegenanzeige; Nichtanwendbarkeit. |
KONTRASTMITTEL | Mittel zur besseren Auflösung oder Darstellung, z.B. bei der Computer- oder Magnetresonanztomographie. |
KONVULSIVER ANFALL | Mit Muskelzuckungen (Krämpfen) einhergehender Anfall; z.B. Jackson-Anfall, myoklonischer- oder tonisch-klonischer Anfall. |
KONVULSIVER STATUS | Mit konvulsiven Anfällen einhergehender Status epilepticus |
KORTEX | Hirnrinde; die äußere Schicht des Groß- und Kleinhirns. |
KORTIKAL | Die Hirnrinde betreffend. |
KRAMPFANFALL | Andere Bezeichnung für konvulsiven epileptischen Anfall. |
KRAMPFHERD | Veralteter Ausdruck für jenen Gehirnabschnit, von dem ein Anfall ausgeht. |
KRAMPFSCHWELLE | Gedankliche Vorstellung einer Art Grenzlinie , bei deren Überschreitung Anfälle entstehen. Beispiele wären, übermäßiger Alkoholkonsum, das Weglassen von Antiepileptika, Schlafentzug oder die Einnahme von Medikamenten die Anfälle begünstigen. |
KRAMPFPOTENTIALE | Veralteter Ausdruck für , bei Epilepsie vorkommende charakteristische EEG- Veränderungen, |
LANDAU KLEFFNER SYNDROM | Seltenes Epilepsie Syndrom mit Beginn bei Kleinkindern bei dem es über Jahre hinweg zu einer zunehmenden Verschlechterung der Sprache kommt. Die begleitenden fokalen- oder generalisierten Anfälle hören in der Adoleszenz (Zeitraum des Erwachsenwerdens - 12 bis 20 Lebensjahr). |
LÄSION | Ursächlich zunächst nicht näher einzuordnende umschriebene Veränderung oder Störung einer Gewebestruktur, die z.B. im Computer- oder Magnetresonanztomogramm sichtbar ist. |
LÄSIONEKTOMIE | Operative Entfernung einer umschriebenen Veränderung, z.B. einer Narbe oder sonstigen Störung im Gehirn. |
LÄSIONELLE CHIRURGIE | Chirurgische Vorgehen, das auf die Entfernung umschriebener Gewebeveränderungen ausgerichtet ist. |
LAPPEN | Ein relativ gut abgrenzbarer Teil eines Organes; das Gehirn besteht z.B. aus Frontal- (Stirn), Temporal- (Schläfen), Parietal- (Scheitel), Okzipital- (Hinterkopf) und Zentrallappen (oder Inselregion). |
LATENTE EPILEPSIE | Verborgene Epilepsie; irreführende Bezeichnung für Menschen mit epileptiformen EEG- Veränderungen ohne Anfälle (andere Bezeichnung ist bioelektrische Epilepsie). |
LENNOX- GASTAUT- SYNDROM | Eine schwere Epilepsieform, die meist im 4. bis 8. Lebensjahr beginnt und mit typischen EEG- Veränderungen sowie verschiedenen einhergeht, insbesondere atypischen Absencen, myoklonisch- astatischen und myoklonischen Anfällen. |
LESE EPILEPSIE | Reflexepilepsie mit Anfallsauslösung beim Lesen. |
LIQUOR | Nervenwasser; Flüssigkeit in den Hohlräumen des Gehirns, sowie im Gehirn und Rückenmark. |
LISSENZEPHALIE | Glattes ungefurchtes Gehirn. Anlagebedingte Missbildung, die sehr oft mit epileptischen Anfällen einhergeht. |
LOADING DOSE | Engl. Ladedosis - Aufsättigungsdosis; vergleichsweise hohe Dosis zu Beginn einer medikamentösen Behandlung; bei Epilepsien praktisch nur bei Notfällen berechtigt. |
LOBEKTOMIE | Entfernung eines Gehirnlappens (meist eines größeren Teils des Schläfenlappens). |
LONG TERM MINITORING | Langzeitüberwachung, z.B. mit Video- EEG oder Kasettenableitung; dient meist zur Anfallsregistrierung. |
LTG | Akz. für Lamotrigin, neues Antiepileptikum. |
MAGNETENZEPHALOGRAPHIE | Untersuchungsmethode, die den ursprung schwacher biomagnetischer Felder z.B. im Gehirn feststellen kann. |
MAGNETRESONANZSPEKTROSKOPIE | Spezialuntersuchung mit der Magnetresonanztomo- graphie, bei der die Konzentration von Stoffen, in ausgewählten Abschnitten des Gehirns bestimmt werden kann. |
MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE | Der Computertomographie ähnelnde Untersuchungsmethode, die aber zur Messung Magnetfelder anstelle von Röntgenstrahlen verwendet. |
MAPPING | Bildliche Darstellung von EEG- Merkmalen auf einer Schematischen Landkarte der Schädel- oder Gehirnoberfläche, meistens in Farbcodierter Form. |
MARSCH | Ausbreitung epileptischer Aktivität; z.B. nur in einer Hand auftretende Zuckungen, die sich dann über den Unterarm auf den ganzen Arm und unter Umständen auf die ganze Körperseite oder auch den ganzen Körper ausbreiten. Typische Merkmale sogenannter Jackson Anfälle. |
MEG | Abk. für Magnetresonanzphalographie. |
MELAS | Abk. für engl. "mitochondrial encephalopathie with lactate acidosis and strok like episodes" (In den Mitochondrien liegende Störung des Stoffwechsels aller Körperzellen, die mit einer erhöhten Milchsäurekonzentration im Blut einhergeht und am Gehirn zu Schlaganfall- ähnlichen Störungen sowie zu epileptischen Anfällen führt. |
MEMBRAN | Umhüllendes, trennendes oder abgrenzendes Gewebe. |
MENINGEN | Hirnhäute, als Membran das Gehirn und Rückenmark umgebend. |
MENINGEOM | Gutartiger, von den Hirnhäuten ausgehender und häufig mit Anfällen einhergehender Hirntumor. |
MESIALE TEMPORALLAPPEN- EPILEPSIE | Epilepsie mit Ausgang der Anfälle von innen (zur Mitte des Gehirns hin) liegenden Teil des Temporal- oder Schläfenlappens. |
MISCHEPILEPSIE | Ungenaue Bezeichnung für eine Epilepsie mit mehr als einer Anfallsform. |
MORBUS RECKLINGHAUSEN | Vererbbare Krankheit der Haut und des Nervensystems, bei der es im Gehirn zu gutartigen Tumoren kommen kann, die u.a. für epileptische Anfälle verantwortlich sein können. Andere Benennung: Neurofibromatose. |
MORBUS SACER | Lateinisch: heilige Krankheit, völlig überholte Bezeichnung für Epilepsie. |
MRS | Akz. für Magnetresonanzspektroskopie. |
MRT | Akz. für Magnetresonanztomographie. |
MULTIFOKAL | Von mehreren voneinander unabhängigen Herden ausgehend. |
MUSKELBIOBSIE | Entnahme einer Muskelprobe; bei Epilepsien z.B. bei Verdacht auf mitochondriale Zytopathien sinnvoll. |
MYDRIASIS | Pupillenerweiterung. |
MYOKLONISCH ASTATISCHE
ANFÄLLE |
Anfälle mit zum Sturz führenden Muskelzuckungen, bezeichnend für Blitz, Nick und Sturzanfälle, da diese häufig kombiniert auftreten. |
MYOKLONUSEPILEPSIE | Mit myoklonischen Anfällen einhergehende Epilepsie. |
NARBENEPILEPSIE | Epilepsie aufgrund einer Narbe an der Gehirnoberfläche. |
NARKOLEPSIE | Krankheit mit tagsüber und ohne normale Müdikeit anfallsweise auftretendem Schlafzwang. Etwa 3/4 der Betroffenen leiden auch an einer Kataplexie. |
NEONATALE ANFÄLLE | Neugeborenenanfälle; Anfälle in den ersten 4 Wochen nach der Geburt. |
NEUGEBORENENKRÄMPFE | Sammelbegriff für epileptische Anfälle von Neugeborenen. |
NEUROLEPTIKA | Psychopharmake mit Wirkung gegen Schizophrenien und anderen Psychosen, in schwacher Form auch ansonsten zur Beruhigung und Verbesserung des Schlafes eingesetzt. |
NICHTEPILEPTISCHE ANFÄLLE | Anfälle aufgrund von anderer seelischer oder körperlicher Erkrankungen, z.B. Herz/Kreislaufstörungen, die keine epileptischen Anfälle sind. |
NICKANFALL | Epileptischer Anfall mit Nickbewegungen des Kopfes |
NIEDRIGE ANFALLSSCHWELLE | Abnormleichte Auslösbarkeit von Anfällen, z.B. durch Schlafmangel oder durch Medikamente. |
NMR | Abk. für Nukleare Magnetresonanztomographie (andere Bezeichnung für Magnetresonanztomographie). |
NON-KONVULSIVE ANFÄLLE | Anfälle ohne Muskelzuckungen (krämpfe); z.B. Absencen oder komplex fokale Anfälle. |
NÜCHTERNSPIEGEL | Serumkonzentration (Blutspiegel) eines Medikaments am Morgen vor der Einnahme der ersten Dosis. |
ÖDEM | Gewebeschwellung durch vermehrte Flüssigkeitseinlagerung. |
OKZIPITAL | Am Hinterkopf gelegen. |
OKZIPITALLAPPEN | Hinterkopflappen des Gehirns. |
OLIGODENDROGLIOM | Gutartiger Hirntumor. |
OLOGO EPILEPSIE | Epilepsie mit seltenen Anfällen. |
PANIK ATTACKE | Plötzlich anfallsweise auftretender Angst-Anfall. |
PARESE | Teilweise Lähmung. |
PARTIELL | Teilweise; siehe auch fokal. |
PARTIELLE ANFÄLLE | Fokale Anfälle, nur einen Teil des Gehirns betreffende, herdförmige Anfälle. |
PARTIELLER SCHLAFENTZUG | Teilweiser Schlafentzug, z.B. vor einer EEG-Ableitung zur Erhöhung der Aussagekraft. |
PB | Abk. für Phenobarbital. |
PET | Abk. für Positronen-Emissions-Tomographie. |
PETIT MAL | Unscharfer Sammelbegriff für epileptische Anfälle ohne Hinstürzen und Krampfen an Armen und Beinen, aber mit Verlust des Bewusstseins (siehe komplex fokale Anfälle). |
PHENACEMID | Reserve- Antiepileptikum. |
PHENOBARBITAL | Antiepileptikum; eigentlich ein Schlafmittel, dessen anfallsunterdrückende Wirkung zufällig entdeckt wurde. |
PLATTEN ELEKTRODEN | Auf einer Platte angeordnete Vielfach- Elektroden zur präoperativen EEG- Ableitung direkt von der Gehirnoberfläche. |
PME | Abk. für progressive Myoklonus- Epilepsie. |
POLYSPIKE | Mehrere kurz hintereinander auftretende Spitzen im EEG. |
POLYSPIKE WAVE KOMPLEX | EEG- Komplex mit Verknüpfung mehrerer kurzer Spitzen und einer langsamen Welle. |
PORENZEPHALIE | Angeborenen Missbildung des Gehirns mit Defekten in Rinde und Mark; häufig mit epileptischen Anfällen einhergehend. |
POSITRONEN EMISSIONEN TOMOGRAPHIE | Aufwendige Untersuchungstechnik des Gehirns, bei der die Verteilung einer kurzandauernden Strahlung sogenannter Elementarteilchen gemessen und in Bilder umgesetzt wird. |
POSTTRAUMATISCHE EPILEPSIE | Auf eine Gewalteinwirkung (im Rahmen eines Unfalles) zurückzuführende Epilepsie. Der Abstand zwischen Unfall und erstem Anfall kann mehrere Monate oder Jahre dauern. |
POSTURALER ANFALL | Epileptischer Anfall mit Einnahme einer bestimmten Körperhaltung. |
PRÄVALENZ | Anzahl von Fällen einer bestimmten Krankheit zu einem bestimmten Zeitpunk bei einer bestimmten Anzahl von Menschen. |
PRIMÄR GENERALISIERTE ANFÄLLE | Epileptische Anfälle, die von Beginn an das ganze Gehirn beteiligen. |
PRIMIDON | Antiepileptikum, mit Phenobarbital eng verwandt, Handelsnamen z.B. Mylepsinum® oder Resimatil® . |
PRM | Abk. für Primidon. |
PROGRESSIV | Fortschreitend, zunehmend, sich verschlechternd. |
PROPULSIV ANFALL | Anfall mit Fallneigung nach vorne; frühere Bezeichnung für BNS- Anfall. |
PROSPEKTIVE STUDIE | Untersuchung, mit systematischer Unersuchung des weiteren Krankheitsverlaufes, meist bei einer größeren Anzahl von Patienten, mit derselben Anfallsform und unter Beobachtung einer bestimmten Frage (z.B. der Wirkung und Verträglichkeit eines bestimmten Medikamentes). |
PROVOZIERTE ANFÄLLE | Durch eigenes Verhalten oder Umweltreize ausgelöste Anfälle. |
PSEUDOANFALL | Psychogener Anfall. |
PSEUDO LENNOX SYNDROM | Bezeichnet atypischen benignen fokalen Epilepsie, das mit meist aus dem Schlaf auftretenden großen Anfällen, generalisierten kleinen Anfällen mit absencenartigen Dämmerzuständen, Nickanfällen und Sturzanfällen, ohne tonische Anfälle" einhergeht. |
PSYCHOGENER ANFALL | Durch seelische Ursachen ausgelöster nichtepileptischer Anfall. |
PSYCHOMOTORISCHER ANFALL | Andere Bezeichnung für komplex-fokalen-Anfall, meist mit Beteiligung des Schläfenlappens. |
PYKNOLEPSIE | Vorwiegend in Deutschland übliche Bezeichnung für primär generalisierte Epilepsieform mit gehäuften Absencen bei Kindern und Jugendlichen. |
QUALITY OF LIFE | Lebensqualität; neben der Anfallshäufigkeit zunehmend mehr berücksichtigtes Erfolgsmerkmal einer Epilepsiebehandlung. |
RASMUSSEN ENZEPHALITIS | Schwere Form einer ursächlich bislang ungeklärten kindlichen Enzephalitis, bei der es zu schwer behandelbaren fokalen Anfällen kommt; oft ist eine neurochirurgische Behandlung bis hin zum weittestgehenden Ausschalten der erkrankten Hirnhälfte erfolgreich. |
REFLEXANFALL | Nach bestimmten auslösenden Reizen auftretender Anfall. |
REFLEX EPILEPSIE | Epilepsie bei der Anfälle reflektorisch nach bestimmten auslösenden Reizen auftreten. |
RETROPULSIVE ANFÄLLE | Anfälle mit Fallen nach hinten. |
RETT SYNDROM | Nur bei Mädchen vorkommende Enzephalopathie mit geistiger Behinderung und typischer Einschränkung des normalen Gebrauchs der Hände. Bei etwa 75% der Patienten treten auch epileptische Anfälle auf. |
ROLANDSCHE EPILEPSIE | Altersgebundene gutartige fokale Epilepsie bei Kindern ind Jugendlichen mit bevorzugt Nachts auftretenden Anfällen und spontaner Rückbildung bis zum 20. Lebensjahr. |
SALAAM ANFÄLLE | Bei Kleinkindern vorkommende langsame Verlaufsform eines sogenannten BNS Anfalles mit zusammenführen der Arme vor die Brust in Art eines arabischen Salaam- Grußes. |
SCHLAFEPILEPSIE | Im EEG feststellbare verschiedene Schlaftiefen. |
SCHLÄFENLAPPEN | In der Schläfenregion (Temporallappen) liegende Gehirnteile. |
SEKUNDÄR GENERALISIERTE ANFÄLLE | Sich aus fokalen Anfällen entwickelnde generalisierte Anfälle. |
SGTKA | Abk. für sekundär generalisierter tonisch klonischer Anfall. |
SHARP WAVE | Steile Welle; epileptisches EEG- Muster. |
SPÄTANFALL | Mit einem Abstand von mehr als einer Woche nach einer Kopfverletzung auftretender Anfall. |
SPÄTEPILEPSIE | Epilepsie mit Beginn im Erwachsenenalter. |
SPECT | Abk. für engl. singl photon emission computed tomopraphy (Einzel-Photonen-Emissions-Computertomographie) ; sowohl der Coputertomographie (CT) als auch der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ähnelndes Untersuchungsverfahren bei dem die Verteilung und Anreicherung einer schwach radioaktiv markierten Substanz in Körpergeweben gemessen wird. |
SPIKE | Spitze; kurzdauerndes Spitzenpotential im EEG. |
SPIKE-(and)-WAVE | Epileptisches EEG- Muster bei dem auf eine Spitze jeweils regelmäßig eine langsame Welle folgt, |
SPRACHZENTRUM | Für die Sprache zuständige Teile des Gehirns, bei Rechtshändern und der Mehrzahl der Linkshänder für das Sprachverständnis im linken hinteren Schläfenlappen, und für die Sprachproduktion im linken hinteren Frontallappen. |
STAMMGANGLIEN | Nervenzellansammlungen in der Tiefe des Gehirns; andere Bezeichnung wäre Basalganglien. |
STATUS | Zustand. |
STATUS EPILEPTICUS | Daueranfall; bei konvulsiven Anfällen lebensgefährliche Häufung von Anfällen ohne zwischenzeitliche Erholung, bzw. Wiedererlangung des Bewusstseins. |
STURZANFALL | Anfall, der mit einem plötzlichen Hinstürzen einhergeht. |
SUBDURAL | Unterhalb der harten Hirnhaut gelegen. |
SUBKLINISCHER ANFALL | Unbestrittenes Konzept von nur im EEG oder psychischen Verhalten erkennbaren Anfällen. |
SUBKORTIKAL | Unterhalb der Hirnrinde gelegen. |
SUPPLEMENTÄR | Ergänzend, unterstützend. |
SUPPLEMENTÄR MOTORISCHE ANFÄLLE | Epileptischer Anfälle mit vermutetem Ausgang von oder Beteiligung der supplementär motorischen Region; im Schlaf oder tagsüber kommt es bei erhaltenem Bewusstsein zu kurzen tonischen Anfällen und Haltungsanomalien sowie unwillkürlichen sprachlichen Äußerungen. |
SYLVISCHE FURCHE | Hirnfurche zwischen Frontal- und Temporallappen. |
SYMPTOMATISCHE EPILEPSIE | Epilepsie aufgrund einer erkennbaren Ursache. |
SYNAPSE | Kontaktstelle zwischen Nervenzellen; an denen die elektrische Erregung durch chemische Überträgerstoffe (Transmitter) weitergegeben wird. |
SYNAPTISCHER SPALT | Enger Spalt an der Kontaktstelle von Nervenzellen der durch chemische Überträgerstoffe überbrückt wird. |
TACHYKARDIE | Beschleunigter Herzschlag (über 100 pro Minute). |
TEMPORÄR | Vorübergehend. |
TEMPORAL | An der Schläfe gelegen. |
TEMPORALLAPPEN | Schläfenlappen des Gehirns. |
TEMPORALLAPPEN EPILEPSIE | Epilepsie, die vom Schläfenlappen ausgeht. |
TERMINALSCHLAF | Schlaf am Ende eines (meist generalisierten tonisch- klonischen) Anfalls. |
THALAMUS | Teil des Zwischenhirns, in erster Linie für die Weiterleitung von Empfindungen vom Körper zum Gehirn zuständig. |
TLE | Abk. für Temporallappenepilepsie. |
TODDSCHE LÄHMUNG | Lähmung einer Gliedmaße nach einem epileptischen Anfall, bis zu 48 Std. anhaltend. |
TONISCHE ANFÄLLE | Mit einer vermehrten Anspannung der Muskulatur einhergehend. |
TONISCH KLONISCH | Zunächst mit einer erhöhten Muskelspannung und anschließend mit Zuckungen der Muskulatur einhergehend. |
TONUS | Anspannung, Spannungszustand, z.B. von Muskeln. |
TOXISCH | Giftig, bei Medikamenten durch zu hohe Dosis bedingt. |
TREMOR | Unwillkürliches Zittern von Körperteilen. |
TRIGGER | Auslöser. |
TUBERÖSE SKLEROSE | Angeborene vererbbare Krankheit mit Veränderungen am Gehirn und an der Haut, die oft mit epileptischen Anfällen einhergeht (bei Kleinkindern häufig als symptomatisches West-Syndrom) |
UNZINATUSANFALL | Andere Bezeichnung für komplex-fokalen Anfall mit Ausgang von einem bestimmten Teil des Schläfenlappens und Geruchshalluzinationen zu Beginn. |
VALPROINSÄURE | Antiepileptikum der ersten Wahl, Handelsname z.B. Ergenyl ® oder Orfiril ®. |
VERSIV ANFALL | "Wende-" oder "Dreh-Anfall"; Anfall mit einer Wende- oder Drehbewegung (z.B. von Augen, Kopf oder Körper) zu einer Seite. |
VIGABATRIN | Neues Antiepileptikum mit besonderem Wikmechanismus (Erhöhung der Konzentration des hemmenden Neurotransmitters GABA). |
VPA | Abk. für Valproinsäure. |
WADA TEST | Hemisphärendominanztest zur Überprüfung
der Frage, welche Hirnhälfte für die Sprache verantwortlich ist. Bei dem Test wird eine Hirnhälfte, oder ein Teil davon, durch das Einspritzen eines Betäubungsmittels in die versorgende Schlagader für einige Minuten narkotisiert und damit "ausgeschaltet". |
WEST SYNDROM | Epilepsieform des frühen Kindesalters mit
häufigen BNS- Anfällen und typischen EEG- Veränderungen (sog. Hypsarrhythmie). |
WIRKUNGSMECHANISMUS | Für Antiepileptika: Vorgänge auf Ebene der
Nervenzellen, über die Medikamente wirken; für die meisten Antiepileptika weitgehend unbekannt. |
ZAHNKRÄMPFE | Volkstümliche Bezeichnung für Fieberkrämpfe. |
ZENTRO TEMPORAL | In der Zentral- und Temporalregion gelegen. |
ZENTRO TEMPORALE SPIKES / SHAP WAVES | EEG Spitzenpotentiale in der Zentral- und Temporalregion besonders häufig in der "Rolandschen-" Epilepsie vorkommend. |
ZEREBELLAR | Das Kleinhirn betreffend. |
ZEREBELLARE ATROPHIE | Schrumpfung des Kleinhirns. |
ZEREBRAL | Das Gehirn betreffend. |
ZEREBRALE ANFÄLLE | Anfälle aufgrund einer Erkrankung des Gehirns, in der Regel als Ersatzbezeichnung für epileptische Anfälle gebraucht. |
ZEREBRALES ANFALLSLEIDEN | Andere Bezeichnung für Epilepsie. |
ZYKLOLEPTISCH | Mit einer zeitweisen Häufung einhergehen, z.B. von epileptischen Anfällen. |
Literatur: EPILEPSIE von A-Z (Auszüge) von Dr. med. Günter Krämer. (TRIAS) ISBN 3-89373-326-4
Version vom 01.04.06 20:45 puerzi 1998-2006 |